Aufarbeitung von seelischen Altlasten?

Liebe Cailly,

est ist sehr erschütternd, wie einem zusätzliche Steine seitens Behörden oder Institutionen in den eh schon verschütteten Weg gelegt werden. Die Kaltschnäuzigkeit ist ohnegleichen. Meine Schwester hat Brustkrebs und Metastasen. Da sie vorletztes Jahr zur Kur war, wurde ihr die Kur abgelehnt. Aufgrund der Befunde war sie noch "zu gesund" um nach einem Jahr schon wieder eine Kur bewilligt zu bekommen. Die hatten wohl gehofft, daß es sich "von allein erledigt". Sie hat gekämpft, dann ging's doch! Wenn Du noch ein bischen über Kraftreserven verfügst, dann rebelliere bei Deiner Krankenkasse, damit die Therapie weiter gemacht werden kann. Die versuchen grundsätzlich erst mal alles abzuwimmeln. Laß Dich nicht abwimmeln, Du bist auf dem richtigen Weg! Wenn die Heizungsanlage zu kompliziert ist, muß man eben einen Fachmann dazuholen,egal wie oft und wie lang. Vielleicht kann Dein Arzt die Dringlichkeit bescheinigen.

Alles Liebe

angus
 
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Hallo ihr
da fällt mir nur noch ein, vielleicht helfen die vielgepriesenen Selbsthilfe - Bücher.
z. B. von Luise L. Hay, Gesundheit für Körper und Seele
oder von Arthur Lassen, Heute ist mein bester Tag.
Viele schlagen sich hier mit Problemen herum und tauschen sich über eventuelle Lösungsmöglichkeiten aus. Es ist wirklich schwierig sich und seine Muster zu ändern, aber nur das bringt uns weiter.
Ich für meinen Teil finde einen Satz von Arthur Lassen unheimlich gut und tröstlich: Die Tür zum Gestern ist zu.
Und wenn ich auch immer noch mal wieder versuche, sie öffnet sich nicht mehr.

Mein Lösungsansatz: Es ist eher ein Bild - Ich habe alle meine Erfahrungen in einen Rucksack gepackt, ab und zu packe ich alles wieder aus, schaue es mir an und jedesmal kann ich etwas draußen lassen, mich von etwas verabschieden, denn mit weniger Gepäck reist es sich besser.

Und was ich als sehr tröstlich erlebt habe ist Verzeihen, es gibt viel innere Ruhe.
Aber sich Selbst zu verzeihen ist mit eine der schwirigsten Aufgaben.
Gruß Aniere
 
vergessen.....*grübel*
wirst du diese nie....aber vielleicht akzeptieren...
sie gehören zu deinem leben....
versuche das schlechte das du erlebt hast...irgendwie einzubauen....mit dem positiven was du daraus gelernt hast...!!
bei mir hilft es ....wenn auch nicht immer...
man muß sich halt immer wieder aufrappeln..wenn es einen runterzieht...
ich denke....also so geht es mir...wenn ich immer mal wiede darüber spreche...wenn ich das bedürfniss habe....dann geht es mir auch wieder gut...

hat du jemanden dem du dich anvertrauen kannst...jemanden...der dir wirklich zuhört ..einen der dich aussprechen läßt....ohne dazwischen zu funken..

ich wünsche dir alles liebe


earth :kiss4:
 
Hallo Cheeby.
Hallo Cailly.

Solange ihr diese "Erlebnisse" als Alt"Lasten" anseht, solange werden sie das auch bleiben.
Wie sieht Euer Leben denn JETZT aus ? Wie lebt ihr, was macht ihr, wer ist bei Euch ?

Ich sehe es als eine Art "Falle" an, dieses in der Vergangenheit leben. Ich las gerade gestern einen Bericht einer Frau, die den Weg raus geschafft hat und sie hat es geschafft, weil sie erkannt hat, dass dieses Mitleid der anderen sie genau dort hielt, wo sie eben nicht mehr sein wollte. Dieses für-alles-entschuldigt sein.

Wenn man sein Leben nicht in Angriff nimmt, dann heißt es: "Ja, kein Wunder bei der Vergangenheit." Wenn man kriminell wird, Drogen nimmt usw usw. sind immer etliche Leute da, die sagen: "Ja, das ist doch nur natürlich, wenn man "so etwas" erlebt hat."

