Aus "Freiheit, die ich meine"...: Individuell vs.? gleich?

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Hallo huibuhhuh

Zitat:Jedoch finde ich nicht das ein Individuum das bloße Produkt der Gemeinschaft ist und Wertigkeit daraus ableiten sollte, was für ein Wert diesem von welcher Gemeinschaft auch immer zugesprochen wird-obwohl diese Prägungen natürlich vorhanden sind. Es sind eigentlich zwei Faktoren, die sich im Austausch miteinander befinden, individuelle und kollektive.


Ich sagte nicht, dass das Individuum seine Wertigkeit daraus ableiten sollte, wie die Gemeinschaft zu ihm steht. Ich schrieb, dass Wertigkeit eben genau das ist: Etwas was einem von anderen (oder einem selbst) zugeschrieben wird. Was es nicht ist: Etwas was ein Teil deiner selbst ist.
Es ist immer bloss eine Zuschreibung von anderen (oder von dir selbst über dich). Du kannst diese Einschätzung dann auf dich übertragen oder eben ablehnen. Es ist daher schon logisch nicht möglich, dass bestimmte Menschengruppen objektiv weniger wert sind als andere (weil es keinen objektiven Wert gibt). Möglich ist natürlich, dass sie sich gegenseitig nicht wertschätzen.

Zitat: Das ist eine Frage, die mich wirklich brennend interessiert. Brauchen die Menschen Kontrollinstanzen? Genau derselben Meinung sind auch die Machthaber. Das ist auf jeden Fall ein zweischneidiges Schwert, auf der einen Seite soll es bewerkstelligen das Menschen nicht störend in den Lebensbereich anderer Menschen eingreifen, was der persönlichen Freiheit des Willens entgegenstreben würde.Ist auf jeden Fall sinnvoll, das will ich nicht bestreiten. Auf der anderen Seite werden Kontrollinstanzen auch dazu missbraucht, den status quo aufrechtzuerhalten, siehe die aktuellen Ereignisse in der arabischen Welt.



Ja, das ist schon richtig. Allerdings wachsen auf einer Wiese, die man nicht mäht auch wieder hohe Bäume. Ein Machtvakuum wird schnell wieder erobert.
Und wenn du gedenkst das zu verhindern, dann brauchst du ja wieder eine Kontrollinstanz, die natürlich auch selbst das Machtvakuum nutzen könnte.
So ist es eben. Die einzige Möglichkeit besteht darin, die Macht soweit wie möglich zu verteilen. So dass die Bevölkerung selbst die letzte Kontrollinstanz ist, weshalb ich auch definitiv Demokrat bin.

Zitat: Die Frage ist, sind die kollektiven Vorgaben überhaupt erstrebenswerte Ziele für einen selbst?


Nicht notwendigerweise. Es ist allerdings schwierig sich dem zu entziehen, weil der Mensch
1. nach Anerkennung strebt
2. man oft gar nicht die Möglichkeit hat ein andersartiges Ziel zu erreichen, weil Ressourcen nicht vorhanden sind, weshalb man sich dann doch nicht entziehen kann (um an die Ressourcen zu kommen)

Zitat: Deswegen bin ich auch für Strukturänderungen, weil Strukturen auch auf die individuelle Ebene einwirken, mehr Basisdemokratie z.B.wäre ganz gut, wenn es darum geht kollektive Entscheidungen herbeizuführen.


Ja, siehe auch oben

Zitat:Auch der Umgang mit Arbeitslosen ist ein Bild das durch die Medien suggeriert wird.Das ist dann die Wertigkeit die Menschen zugesprochen wird, aufgrund ihres Nutzens für die Gesellschaft, egal wie perfide diese Gesellschaft auch sein mag.


Sicher, wie ich oben sagte.Nehme es an oder gebe dir und deinem Leben einen davon unabhängigen Wert. Eventuell ist es am besten wenn man gar keine Anerkennung mehr braucht (muss aber ehrlich sein, ein wütendes "Ich brauch das nicht" gilt nicht.

