Aufstellung wg. beruflicher Situation?

Da Mobbing zu ernsthaften psychischen und körperlichen Schäden führen kann und ein Problem dabei ja gerade die Vereinzelung ist (in der man immer mehr im Kreis denkt und rennt) kann ich nur dringend empfehlen, fachkundige Begleitung in irgendeiner Form in Anspruch zu nehmen. Sonst kann man dabei kaputt gehen (seelisch UND körperlich).

LG, Reinhard

Huhu Reinhard,

ich meinte dieses alleine in Bezug auf Arbeitskollegen bzw. dass man die Schritte, sich Hilfe zu suchen alleine gehen muss.
Ich hatte auch Hilfe - die Gewerkschaft und trotzdem hatte das Gefühl, dass ich letztendlich all meinen Mut zusammen nehmen musste, um beim Geschäftsführer herauszuplatzen.

Ich hatte das vorher etwas missverständlich ausgedrückt.

VG Mel
 
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ich meinte dieses alleine in Bezug auf Arbeitskollegen bzw. dass man die Schritte, sich Hilfe zu suchen alleine gehen muss. Ich hatte auch Hilfe - die Gewerkschaft und trotzdem hatte das Gefühl, dass ich letztendlich all meinen Mut zusammen nehmen musste, um beim Geschäftsführer herauszuplatzen.
Alles klar, liebe Brynja !

Ja - das ist fürchterlich, wie man oft in so einer Situation im Stich gelassen wird. Wie die anderen zuschauen, ohne zu helfen - sich oft sogar noch am Mobbing beteiligen. Auch Betriebsräte agieren da manchmal sehr knieweich bis gar nicht.

Ist eine Schande ...

LG, Reinhard
 
Tja, Mobbing, wo fängt es an, was ist es überhaupt? Das ist ja mein Hauptproblem. Ich empfinde es so. Fühle mich unwohl und habe jetzt von Kollegen auch die Rückmeldung, dass es von anderen so empfunden wird.

Vielleicht eine Situation: Ich bin seine direkte Assistentin. Er in gehobener Position .... er hat eine Eröffnung einer Präsentation, alle Wichtigen unserer Firma anwesend. Er hat mich in das ganze Thema nicht miteinbezogen. An diesem Tag hatte ich einen wichtigen Termin im KH und er wusste, dass ich früher gehen muss. Hat aber bestimmt, dass ich dort zu erscheinen habe. Okay, klar hab ich getan. Kam hin. Wollte zu ihm gehen und begrüßen und als er mich gesehen hat, hat er sich umgedreht und mit wem anderen geredet ..... Hinter mir hörte ich Stimmen ala: Na, Herr XXX redet wohl auch nicht mit jeder *grins* .... Er entzieht mir ein Privileg nach dem anderen .... (bin schon lange in der Firma). Da gibts auch ne konkrete Situation die ich schildern kann: Er nimmt mir meinen Firmenparkplatz weg. Begründung Platzmangel. Okay. 2 Tage später gibt er mir eine Parkplatzberechtigungskarte, die ich bitte bei mir verwahren soll, weil er muss sich überlegen wem er den Parkplatz gibt - jetzt liegt die 2 Monate bei mir in der Lade. Okay, sie lag, weil ich sie ihm jetzt auf seinen SChreibtisch gelegt habe mit einem Post-it, dass sie bei mir in der Lade wohl fehl am Platz ist *grummel*

Also es ist nix das er mich anschreit. Er erklärt mir mit meiner Arbeit sehr zufrieden zu sein usw. aber diese kleinen Aktionen immer und immer wieder - und das sind nur Beispiele dich ich einfach erklären kann .... alles andere ist noch Substiler .... er ist auch mit allen per Du. Nur mit mir nicht. Nicht, dass es mich stört, aber es ist so offensichtlich ..... es ist auch immer eine gewisse Spannung in der Luft wenn wir zusammentreffen die ich schwer beschreiben kann, die aber unerträglich wird.

