Aussöhnung des inneren Kindes bei KINDERN möglich?

Hallo liebe Sonne,

erstmal schließe ich mich Topper an - man kann nicht Therapeut sein, wenn man selbst emotional eingebunden ist! Dein Sohn (wie alt ist er eigentlich?) würde niemals vor dir Wut rauslassen, die dich oder deinen Mann betrifft - dazu sind Kinder vielzu feinfühlig und würden sich das nicht erlauben, denn sie wissen, dass sie die Eltern lieben und auch brauchen. Und kein Kind will seinen Eltern wehtun... Das ist das eine.

Das andere - aus spiritueller Sicht - hat natürlich auch dein Sohn gewisse Lernaufgaben. Du kannst ihm diese nicht ersparen :) Auch wenn es die gleichen oder ähnlichen sind, die du ge- / erlernt hast...
Weiterhin weißt du sicher, dass ich immer wieder sage: Die Welt ist vollständig Spiegel zu einem selbst (sofern emotional etwas andockt). Das bedeutet: Natürlich ist dein Sohn dir ein Spiegel :) Gerade Kinder sind die besten Spiegel - denn sie machen einem alles nach :weihna1 Das bedeutet: "Zeige" deinem Sohn, bring ihm bei, wie man mit Wut richtig umgeht. Biete ihm Möglichkeiten, richtig sauer sein zu dürfen und auf ein Kissen einzuklopfen oder irgend so etwas. Kinder verstehen nicht, weshalb man verzeihen sollte - - außerdem muss sowieso erstmal die Wut raus, bevor Liebe einfließen kann... Das weißt du doch sicher auch, nicht wahr ;)
Ich habe meinem Sohn mal empfohlen, einen Wutbrief an seinen Freund zu schreiben, über den er sich enorm geärgert hat. Ich sagte ihm ausdrücklich, er dürfe alle Schimpfworte benutzen, die normalerweise nicht erlaubt sind... Anschließend durfte er den Brief im Garten verbrennen - und es ging sofort besser und er war nicht mehr "geladen". Ich denke, es ist am wichtigsten, unseren Kindern zu erlauben, alle Gefühle fühlen und rauslassen zu dürfen - ob diese als negativ oder positiv betrachtet werden. Oft ist es so, dass wir unseren Kindern das Gefühl geben "Du bist falsch", wenn du bspw. wütend bist und rumschreist oder so. Und ist es nicht genau das, was auch wir immer von unseren Eltern hörten?
Genau, denn es wiederholt sich so lange, bis wir es gelöst haben. Also den Schlüssel hast auch du in der Hand, nicht indem du deinen Sohn "therapierst", sondern indem du dich selbst therapierst :) Damit lebst du ihm etwas vor, das wiederum er dir dann spiegeln kann :) Erlaubst du dir denn, die Wut "richtig" rauszulassen? ...

LG
Esofrau
 
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Hm - viele haben Dir bereits geantwortet und es gab auch schon einige Hinweise darauf, daß Dein Sohn ein Spiegel für Dich sein könnte.

Ggf. geht es aber sogar noch viel weiter. Alle Kinder sind mit ihrer Mutter energetisch aufs engste verbunden und spüren jede emotionale Regung. (Ich glaube jeder von uns kennt das aus seiner Kindheit. Wir haben genau gemerkt, wenn unsere Mütter traurig waren, auch wenn sie uns versichert haben: "Nein, nein, es ist nichts!"). Aus tiefer Liebe zu Ihren Eltern stellen sich Kinder oft unbewußt zur Verfügung und leben die verdrängten Gefühle von Mutter und/oder Vater aus. (Energie geht ja bekanntlich nicht verloren). Es gibt ein sehr beeindruckendes Buch in dem das wunderbar beschrieben wird. Es ist von Jirina Prekop und heißt: "Wenn Ihr wüßtet wie sehr ich Euch liebe".

Vielleicht ist die beste Hilfe für Deinem Sohn wenn Du nochmal etwas genauer - und vor allem ganz ehrlich - auf Deine eigenen Emotionen schaust. (Kannst Du ja ganz allein mit Dir im stillen Kämmerlein machen) Auf wen bist Du wirklich wütend und traust Dich nicht? Was ist mit dem Vater Deines Sohnes? Bist Du ihm vielleicht unterschwellig wegen etwas böse? Oder er Dir? War einer von Euch beiden vielleicht vor Eurer Partnerschaft in einer anderen Beziehung und hat diese "unsauber" beendet? Manchmal vertreten Kinder solch einen früheren Partner und machen mit ihrem Verhalten auf deren Ärger aufmerksam.

Hoffentlich kannst Du mit meinen Anregungen etwas anfangen.

