Aufstellungsziel:Beschönigen, wie die Eltern waren.?

Nee, das hat nichts mit trauen zu tun. Ich habe mir das auch nie so gedacht, daß ich es besser machen möchte. Wußte aber, daß mein Sohn ein glückliches Kind sein sollte, ohne Angst und ohne Selbstzweifel, soweit das an mir liegen konnte.
ich habe akzeptiert, was gewesen ist und ich bin, wie ich bin, weil alles so gewesen ist. Und ich finde mich ganz o.k. , so wie ich bin.
Und da ich ja nicht darüber werte, wie sie als Eltern waren, weil ich keine Anklagen mehr habe gegen sie und keinen Groll mehr, sage ich , ich habe es anders gemacht, habe mein Kind anders erzogen. Denn ich bin mir sehr sicher, sie haben es so gut gemacht, wie es ihnen möglich war.


Denke ich von meinen auch! Wollte es aber trotzdem besser machen! :)
 
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1. irgendwie habe ich das Gefühl, dass du aber noch nicht so recht weißt, wie du die Eltern nun einschätzen oder "händeln" sollst.....Einmal schreibst du das hier:

2. Vom Tenor her, dass man die Eltern nicht verklären soll, wie sie wirklich waren, sondern so hinstellen, wie man sie empfunden hat. Natürlich kann diese Empfindungsweise nur subjektiver Natur sein, einfach so, wie ein Kind die Eltern "gesehen" hat und nicht, wie sie vielleicht im wirklichen Leben waren. Das kann man ja oft bei Geschwistern erkennen, wo der eine seine Eltern so, der andere aber so beschreibt. Und beide Beschreibungen lassen bei einem Dritten, der diese Eltern ebenfalls kennt, oft keine Ähnlichkeiten erkennen.;)

3. Wie möchtest du denn nun die Eltern sehen? Steckst du da eventuell in einem Zwiespalt?:)

Hallo Urajup,

zu 3. ich stecke in keinem Zwiespalt. Viell. hast du in dem zitierten Satz das Wort "nicht" überlesen. Deswegen steht er auch nicht im Widerspruch zum weiter oben zitierten Satz.


zu 2. Wie meine Geschwister meine Eltern gesehen haben ist völlig verschieden von der meinigen Sicht. Das müsste dir aus der Astrologie bekannt sein - dass Geschwister ihre eltern völlig verschieden wahrnehmen. Auch deshalb weil sie verschieden behandelt werden.

Was ist an der subjektiven Empfindung so schlimm? Sie beinhaltet genau das, worum es geht. Schlimm ist es, wenn ein Therapeut zu dem ich hingehe, eine subjektive Einstellung hat und von den Prägungen der Kindheit nichts hält und diese als Schmarrn abtut. Das ganz leben wird von den einzelnen Individuen subjektiv wahrgenommen und darauf hat sich ein Therapeut einzustellen. Kann er das nicht, sich auf den Klienten seine Welt einstellen, dann hat er seinen Job verfehlt. In der Sichtweise der Ereignisse, die zwischen Kind und Eltern stehen, unterscheiden sich die Therapeuten: die einen tun die Kindheit als lang vorbei ab und die anderen respektieren die schlimmen Ereignisse und sind bereit dem Klienten da raus zu helfen. Die erst genannten Therapeuten leben in einer Illusion, weil sie ihre Kindheit vergessen haben bzw. sich nicht mehr daran erinnern können. Die zweiten können sich gut an ihre Kindheit erinnern und wissen um der Dramatik von elterlicher Erziehungsmaßnahmen, die oft misshandelnd gewesen sind. Jedoch nicht so schlimm, wie bei den erstgenannten.


zu 1. Hierzu musst du @ Melodie fragen, denn sie kommt mit meiner Antwort aus einem anderen Thread nicht zurecht.

LG Pluto
 
Denke ich von meinen auch! Wollte es aber trotzdem besser machen! :)

Hallo believe,

mit dem "besser machen" habe ich schlimmste Erfahrungen gesammelt. Ebenso mit dem "richtig machen". Habe ich es "anders" gemacht, als meine Eltern, habe ich meine eigenen Erfahrungen sammeln können und war dann mit dem Ergebnis zufrieden, im Gegensatz zu den beiden vorher genannten Variationen. Naja, im Laufe der Jahre habe ich viel dazu gelernt und auch heute noch wollen es die jungen Eltern "besser machen". :D Das ist so ein menschliches Programm, dem man nur schwer entweichen kann, außer man reflektiert sein Tun immer wieder mal kritisch.

LG Pluto
 
Trotz Zeitnot: Ja, als Kind nimmt man sie, wie sie sind, es bleibt ja gar nichts anderes übrig. Irgendwann dann wertet man, klagt sie an , offen oder heimlich, bricht evtl. den Kontakt ab zu ihnen, und dann arbeitet man dran, sich mit ihnen auszusöhnen. Ich denke, daß das ja auch nicht für jeden gelten muß. Ja, das ist die Chance, die man dann hat - es bei den eigenen Kindern anders zu machen.

