Australien: Kürzung der Sozialleistungen für Impfverweigerer funktioniert

Was haltet ihr von der australischen Lösung der Kürzung von Sozialleistungen?

  • Finde ich toll! Die Freiheit Einzelner bleibt gewahrt und die Gemeinschaft geschützt.

  • Finde ich mittelmäßig, besser fände ich eine strikte gesetzliche Impfpflicht.

  • Finde ich schlecht! Ich bin für gar keine gesetzliche Regelung.


Die Ergebnisse sind erst nach der Abstimmung sichtbar.

Tarbagan

Sehr aktives Mitglied
Registriert
16. September 2010
Beiträge
7.774
In Australien gilt seit Anfang dieses Jahres die "no jab, no play"-Gesetzgebung, die die bis dahin schon bestehende "no jab no pay"-Gesetzgebung erweitert.
"No jab no pay" bedeutet, dass der Nachweis der Impfung von Kindern notwendig ist, um diverse Sozialleistungen wie etwa Kindergeld beantragen zu können.
"No jab no play" bedeutet, dass öffentliche Kindergärten, KiTas und Vorschulen nur von Eltern in Anspruch genommen werden können, deren Kinder nach den Vorgaben geimpft sind.
Die Regierung hat die neuen Gesetze so gerechtfertigt, dass ungeimpfte Kinder nicht nur ein großes Gesundheitsrisiko darstellen, sondern auch eine große Belastung öffentlicher Mittel darstellen. Eltern die das System mutwillig belasten sollen also weniger vom System zurückbekommen. Kinder die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können sind von der Regelung ausgenommen.

Die Regelung scheint sehr gut zu funktionieren: allein in den letzten 7 Monaten ist die Impfrate von 90% auf 93% gestiegen. Steigt sie im Rest des Jahres noch auf 95%, könnten etwa die Masern in Australien schon nächstes Jahr der Vergangenheit angehören. Erst Anfang dieses Jahres gab es noch einen Masernausbruch in Sydney, zum Glück ohne Tote.

Ich finde, die australische Regierung hat hier einen sehr guten Mittelweg gefunden: Eltern, die aus weltanschaulichen Gründen nicht impfen wollen, können das weiterhin so handhaben. Die Würde des Einzelnen und das Recht am eigenen Körper sind gewahrt und werden vom Staat nicht angetastet. Sie müssen aber die gesellschaftliche Verantwortung dafür tragen und können auf gewisse Vorteile nicht zugreifen. Gleichzeitig kann ihnen nicht mehr vorgeworfen werden, sie seien "Sozialschmarotzer", die passiv am Herdenschutz profitieren. Die Eltern schwerkranker Kinder können diese guten Gewissens in den Kindergarten oder die Schule schicken, ohne Angst um deren Leben haben zu müssen. Sie müssen nicht extra teure Hauslehrer engagieren. Für alle anderen bleibt alles, wie es ist, nur dass im Gesundheits- und Bildungswesen eine Menge Geld gespart wird (laut Rechnungen etwa 500 Millionen Dollar).

Was haltet ihr davon? (die Umfrage ist öffentlich)
 
Werbung:
Stimmt! Seltsam, dass wir bei den Haustieren strenger auf die Gesundheit achten als bei den Kindern, oder nicht?

ja, bei uns müssen Hunde auch ge-chipt werden, kommt beim Menschen vielleicht auch noch....nee, erst noch die Katzen, ..und dann Fingerabdruck bei jedem Baby nach der Geburt, damit man jeden Verbrecher identifizieren kann usw...wenn schon, denn schon..

das Problem bei der Impf-Pflicht wird dann sein, dass wenn es mal einen Todesfall oder eine Behinderung durch die Impfung gibt, das wieder alles in Frage stellt....und ist zur Zeit nicht Cholera am Tun in Kenia oder so....man kann Krankheiten halt nicht ausrotten, aber man die Menschheit verblöden und da ist sie bereits auf einem guten Weg dazu....
 
ja, bei uns müssen Hunde auch ge-chipt werden, kommt beim Menschen vielleicht auch noch....nee, erst noch die Katzen, ..und dann Fingerabdruck bei jedem Baby nach der Geburt, damit man jeden Verbrecher identifizieren kann usw...wenn schon, denn schon..

das Problem bei der Impf-Pflicht wird dann sein, dass wenn es mal einen Todesfall oder eine Behinderung durch die Impfung gibt, das wieder alles in Frage stellt....und ist zur Zeit nicht Cholera am Tun in Kenia oder so....man kann Krankheiten halt nicht ausrotten, aber man die Menschheit verblöden und da ist sie bereits auf einem guten Weg dazu....
Doch, man kann Krankheiten ausrotten! Siehe Pocken. Oder Rinderpest.
 
