was du schilderst ist in einem Buch von vielen Seiten aus betrachtet worden. Es ist von "Susan Forward" und heißt "Vergiftete Kindheit". Sie zeigt an zig Beispielen auf, wie ein erwachsen gewordenes Kind nicht mit dem, was ihm seine eltern angetan haben, klar kommt und wie es ins Erwachsenenleben hineinwirkt, was ständig zwischen Kind und Eltern abläuft. Das Buch ist schon manchmal recht heftig zu verarbeiten. Susan F. schreibt eindeutig, wie auch Alice Miller, dass die Eltern die Verantwortung für ihr schlimmes Tun haben. Sie kann man nicht verändern, aber: man kann für sich einen Weg finden, für diese alten Geschichten, die bei jeder Begegnung wieder aktuell sind, einen Abschluss zu finden.
Alice Miller hat eine Liste zusammengestellt, welche Anforderungen sie an Therapeuten stellt. Hier kannst du sie finden:
http://www.alice-miller.com/artikel_de.php?force=faq
Die Bücher von A.M. sind nicht ganz so leicht zu lesen. Soweit ich sie verstanden habe, hat sie etwas gegen das Schweigen gegenüber dem, was einem die Eltern angetan haben und auch heute noch antun. Ist aber auch logisch: den Eltern wird schnell geglaubt, dem Kind nicht. Zusätzlich musste ich die Erfahrung machen, dass, wenn erwachsene Kinder den Mund aufmachen sie ganz schnell so hingestellt werden, dass sie phantasieren, dass sie das alte doch mal ruhen lassen sollen und die Eltern so nehmen sollen wie sie sind: praktisch all das, was ist, beschönigen. In dem Sinne möchte ich dich vor eine Familienaufstellung warnen: gehst du dort mit deinem Anliegen hin, das du hier im Eingangsposting geäußert hast, dann wirst du schnell hingestellt, dass du deine Eltern ändern möchtest und ein unzufriedener, nicht zufriedenstellender Mensch bist, der nicht sehen will, was seine Eltern ihm alles gutes getan haben.