Ich glaube, man identifiziert sich dann nur noch über dieses Mitleid der anderen. Man bekommt dort seine Aufmerksamkeit, seine Zuneigung auch und verwechselt das schnell mit "Liebe". Aber Liebe hilft den Menschen auf eigenen Füßen zu stehen, frei zu werden. Und dazu bedarf es eben Härte, Konsequenz ... und zugleich ein liebevolles Annehmen, ohne die Handlungen, die im JeTZT stattfinden zu entschuldigen.

Denkt mal drüber nach.
 
Hallo Ihrs,
wow das waren einige Ansätze und Tips...
ich werd mal versuchen es nacheinander zu beantworten, ok?
@ Angus: leider geht das letzte Bißchen was ich an Kraft noch habe für den Kampf wegen der Körperlichen Probleme (Dysbiose im Darm, Allergien, Asthma) drauf -und natürlich für meinen Sohn, obwohl der schon seit einigen Monaten in einer 5-Tage-Wohngruppe ist, weil ich einfach körperlich so mies dran war das ich mich "nicht genug" (er ist im beginn der Pubertät und hat damit ziemliche Probs) um ihn kümmern konnte.

@ Aniere: tja, ich wünschte diese "türen zum gestern" wären wirklich ZU - leider sind sie es nicht - sie sind angelehnt und ab und an kommen Sachen von damals (erinnerungen, flashbacks, alpträume) irgendwie durch diese Spalt der noch immer offen ist - und ich krieg die Türen weder ganz auf, noch ganz zu....

@ earthwoman: hm, eins der größten Probleme bei dem ganzen ist - es gibt nix positives was ich darau gelernt habe - ausser dem das man besser Niemandem vertrauen sollte und das find ich nicht wirklich positiv, weil es eher wahnsinnig Blockiert, und dieses Hilflos ausharren müssen dürfte auch nicht Positiv sein - zumindest kann ich dem nix positives abgewinnen.
Ok das ich Überlebt habe mag positiv sein - nur eins ist dabei auf der Strecke geblieben: vor lauter Über-Lebenskampf hab ich nie gelernt wirklich zu leben und das hat sich bis heute nicht geändert.

@ Damura: Hm, sorry aber was du über "mitleid" schreibst - sorry aber ich kenne es NICHT! - hab niemals Mitleid von irgendeiner Seite erlebt...
Ja sicher es gibt einige sehr wenige Menschen von denen ein kleines Bißchen Mitgefühl kommt, aber selbst dieses wird meist wieder mit Worten wie: Du lebst im Jetzt es ist Vorbei - zerstört, einfach weil anscheinend Niemand nachvollziehen kann wie massiv es sich im JETZT noch immer Auswirkt - ohne das ich da irgendwas gegen tun könnte.
Ich habe meine Kindheitserlebnisse auch Nie als Entschuldigung für irgendwas benutzt - hätte eh keinen Interessiert - ich habe NIE: gestohlen, drogen genommen, mein Kind geschlagen, oder sonst irgendwas von dem Getan was dann mit "ach die hatte ja so eine schlechte Kindheit da ist es verständlich" entschuldigt werden könnte - nein Ich habe gekämpft, versucht mein Leben trotz allem irgendwie in den Griff zu bekommen, irgendwie ein "normales" Leben hin zu bekommen - aber es funktioniert nicht, weil ich die Schatten und vor allem die Körperlichen Folgen nicht leugnen kann...
Übrigens die einzige Handlung im Jetzt die ich mit meiner "vergangenheit" entschuldigen könnte ist das ich Depressiv reagiere - was aber nichtmals eine bewußte Handlung ist, sondern auf diversen "körperlichen & seelischen Fehlreaktionen" beruht die in einem sehr ungünstigem Wechselverhältniss stehen und wo ich langsam nicht mehr weiß wie oder wo ich noch ansetzen soll.... weil es einfach zu Komplex ist und ich nicht mehr weiß was ich noch versuchen kann - denn alles was ich bisher versucht habe ist an Wiederständen von Aussen (ablehnung der Symbioselenkung, ablehnung von Mehrbedarf wegen kostenaufwendiger Ernährung, Abbruch der Therapie, usw.) gescheitert.

