Aussöhnung mit dem inneren Kind und Meditation

Lieber Energeia,

Ich mag Lebensläufe lesen, dann bekomme ich ein Bild.


Liebe Kashi,



Irgendwann stieß ich dann auch auf die "Aussöhnung mit dem inneren Kind". Ich las das Buch und konnte mich, meine Beziehungen und andere Menschen darin sehr gut erkennen.
Obwohl in mir der Wille war, mit dem Dialog zu arbeiten, und obwohl ich auch wirklich fühlte, dass es mir sehr gut tat, hatte ich zu Beginn doch einige Probleme, weil ich vieles in mir entdeckte, was mir zuvor ÜBERHAUPT NICHT bekannt war. Es war zu Beginn so fremd, dass ich ab und an befürchtete, verrückt, eine multiple Persönlichkeit, etc. zu werden - was jedoch nicht eintraf :)
Naja, ich kann das alles recht gut nachvollziehen - das wäre jetzt eine unendliche Geschichte :love2: ...

:flower2:

Liebe Grüße,
Energeia


Ich mag auch unendliche Geschichten, aber gut.
Ja interessant, wie ähnlich Du diese Zeit erlebt hast. Vielleicht gehört es dazu, das Gefühl, verrückt zu werden, wenn man immer alles verstehen und einordnen möchte. Vielleicht brauch es auch einfach seine Zeit, Aspekte zu integrieren und wir wollen nur zu schnell weiter ...
Mir geht`s gut, jetzt. Ich stehe immernoch ungläubig staunend da, aber es ist faszinierend!

Ganz liebe Grüße,
Kashi
 
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Wirklich sehr schöne EInsichten!


Ja, Einsichten.
Mit der praktischen Umsetzung beginnt ja dann die Verwirrung .
Gibt es Ärger in irgendeiner Form, schaffe ich es schon häufig, zu unterscheiden, was gehört zu mir und was kann ich noch nicht als mir zugehörig sehen.

Aber wenn ich zB. verliebt bin, purzelt alles durcheinander. Weiß nicht, ist das Gefühl echt, authentisch oder eine Illusion. Da mischen dann gleich mehrere meiner in der Entwicklung stecken gebliebenen inneren Kinder mit.

Da sagt eins: Ich hasse es, jemanden zu brauchen!

Ein anderes sagt (und dieses ruft lauter): wieso, ich "brauche" den Anderen doch nicht, es ist so schön, das Gefühl, es kommt aus mir heraus und ist echt, also emotionslos.

EMOTIONSLOS??? So ein dämlicher, dämlicher Blödsinn!!!

Ja aber, geh die Sache doch mal locker an. Denk einfach es ist eine Übung.Ausprobieren, lernen, wieder ausprobieren, lernen...

Nein, es kotzt mich an, echt .

War das jetzt so ein Dialog??? Wenn ja, ist irgedein Teilnehmer erwachsen?
Das ist das Problem, zu erkennen, wer denn nun den Durchblick hat, auf wen kann man hören. Oder funktioniert das so nicht?

Ach, ich werde einfach mal ein Von Energeia empfohlenes Buch lesen. Da findet man sicher viele Antworten.

Liebe Grüße von einer konfusen Kashi
 
Da sagt eins: Ich hasse es, jemanden zu brauchen!

Das sagt es aus seiner erlebten Abhängigkeit von den Eltern

Manche haben diese Einstellung wohl noch gegenüber Partnern oder Seelenverwandten dabei ist die Abhängigkeit oft nicht das Problem sondern eher die Angst vor einer Abhängigkeit :)
 
Liebe Aeracura,

dabei ist die Abhängigkeit oft nicht das Problem sondern eher die Angst vor einer Abhängigkeit :)

also ich würde schon sagen, dass Abhängigkeit oft ein Problem ist, weil sie oft in der Form der "Sucht" auftaucht. Bei der Aussöhnung mit dem Kind spielen ja oft viele Süchte eine große Rolle, weil sie dazu dienen, der inneren Einsamkeit, Ängsten aus dem Wege zu gehen: so sehr, dass man sie quasi fast nicht fühlt, sie eher ab und an als eine Art Leere auftaucht. "Internetsucht" oder Spielsicht kann z.B. auch eine solche Sucht sein.
Außerdem führt eine große Abhängigkeit auch oft zum Verlust der eigenen Selbständigkeit und Selbstbestimmung.

Interessanterweise - und vielleicht meintest du das - besteht auch oft eine große Angst vor Nähe und Vertrauen, weil dies zu "Schmerzen" führen kann.

Aber vielleicht meintest du auch einfach den Punkt, dass manche Menschen sich wiederum so sehr mit "Selbständigkeit" identifizieren, so dass sie sich schlecht fühlen, die Hilfe anderer anzunehmen, weil das am eigenen Selbstwert nagen würde. So gesehen könnte ich dir da zustimmen, ja.

