Aufstand der Alten ZDF

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Ja, ziemlich heavy. Ich glaube auch, daß Apothekenüberfälle die Kriminalität Nr.1 der Zukunft sein werden.

:morgen:

Nach dem Dreiteiler läßt mich das eigentümliche Gefühl nicht mehr los, daß ich mich irgendwie doch mal mit Reiki, Prana Healing und den Rezepten der Kräuterhexen beschäftigen sollte, könnte irgendwann mal wichtig werden. :weihna1 Als Esoteriker scheint man in der Zukunft bessere Karten zu haben.
:party02:
 
schön wäre es, wenn dieser Film die Verantwortlichen aufrütteln würde-das ist doch das Entscheidende.

Althea
Die Verantwortlichen sitzen von 20.00 Uhr bis 22.00 Uhr vielleicht in einer Sitzung und sind, während die Fernseh-Bevölkerung Angst gemacht bekommt, in mühsamen Gesprächen zwischen Fachleuten, den Diskussionsprozess führenden Politikern, Vertreterinnen und Gesellschaft und Wirtschaft und natürlich auch der Alten damit beschäftigt, diese schon lange erkannten Probleme zu lösen. Anfang der 90er ging die Erste Skandal-Welle los und seit da ist ständig etwas in Bewegung. Man muss nur selber in Bewegung sein, um das zu erkennen. Angst lähmt ja bekanntlich Bewegung. Andere haben die Angst nicht und arbeiten längst an dem Problem. Aber wie gesagt: das wird nicht berichtet. Wenn man sieht, wie sehr sich der Beruf der Pflegerin im Altenheim und auch die der Altenschwester in den letzten 10 Jahren gewandelt hat, dann ist das eigentlich kaum zu verkraften für die Menschen, die noch das Arbeiten von "Früher" gewohnt sind und es schwer haben, sich umzustellen. Früher war man gut und gerne die doppelte Anzahl an Menschen im Dienst. Aber es war weder mehr Arbeit da, nachweislich im Gegenteil weniger und die Versorgung der Menschen war gelinde gesagt unter aller Sau. Es wurde nicht kontrolliert, ob man trank, die BewohnerInnen wurden immobil und wer nicht essen konnte, magerte ab, während gemeinsam in Ruhe Frühstückspause gemacht wurde. Schon alleine den Leuten klar zu machen, dass obwohl Pause ist auf die Klingel gegangen werden muss, ist eine Herausforderung, das kann man sich gar nicht vorstellen. Das sollte doch eigentlich selbstverständlich sein- war es damals aber nicht. Es hiess dann, wenn es klingelte und klingelt: "die wissen doch, dass wir jetzt Pause machen." Das Resultat ist dann die "Blöde Frau Müller", die "nix mehr gechecked kriegt" und "schon wieder gefallen ist", weil sie sich alleine auf den Weg zur Toilette machen musste.
Du, da kann ich Dir Tausenderlei Geschichten erzählen, wirklich unglaubliche Geschichten. Aber weisst Du, ich habe es auch verglichen mit dem Ausland. Und zwar habe ich in Belgien gearbeitet. Das war Pflege wie in Deutschland in den Siebzigern. Und da bin ich doch froh, dass man in Deutschland nicht so träge ist. Weil hier in Belgien ist das "Nicht-Zuständig-Sein" ein hohes Gut.