liebe grüße,
cailly
 
Cailly schrieb:
@ Damura: Hm, sorry aber was du über "mitleid" schreibst - sorry aber ich kenne es NICHT! - hab niemals Mitleid von irgendeiner Seite erlebt...
Ja sicher es gibt einige sehr wenige Menschen von denen ein kleines Bißchen Mitgefühl kommt, aber selbst dieses wird meist wieder mit Worten wie: Du lebst im Jetzt es ist Vorbei - zerstört, einfach weil anscheinend Niemand nachvollziehen kann wie massiv es sich im JETZT noch immer Auswirkt - ohne das ich da irgendwas gegen tun könnte.

Natürlich nicht. Was erwartest Du denn da ? Noch nicht einmal jemand, der selbst dasgleiche durchgemacht hätte wie Du, kann Dein Leben/Leiden nachvollziehen. Du bist einmalig und einmalig war Deine Erfahrung. Sieh doch mal, was für eine Stärke Du gehabt hast, als Du erlebtest, was Du erlebtest. Wo ist die jetzt hin? Es ist doch unsinnig, sich jetzt wegzuschmeißen und sich der Schwäche hinzugeben, oder ? Kram lieber wieder diese Stärke aus, die Dich damals hat überleben lassen und nutze sie JETZT.

Was hast Du für Wünsche für Dein Leben ? Was möchtest Du jetzt gerne erleben, sein ?

Ich habe meine Kindheitserlebnisse auch Nie als Entschuldigung für irgendwas benutzt - hätte eh keinen Interessiert - ich habe NIE: gestohlen, drogen genommen, mein Kind geschlagen, oder sonst irgendwas von dem Getan was dann mit "ach die hatte ja so eine schlechte Kindheit da ist es verständlich" entschuldigt werden könnte - nein.

Du nimmst sie schonmal jetzt als Entschuldigung dafür hier rumzujammern. Du hast Dir nur einen Teil rausgegriffen. Was ist mit dem anderen Teil, dem "das Leben nicht endlich in Angriff nehmen und nur in der Vergangenheit leben. Das ist so gut wie Tod sein. Verstehst Du ?

Ich habe gekämpft, versucht mein Leben trotz allem irgendwie in den Griff zu bekommen, irgendwie ein "normales" Leben hin zu bekommen - aber es funktioniert nicht, weil ich die Schatten und vor allem die Körperlichen Folgen nicht leugnen kann...

Das bedeutet aber doch nur, dass Du an den falschen Fronten gekämpft hast. Hör doch mal auf damit, gib das Kämpfen einfach auf. Akzeptier, dass es nie ungeschehen gemacht werden kann. Was geschehen ist, ist geschehen. Was es an "Schäden" in Dir bewirkt hat, ist nunmal wie es ist. Die körperlichen Folgen werden vielleicht gehen können, wenn Du die Vergangenheit gehen lassen kannst. Was ändert sich daran, wenn Du immer wieder darauf hinweist, was Du erlebt hast ?

Nichts, aber Du bekommst dadurch Deine Aufmerksamkeit. Kannst Du Dir nicht vorstellen, diese Aufmerksamkeit auch anders zu bekommen? Einfach indem Du Du selbst bist ? Weißt Du wer Du bist. Ich meine, jetzt, gerade. Was fühlst Du, was denkst Du ? Und ich spreche nicht von gestern, sondern vom hier und jetzt.

Übrigens die einzige Handlung im Jetzt die ich mit meiner "vergangenheit" entschuldigen könnte ist das ich Depressiv reagiere - was aber nichtmals eine bewußte Handlung ist, sondern auf diversen "körperlichen & seelischen Fehlreaktionen" beruht die in einem sehr ungünstigem Wechselverhältniss stehen und wo ich langsam nicht mehr weiß wie oder wo ich noch ansetzen soll.... weil es einfach zu Komplex ist und ich nicht mehr weiß was ich noch versuchen kann - denn alles was ich bisher versucht habe ist an Wiederständen von Aussen (ablehnung der Symbioselenkung, ablehnung von Mehrbedarf wegen kostenaufwendiger Ernährung, Abbruch der Therapie, usw.) gescheitert.
liebe grüße,
cailly