So etwas kenne ich bisher nicht ......

Er weiß zb. auch das ich arbeitsmässig total ausgelastet bin und alleinerzieherin bin. darüber haben wir geredet, klar, ich werde entlastet sagt er. wenn ich am nächsten tag in mein büro komme liegt ein packen arbeit - zusätzliche - auf meinem tisch die von ihm ist und dringend erledigt werden muss ....

Echt, es ist schwer zu erklären weils irgendwie nix handfestes ist, aber es belastet mich immer mehr. Und irgendwie habe ich das Gefühl er macht es mit Absicht. Bewusst ... ich versteh aber nicht weshalb.

Wir wurden durch eine Umstrukturierung zusammengwürfelt und ich hab ihm damals gesagt, dass es mir in meiner position extrem wichtig ist, dass sich mein vorgesetzter echt für mich entscheidet. was bisher immer so war. das ich weiß, dass ich ihm da vorgesetzt wurde und ich ihn bitten würde in diesem punkt mit mir ehrlich zu sein, weil ein so nahes arbeitsverhältnis einfach das erfordert.

ich bin echt mit meinem latein am ende .... und deshalb kam mir irgendwie der gedanke ob sich da nicht auf einer anderen uns nicht so bewussten ebene was abspielt und ob man das mit einer aufstellung vielleicht ans licht bringen und so klären könnte!

Es sind soviele Kleinigkeiten, Lächerlichkeiten, aber schön langsam gehts an meine Substanz und immer öfters höre ich jetzt auch von rundherum das er so komisch mit mir umgeht ......

Abwarten und Tee trinken :morgen: ist bestimmt nicht die Lösung dafür. Ein direktes Gespräch funktioniert auch nicht. Betriebsrat würde mir auch nix bringen und Abteilungswechsel ..... schön langsam denk ich mir, warum soll ich mich vertreiben lassen - wenn ers ehrlich aussprechen würde wärs was anderes aber so komme ich mir so "erniedrigt" vor. Ja, das trifft es ..... das kannte ich bisher noch nie und er ist auch sonst zu niemandem so :klo:

Ist zwar lang geworden, aber danke fürs ausheulen ....

lg. Angel
 
Liebe Angel !

Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, dass er Dich als Gefahr (weil kompetenter) sieht und Dich deswegen behindern und abwerten muss. Am wichtigsten scheint mir, dass Du Dich nicht irritieren läßt und Deine Kompetenz für andere klar ersichtlich erhältst (OHNE MIT IHM ZU RIVALISIEREN und ihn zu bekämpfen !). Es ist gut, wenn Du souverän und kompetent wirkst - das läßt dann eher ihn alt aussehen. Und achte darauf, dass Du NICHTS tust, was gegen Dich verwendet werden könnte. Dass Du Dich nicht ärgern und provozieren läßt. (Das ist eine GROSSE Gelassenheitsübung.)

Wenn irgend möglich, lass Dich nicht von der Hierarchie-Ebene über ihm abschneiden ! (Ich kannte mal einen ähnlichen "Chef" - der wurde nach längerer Zeit über Nacht gefeuert.)

Mein Mitgefühl hast Du (das klingt wirklich schlimm. Ständige kleine und große Demütigungen sind zermürbender, als einmal eine Watschn.)

Reinhard
 
Hallo Angel,

ich möchte mich hier Brynja anschliessen.
Bei aller Hilfe ( AK, Betriebsrat, Kollegen, Freunde ) bleibt die Sache bei dir hängen, wenn du dich ihr stellst.

Love it, change it or leave it hab ich auch immer meinen Kollegen geraten ( ich war Betriebsrats-Vorsitzender :stickout2 ).
Love it wäre somit auch weiterleiden/ertragen/erdulden...
Leave it, eine Kündigung ist (noch) nicht möglich.....
Change it ?