Ich konnte keine der 3 Möglichkeiten auswählen.
Am nächsten kommt zwar Möglichkeit 2, allerdings halte ich die Lösung nicht für mittelmäßig, sondern für schlecht.
Das kommt daher, weil ich Kürzungen/Streichungen von Sozialleistungen als Druckmittel, egal zu welchem Zweck, prinzipiell für schlecht befinde, da es ausschließlich diejenigen betrifft, die finanziell auf diese angewiesen sind.
Kurzum: Wurscht ob arm oder reich, Blechhüttenbewohner oder Schlossherr, Boxershorts- oder Slipträger: Gesetzliche Impfpflicht für alle. :)

Gerechtigkeitsfanatiker,
der Crowley :cool:
 
ja, die Namen einer Krankheit schon, es verändert sich dann einfach und die Krankheiten heissen anders, aber die Menschheit ist kranker den je....
Die Pocken haben sich nicht verändert, die Pocken sind weg. Dass Menschen trotzdem noch krank werden ist kein Wunder, Menschen sind auch vorher nicht nur an den Pocken erkrankt.

Ich konnte keine der 3 Möglichkeiten auswählen.
Am nächsten kommt zwar Möglichkeit 2, allerdings halte ich die Lösung nicht für mittelmäßig, sondern für schlecht.
Das kommt daher, weil ich Kürzungen/Streichungen von Sozialleistungen als Druckmittel, egal zu welchem Zweck, prinzipiell für schlecht befinde, da es ausschließlich diejenigen betrifft, die finanziell auf diese angewiesen sind.
Kurzum: Wurscht ob arm oder reich, Blechhüttenbewohner oder Schlossherr, Boxershorts- oder Slipträger: Gesetzliche Impfpflicht für alle. :)

Gerechtigkeitsfanatiker,
der Crowley :cool:
Das war übrigens ursprünglich meine Formulierung! Ich hatte aber die Sorge, viele Leute wie du würden dann eher zurückschrecken iSv "ich finde es nicht schlecht, aber ich fände eine Impfpflicht besser" anstatt "ich finde es nicht mittel, aber...".

Ich hoffe ich verstehe die Grundidee deiner Argumentation: Reiche sollen sich nicht von der Impfpflicht "freikaufen" können, richtig? Aber du musst auch andersrum überlegen: Wenn Reiche ihre Kinder dann an großteils ungeimpfte Elite-Privatschulen schicken ("no jab no play"), dann müssten sie auch komplett für die entstehenden Kosten aufkommen und die gesundheitlichen Risiken tragen. Spätestens nach dem dritten Masernausbruch in solchen ungeimpften Schulen wäre der Trend glaub ich ganz schnell zu Ende. Die Reichen könnten sich also keine Vorteile "erkaufen", sondern nur eine zusätzliche Wahl.

Deshalb kann ich deine Argumentation nicht ganz nachvollziehen - denn wenn du Kürzungen schon als Druckmittel ansiehst (völlig richtigerweise übrigens), dann ist eine gesetzliche Pflicht (mit Ordnungsgeld und Polizei und Impfung mit Gewalt) doch noch ein viel immanenterer Druck, nämlich physischer Zwang, mit Pistole im Halfter und Spritze in der Hand.
 
Werbung:
Ich hoffe ich verstehe die Grundidee deiner Argumentation: Reiche sollen sich nicht von der Impfpflicht "freikaufen" können, richtig? Aber du musst auch andersrum überlegen: Wenn Reiche ihre Kinder dann an großteils ungeimpfte Elite-Privatschulen schicken ("no jab no play"), dann müssten sie auch komplett für die entstehenden Kosten aufkommen und die gesundheitlichen Risiken tragen.
Sie nicht, aber ihre Kinder (die Risiken natürlich) und um die geht es doch.
Warum sollten Reiche allein das Privileg haben, ihre Kinder den Risiken aussetzen zu dürfen bzw können?

Spätestens nach dem dritten Masernausbruch in solchen ungeimpften Schulen wäre der Trend glaub ich ganz schnell zu Ende.
Da bin ich mir gar nicht mal so sicher.
Strikte Impfgegner sind bekanntermassen gegen Fakten und Realismus weitestgehend immun.
Die Reichen könnten sich also keine Vorteile "erkaufen", sondern nur eine zusätzliche Wahl.
Eine zusätzliche Wahl soll kein Vorteil sein?

Deshalb kann ich deine Argumentation nicht ganz nachvollziehen - denn wenn du Kürzungen schon als Druckmittel ansiehst (völlig richtigerweise übrigens), dann ist eine gesetzliche Pflicht (mit Ordnungsgeld und Polizei und Impfung mit Gewalt) doch noch ein viel immanenterer Druck, nämlich physischer Zwang, mit Pistole im Halfter und Spritze in der Hand.
Gesetze sind meiner Meinung nach aber das einzig legitime Mittel des Staates, Druck auszuüben.
Von hinten durch die kalte Küche, noch zudem manche Bevölkerungsgruppen sich selbst davon ausnehmen können, hat schon ein gewisses Geschmäckle wie die Schwaben sagen würden. .
 
Zurück
Oben