... überleg mal Cailly warum das so sein könnte. Wenn Du diese "Fehlreaktionen" nicht mehr als etwas sehen könntest, was "falsch" ist an Dir, sondern einfach als etwas, dass zu Dir gehört, so wie Deine Augenfarbe, Dein Lachen, dann könntest Du sie vielleicht annehmen, die körperlichen Reaktionen und liebhaben. Und Du könntest vielleicht aufhören von der Welt Vergeltung zu fordern, für das, was Dir nun mal passiert ist. Die Menschen, denen Du nun begegnest haben nicht damit zu tun gehabt, was Dir einst passierte. Sie schlagen Dich nicht, sie mißhandeln Dich nicht, sie hassen Dich nicht, sie verachten Dich nicht. Sie waren nicht dabei und solange Du immer noch in diesem Film der Vergangenheit die Hauptrolle spielst, wirst Du nicht erkennen können, dass die Gegenwart nämlich ganz anders ist, dass DU anders bist. Du bist kein Kind mehr. Du bist jetzt erwachsen. Du hast selbst ein Kind und dieses Kind braucht dich. Es braucht Dich jetzt und zwar ganz und nicht nur einen Geist, der seine Vergangenheit mit sich rumschleppt und dadurch das schönste verpasst. Nämlich die Gegenwart voller Menschen, die Dich lieben, achten und schätzen.

Dein Kind liebt Dich und es liebt Dich genauso, wie Du JETZT bist. Also mit Deinen Schwächen, Depressionen, körperlichen Gebrechen. Überleg mal, wie es sich fühlt, wenn Du ihm ständig suggerierst, dass das nicht genug ist, um Dich jetzt glücklich zu machen. Ist es nicht das, was wir wollen ? Jemanden, der uns liebt ? Da hast Du jemand und wenn Du nachdenkst, findest Du vielleicht noch ein oder zwei Menschen, die Dich aufrichtig lieben. Nur das zählt doch, nicht was Menschen in der Vergangenheit für Dich empfunden haben, oder ?

Du enttäuschst diese Menschen, wenn Du nicht aufhörst sie für das verantwortlich zu machen, was mal war.
 
hallo damura,
du willst wissen was Jetzt ist?
ok ich sags dir mal was Jetzt genau in diesem Moment ist:
ich habe (seit Tagen!) Krämpfe und Schmerzen im gesamten Bauchraum - muss ich mit leben...
ich habe verkrampfungen im Schulter-Nackenbereich - weil ich mich letzte Nacht während der Alpträume verkrampft habe und krieg die auch nicht gelockert - dazu kommt das ich langsam aber beständig immer stärkere Kopfschmerzen bekomme - sieht nach nem Migräneanfall aus verursacht durch die Verspannungen...
Ich habe Hunger - aber auf Sachen die ich NICHT essen darf, eigentlich darf ich gar nichts mehr essen - weils entweder Allergieauslösend ist, von meinem Darm nicht Verdaut werden kann oder schlicht und ergreifend zu viele Kalorien hat bzw zuviel schlecht für meine Cholesterin oder Zuckerwerte ist...
Ich bin müde (auch schon seit Tagen) wage es aber nicht schlafen zu gehen - aus Angst vor den Alpträumen ...
Und ja momentan läuft wieder mal einer diese Filme (Flashbacks) in meinem Kopf ab - in dem ich wieder mal meine Mutter vor mir stehen sehe wie sie mir Vorwirft das so ein häßliches,wiederliches, fettes Monstrum wie ich es doch bin nicht verdient hat überhaupt zu leben....
Das alles IST JETZT - jetzt in diesen Minuten wo ich schreibe.

so nunmal zu den Wünschen für mein Leben:
1. Schmerzfrei zu sein - wenigstens ab und an mal (man wird ja bescheiden)
2. essen zu können wenn ich HUNGER habe - und nicht ständig grübeln zu müssen - darf ich das jetzt? vertrag ich das? - nur um am ende dann doch wieder lieber NICHTS zu essen...
3. Frei zu sein von den Alpträumen und Flashbacks - wenigstens ein paar Tage mal....(ja eben man wird bescheiden)
- mehr wünsch ich mir momnetan gar nicht, weil es mir damit schon soweit "gutgehen würde" das ich mal wieder Leben und vielleicht auch dieses Leben genießen könnte...