LG PsiSnake
 
Hallo Psi!

Ich sagte nicht, dass das Individuum seine Wertigkeit daraus ableiten sollte, wie die Gemeinschaft zu ihm steht. Ich schrieb, dass Wertigkeit eben genau das ist: Etwas was einem von anderen (oder einem selbst) zugeschrieben wird. Was es nicht ist: Etwas was ein Teil deiner selbst ist.
Es ist immer bloss eine Zuschreibung von anderen (oder von dir selbst über dich). Du kannst diese Einschätzung dann auf dich übertragen oder eben ablehnen. Es ist daher schon logisch nicht möglich, dass bestimmte Menschengruppen objektiv weniger wert sind als andere (weil es keinen objektiven Wert gibt). Möglich ist natürlich, dass sie sich gegenseitig nicht wertschätzen.


Es ist schon ein Unterschied ob der Mensch seine „Wertigkeit“(auch so ein Unwort eigentlich in dem Zusammenhang!Hört sich so bischen an wie aus der Loreal-Werbung:"weil Sie es sich wert sind.rolleyes: ) durch die Zustimmung Anderer bezieht, wobei dann eine Abhängigkeit durch äußere Einflüsse gegeben wäre, oder sich durch sein eigenes Sein definiert.
In letzter Konsequenz hast du absolut recht und die Dinge relativieren sich und es gibt weder das eine noch das andere(Wert und Unwert), weil es tatsächlich Zuschreibungen sind.


Ja, das ist schon richtig. Allerdings wachsen auf einer Wiese, die man nicht mäht auch wieder hohe Bäume. Ein Machtvakuum wird schnell wieder erobert.
Und wenn du gedenkst das zu verhindern, dann brauchst du ja wieder eine Kontrollinstanz, die natürlich auch selbst das Machtvakuum nutzen könnte.
So ist es eben. Die einzige Möglichkeit besteht darin, die Macht soweit wie möglich zu verteilen. So dass die Bevölkerung selbst die letzte Kontrollinstanz ist, weshalb ich auch definitiv Demokrat bin.

Absolut! Deswegen bin ich Individualist und Demokrat, leider ist eine wirkliche Demokratie nicht wirklich vorhanden.

Nicht notwendigerweise. Es ist allerdings schwierig sich dem zu entziehen, weil der Mensch
1. nach Anerkennung strebt
2. man oft gar nicht die Möglichkeit hat ein andersartiges Ziel zu erreichen, weil Ressourcen nicht vorhanden sind, weshalb man sich dann doch nicht entziehen kann (um an die Ressourcen zu kommen)

zu1.Der Mensch ist schon ein soziales Wesen, sonst würden wir gar nicht miteinander kommunizieren , oder das Bedürfnis haben uns mit anderen über Themen auszutauschen.Das ist meines Erachtens auch nicht das Problem. Es ist auch nicht das Problem, jedem Menschen in seinem Sein
Anerkennung entgegenzubringen. Das Problem resultiert vielleicht eher daraus wie Anerkennung erworben wird, d.h. was der Mensch tun „muss“ um Anerkennung zu erwerben, unter welchen Umständen usw., ist ja auch sehr unterschiedlich.

zu2. Es ist schon oft eine Zwickmühle, aber viele Gefängnisse sind auch selbstgewählt.


Sicher, wie ich oben sagte.Nehme es an oder gebe dir und deinem Leben einen davon unabhängigen Wert. Eventuell ist es am besten wenn man gar keine Anerkennung mehr braucht (muss aber ehrlich sein, ein wütendes "Ich brauch das nicht" gilt nicht.

LG PsiSnake

Kommt ganz darauf an, wenn ich Anerkennung dadurch erlange indem ich bestimmte Maßstäbe erfülle, die mir dann widerum eine Wertigkeit zusprechen, kann ich gerne darauf verzichten, wenn es meiner persönlichen Gesinnung entgegenspricht. In diesem Sinne finde ich es nicht immer sinnvoll Erwartungshaltungen zu entsprechen, weil diese einer freien Entfaltung entgegenstreben. Wichtiger als Anerkennung empfinde ich die Akzeptanz des Menschen in seinem So-Sein und auch Freundschaft, die nicht zwangsläufig auf einem Anerkennungsprinzip basiert.

