Zitat:Nach der Kopenhagener Deutung heißt es zwar, dass der Beobachter die Wellenfunktion zum kollabieren bringt - der Punkts ist aber, dass der Beobachter KEINEN Einfluss darauf hat, in welchen der möglichen Zustände die Wellenfunktion nun kollabiert; egal, wie sehr er seine Gedanken auch unter Kontrolle hätte.
Ja, das hatte ich ja auch schon gesagt.
Ich denke allerdings, dass das ohnehin erwartbar war, da wir ja auch in unserem täglichen Erleben keine naiv subjektive Wirklichkeit vorfinden, die wir willkürlich verändern können. Auch eine Welt die "starren" Naturgesetzen folgt wäre kaum vorstellbar, da die verschiedenen Individuen ganz unterschiedliche Präferenzen haben. Wirklicher Solipsismus (oder eine chaotische Harry Potter Fantasy-Realität) kann man also (nahezu) sicher ausschließen
(M)eine Alternative ist, dass die Realität eine Art Traum ist, bei der das Bewusstsein zwar (wie im Traum auch) die Realität erzeugt , quasi mathematische (und ideelle) Wellenfunktionen kollabieren lässt, die individuelle Repräsentationsebene (= bei uns Selbstbewusstsein) aber (normalerweise) nicht dazu nutzen kann in dieses Geschehen bewusst einzugreifen. Auch das ist im Traum der Fall. Damit soll auch gesagt werden, dass ich nichts annehme, was ohne Präzedenz wäre.
Jetzt könnte aber weiter folgen, dass es nicht prinzipiell unmöglich ist, auf den Kollaps einzuwirken. Und nun kommen veränderte Bewusstseinszustände, gerichtete (und konzentrierte) Aufmerksamkeit und bewusste Vorstellung/Manifestation ins Spiel. Wir könnten dann von einem wachtraumähnlichen Zustand sprechen (wenn man will)
Jedenfalls erscheint das alles dann viel eher möglich zu sein, als wenn wir jetzt ein deterministisches Uhrwerkuniversum angenommen hätten. So gesehen bleibe ich definitiv dabei, dass die QM den Idealismus wahrscheinlicher gemacht hat.
Allerdings sollte es dann natürlich möglich sein, dass sich Psi-Phänomene demonstrieren lassen. Zwar lässt sich dieser Idealismus auch vertreten, ohne derartige Effekte anzunehmen. Ich gebe aber auch zu, dass es wenigstens teilweise dieser Motivation entspringt (Philosophie des Geistes mit dem Mysterium des Bewusstseins ist der andere Teil). Und dafür fehlen bisher zumindest die ganz überzeugenden Ergebnisse, auch wenn ich jetzt denke, dass es einige gute Experimente gab, unabhängig von meiner eigenen Erfahrung.
Zitat: Desweiteren ist noch nicht einmal ein Bewusstsein notwendig, um eine Wechselwirkung zum Kollaps zu bringen. Modernere Deutungen der Quantenmechanik reicht da eine simple Wechselwirkung auch mit unbelebter Materie aus (siehe: Dekohärenz-Deutung).
Soweit ich weiß bzw. verstanden habe, bedeutet Dekohärenz nur, dass sich ein quantenmechanisches Experiment mit seiner Umgebung verschränkt. Dadurch wird dann ein bestimmter Zustand viel wahrscheinlicher als alle anderen, eine 100% Sicherheit wird aber nicht erreicht. Von einem objektiven Kollaps kann man wohl schon deshalb nicht sprechen. Außerdem sagt das nichts darüber aus, warum die Umgebung (bzw. das gesamte Universum) nicht in einer Superposition ist.
Jedenfalls habe ich zuletzt einen Physiker gelesen, der überhaupt keine Esoterik mag (also keine Motivation hat
) und der Ansicht ist, dass Dekohärenzen keine objektive Quantenmechanik erzeugen (können), und dass QM (und daraus folgend unsere Wirklichkeit) subjektiv (=idealistisch, wenigstens nach meiner Definition) ist.
Ich erkläre das alles innerhalb meines Weltbilds so, dass die makrophysikalische Wirklichkeit deshalb makrophysikalisch erscheint, weil wir sie jederzeit direkt beobachten. Im mikrophysikalischen Hintergrund kann aber weiterhin manches unbestimmt sein (ähnlich wie bei einem Computerspiel, dass Dinge im Hintergrund erst im Nachhinein berechnet, sobald der Spieler mit ihnen interagiert). Findet (zuviel) Interaktion statt, wird dem Experiment ein Zustand quasi logisch aufgezwungen. Der Kollaps wird dann durch die Verschränkung mit der (von uns) bereits kollabierten (beobachteten) Realität hergestellt.
Zitat: D.h. in der Quantenmechanik ist kein Anzeichen zu finden, dass ein bewusster aufmerksamer Beobachter irgendetwas lenken würde - auch nicht da, wo "Bleep" (argumentiert mit Kopenhagener Deutung) oder Klügl (setzt bei Zenos Paradoxon an) es gerne hätten.
Wenn es keine Motivation für einen Handelnden gibt einen bestimmten Zustand festzulegen, dann wird er ihn zufällig auswählen. Das gilt für das träumende Bewusstsein (absolutes und unabhängiges Subjekt, primär), dass sich vollkommen frei, und daher wie bereits in der Diskussion über den freien Willen erkannt wurde ( auch wenn das normal als Problem angesehen wird) rein zufällig entscheidet (unsere Entscheidungen sind nebenbei möglicherweise nie zufälig). Ich würde sagen, dass
die philosophische Überlegung, dass ein wirklich freier Wille zufällig sein muss in der QM zur Anwendung kommt.
Siehe auch:
https://www.esoterikforum.at/forum/showpost.php?p=4043250&postcount=53
LG PsiSnake