übrigens - willst du mir ehrlich weißmachen, das DU lachen und Glücklichsein könntest - während du schmerzen hast? sorry aber ich glaube NICHT das irgendein Mensch DAS kann - ich kann es jedenfalls NICHT!
Und mein Sohn weiß das er Nichts dazu kann wie es mir geht - auch wenn es unser Zusammenleben nunmal leider beeinflusst - er weiß das ich ihn liebe weil er ist und nicht weil er irgendwelchen Wünsche wie er zu sein hat nachkommen muss.

Und noch etwas - die einzigen Menschen die ich für das was mir angetan wurde verantwortlich mache, sind DIE welche es mir auch angetan haben!
Und nein ich will und werde Ihnen das nicht vergeben - warum auch? Bin ich Gott oder die Göttin das ich es müsste? NEIN bin ich NICHT, ich bin "nur" ein Mensch und der einzige dem ich bei dieser ganzen Sache zu vergeben lernen will - das ist mir selbst zu vergeben das ich nicht den Mut hatte dabei drauf zu gehen.

cailly
 
Damura schrieb:
Hallo Cheeby.
Hallo Cailly.

Solange ihr diese "Erlebnisse" als Alt"Lasten" anseht, solange werden sie das auch bleiben.
Wie sieht Euer Leben denn JETZT aus ? Wie lebt ihr, was macht ihr, wer ist bei Euch ?

Ich sehe es als eine Art "Falle" an, dieses in der Vergangenheit leben. Ich las gerade gestern einen Bericht einer Frau, die den Weg raus geschafft hat und sie hat es geschafft, weil sie erkannt hat, dass dieses Mitleid der anderen sie genau dort hielt, wo sie eben nicht mehr sein wollte. Dieses für-alles-entschuldigt sein.

Wenn man sein Leben nicht in Angriff nimmt, dann heißt es: "Ja, kein Wunder bei der Vergangenheit." Wenn man kriminell wird, Drogen nimmt usw usw. sind immer etliche Leute da, die sagen: "Ja, das ist doch nur natürlich, wenn man "so etwas" erlebt hat."

Ich glaube, man identifiziert sich dann nur noch über dieses Mitleid der anderen. Man bekommt dort seine Aufmerksamkeit, seine Zuneigung auch und verwechselt das schnell mit "Liebe". Aber Liebe hilft den Menschen auf eigenen Füßen zu stehen, frei zu werden. Und dazu bedarf es eben Härte, Konsequenz ... und zugleich ein liebevolles Annehmen, ohne die Handlungen, die im JeTZT stattfinden zu entschuldigen.

Denkt mal drüber nach.

Das ist ein wahres Wort, ja!
Die Verantwortung sollten wir als erwachsene Menschen schon selber übernehmen und das Leben zu dem machen, wie wir es haben wollen.
Liebe Grüße
Elke
 
Cailly schrieb:
hallo damura,
du willst wissen was Jetzt ist?
ok ich sags dir mal was Jetzt genau in diesem Moment ist:
ich habe (seit Tagen!) Krämpfe und Schmerzen im gesamten Bauchraum - muss ich mit leben...

Nein, Cailly. Mußt Du nicht. Du hast diese Schmerzen, weil Du Dich innerlich sträubst, weil Du sie nicht haben willst. Weil Du es anders haben willst als es ist.


Ich habe Hunger - aber auf Sachen die ich NICHT essen darf, eigentlich darf ich gar nichts mehr essen - weils entweder Allergieauslösend ist, von meinem Darm nicht Verdaut werden kann oder schlicht und ergreifend zu viele Kalorien hat bzw zuviel schlecht für meine Cholesterin oder Zuckerwerte ist...

Ja. Dein Körper hat auch die Nase voll und wünscht sich Veränderung. Du schreibst es ja selbst: "... nicht mehr verdauen."

Was passiert, wenn Du isst worauf Du wirklich Hunger und Lust hast ? Wie äußern sich diese Allergien ?

