ich könnte auf sehr vieles verzichten,wenn ich wüsste, dass es was bewirken würde.
also gäbe es z.b. einen volksentscheid, ob man auf fleisch verzichten sollte um den tieren die qual der massentierhaltung ihre darauffolgende ermordung zu ersparen, wäre ich sofort dabei (ich esse aber eh nur ganz selten, nämlich meist beim essengehen fleisch).
desweiteren auf auto, strom, luxus was weiss ich; wenns eine kollektive sache wäre, denn nur dann machts für mich sinn.
ansonsten versuche ich im privaten auf so vieles wie möglich zu achten; viel obst und gemüse aus biologischer landwirtschaft, kein fisch mehr (wegen der extremen überfischung der meere und der verheerenden folgen fürs ökosystem), möglichst wenig autofahren usw...
habe allerdings gerade einen ethischen konflikt wegen meines milchkonsums.
mir war zwar immer bewusst, dass "moderne milchwirtschaft" nicht optimal ist für die tiere, aber wenn man mal ganz real damit konfrontiert wird, wird einem das ausmass für die tiere einfach wesentlich bewusster. meine tochter hat gestern auf einem konventionellen bauernhof geburtstag gefeiert. dort wurde auch eine führung gemacht und sämtliche abläufe dort erklärt. mir taten die tiere unendlich leid. die kälbchen kommen schon nach 3 tagen weg von ihrer mutter und werden in einem mini-verschlaf untergestellt und aus plastikkanistern mit milch und schon nach kurzer zeit mit wasser versorgt, während ihren müttern die milch, die eigentlich für die kleinen da sein sollte, maschinell abgezapft wird. die kleinen kälbchen waren natürlich extrem ängstlich und verunsichert, wollten zu ihrer mutter.
die mütter waren in ca. 1x2,5 m kleinen verschlägen im stall untergebracht und wirkten vollkommen psychotisch, was ich aufgrund der haltung und der fehlenden erfahrung von mutterliebe kein wunder finde.
sie wurden dann von einem polnischen billiglohnarbeiter an die elektrischen melkmaschinen angeschlossen, durch ein signal, das sie schon gut kannten angelockt und gelenkt an den melkstand, das geräusch iener futterbetätigungseinheit, mit der sie da rein gelockt wurden. kaum waren sie da drin, eine eng neben der anderen, so dass sie sich nicht mehr rühren konnten, wurden sie brutalst in die seiten geboxt,wenn sie nicht optimal standen (dabei lautstark als "miststück" angebrüllt). wenn die kühe nach 8-10 monaten keine milch mehr geben,werden sie erneut künstlich befruchtet und schwanger ebenso in die kleinen verschläge gepfercht. nur die kühe, die kurz vor der entbindung stehen, dürften in einen verschlag, der etwa doppelt so breit war, wie die "normalen".
eigentlich kann man das garnicht beschreiben, was ich da erlebt habe. das muss man einfach mit eigenen augen gesehen haben, wie diese tiere leiden (ein blick inn die panischen augen genügt), für ein leben das nur aus ausbeutung besteht, gebären, kind weggenommen bekommen, milch hergeben jeden tag, ansonsten eingepfercht in diese boxen; vollkommen ohne liebe und zuwendung; sie sind nichts anderes als eine lebendige ware.
naja, und von den anderen tieren möchte ich garnicht erst schreiben, denen gings natürlich auch nicht besser (was sich so bodenhaltung nennt...).
tja, jedenfalls bin ich jetzt am rätseln, was man tun kann,wenn man partout keine sojamilch mag, aber gerne einen gesunden milchersatz hätte, den man entsprechend wie milch verarbeiten kann.
vielleicht weiss da jemand rat?
lieben gruss,
yvonne