Du schreibst :

weils mir halt auch so nahe geht und ich den grund einfach nicht erkennen kann.

persönliches gespräch darüber, die hoffnung hab ich aufgegeben!

Es geht dir nahe, reden geht nicht, weglaufen ( kündigen ) geht auch nicht.
Eine FA sucht immer eine Lösung, Ursache und Verstehen sind nur mögliche Nebenprodukte, keine Notwendigkeit.
Kannst du aber momentan auch nicht machen.

Was bleibt ? Auf Zeit arbeiten, eine persönliche Überlebensstrategie entwickeln, damit "es" dir nicht mehr zu nahe geht.
Das funktioniert aber nicht lange, es macht einen kaputt. Eine rasche Aktion / Lösung, auch wenn sie nicht ideal ist, wäre angeraten.
So ist zumindest mein Eindruck, auch wenn ich den Knoten in der Sache ( nicht das Problem mit deinem Chef, sondern wie du an die Sache rangehst ) nicht erkennen kann. Mein Bauchgefühl sagt, da ist noch was anderes.

Alles Liebe und Toi, toi, toi
Harry

Was
 
Wir wurden durch eine Umstrukturierung zusammengwürfelt und ich hab ihm damals gesagt, dass es mir in meiner position extrem wichtig ist, dass sich mein vorgesetzter echt für mich entscheidet. was bisher immer so war. das ich weiß, dass ich ihm da vorgesetzt wurde und ich ihn bitten würde in diesem punkt mit mir ehrlich zu sein, weil ein so nahes arbeitsverhältnis einfach das erfordert.
Da kommt mir vor ist der Knackpunkt versteckt. Das ist zu persönlich. Da zeigst Du Dich verwundbar - sprichst ihn auf einer persönlich-privaten Ebene an und verläßt die rein berufliche. Das heißt im Grunde "Ich brauche es, dass Du mich magst." (Sehnsucht nach väterlicher Anerkennng und Unterstützung.) Da spricht ein Kind und nicht eine erwachsene kompetente Frau.

Da hast Du ihm Deine Achillesferse verraten - und Dich ihm ausgeliefert.

Was wäre, wenn er wirklich ehrlich sagt : "Gnä' Frau - mit Ihnen will ich nicht !" Was würdest Du dann tun ?

Dazu hast Du ihn aufgefordert, und das tut er jetzt (natürlich verschlüsselt). Was immer Du damit bezweckt hast : das ist nach hinten los gegangen. Im Grunde hast Du gesagt, dass Du bereit bist zu gehen, wenn er Dich nicht will - und dieses Angebot dürfte er (natürlich unausgesprochen) angenommen haben.

LG, Reinhard
 
Da kommt mir vor ist der Knackpunkt versteckt. Das ist zu persönlich. Da zeigst Du Dich verwundbar - sprichst ihn auf einer persönlich-privaten Ebene an und verläßt die rein berufliche. Das heißt im Grunde "Ich brauche es, dass Du mich magst." (Sehnsucht nach väterlicher Anerkennng und Unterstützung.) Da spricht ein Kind und nicht eine erwachsene kompetente Frau.

Da hast Du ihm Deine Achillesferse verraten - und Dich ihm ausgeliefert.

Was wäre, wenn er wirklich ehrlich sagt : "Gnä' Frau - mit Ihnen will ich nicht !" Was würdest Du dann tun ?

Dazu hast Du ihn aufgefordert, und das tut er jetzt (natürlich verschlüsselt). Was immer Du damit bezweckt hast : das ist nach hinten los gegangen. Im Grunde hast Du gesagt, dass Du bereit bist zu gehen, wenn er Dich nicht will - und dieses Angebot dürfte er (natürlich unausgesprochen) angenommen haben.

LG, Reinhard


@ALLE: Herzlichen Dank für Eure Antworten, ich spüre Euer Verständniss und das tut gut!