Ich bin müde (auch schon seit Tagen) wage es aber nicht schlafen zu gehen - aus Angst vor den Alpträumen ...

Das ist meines Erachtens die Ursache für Deine Leiden, Cailly. Du willst es nicht sehen - nicht mehr. Aber genau da geht die Reise hin. Wenn Du aufhören könntest Dich gegen die Erinnerungen zu wehren. Wenn Du es schaffen könntest, sie Dir in Ruhe anzusehen und zwar in der Gewissheit, dass es Vergangenheit ist. Das es Dich nicht mehr erreichen kann. Die Erinnerung ist Illusion, sie kann Dich im hier und jetzt nicht mehr erreichen. Jetzt, während Du Alpträume hast, liegst Du in Frieden im Bett. Niemand ist da, der Dir wehtut. Schau Dir alles in Ruhe an und wenn Du es schaffst, klar zu bleiben, dann erkennst Du, dass es nicht wahr ist, was Du siehst, was Du fühlst, was man Dir auch immer gesagt hat. Es war eine Lüge.

Du müßtest jemanden finden, der mit Dir durch diese Erlebnisse noch einmal durchgeht. Ganz bewußt. Damit Du Dir alles noch einmal wirklich anschauen kannst, damit die Angst "davor" weggeht. Es ist die Angst die Du davor hast, diese Bilder noch einmal anzuschauen und die Gefühle, die dazugehören zu fühlen.

Wir neigen dazu bei solchen Erlebnissen aus dem Körper auszusteigen. Das heißt aber, dass wir die Emotionen, die dazugehören, die Verzweiflung, den Schmerz, die Angst, die Todessehnsucht verdrängen. Es gibt Menschen, die sagen da "abspalten" zu, das heißt, wir töten sozusagen einen Teil von uns, damit wir überleben können. Dieser Teil will aber nun zurück zu Dir, weil Du ohne ihn nicht ganz bist. Du kannst nicht fühlen, solange Du diesen Teil von Dir nicht wieder integriert hast. Dafür muss man eben noch einmal diese Dinge erleben, fühlen.

Klar ist das eine schlimme Sache und es gehört viel, viel Mut dazu, aber es ist EINMAL purer Horror, im Gegensatz zu dem Rest Deines Lebens, das nun aus Horror besteht.

Hast Du eine Wahl ?

Und ja momentan läuft wieder mal einer diese Filme (Flashbacks) in meinem Kopf ab - in dem ich wieder mal meine Mutter vor mir stehen sehe wie sie mir Vorwirft das so ein häßliches,wiederliches, fettes Monstrum wie ich es doch bin nicht verdient hat überhaupt zu leben....
Das alles IST JETZT - jetzt in diesen Minuten wo ich schreibe.

Nein. Das ist jetzt nicht ! Jetzt sitzt Du seelenruhig vor dem PC und schreibst mir. DAS ist Realität. Deine Mutter ist Vergangenheit. Wenn Du diese Filme annehmen könntest, ruhig dabei bleiben könntest und sie Dir in Ruhe ansiehst, wie im Kino. Stell Dir vor, dass es ein Kinofilm ist, den Du siehst, dann müßtest Du doch erkennen können, dass sie lügt, Cailly. Menschen sind so gemacht, dass sie ihr inneres nach außen projezieren. Stell Dir vor, Deine Mutter steht vor einem Spiegel und spricht zu sich selbst... Versuch es mal.

so nunmal zu den Wünschen für mein Leben:
1. Schmerzfrei zu sein - wenigstens ab und an mal (man wird ja bescheiden)
2. essen zu können wenn ich HUNGER habe - und nicht ständig grübeln zu müssen - darf ich das jetzt? vertrag ich das? - nur um am ende dann doch wieder lieber NICHTS zu essen...
3. Frei zu sein von den Alpträumen und Flashbacks - wenigstens ein paar Tage mal....(ja eben man wird bescheiden)
- mehr wünsch ich mir momnetan gar nicht, weil es mir damit schon soweit "gutgehen würde" das ich mal wieder Leben und vielleicht auch dieses Leben genießen könnte...

