auftauendes Eis

moonlight1305

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Hallo,

in meinem heutigen Traum lief ich durch einen Wald. Es war noch kein Frühling, alles war noch braun und grau. Ich überholte ein paar Jugendliche.

Dann kam ich an einen See. Ich lief am Rand entlang und bemerkte, dass ich auf den See gekommen war, der aber gefroren ist. Ich schusselte darauf entlang. Dann brach ich doch in das Eis ein. Es war aber nur am schlammigen Rand. Ich hatte keine Angst dabei. Ich fiel hin und meine Jacke war etwas schmutzig geworden.

Das Eis taute immer mehr auf. Ich kam dann an einer Art gefrorenen Welle/Wasserfall vorbei, der auch auftaute und von der Konsistenz wie Shlushi-Eis war und immer flüssiger war. Aber auch das alles in schmutzig braun.

Ich wollte dann zurück, da war aber plötzlich ein reißender Fluss mit eisigem Wasser, das in den See lief.

Ich befand mich plötzlich weit oberhalb des Sees, es ging am Ufer steil hinab. Es taute alles auf und war schlammig. Ich sah, wo ich lang musste, konnte aber die steile Böschung nicht hinab. Dann er innerte ich mich, dass ich eine Betontreppe gesehen hatte, die in den See führte. Die Jugendlichen waren nun an der Seite des Sees und hatten sich dort hingesetzt.

Die Treppe fand ich auch recht schnell, so dass ich den Weg zurück nehmen konnte, den ich gekommen war.

Je weiter ich die Treppe hinunterstieg, umso steiler wurde die Treppe. (Ich hab gewisse Höhenangst).
Es gelang mir aber, vorsichtig die einzelnen Stufen herabzusteigen.

Dann war der Traum zu Ende.

Hat jemand eine Idee, was mir der Traum sagen wollte ? vor allem was die Jugendlichen in der Nebenrolle zu bedeuten haben, ohne dass da irgendeine Handlung mit zu tun hatte ?
 
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Liebe Moonlight,

der Wald ist eigentlich der Ort der schönen Erinnerungen und der ungelösten Geheimnisse, den Du durchstreiftest. Der Frühling erinnerte Dich an die unbekümmerte Lebensfreude, die Dich einholt (die Jugendlichen).

Deshalb taucht da in diesem Traum auch der See des unbewussten Seelenbereiches auf, unter dessen Eis die Gefühle und Emotionen aus der Vergangenheit verborgen liegen. Wie man sehen kann, bedeckt den See eine dünne Eisschicht, die Dich einerseits davor bewahrt im See der Gefühle unterzutauchen, aber anderseits hält es Dich auch davon ab, einzutauchen. In Deinem Traum möchtest Du zwar mit dieser Welt wieder einmal in Berührung kommen, baust da aber lieber auf etwas Sicherheit und bleibst in Ufernähe.

Du möchtest Dich dieser Welt spielerisch näheren, deshalb schlitterst Du zunächst etwas auf dem Eis. Bei alledem ist jedoch ständig diese subtile Angst zu spüren, die Dich auf Deinem Ausflug auf dem Eis begleitet. Das wird dann ja auch in der Szene mit dem Einbruch in das Eis noch weiter ausgestaltet („Es könnte mich beschmutzen“).

In diesem Augenblick beginnen die alten Gefühle immer mehr aufzutauen und drohen Dich wie eine drohende Welle zu erfassen. Das ist dann der Augenblick, in dem Du die Flucht auf sicheren Boden antrittst. Damit stellt sich dann auch wieder der Gedanke mit der unbekümmerten Lebensfreude ein (die Jugendlichen) und wagst einen neuen Versuch in die Tiefe Deiner Seele hinabzusteigen. Da taucht dann wieder diese Angst auf, Du könntest dabei den Boden unter den Füßen verlieren.

Träume von Eis sind in solchen Zusammenhängen meist mit einem langgehegten Wunsch verbunden, der nun in die Tat umgesetzt werden soll (das Auftauen).


Merlin
 
Hallo lieber Merlin,

danke für deine Antwort.

kann es sein, dass es in dem Traum auch um das Thema Selbstliebe geht ? Damit hatte ich mich dieser Tage beschäftigt und mir war so einiges klar geworden.

Heute ist etwas merkwürdiges passiert.

Die Sonne schien so schön, also beschloss ich, mit meinem Hund doch noch eine größere Runde zu gehen. Ich wollte extra mal einen anderen Weg wählen und ich wollte mal wieder an "meinen geheimen See". Das ist ein idyllischer einsamer Fischteich. Ich geh dort gern hin, um die Einsamkeit und Ruhe in der Natur zu genießen. Am See setzte ich mich auf die Steinstufen, die ins Wasser führten.

Ich schaute in das Wasser und resümierte, wie schön grün alles ringsum geworden war. Im Wasser schwamm noch etwas Laub drin herum. Plötzlich wurde mir klar, dass ich genau von diesem See geträumt hatte, von diesen Steinstufen, von dem Waldweg dorthin. Im Traum war es nur eine andere Perspektive.

Schon spannend, wie man von seinem Unterbewusstsein gelenkt wird. :rolleyes:

Liebe Grüße

MOonlight
 
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Liebe Moonlight,

der reale See beschreibt eigentlich genau diese Symbolik, die hinter Deinem Traum steht – die innere Einkehr. Das zeigt mir einmal wieder die Genialität der Bildersprache des Unbewussten. Ein einfaches Bild, in dem alle die vielen Worte einer Beschreibung und unbestimmbare Gefühle auf einem Punkt zusammengefasst werden. Ich denke deshalb, dass der Schlüssel zu den Träumen genau in solchen Szenenbildern liegt.

Merlin
 
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