Aufstellungsziel:Beschönigen, wie die Eltern waren.?

Hallo A.!

Das mit "dem Geschenk des Lebens" wäre wohl auch mal einen Extra-Thread wert. Denn so klar ist das nicht, daß jeder das so empfinden kann. Das sind für Manchen nur Worte, mehr nicht. Das Leben wird oft als Last empfunden und das war bei mir auch oft so, nicht immer, aber doch immer wieder. Es als Geschenk betrachten - dazu kann man jemanden nicht einfach so bringen, oder?

Zu den 99 % wollte ich noch sagen - das ist schon sehr gut gerechnet, da würden weniger Prozent auch reichen, denke ich.

Doch mir ging das heute auch durch den Kopf, es ist so vieles, was ich an meinen Eltern geschätzt habe, und auch vieles, wofür sie mich empfänglich gemacht haben durch ihr Beispiel.

Daß sie sich verausgaben manchmal, auch das wird so sein. Nur - die Kinder betrifft das nicht, kann sie nicht betreffen. Das ist ja wiederum Sache der Eltern.
 
Werbung:
Womit ich jedoch nie aufhören werde, da ich schlimmes mit Therapeuten und Beratern erlebt habe: andere aufmerksam machen, damit sie gleich wissen, wen sie vor sich haben und was es mit der einen oder anderen Therapieart auf sich hat. Nur weil ich schlechte Erfahrungen gemacht habe, muss ich nicht jeden anderen ins gleiche Unglück rennen lassen. .

LG Pluto

Wenn nur jeder den Mut und diese Offenheit hätte!!!!
 
Die anklagende Haltung jedenfalls hilft nur jenen weiter, die auf Kosten der Betroffenen viel Geld verdienen mit ihrer Empörung und die sie abhängig von sich machen wollen.

Das muß ich doch irgendwo schon einmal gelesen haben... (manchmal werden Sachen ganz unvermutet klar. Mir jetzt zum Beispiel, wo ich diese Argumentationsschiene hier schon mal erlebt habe.) :D


Und jetzt wird mir endlich was klar. Da liegt in meinen Augen der eigentliche Hund begraben, in diesem seltsamen einzig-richtige-Eltern-ehren-Gehabe, das mich immer so anwidert:

Auch der Blick auf das Wesentliche kann meist nicht schaden. Und das ist das Geschenk des Lebens.

Und das hat mit Idealisierung so gar nichts zu tun!

Doch, das hat mit Idealisierung alles zu tun. Denn. Es wird ein winzige Kleinigkleit übersehen. Es sind nicht die Eltern, die das Leben zu verschenken haben. Sie geben dieses Geschenk weiter - aber es kommt nicht von ihnen.

Hugo von Hofmannsthal beschreibt es in der "Frau ohne Schatten" mit Worten, die ich sonst nirgends so schön gefunden habe. Die Wächter der Stadt sprechen die Eltern an in ihrem Nachtgesang:

Ihr Gatten in den Häusern dieser Stadt,
liebet einander mehr als euer Leben
denn wisset, nicht um euretwillen
ist euch die Saat des Lebens anvertraut
sondern allein um eurer Liebe willen.
Ihr seid die Brücke, auf der die Toten
wiederum ins Leben gehn.
Geheiligt sei eure Liebe Werk.


Ich selbst hatte nie das Gefühl, zwei Söhnen "das Leben geschenkt" zu haben. Ich hatte und habe - je weiter in ihr Leben sie gehen, desto mehr - das Gefühl, eine Fackel weitergereicht zu haben.



Ich habe übrigens keine Ahnung, für wen ich das da eigentlich schreib. Aber vielleicht liests ja irgendwann irgendwer, dems gut tut.
 
Ich selbst hatte nie das Gefühl, zwei Söhnen "das Leben geschenkt" zu haben. Ich hatte und habe - je weiter in ihr Leben sie gehen, desto mehr - das Gefühl, eine Fackel weitergereicht zu haben.



Ich habe übrigens keine Ahnung, für wen ich das da eigentlich schreib. Aber vielleicht liests ja irgendwann irgendwer, dems gut tut.