Dir und Deinem Sohn alles Liebe
Lichtartemis
 
Lieben Dank für eure gutgemeinten Ratschläge. Es stimmt schon, dass mein Sohn (8J) wohl das Spiegelbild meines Innersten ist. Nur weiß ich ehrlich gesagt gar nicht, dass ich wütend bin und wenn, dann schon gar nicht worauf oder auf wen?

Naja, vielleicht taucht ja irgendwann mal ein Hinweis auf, wie ich der Sache auf die Spur kommen kann.

Lieben Dank nochmal :liebe1:
sonne
 
Lieben Dank für eure gutgemeinten Ratschläge. Es stimmt schon, dass mein Sohn (8J) wohl das Spiegelbild meines Innersten ist. Nur weiß ich ehrlich gesagt gar nicht, dass ich wütend bin und wenn, dann schon gar nicht worauf oder auf wen?

Naja, vielleicht taucht ja irgendwann mal ein Hinweis auf, wie ich der Sache auf die Spur kommen kann.

Lieben Dank nochmal :liebe1:
sonne

Auch ich habe Aggressionen über dies und das in mir...
...Zwistigekeiten mit meinen Eltern ... Sie haben den Kontakt zu uns abgebrochen und ich habe wahnsinnig drunter gelitten und habe durchaus auch Aggressionen empfunden.

durften die jemals raus? Kannst du das? Aggressionen gegen deine Eltern, die du eigentlich liebst, herauslassen? Und in der Kindheit, hattest du da nicht auch schon enorme Aggressionen gegen Mama oder Papa? ... :)

Vielleicht ist das ein Anfang, diesen Hinweisen nachzugehen? :)

LG
Esofrau
 
Liebe Esofrau!

OOOOJAAA, ich hatte auch schon in der Kindheit Aggressionen gegen meine Eltern. Ich war eifersüchtig, weil sie meinen jüngeren Bruder in der Behandlung vorgezogen haben- schließlich ist er ja der Stammhalter :nudelwalk. Aber isie haben es mir verwehrt, dass ich mein wahres Ich vollkommen rauslassen durfte. Ich wurde nach ihren Vorstellungen "verbogen". Zum Großteil ist dies gelungen. Ich war noch im Alter von 27 Jahren noch nicht mein eigener Mensch. Und dann als ich heiratete und begann mein richtiges eigenes Leben zu leben, da sind sie dann scheinbar durchgeknallt und haben provoziert, weil sie wohl gemerkt haben, dass sie mich immer mehr verlieren und nun keinen Einfluss mehr auf mich haben. Ich heiratete nämlich in die Ortschaft aus der sie stammen und da musste ich natürlich in ihren Augen bestimmte Kriterien erfüllen, um sie in kein schlechtes Bild zu rücken...deshalb jetzt auch die Arbeit-oder der Versuch damit- mein inneres Kind zu heilen.
Aber jetzt denke ich nicht, dass ich Aggressionen habe. Ja vielleicht so kleine, weil ich auch merke, dass mir die Toleranz Stück für Stück abhanden kommt (hab ich wohl von meinem Papa geerbt?) und ich mich öfter über Verhaltensweisen von Menschen aus meinem direkten Umfeld ärgere.
Ich denke es sind sicher noch Aggressionen aus der Vergangenheit in mir aufgestaut. Aber ich arbeite dran meinen Eltern zu vergeben, sie sogar zu verstehen warum sie so waren und sind. Schließlich wurde ihr inneres Kind auch verletzt. Und wenn ich ihnen nun meine Aggressionen zeigen würde, dann würde alles was ich so mühevoll mit meinem Innersten aufgebaut habe, wieder zusammenbrechen. Meine Mutter war 18 als ich geboren wurde. Sie zog mit meinem Vater und mir in die Stadt und war total überfordert. Dann begann mein Vater immer öfter angetrunken nach Hause zu kommen. Auch meine Eltern werden Aggressionen in sich gehabt haben und ich habe sie auch übernommen, aber runtergeschluckt, weil ich so ja nicht sein durfte.
Mag sein, dass ich von meinem Sohn nun genau das verlange. Aber wärest du nicht auch sehr erschüttert, wenn er wenn es ums Hausaufgabe machen oder Üben geht plötzlich von sich sagt, dass er seine Lehrerin umbringen möchte? Sogar im Kindergarten wollte er den Kindergarten mit einem Riesenbagger zerstören.....und den Kater vom Nachbarn, der bei uns immer markiert, würde er am liebsten am Schwanz nehmen und über den Gartenzaun schleudern....mir wird dabei echt ganz anders, weil sich seine Aggressionen in Gedanken gegen Mensch und Tier richten. DAS lässt mich ja irgendwie aufhorchen.