Das Problem ist ja auch ein ganz umfassendes gesellschaftliches Generationenproblem. Ein Blick in die Pflege reicht da nicht aus, um sich ein eigenes Bild zu machen. Was aber mit Sicherheit Quatsch ist, das ist die Sache mit den Medikamenten. Man muss bitte verstehen: diese Medikamente gibt es nicht, damit die Menschen gesund werden. Es gibt sie, damit die Menschen sie einnehmen und das möglichst lange, denn es sind einfach nur Produkte, die auf einem Markt an den Konsumenten verkauft werden. Die Mittelsmänner ist der Arzt, der Apotheker und das Internet und der Schwarzmarkt. Die wollen Geld machen. Die Lobby der Pharmaindustrie wird das System der Verteilung über Kassen auf keinen Fall aufgeben, das wäre doch wirtschaftlicher Unsinn. Ich verstehe diese angst, aber die Vorstellung ist absurd. Wir leben in einer Konsumgesellschaft und Tabletten sind das, was die Leute gegen die Symptome der Angst einwerfen. Und das Ganze ist auch noch ein Kreislauf, wie man weiss: man beginnt mit Tablette A, wegen Symptom "Herzschmerz". Der Schmerz ist weg, der Mensch kann sein sein Leben, das seinem Herzen nicht gut tut ohne sich zu reflektieren weiter leben. Die Tablette macht alles gut. 4 Jahre später tritt eine zweite Symptomatik auf: Herzrhythmusstörungen. übrigens eine bekannte Nebenwirkung von Medikament A- man nimmt das in Kauf, denn der Patient hatte ja damals so Herzschmerzen und man wollte ihm ja helfen. Wie es auch sei, es kommt nun natürlich gegen die Rhythmusstörungen ein weiteres Medikament hinzu. Wieder drei Jahre später ist wieder ein weiterer Symptomkomlex aufgetreten: eine Herzmuskelschwäche. Medikament C. Dem Herzen wie dem Menschen ist mittlerweile jeder Antrieb, sein Leben in positive Bahnen zu lenken, genommen. Er kann ja durch die Symptomatik-Spirale, die er durch die Medikamente erlebt, auch seine eigentliche Erkrankung, mit der er mal vor 10 Jahren begonnen hatte, gar nicht mehr erkennen. Schliesslich bricht der Blutdruck zusammen und wir nehmen ein paar Medikamente für den Kreislauf hinzu. Diese wirken auf den Hormonhaushalt. Nun ist es mal sehr heiss im Sommer und der Patient trinkt wenig und es entwickelt sich ein Blutgerinsel und zappt in den Kopf und wir haben einen schönen Schlaganfall.

So, und diese "Maschine", die wird auf keinen Fall aufgegeben, denn sie ist einer der grössten Märkte, die es weltweit gibt. Ich bin jetzt z.B. 35. Wenn ich zum Betriebsarzt muss und der mich fragt: "nehmen sie Medikamente" und ich sage Nein, dann guckt der mich bereits verwundert an. Weil der grösste Teil meiner KollegInnen sich das Zeug reinzieht. Sie haben alle Rückenschmerzen, tja aber warum? Weil sie sich falsch bewegen, so wie die gesamte Bevölkerung auch. Sie haben die Muskeln nicht da, wo sie sein sollten, stattdessen tragen manche ein Gewicht mit sich herum, das mir genauso die Luft zum Atmen nehmen würde wie ihnen. Und dann kommt jede Menge an Gedanken über das Altwerden, wenn man abends zuhause sitzt und fühlt, dass man selber genauso krank wird, wie die alten Menschen. Dabei übersieht man, dass nur ein kleiner Teil der betagten Bevölkerung im Altenheim lebt. Der überwiegende Teil kommt zuhause ganz gut zurecht, aber darüber zu berichten bringt wieder keine Quote. Wenn man alleine bedenkt, wie sich in den letzten 10 Jahren die ambulanten Pflegedienste mengenmässig entwickelt haben, dann kann man schon erkennen, dass der Startschuss, die Leute aus den Altenheimen raus zu halten, schon längst gemacht ist. Früher gingst Du ins Altenheim, wenn Du dachtest: "och, bevor ich krank werde, ziehe ich mal dahin. Jetzt bin ich noch fit und kann mich eingewöhnen". so etwas gibt es ja heute gar nicht mehr. Man soll heute bitte fit bleiben, sich selber um Gesundheit bemühen und sich um aktuelle Informationen selber bemühen. Und die aktuelle Information ist heuer nie dem Fernseher zu entnehmen. Da muss man immer selber verfolgen, was in den politischen Fachbereichen so geschieht. In dem bisschen "Grosse Politik", die über den Bildschirm flimmert, kommt immer nur die Aussage "Wir können nicht". Weil das ein Skandal ist, dass wir nicht können. Nur bemerkt es kaum einer. Wir tun nämlich ja schon die ganze Zeit, was wir nicht können, es ändert sich also über die Jahre in der Fernseher-Politik überhaupt nichts, in der gesellschaftlichen Realität aber ggf. sehr viel.

