Das schwierigste im Leben scheint irgendwie zu sein, zu lieben und gleichzeitig wieder zu lassen. Eine unglaubliche Aufgabe. Trotzdem wird es wohl immer so sein, dass die Liebe im Innen anders ist, als das was im außen ist. Gereifte und geprägte und freie Menschen, wie wir das ja zum Glück sind, haben nunmal ihre eigenen Vorstellungen, Wünsche und Eigenarten. Ich glaube die echte Liebe "erhebt" sich über diese Äusserlichkeiten und nimmt den Gegenpol Mensch oder Mann oder Frau genauso wie sie ist. So gut es geht wertfrei.
Das werten steht uns sehr oft im Weg, weil jemand eben nicht das tut, was wir gerne hätten oder erwarten oder wollen. Aber ist der Mensch nur dann gut, wenn er genau das tut, was wir "haben wollten". Hmmm?
Schwierig - eine Auflösung des Liebeswahnes gibt es nicht. Denn der Wahn liegt ja in uns selbst, in unseren Erwartungen, Bewertungen.
Für mich liegt die einzige wahre Chance darin, in unserer Persönlichkeit so zu reifen und vielleicht ja erwachen, dass wir so ganz klar bei uns selbst sind, dass es "gleichgültig" ist, was der andere, mein Gegenüber also, tut.
Ich liebe ihn, lasse ihn aber "Sein". - Für mich kann eigentlich nur das das Ende eines Liebeswahnes sein, alles andere ist der Untergang der Titanic.
In einfachen Worten heißt das, ich bin so in meiner Person oder Persönlichkeit gefestigt, dass alles was der andere sagt, macht, tut - mir nicht weh tut, weil es ja seine Verhaltensweise ist. - Und mir jederzeit die Freiheit nehme, nur mit dem Menschen zusammen zu sein, ihm nahe zu kommen, mit dem es sich gutanfühlt und innerlich eine Harmonie erzeugt.
Leicht geschrieben, aber ich weiß, dass es im Umsetzen schon so allerhand Bausteinchen gibt, über die man so stolpern kann...
M.