@Reinhard, so hab ich das noch nie gesehen, weil es für mich in meiner Position einfach verständlich ist dass sich ein Direktor seine Assistentin aussucht. Das da beide gut miteinander können müssen!!!! Ich hab mich ja auch nur bei personen beworben die ich geschätz habe und für die ich arbeiten wollte ..... und wenn ich so nachdenke, ja es waren immer "väterliche" Vorgesetzte ..... okay, meine achilliesferse (die mir nichtmal bewusst war) hab ich preis gegeben ..... unbewusst .....

Wenn dem wirklich so ist wie du schreibst (und was auch einige Situationen erklären würde, zb. mit allen ausser mir per du zu sein) WIE KOMME ICH DA WIEDER RAUS?????? :escape:

Ich danke EUCH!

lg. Angel
 
Hallo Angel !

Noch mal diese Frage :

Was wäre, wenn er wirklich ehrlich sagt : "Gnä' Frau - mit Ihnen will ich nicht !" Was würdest Du dann tun ?

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Und noch wichtiger : Willst Du überhaupt mit ihm ? Schätzt Du ihn ? Oder würdest Du nicht selbst lieber mit jemand anderem arbeiten ?

Ein Kind muss bei dem Vater bleiben, den es bekommen hat. Eine berufstätige Frau kann sich ihre Kollegen wählen und auch entscheiden, bei welchem Vorgesetzten sie arbeiten will.

Liebe Grüße, Reinhard
 
und wenn ich so nachdenke, ja es waren immer "väterliche" Vorgesetzte ... WIE KOMME ICH DA WIEDER RAUS ?
Zusatzgedanke : ich vermute, Dein jetziger Chef entspricht nicht mehr dem "väterlichen Typ".

Ein wichtiger Schritt wäre jedenfalls, im Beruf keine (Ersatz)Väter mehr zu suchen und grundsätzlich die Vaterthematik zu lösen. (nicht die "ewige Tochter" zu bleiben.)

Man darf auch als erwachsene Frau den Vater lieben ...

LG, Reinhard
 
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Danke, hier darüber zu schreiben und eure antworten .... ja, es hat wohl damit zu tun "der väterliche typ" den habe ich mir immer gesucht und jetzt wurde er mir genommen ..... *grummel* da kommt das kleine kind in mir anscheinend durch.

wie oft es extrem hilfreich sein kann input von außen zu bekommen, weil bewusst war mir das nicht!

was ich tun würde wenn er sagen würde ich soll gehen? ich würds tun, erhobenen hauptes. nur wohin würd ich nicht wissen und deshalb tu ichs offensichtlich nicht, auch wenn mir danach ist!

vielleicht ist das aber auch ein zeichen, dass es endlich zeit wird, ERWACHSEN zu werden? nicht mehr unter diesem schutz zu stehen?

ob ich mit ihm arbeiten will kann ich nicht sagen, denn wären nicht diese ewigen diskriminierungen, dann könnte ich vielleicht, aber so fehlt mir die objektivität!

er ist in solch einer position in der er sich leichtest von mir trennen könnte, er tut es aber auch nicht. also schätzt er offenbar meine arbeit. nehme ich mal an.

aber allein, dieser "neue" denkansatz, vielleicht hilft mir der in unserem weiteren gemeinsamen beruflichen weg ..... ich kanns jetzt gerade ganz anders sehen. vielleicht verändert sich dadurch etwas in unserem miteinander. wenn nicht werden sich unsere wege trennen müssen. weil wenn es nicht damit zu tun hat und er mich weiter so behandelt werde ich gehen und etwas für mich finden!

das der weg das ziel ist weiß ich, aber muss er immer wieder so schwer sein und weh tun?

aus ganzem herzen danke ich allen für ihre antworten! ihr habt mir gerade super weitergeholfen ..... aber wenn dieser ansatz richtig ist, muss ich mir eingestehen, dass mich dieses thema immer und immer wieder einholt/verfolgt oder ich dieses thema suche .....

lg. angel
 
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