:liebe1:
 
Fürchterliches Teil, hab ich weggezappt. Ein Horrorszenario aus dem Medien-Gemurkse zum Geldverdienen und Versicherungsangst machen, damit wir hübsch Zusatzversicherungen abschliessen. Lass Dich durch sowas nicht verarschen. Das ist wirklich eine ganz ganz grauenhafte idiotische Ausgeburt der Hölle, so etwas in Massenmedien zu verbreiten. Ich hab überlegt, ob ich einen Zuschauerbrief schreibe, aber wozu, es kommt morgen eh schon einen Sender weiter die gleiche Geschichte.

:liebe1:

Top Trixi;
im Eigeniteresse halten die Medien ihre Kundschaft in einen ständigen Erregungszustand, ihre Pseudoinformation läßt sich so viel besser verkaufen.
Wir können ungefähr berechnen, wie die Alterspyramide in 30 Jahren sein wird, aber wir wissen nicht im mindesten, welche Möglichkeiten uns in 30 Jahren zur Verfügung stehen. Mit den Problemen wächst immer auch die Fähigkeit diese zu lösen.
Hätten wir mit der heutigen Alterstruktur die Produktivkraft des 19. Jahrh., müßten wir das Renteneintrittsalter auf ca 85 Jahre festlegen.
 
Klasse. Das ist so, als wenn ich sage: Laßt uns weiter munter CO² in die Atmosphäre pumpen, liebe Freunde, denn wir wissen ja nicht, was wir in 30 Jahren für dufte Möglichkeiten haben werden, den Klima-Gau mit dem Zauberstab zu beenden.

:weihna1

Eine moderne Variante des althergebrachten Gottvertrauens ("Die da oben werden das schon machen"), gefällt mir außerordentlich gut.
 
danke für Eure Antworten:) Also ich denke, dass der Film gar nich so utopisch ist. Wir haben schon eine 2-bist 3-Klassen-Medizin und das Rentenalter wurde auf 67 Jahren heraufgesetzt (im Film auf 70).

Ganz schlimm fand ich in dem angrenzenden Bericht im ersten Teil die Armenbeerdigung, wo in der Kapelle nicht einmal eine Kerze angezündet wurde, geschweige denn eine Blume hingelegt. Wer reich ist bekommt eine schöne Stelle an der Südseite des Friedhofs, wer arm ist ein Plätzchen im Massengrab ohne jeglichen Schmuck unter dem Rasen.

Althea

und vor allem haben wir schon eine zweiklassen Justiz (wenn nicht mehr) oder wo darf ich meine firma um millionen bescheißen und zahl dann eine strafe von ein paar tausend euro (portokasse), bissel bewährung und dann sitz ich bald schon in der nächsten lobby. nur in deutschland, speziell die ExBRD.lol und der kleine man wird ausgesaugt oder geht in den knast. sinnlos.

beste grüße
peroque
 
Ist vielleicht etwas ot, aber erinnert mich an eine heutige Meldung aus dem Nachrichtenpool "Bedenken der Wirtschaft/Industrie gegen das Kyoto-Protokoll."

Frei nach dem Motto jetzt mal frei fabuliert: "Zumindest bis wir uns sämtliche Lebensgrundlagen entzogen haben, wollen wir aber noch ordentlich Gewinne machen und nicht wettbewerbsmäßig ins Hintertreffen geraten - damit wir nicht mit leeren Händen gehen müssen ....... wenn wir dann ins Hintertreffen geraten." (Was wohl unweigerlich die Folge sein wird.)

:weihna1
 
dieser film mag sehr unangenehm sein... es ist aber auch sehr real,,,leider!

heute gibt es schon menschen: die notwendige medikamente nicht bezahlen können... es gibt rentner die unter existensminimum leben müßen... das problem ist dass normalfamilien gar nicht in der lage sind genug vorzusorgen, um später einigermassen ih auskommen zu finden. das problem ist auch, das viel von euch das ganze als "panikmache" abtun wollen und nicht begreifen, dass wir gar nicht anderes könnenal die probleme durch mehr steuermittel in griff zu bekommen.die wirklich reiche 10% der bevölkerung muss mehr und ehrlich steren bezahlen, sonst werden die probleme euch über den kopf wachsen.dann wird irgendwann eine nie dagewesene explosion kommen.

wer das verdrängen möchte... soll es tun, wer nicht, soll die zeichen der zeit begreifen...und danach leben, dass es anders werden kann.

shalom,

shimon1938
 
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