Was würdest Du dann tun, wenn es so wäre. STell Dir vor eine gute Fee kommt und erfüllt Dir all diese Wünsche. Was wäre anders, als es jetzt ist. Was könntest Du tun, was Du jetzt glaubst nicht tun zu können ?

übrigens - willst du mir ehrlich weißmachen, das DU lachen und Glücklichsein könntest - während du schmerzen hast? sorry aber ich glaube NICHT das irgendein Mensch DAS kann - ich kann es jedenfalls NICHT!

Ja. Kann ich. Und ich kann Dir aus Erfahrung sagen, dass die Schmerzen 10mal schneller vorbei sind, wenn Du sie einfach als das annimmst was sie sind: Schmerzen eben :) ... wenn Du sie sein läßt, als Hinweis auf etwas, sie in den Arm nimmst und sagst: "Ja ich weiß, was ihr mir sagen wollt" - dann gehen sie schneller weg, als Du hinfühlen kannst ;) ...

Wie sieht es aus mit Entspannungsübungen ? Oder kennst Du jemanden, der Reiki macht ? Das wirkt auch sehr entspannend und die Berühung tut unendlich gut, meist entsteht dabei Wärme ...

Und mein Sohn weiß das er Nichts dazu kann wie es mir geht - auch wenn es unser Zusammenleben nunmal leider beeinflusst - er weiß das ich ihn liebe weil er ist und nicht weil er irgendwelchen Wünsche wie er zu sein hat nachkommen muss.

Ja sicher. Aber meinst Du nicht, Dein Sohn hätte nicht lieber eine Mami, die glücklich ist und bei der er sein kann ?

Und noch etwas - die einzigen Menschen die ich für das was mir angetan wurde verantwortlich mache, sind DIE welche es mir auch angetan haben!
Und nein ich will und werde Ihnen das nicht vergeben - warum auch? Bin ich Gott oder die Göttin das ich es müsste? NEIN bin ich NICHT, ich bin "nur" ein Mensch und der einzige dem ich bei dieser ganzen Sache zu vergeben lernen will - das ist mir selbst zu vergeben das ich nicht den Mut hatte dabei drauf zu gehen.

Du sollst weder vergeben noch die Verantwortung übernehmen für das was gewesen ist. Sie sind ganz allein dafür verantwortlich und auch sie können sich nur selbst vergeben.

Du sollst Dir gnädig sein, Cailly. Hab Gnade mit Dir selbst und gönn es Dir zu leben. Glücklich und unbeschwert wie alle anderen auch. Wenn Du in Kauf nimmst, dass diese Bilder immer wieder hochkommen, dass Du immer wieder damit konfrontiert werden wirst, dann sind sie "nur" noch ein kleiner Bestandteil deines Lebens, aber sie bestimmen es nicht mehr. Es geht darum aufzuhören es ungeschehen machen zu wollen und genau das tust Du.

... :kiss4:
 
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Liebe Cailly!
Ich habe sehr gute Erfahrungen gemacht mit EFT (Emotional Freedom Techniques). Das ist eine leicht zu erlernende, energiepsychologische Selbsthilfemethode, kurz gesagt: Auf das Problem fokussieren und dabei bestimmte Meridianpunkte stimulieren. Meiner Erfahrung nach viel schneller und gründlicher als herkömmliche psychotherapeutische Methoden.

Ausreichend Info, um das selbst machen zu können, gibt´s hier: EFT-info.com (auf deutsch) oder hier: emofree.com (auf englisch).
Du könntest z.B. mit den körperlichen Problemen anfangen, um einmal die Wirksamkeit kennenzulernen, bis du dich auch an die größeren Brocken rantraust. Bei Dingen, denen man sich selbst nicht gewachsen fühlt, ist auch Hilfe durch einen EFT-Therapeuten möglich.
Auf der deutschen Seite gibt´s auch ein Forum, wo man sich Tips und Unterstützung holen kann.

Mir hat es sehr geholfen, um die Vergangenheit loszulassen. Man vergisst zwar nicht, was passiert ist, aber die emotionale Färbung ist dann weg. Es erzeugt keine negativen Gefühle in einem mehr, die einen daran binden.
Das ist eine gewaltige Freiheit!

lg
Irene
 
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