LGZ
 
das führt doch zu nix, idealistischer unfug.

man stellt der gesellschaft eine persona zur verfügung, ist als magier aber anarchistisch und asozial.
 
Zitat:In letzter Konsequenz hast du absolut recht und die Dinge relativieren sich und es gibt weder das eine noch das andere(Wert und Unwert), weil es tatsächlich Zuschreibungen sind.



Ja, deshalb nehme ich auch keine Gottheiten ernst, die wertgeschätzt werden müssen. Das würde nämlich ihre Abhängigkeit von der Gesellschaft demonstrieren. Nichts mit Allmacht. Wenn ein Programmierer erwartet, dass seine Programme ihn anbeten, dann ist er eine Witzfigur.

Zitat:Absolut! Deswegen bin ich Individualist und Demokrat, leider ist eine wirkliche Demokratie nicht wirklich vorhanden.


Natürlich nicht. Das ist ja kaum erwünscht. Allerdings muss man halt sehen, dass man nicht alle Verantwortung der Masse übertragen kann. Es wird halt auch eine gewisse Kompetetenz in Entscheidungsprozessen benötigt. Klar, das ist wieder ein Abwägen. Deshalb braucht man als Basisdemokrat auch aufgeklärte Menschen.

Zitat:Kommt ganz darauf an, wenn ich Anerkennung dadurch erlange indem ich bestimmte Maßstäbe erfülle, die mir dann widerum eine Wertigkeit zusprechen, kann ich gerne darauf verzichten, wenn es meiner persönlichen Gesinnung entgegenspricht.


Wenn du dir nicht mehr in die Augen sehen kannst, wenn du tust was von dir erwartet wird, dann bekommst du ein Problem.Letztlich entscheidet wohl doch immer der Wert und die Anerkennung die man sich selbst zuspricht.

All das gilt nur, sofern einem das überhaupt wichtig ist (siehe die ganze Diskussion).

Zitat:Wichtiger als Anerkennung empfinde ich die Akzeptanz des Menschen in seinem So-Sein und auch Freundschaft, die nicht zwangsläufig auf einem Anerkennungsprinzip basiert.


Wenn du kein Problem damit hast als Eremit zu leben, dann hast du es wahrscheinlich einfacher. Aber selbst dann musst du immer noch deinen Körper ernähren.Dürfte aber auch überhaupt schwierig sein. Sobald dir Gesellschaft etwas bedeutet bist du unweigerlich Teil dieses Spiels.

LG PsiSnake
 
Zitat:Ganz genau das Gegenteil ist der Fall.........Schwer

Dass die Gesellschaft auch von ihnen abhängig ist ewen?

Das würde natürlich noch mehr gelten. Habe ich ja auch schon mehrfach in allen Forenbereichen hier erklärt. Die Menschen brauchen Gott, selbst wenn er überhaupt nichts macht, als Hoffnung auf Gerechtigkeit, ein Jenseits usw. Aber wenn man sich darüber klar macht, dass es irrsinnig ist, wenn ein Gott Anbetung verlangt, dann ist das vielleicht auch ein Aha-Erlebnis.

LG PsiSnake
 
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eine emotionale beteiligung, was eine optimalere gesellschaftsstruktur wäre.
so las sich das für mich.
es ist schon notwendig, wie man sich durch gesellschaft hat konditionieren lassen. das war es dann aber auch.

kann durchaus sein, dass eine emotionale beteiligung meinerseits vorhanden ist. erstens frage ich mich, was daran schlimm sein soll und zweitens denke ich das strukturelle vorgaben, auch gesellschaftlich sehr direkt auf die persönliche ebene einwirken.
 
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