Ja, mir tut es gut! :danke:

Ich hab bei meinem Sohn das gleiche Gefühl! :)

Und danke für das Gedicht! :)


LG

believe :)
 
@ Pluto:

weißt du, auch wenn du selbst anscheinend keine guten Erfahrungen gemacht hast, und von einigen Therapieformen nicht begeistert bist, sollte man fairerweise sagen - das muß nicht für jeden gelten.
Ich selbst habe da nicht viel Erfahrung, war auch nicht bei vielen FA's, habe dabei gute und auch schlechte Erfahrungen gemacht, aber das betrifft ja nur mich.
Was für den einen gut ist, muß es für den anderen nicht sein und umgekehrt.

@all: meinen Sohn habe ich als Geschenk empfunden, so wie auch jetzt meine Enkelkinder. Ein Geschenk des Lebens. Sorum stimmt es für mich am besten.
 
@ Pluto:

weißt du, auch wenn du selbst anscheinend keine guten Erfahrungen gemacht hast, und von einigen Therapieformen nicht begeistert bist, sollte man fairerweise sagen - das muß nicht für jeden gelten.
Ich selbst habe da nicht viel Erfahrung, war auch nicht bei vielen FA's, habe dabei gute und auch schlechte Erfahrungen gemacht, aber das betrifft ja nur mich.
Was für den einen gut ist, muß es für den anderen nicht sein und umgekehrt.


Hi, Alana!

Pluto hat doch gesagt, dass es solche und solche gibt und möchte nur, dass man genau hinguckt! :)


@all: meinen Sohn habe ich als Geschenk empfunden, so wie auch jetzt meine Enkelkinder. Ein Geschenk des Lebens. Sorum stimmt es für mich am besten.


Hm, mit Geschenk verknüpfe ich, dass das Geschenkte in mein Eigentum übergeht..... :confused: Macht mir ein komisches Gefühl, aber ich weiß schon, dass es meins ist! :)
 
Hi, Alana!

Pluto hat doch gesagt, dass es solche und solche gibt und möchte nur, dass man genau hinguckt! :)





Hm, mit Geschenk verknüpfe ich, dass das Geschenkte in mein Eigentum übergeht..... :confused: Macht mir ein komisches Gefühl, aber ich weiß schon, dass es meins ist! :)

Na, ich habe das Geschenk schon lange losgelassen, ohne jedes Problem. Das Geschenk ist die Freude, die man an Kindern hat, dieses Wunder des Lebens - nicht das Festhalten daran.
 
Werbung:
Ich selbst hatte nie das Gefühl, zwei Söhnen "das Leben geschenkt" zu haben. Ich hatte und habe - je weiter in ihr Leben sie gehen, desto mehr - das Gefühl, eine Fackel weitergereicht zu haben.

Ich habe übrigens keine Ahnung, für wen ich das da eigentlich schreib. Aber vielleicht liests ja irgendwann irgendwer, dems gut tut.
Liebe Kinny,

Für mich - zum Beispiel.

Das ist ungemein befreiend, was Du schreibst. Für beide : Kinder UND Eltern. (Finde ich zumindest.)

"Ich schenke Dir das Leben - Du verdankst mir das Leben". Das ist eine unerträgliche Last und Verpflichtung. Für beide. Und es stimmt nicht.

Als meine damalige Freundin schwanger wurde, hatte ich keinen Augenblick das Gefühl, den Kindern das Leben geschenkt zu haben. Völlig anders : ich empfand es als unfassbares Geschenk, dass diese Kinder zu uns gekommen sind. (Auch nicht : dass die Kinder selbst uns geschenkt worden wären ! Sondern dass ihre Anwesenheit selbst bereits ein Geschenk ist.) Dass wir sie begleiten dürfen auf ihrem Weg ins Leben. Ich erlebte sie vom Augenblick der Entstehung an als vollständige und ebenbürtige Personen und Seelen. Eine Zeit des Staunens : "Ohhh. Ihr kommt zu uns."

Eltern sind das Tor, durch das die (Seelen der) Kinder diese Welt betreten - nicht ihre "Schöpfer und Erschaffer".

Gawyrd

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Zurück
Oben