Leider gibt es halt auch Menschen, die es dann genauso machen, nach dem Motto: "mir haben die Schläge nicht geschadet, dann meinem Kind auch nicht". Also Menschen, die das wieder weitergeben an ihre Kinder.

Hallo Alana,

hier unterliegst du einem Irrtum. Kinder, die extrem autoritär aufgewachsen sind und arg misshandelt worden sind (nicht unbedingt sexuell), die geben sich am Tun der Eltern die Schuld, sie finden es im Nachhinein gerechtfertigt geschlagen worden zu sein. Sie idealisieren ihre Eltern. Dass die Eltern ihnen schlimmes angetan haben, das darfst du in deren Nähe nicht aussprechen. Da geh´n die auf dir los, wie es schlimmer nicht sein kann. Das sind jene Eltern die Schläge auch heute noch für gut heißen, weil sie ihnen ja nicht geschadet haben.

LG Pluto
 
Hallo believe,

mit dem "besser machen" habe ich schlimmste Erfahrungen gesammelt. Ebenso mit dem "richtig machen". Habe ich es "anders" gemacht, als meine Eltern, habe ich meine eigenen Erfahrungen sammeln können und war dann mit dem Ergebnis zufrieden, im Gegensatz zu den beiden vorher genannten Variationen. Naja, im Laufe der Jahre habe ich viel dazu gelernt und auch heute noch wollen es die jungen Eltern "besser machen". :D Das ist so ein menschliches Programm, dem man nur schwer entweichen kann, außer man reflektiert sein Tun immer wieder mal kritisch.

LG Pluto



Liebe Pluto!


Naja, man kann sicher nicht ALLES besser machen! Niemand ist vollkommen!
Aber, wenn wir nicht den Drang hätten, es besser machen zu wollen, gäbe es ja keine Entwicklung! Man braucht halt das Wissen dazu, sonst geht es natürlich in die Hose!


LG

believe :)
 
Hi Pluto,:)

Pluto schrieb:
zu 3. ich stecke in keinem Zwiespalt. Viell. hast du in dem zitierten Satz das Wort "nicht" überlesen. Deswegen steht er auch nicht im Widerspruch zum weiter oben zitierten Satz.

Na gut, dann habe ich aus deinen Sätzen wohl etwas Falsches herausgelesen. Aber ich hatte es so aufgefasst, dass du einmal sagst, man solle seine Eltern nicht „kritisieren“, sondern „so“ nehmen, wie sie sind - anderseits sollten Kinder ihre Eltern nicht idealisieren und wegschauen, sondern sagen, wie sie waren und sind (was ja nun doch in Kritik hinausläuft).

Wie meine Geschwister meine Eltern gesehen haben ist völlig verschieden von der meinigen Sicht. Das müsste dir aus der Astrologie bekannt sein - dass Geschwister ihre Eltern völlig verschieden wahrnehmen.

Genau deswegen hatte ich es ja erwähnt.....

Was ist an der subjektiven Empfindung so schlimm?

Hast du das Gefühl, ich finde subjektives Empfinden schlimm? Ich halte es im Gegenteil für völlig normal, deswegen hatte ich es ja auch noch einmal hervorgehoben….

die einen tun die Kindheit als lang vorbei ab und die anderen respektieren die schlimmen Ereignisse und sind bereit dem Klienten da raus zu helfen.

Genau deswegen sollte man nach dem Therapeuten Ausschau halten, der für einen am besten ist oder gar einen, der die gleichen Muster durchgelebt, aber die Kraft hatte, die schmerzenden Muster zu durchbrechen. Was nützt einem ein Therapeut, der nicht weiß, von was du sprichst? Nicht jeder Deckel passt schließlich auf jeden Topf...

zu 1. Hierzu musst du @ Melodie fragen, denn sie kommt mit meiner Antwort aus einem anderen Thread nicht zurecht.

Na ja, wenn ich meine, dass ich Fragen an Melodie habe, dann werde ich sie fragen, aber bestimmt werde ich Melodie keine Fragen stellen, die sich um dich drehen. Da frage ich dich schon selbst…..;)


LG
Silke
 
Hallo Alana,

hier unterliegst du einem Irrtum. Kinder, die extrem autoritär aufgewachsen sind und arg misshandelt worden sind (nicht unbedingt sexuell), die geben sich am Tun der Eltern die Schuld, sie finden es im Nachhinein gerechtfertigt geschlagen worden zu sein. Sie idealisieren ihre Eltern. Dass die Eltern ihnen schlimmes angetan haben, das darfst du in deren Nähe nicht aussprechen. Da geh´n die auf dir los, wie es schlimmer nicht sein kann. Das sind jene Eltern die Schläge auch heute noch für gut heißen, weil sie ihnen ja nicht geschadet haben.

