Ausgelagert aus:Korrigierende Vergewaltigung

Es wabert ueber den Stammtischen... "Penis abschneiden, ab ins Bergwerk, Eier zerquetschen" - ziemlich brutale Phantasien. Und noch dazu unnuetz. Bei einer Vergewaltigung geht es einzig und allein um Machtausuebung, um Erniedrigung. Das kann mann auch mit den Haenden machen, mit Gegenstaenden, was weiss ich. Da helfen auch keine Pillen gegen den Geschlechtstrieb.

Frauen werden - und zwar in allen Kulturen, wenn auch unterschiedlich ausgepraegt - als Objekt gesehen. Ein Strauss-Kahn, der sich mal eben einer farbigen Reinemachefrau bedient und ungeschoren davon kommt; all die Frauen, die als Kriegsbeute missbraucht werden, mit Duldung oder gar auf Anweisung ihrer Vorgesetzten; unertraeglich niveaulose, diskriminierende "Witze" im Kollegenkreis; die Justiz, die einen Diebstahl von Kupferdraht gleich hart bestraft wie den Mord an einer Frauenseele durch Vergewaltigung; Flueche, bei denen die Frauen als Racheobjekt, als Erniedrigungsfaktor gelten ("ich fick' deine Schwester"); Maenner, die schon laut aufschreien, weil Frauen gleichen Lohn fuer gleiche Arbeit fordern; Maenner, die sich schon diskriminiert fuehlen, weil inzwischen beide Geschlechter sprachlich vorkommen und die Frauen nicht mehr "automatisch mitgemeint sind"; Panik vor Unterrichtsmethoden, die aus der Koedukation ausbrechen - die Liste laesst sich unendlich fortsetzen.

Solange die gesellschaftlichen Verhaeltnisse so sind, nutzen auch haertere Strafandrohungen nichts. Was nutzen haertere Strafen, wenn sie nicht angewandt werden? Wenn Frauen bei der Anzeige nochmal erniedrigt werden, zum Beispiel vor maennlichen Polizisten oder in oeffentlichen Gerichtsverhandlungen erklaeren muessen, wieviele Zentimeter der Taeter eingedrungen ist?

"Gleiches mit Gleichem" vergelten, das aendert nichts in den Koepfen.
 
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