Liebe Grüße,
Energeia
 
Liebe Kashi,

Da sagt eins: Ich hasse es, jemanden zu brauchen!

Ein anderes sagt (und dieses ruft lauter): wieso, ich "brauche" den Anderen doch nicht, es ist so schön, das Gefühl, es kommt aus mir heraus und ist echt, also emotionslos.

EMOTIONSLOS??? So ein dämlicher, dämlicher Blödsinn!!!

Ja aber, geh die Sache doch mal locker an. Denk einfach es ist eine Übung.Ausprobieren, lernen, wieder ausprobieren, lernen...

Nein, es kotzt mich an, echt .

War das jetzt so ein Dialog???

ja, ja, das war ein Dialog :)

find ich interessant, dass es bei dir auch gleich derart zur Sache geht :D

Also es ist natürlich immer schwer, von außen, zu einem Dialog etwas zu sagen, weil du ihn selbst ja noch viel klarer hörst - z.B. auch die Stimmen in ihrer Intensität, Stimmhebung etc.
Das Buch gibt auch viele Tips, was man wie machen kann und worauf man achten sollte.

Wenn ja, ist irgedein Teilnehmer erwachsen?
Das ist das Problem, zu erkennen, wer denn nun den Durchblick hat, auf wen kann man hören. Oder funktioniert das so nicht?

hm, also zunächst ist ja klar: es gibt keine rationale, eindeutige Lösung. In diesem Prozess wird dein Erwachsener wachsen und im Moment steht er noch am Anfang und ist erst mal ein wenig von der Situation überfordert.

Also wenn ich deinen Dialog so anschaue, dann hat dein Erwachsener darin diese Zeile formuliert: "Ja aber, geh die Sache doch mal locker an. Denk einfach es ist eine Übung.Ausprobieren, lernen, wieder ausprobieren, lernen..."

Das andere sind wohl Kinderstimmen. Wenn du als Erwachsener antwortest - mit dem du dich selbst wahrscheinlich am meisten identifizierst und mit dem ich hier gerade auch Wort austausche - dann ist es gut, wenn du dich kurz vor der Antwort manchmal etwas besinnst, vielleicht legst du deine hände auf die Brust, atmest tief, versuchst dich zu öffnen, und vesuchst dann liebevoll zu antworten und vernünftig zu beraten. Wahrscheinlich wird das zu Beginn dazu führen, dass die Stimme, die "Nein, es kotzt mich an, echt ." ziemlich bocken wird :D ... ...das ist wahrscheinlich die Stimme in dir - die ich auch kenne - die sich von "solch schlauen Sprüchen" gar nichts sagen lassen möchte :umarmen: ... das wird ein wenig dauern, bis sich da ein stabiles, vertrauensvolles Verhältnis aufbaut. Aber wenn dir das gelingt, dann wirst du 1. in dir diese Verbindung aufgebaut haben und wirst du 2. auf Menschen viel besser eingehen können, die sich auf diese Weise zu dir verhalten - vielleicht deine Kinder, falls du welche haben solltest/wirst.

Liebe Grüße,
Energeia
 
Liebe(r) Aeracura,


Das sagt es aus seiner erlebten Abhängigkeit von den Eltern

Manche haben diese Einstellung wohl noch gegenüber Partnern oder Seelenverwandten dabei ist die Abhängigkeit oft nicht das Problem sondern eher die Angst vor einer Abhängigkeit :)

Danke Dir.
Ich frage mich schon lange Zeit, was es mit dieser Abhängigkeit auf sich hat. Oder Angst vor Abhängigkeit.
Ich denke, solange eine Beziehung in Ordnung ist, ist Mensch, also ottonormal Mensch abhängig. Ist die Beziehung beendet, hat Mensch Angst vor Abhängigkeit.
Das ist menschlich. Ich kenne NIEMANDEN, dem es nicht so geht. Niemanden persönlich.
Das ist ja das Vertrakte. Was ich meinte, ist: In der Phase der Verliebtheit bis hinein in das Teilen des Alltags, solange es "funktioniert", fühlt es sich gut an. Mensch findet hier keinen Anlass, sich abhängig zu fühlen. Es ist doch alles in Ordnung, warum sich eines eher negativen Gefühls der Abhängigkeit bewußt werden?
Wer von Euch kennt keinen Liebeskummer mehr???
Gibt es einen Einzigen?
Das ist so menschlich.