LG Pluto

Das bin ich, Pluto, ich bin sehr autoritär erzogen worden, zum Rest sag ich jetzt mal nix. Ich habe es nie als gerechtfertigt empfunden, nicht mal mit zwei Jahren, kann mich noch gut erinnern. Idealisiert habe ich sie auch nie, hatte keinen Grund dazu.
Klar, meine Eltern gehörten zu einer ganz anderen Generation, sie hatten noch ganz andere Vorstellung von Erziehung, waren noch viel mehr als wir heute gefangen in einer Vorstellung, wie man sein muß, was man tun muß, wie man Kinder erzieht.
Mein Vater, darauf angesprochen, als er schon ziemlich alt war, druckste herum, er hat sich geschämt. Er war übrigens als Opa und Uropa so, wie wir ihn uns als Vater gewünscht hätten.

Ich glaube, man muß einfach irgendwann mit den Anklagen aufhören können, irgendwann isses genug. Hab das selbst lange nicht verstanden, war aufgebracht, als man mir das sagte, konnte das nicht verstehen.
Inzwischen schon.
Weißt du, wir haben es in der Hand, ganz alleine, wie wir sind. Wir können es nicht ewig unseren Eltern anlasten, was wir geworden sind und wie wir geworden sind. Wir können schon lange ganz alleine entscheiden, wer wir sind.
Sind wir immer noch diese kleinen, unglücklichen Wichte oder sind wir erwachsen und selbstverantwortlich, obwohl alles so gewesen ist.

Erst wenn wir abschließen, sind wir erwachsen geworden.

Ich geh dann mal zum Kinderfasching, und freu mich mit den Kids ! :zauberer1
 
Hallo Urajup,

man solle seine Eltern nicht „kritisieren“, sondern „so“ nehmen, wie sie sind -

Das eine schließt das andere nicht aus: sie zu nehmen wie sie sind bzw. wie sie waren und mit sich ins reine kommen. Dazu gehört es auch, hinzuschauen, und nicht zu beschönigen, auszusprechen, was ist, den Eltern zuzumuten, was ist bzw. war.

@ Alana,

Ich glaube, man muß einfach irgendwann mit den Anklagen aufhören können,

Dem kann ich nur zustimmen. Dies geht aber nicht, solange man noch den Blick auf sie gerichtet hält, weil noch etwas geklärt werden muss. Klagt jemand an, dann braucht er Hilfe und keine Vorwürfe.

Womit ich jedoch nie aufhören werde, da ich schlimmes mit Therapeuten und Beratern erlebt habe: andere aufmerksam machen, damit sie gleich wissen, wen sie vor sich haben und was es mit der einen oder anderen Therapieart auf sich hat. Nur weil ich schlechte Erfahrungen gemacht habe, muss ich nicht jeden anderen ins gleiche Unglück rennen lassen. Denn darauf bezog sich mein Original-posting, das eigentlich überhaupt nicht hierher gehört und wozu die Thread-Erstellerin sich noch nicht geäußert hat. Ich kenne ihre Beweggründe nicht. Sie würden mich auch interessieren.

LG Pluto
 
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"Anerkennen, was ist" und moralisierende Kritik und Beschuldigung mit inkludierter Aufforderung an Andere, den Beschuldigten etwas anzutun sind zwei sehr verschiedene Schuhe.

Natürlich kann es nicht Sinn der Sache von Aufstellungsarbeit sein, tatsächliche Taten zu verleugnen. Ebenso muss primärer Schmerz anerkannt und ausgedrückt werden. Keine Frage. Ich jedenfalls habe nirgendwo dazu aufgefordert, etwas in Aufstellungen unter den Teppich zu kehren und das entspricht auch nicht meiner Haltung und Art zu arbeiten. Ich bin eher dafür bekannt, dass ich anschaue, was ist. Und das ist nicht Jedermanns Sache.

Nur, dass das mal klar ist!

Aber meist geht es bei den Klagen um "Traumata", die nur einen allerkleinsten Teil des Lebens ausmachen und die Frage ist auch, was da die Relationen für "Trauma" sind.

Die anklagende Haltung jedenfalls hilft nur jenen weiter, die auf Kosten der Betroffenen viel Geld verdienen mit ihrer Empörung und die sie abhängig von sich machen wollen.

Zum "Anerkennen was ist" gehört auch, die meist 99% "normalen" oder gar ressourcevollen Erlebnisse mit den Eltern zu sehen und auch, dass sie vielleicht bis an ihre Grenzen gingen oder darüber hinaus.

Auch der Blick auf das Wesentliche kann meist nicht schaden. Und das ist das Geschenk des Lebens.

Und das hat mit Idealisierung so gar nichts zu tun!

A.
 
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