Aufstellungsziel:Beschönigen, wie die Eltern waren.?

Wie kommt es eigentlich, dass Kinder anfangen, ihre Eltern zu bewerten? :confused: Das würde mich doch mal interessieren!


LG

believe
Na wenn Kinder das Vergleichen lernen, dann lernen sie doch auch, die Eltern mit anderen Eltern anderer Kinder zu vergleichen. Und kein Vergleich geht ohne Bewertung vonstatten. Bewertung ist ja bitte nichts Negatives.
 
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Liebe Kinny,

Für mich - zum Beispiel.

Das ist ungemein befreiend, was Du schreibst. Für beide : Kinder UND Eltern. (Finde ich zumindest.)

Ich schenke Dir das Leben - Du verdankst mir das Leben. Das ist eine unerträgliche Last und Verpflichtung. Für beide. Und es stimmt nicht.

Als meine damalige Freundin schwanger wurde, hatte ich keinen Augenblick das Gefühl, den Kindern das Leben geschenkt zu haben. Völlig anders : ich empfand es als unfassbares Geschenk, dass diese Kinder zu uns gekommen sind. Dass wir sie begleiten dürfen auf ihrem Weg ins Leben. Ich erlebte sie vom Augenblick der Entstehung an als vollständige und ebenbürtige Personen und Seelen. Eine Zeit des Staunens : "Ohhh. Ihr kommt zu uns."

Eltern sind das Tor, durch das die (Seelen der) Kinder diese Welt betreten - nicht ihre "Schöpfer und Erschaffer".

Gawyrd


Schön, wie du das sagst, Gawyrd! :)
Und jetzt denke ich grade wieder daran, wie es war, als mir mein Sohn, nachdem ich aus der Narkose erwacht war, auf den Bauch gelegt wurde! Wir guckten uns gegenseitig in die Augen und ich dachte: Du bist also der Adrian! :D Und er war für mich auch von Anfang an ein vollständiger Mensch, der mich halt eine Weile intensiv brauchte! :)


LG

believe :)
 
Wir guckten uns gegenseitig in die Augen und ich dachte: Du bist also der Adrian! :D Und er war für mich auch von Anfang an ein vollständiger Mensch, der mich halt eine Weile intensiv brauchte! :)

So isses. Sie sind uns anvertraut. DAS ist das Geschenk...

Und - es freut mich, daß das so ankommt bei euch, believe, und Gawyrd. Die Stelle in dieser Oper hat mir immer schon (lange bevor ich Kinder hatte) Gänsehaut gemacht...
 
ok, ok, Taschentücher bitte wieder einstecken, sie sind ja schon naß vor lauter Rührung. :)

Auf der anderen Seite - wären wir nicht dieses Tor, durch das eine Seele in ein Leben kommt, ginge es ja auch nicht. Also stellen wir uns ja auch für diesen Werdegang zur Verfügung und leicht ist das ja auch nicht immer. Insofern schenken wir auch dem Kind etwas - die Chance, überhaupt auf die Welt zu kommen, die Obhut, bis es erwachsen ist. Ich denke, man darf das alles nicht einseitig sehen.
 
Hi, Alana!

Pluto hat doch gesagt, dass es solche und solche gibt und möchte nur, dass man genau hinguckt! :)

Das hatte ich vorhin übersehen: Im Eingangspost ist ein Zitat von Pluto, wo sie Günter abrät von einer Familienaufstellung, die Gründe dafür nennt sie auch. Und das läßt eigentlich nicht offen, daß es solche und solche Aufstellungen gibt usw. . So hab ich das verstanden zumindest.
 
Hi, Alana!

Pluto hat doch gesagt, dass es solche und solche gibt und möchte nur, dass man genau hinguckt! :)

Hm, mit Geschenk verknüpfe ich, dass das Geschenkte in mein Eigentum übergeht..... :confused: Macht mir ein komisches Gefühl, aber ich weiß schon, dass es meins ist! :)

:danke: liebe believe :umarmen:

für Alana zur Wiederholung: siehe Seite 1 posting Nr. 2 - dort steht, was ich geschrieben habe.

Meine Kinder betrachte ich auch eher als ein Geschenk, als etwas, das mir eine zeitlang anvertraut worden ist und das ich zur bestmöglichen Selbstständigkeit erziehen muss. Dem geht voraus, dass ich mich der Liebe zu meinem Kind öffne, und auch die Elternrolle aktiv übernehme. Das erforderte Arbeit an mir, innere Auseinandersetzungen. Die waren mir nicht in die Wiege (oder Gene) gelegt. Das habe ich auch in keiner Schule gelernt. Es war ein Auftrag, den ich mit dem Elternwerden bekam und dem ich mich gestellt habe. Nach meinen Beobachtungen tun dies nicht alle Eltern gleichermaßen.