Ich denke es mischt sich auch irgendwie in meine tiefst verborgenen Aggressionen Frust mit hinein. Ich weiß auch nicht woher, aber ich kann es mir dann nur so erklären, dass mein inneres Kind einfach noch zu verletzt ist. Was ich aber nicht so ganz verstehen kann, denn wenn ich zu ihnen (ich sehe da zwei Kinder) gehe, dann sind sie mir immer wohlgesonnen und kommen gerne auf mich zu, was vorher nur die Kleinere gemacht hat.
Das heißt mit der Aussöhnung mit dem inneren Kind stehe ich im Moment auch an.

Äh, tja das führt jetzt zu weit, sonst werd ich ja überhaupt nicht mehr fertig :escape:

Bis dann
Sonne
 
Hallo liebe Sonne,

es geht nicht drum, die Aggressionen direkt an den Personen, die es betrifft herauszulassen - da gibt es andere und ebenso effektive Lösungen. Im übrigen sind es auch nur indirekte Aggressionen gegen deine Eltern und sicher auch gegen den Bruder. Denn die eigentlichen Aggressionen gehen gegen dich selbst. Deshalb braucht man dafür keine "Sündenböcke" :)

Natürlich wäre ich schockiert, hätte mein Sohn das mit 8 J. gesagt! Keine Frage! Und es ist toll, dass du ihn nicht dafür verurteilst! Es ist toll, dass du erkennst, woher es kommen könnte und es ist toll, dass du versuchst, ihm auf effektivem Wege helfen zu wollen. Aber all das nützt weder ihm noch dir etwas, wenn du nicht da anfängst, wo der Grundstein liegt... :liebe1:
Die Reaktionen deines Sohnes zeigen doch nur, wie groß diese Wut wohl sein muss!

Ich hab dir noch eine PN geschrieben... :)

LG
Esofrau
 
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Liebe Sonne,

ich denke die Auseinandersetzung mit Deinem inneren Kind ist eigentlich schon ein guter Weg zu Deinem Seelenleben. Dabei dürften sich im Laufe der Zeit gute Anhaltspunkte zeigen, welche Gefühle Dir bewußt sind und welche Du vielleicht zu verdrängen versuchst. Aber sowas braucht auch immer viel Zeit und Ruhe. Dein inneres Kind braucht erst tiefes Vertrauen zu Dir, bis es Dir zeigen wird was alles ist, wie es sich tatsächlich fühlt und was es wirklich verletzt hat. Wie arbeitetst Du denn? Allein mit einem Buch? (Für den Anfang ganz gut, aber es besteht die große Gefahr "den Wald vor lauter Bäumen nicht zu sehen") Oder mit professioneller Hilfe? Wenn Du da konsequent dran bleibst (auch wenn es weh tut), hilfst Du Deinem Sohn schon sehr. Alles was Dir bewußt wird, muß er nicht mehr tragen.

Vielleicht kannst Du aber auch mit einer Familienaufstellung zu schnelleren Ergebnissen kommen. Dabei würdest Du in einer Gruppe Stellvertreter für Dich und Deine Familienmitglieder aussuchen (die "Originale" brauchen gar nicht dabei sein) und schauen, welche Dynamiken sich zeigen. Meistens läßt sich dort sehr gut erkennen, worauf ein Kind mit seinem Verhalten unbewußt aufmerksam machen möchte. In einer Familienaufstellung geht es auch darum, die wahren, verborgenen Ursachen für Blockaden zu finden, damit die tiefe ursprüngliche Liebe zwischen den Familienmitgliedern wieder fließen darf. Ein Aufstellungsseminar geht meistens ein oder zwei Tage, eine einzelne Aufstellung dauert i.d.R. zwischen 45 und 120 Minuten und kostet im Durchschnitt so um die 100 Euro. Weitere Infos findest Du hier im Forum unter "Familienstellen".

Es ist eigentlich immer empfehlenswert ein Aufstellungsseminar zunächst nur als Stellvertreter bzw. Beobachter zu besuchen (Kosten ca. 30-50 Euro) um festzustellen, ob man mit der Methode überhaupt zurecht kommt und sowohl dem Aufstellungsleiter wie auch der Gruppe ausreichend vertrauen kann. (Alle Preise und Zeiten aber bitte unbedingt nur als grobe Richtwerte verstehen!) Wenn das nicht der Fall sein sollte, kann man es entweder nochmal mit einem anderen Aufsteller versuchen, oder man ist um eine (einige) Erfahrung reicher und muß sich eine neue Methode suchen. Auf jeden Fall aber gut auf die innere Stimme hören und achtsam die eigenen Grenzen vertreten.

Alles Gute
Lichtartemis

P.S: Das innere Kind kann übrigens auch aufgestellt werden!
 
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