Was ich geschrieben habe: ich hasse es, jemanden zu brauchen, ist provokant. Natürlich gibt es eine Stimme in mir, die das herausschreit. Wo wir doch beim Thema "Inneres Kind" sind.
Aber ich suche nach einer Lösung!
Habt ihr wirklich diese Hürde genommen? Seid ihr emotional unabhängig? Wie habt ihr das geschafft!
Habt ihr längere Zeit allein gelebt, ohne Sehnsucht? Ohne Ersatzsüchte, wie Energeia sie ansprach?
Wenn nicht, wie tut Ihr das, Euch selbst genießend, Genuß teilend, einfach so, ohne morgen?

suchend, neugierig, fragend,
Kashi
 
Liebe Kashi,

Ohne Ersatzsüchte, wie Energeia sie ansprach?
Wenn nicht, wie tut Ihr das, Euch selbst genießend, Genuß teilend, einfach so, ohne morgen?

vielleicht hat mein Beitrag einen falschen, irgendwie "perfekten" Eindruck vermittelt. Das wollte ich nicht - das tut mir Leid.
Es geht mir vor allem um den "Grad". Eine Sucht ist meines Erachtens dann besonders stark, wenn Einsamkeitsgefühle, Trauer, Schmerzen, etc. vollkommen verdrängt werden. Man ist dann richtig überrascht, wenn das alles plötzlich wieder auftaucht.
Wenn man sich damit auseinander setzt und die Verbindungen herstellt, dann vergeht sehr viel von diesen Süchten. Da bin ich mir ganz, ganz sicher. Aber es gibt natürlich Schmerzen, die sehr tief sind, deren Trauerarbeit man nach langer Zeit wieder aufnimmt. Und weil du ja auch gerade von Liebeskummer sprichst: oft dauert es ja Jahre, viele Jahre, bis ein Liebeskummer wirklich verarbeitet ist.
Der entscheidende Punkt ist aber, dass es durch die Aussöhnung möglich wird, diese Trauer bewusst zu vollziehen, der Einsamkeit bewusst zu begegnen, sie aufzulösen. Das ist alles ein "Prozess", der länger dauern kann.
Aber sobald die ersten Verbindungen da sind, vergehen wirklich auch viele Süchte. Und es entstehen dann eher Leidenschaften, also z.B. Hobbies, die man wirklich gerne macht, bei denen das innere Kind aufgeht, sich freut - während es ja in den Süchten eher weggeschoben wird.

Liebe Grüße,
Energeia
 
Lieber Energeia,

Liebe Kashi,



ja, ja, das war ein Dialog :)

find ich interessant, dass es bei dir auch gleich derart zur Sache geht :D

Du, das ist mein Alltag!

hm, also zunächst ist ja klar: es gibt keine rationale, eindeutige Lösung. In diesem Prozess wird dein Erwachsener wachsen und im Moment steht er noch am Anfang und ist erst mal ein wenig von der Situation überfordert.

Das ist ein echter Hoffnungsschimmer, dass der Erwachsene auch noch wachsen wird.:rolleyes:

Also wenn ich deinen Dialog so anschaue, dann hat dein Erwachsener darin diese Zeile formuliert: "Ja aber, geh die Sache doch mal locker an. Denk einfach es ist eine Übung.Ausprobieren, lernen, wieder ausprobieren, lernen..."

Ok. danke, das denke ich jetzt auch.

Das andere sind wohl Kinderstimmen. Wenn du als Erwachsener antwortest - mit dem du dich selbst wahrscheinlich am meisten identifizierst und mit dem ich hier gerade auch Wort austausche - dann ist es gut, wenn du dich kurz vor der Antwort manchmal etwas besinnst, vielleicht legst du deine hände auf die Brust, atmest tief, versuchst dich zu öffnen, und vesuchst dann liebevoll zu antworten und vernünftig zu beraten. Wahrscheinlich wird das zu Beginn dazu führen, dass die Stimme, die "Nein, es kotzt mich an, echt ." ziemlich bocken wird :D ... ...das ist wahrscheinlich die Stimme in dir - die ich auch kenne - die sich von "solch schlauen Sprüchen" gar nichts sagen lassen möchte :umarmen: ... das wird ein wenig dauern, bis sich da ein stabiles, vertrauensvolles Verhältnis aufbaut. Aber wenn dir das gelingt, dann wirst du 1. in dir diese Verbindung aufgebaut haben und wirst du 2. auf Menschen viel besser eingehen können, die sich auf diese Weise zu dir verhalten - vielleicht deine Kinder, falls du welche haben solltest/wirst.

Liebe Grüße,
Energeia

Ja, ich habe zwei pubertierende Kinder.
Danke! :kiss4:
 
Liebe Kashi,

Das ist ein echter Hoffnungsschimmer, dass der Erwachsene auch noch wachsen wird.:rolleyes:

ja. :) Der Erwachsene wird einerseits viel besser lernen, auf das Kind einzugehen, und zweitens wird er lernen, seine eigene Vernunft weiter zu entwickeln.
"Vernunft" ist einfach ein Wort, das vielleicht hohl klingen mag. Aber du wirst sehen und erfahren, dass du, wenn du dich auf deine Probleme einlässt, eine praktische, weise Vernunft entwickeln wirst.

Und ich bin mir ganz sicher, dass deine Kinder das schon bald merken werden :)

Ich wünsche dir alles Gute und Liebe auf deinem Weg,

liebe Grüße,
Energeia
 
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