Mir fällt da gerade ein: Vor kurzem gab es einen Beitrag im Fernsehen. Darin ging es darum, dass Eltern sich sooooo gerne ein Kind wünschten und alles taten eines zu bekommen. Die Forscher haben festgestellt, dass diese Eltern, wenn sie dann mit allen Mitteln der Medizin ein Kind bekommen haben, ihr Kind mehr als Besitz behandeln. Nur dass ein Kind kein Besitz ist, den man bei Laune aus dem Regal holt und dann wieder wegstellt.

Liebe Grüße Pluto
 
ok, ok, Taschentücher bitte wieder einstecken, sie sind ja schon naß vor lauter Rührung. :)

Auf der anderen Seite - wären wir nicht dieses Tor, durch das eine Seele in ein Leben kommt, ginge es ja auch nicht. Also stellen wir uns ja auch für diesen Werdegang zur Verfügung und leicht ist das ja auch nicht immer. Insofern schenken wir auch dem Kind etwas - die Chance, überhaupt auf die Welt zu kommen, die Obhut, bis es erwachsen ist. Ich denke, man darf das alles nicht einseitig sehen.


Nee, leicht ist es wirklich nicht immer! :)
Aber man wächst ja an seinen Herausforderungen! :)


Das hatte ich vorhin übersehen: Im Eingangspost ist ein Zitat von Pluto, wo sie Günter abrät von einer Familienaufstellung, die Gründe dafür nennt sie auch. Und das läßt eigentlich nicht offen, daß es solche und solche Aufstellungen gibt usw. . So hab ich das verstanden zumindest.


Na, jetzt ist es ja geklärt! :)
 
zur Vollständigkeit halber habe ich jetzt meine ganze Antwort aus dem anderen Thread hierher geholt:

(nur einen Teil hierher zu kopieren verzerrt das ganze!)

was du schilderst ist in einem Buch von vielen Seiten aus betrachtet worden. Es ist von "Susan Forward" und heißt "Vergiftete Kindheit". Sie zeigt an zig Beispielen auf, wie ein erwachsen gewordenes Kind nicht mit dem, was ihm seine eltern angetan haben, klar kommt und wie es ins Erwachsenenleben hineinwirkt, was ständig zwischen Kind und Eltern abläuft. Das Buch ist schon manchmal recht heftig zu verarbeiten. Susan F. schreibt eindeutig, wie auch Alice Miller, dass die Eltern die Verantwortung für ihr schlimmes Tun haben. Sie kann man nicht verändern, aber: man kann für sich einen Weg finden, für diese alten Geschichten, die bei jeder Begegnung wieder aktuell sind, einen Abschluss zu finden.

Alice Miller hat eine Liste zusammengestellt, welche Anforderungen sie an Therapeuten stellt. Hier kannst du sie finden:
http://www.alice-miller.com/artikel_de.php?force=faq

Die Bücher von A.M. sind nicht ganz so leicht zu lesen. Soweit ich sie verstanden habe, hat sie etwas gegen das Schweigen gegenüber dem, was einem die Eltern angetan haben und auch heute noch antun. Ist aber auch logisch: den Eltern wird schnell geglaubt, dem Kind nicht. Zusätzlich musste ich die Erfahrung machen, dass, wenn erwachsene Kinder den Mund aufmachen sie ganz schnell so hingestellt werden, dass sie phantasieren, dass sie das alte doch mal ruhen lassen sollen und die Eltern so nehmen sollen wie sie sind: praktisch all das, was ist, beschönigen. In dem Sinne möchte ich dich vor eine Familienaufstellung warnen: gehst du dort mit deinem Anliegen hin, das du hier im Eingangsposting geäußert hast, dann wirst du schnell hingestellt, dass du deine Eltern ändern möchtest und ein unzufriedener, nicht zufriedenstellender Mensch bist, der nicht sehen will, was seine Eltern ihm alles gutes getan haben.



Und somit bin ich bei meiner Frage an dich, @ Melodie:

warum hast du hier ein Thema mit einem Teil meines Beitrages eröffnet?
Ich habe von dir außer dem eingangsposting noch nichts weiteres lesen können.

Lg Plut
 
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Uuups. Sorry, das hatte ich überlesen, Pluto. Alles klar.

Gibt es doch sehr oft, daß Eltern ihre Kinder als Besitz sehen nach dem Motto: "solange du deine Füsse unter meinen Tisch stellst, tust du, was ich sage".
 
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