Hallo ScorpioAqua,
Auffallend sind immer Planeten an einer Häuserspitze, da sie dort von der Umwelt am intensivsten wahrgenommen werden können. Auch ist der Du-Bereich der Häuser sechs und sieben, der persönliche Bereich auf der Ich/Du Achse so ein Thema. Um den Deszendenten nimmt man einen Menschen auf der persönlichen Kontaktebene war. Klar, der Aszendent mag im Laufe der Jahre auch das Erscheinungsbild des darin stehenden Zeichens mit sich bringen. Aber es ist daher nicht eindeutig oder zwingend, dass eine Sonne in ihrem Zeichen stehend von der Umwelt so gesehen oder erkannt werden kann. Besonders am Talpunkt, im eingeschlosssenen Zeichen oder im 12. Haus....da ist der Feedback von der Umwelt nicht da. Im 12. Haus die Sonne ist wie der König der regiert, ihm dabei aber keiner zusieht! Aber, man kann einen Kontaktplanet oder einen andern Persönlichkeitsplanet als Beispiel im sechsten oder siebten Haus gut stehen haben.
Bei Huber geht man zur Ermittlung des stärksten Planeten naturgemäß einfach vor: Wesentlich ist die jeweilige Planetenstellung im Zeichen-Anlage und im Haus- Anforderung der Umwelt, Konditionierung in Graden. Dabei spielen die Aspektfarben mit Rot/Grün/Blau eine große Rolle. Hat ein Planet diese drei Farben, dann wird dieser Planet immens wichtig, da er alleine durch diese drei Farben einen ständigen Lernprozess in sich mitmacht. Meine Sonne steht im Widder in der Konjunktion mit Jupiter am Invertpunkt im siebten Haus. Der Invertpunkt steht nach der Spitze und ist sozusagen der fixe Bereich dieses Hauses. Und im fixen Bereich eines jeden Hauses ist man so um die 50% nach außen und 50% nach innen gerichtet, und so wird man von der Umwelt bemerkt und wahrgenommen. Meine Sonne hat ein Sextil zum aufsteigenden Mondknoten, ein einseitiges Trigon zu Pluto und eine einseitige, gestrichelte Opposition zu Neptun. Sie ist also blau/rot aspektiert und mit Jupiter und der Sonne in diesem Zeichen kann ich aktiv auf das Du zugehen.
Mein Saturn in der Waage steht nach dem Talpunkt des 12. Hauses, hat die Opposition mit Merkur/Venus im sechsten Haus, auch im Widder. Dazu bildet der mit Merkur/Venus ein rotes Leistungsdreieck zu Uranus im Krebs im neunten Haus. So gesehen hat mein Saturn nur rote Aspekte. Aber ich kann die Impulse über die Achse zu Merkur/Venus vermitteln, so dass mein Saturn zwar im Ruheraum steht, aber jederzeit über die Brücke zum sechsten Haus kommen kann!
Mein Mond steht auf 18 Grad Steinbock direkt am IC auf der vierten Spitze. Der hat ein Quadrat zu Neptun, ein Sextil zu Mars, eine Opposition zu Uranus gestrichelt und ein Quincunx zu Pluto. Er hat alle drei Aspektfarben, ebenso mein Pluto im Löwen. Aber so gesehen ist der Mond mein wichtigster Planet, verbunden mit allen drei Transformationsplaneten und mit dem Mars im Sextil. Pluto hat den grünen Aspekt vom Mond, das Trigon von der Sonne und das Quadrat mit Mars, so dass er ebenso drei Farben hat. Aber Pluto ist nicht so einfach zu integrieren. Da muss und soll das Ich bescheiden sein und werden, nicht machtvoll kompensieren, sonst läuft man in eine typische Fliegenfalle von Pluto. Aber subjektiv kann ich für mich bestätigen, dass mein Steinbockmond für mich der wichtigste Planet im Bild ist.
Ob Uranus bei dir das Radix anführt...leider habe ich keine Daten von dir um nachsehen zu können. Die Vorangehensweise unterscheidet sich absolut mit dem Herrschersystem, welches ich mehr oder weniger sekundär betrachte. Da bekommt man zuletzt meist keine befriedigende Resultate. Die wirkliche Messgröße astrologisch gesehen sind die bekannten Planeten. Alles andere hat der Mensch hinzugefügt, wobei diese Erkenntisse ebenso das Fundament der Astrologie gebildet haben. Sonnenaufgang/Untergang, Mondphasen, Himmelsmitte, also Medium Coeli und IC - Immuncoeli. Da wurde schon die Sichtbarkeit am Zenit gesehen und die Tatsache, dass man nur die Planten über dem Horizont sehen konnte. Alles Natur, so wie der Tag- und Nachtbereich, vier Jahreszeiten und entsprechend vier Quadranten. Die linke Horoskopseite als Ich-Seite oder als eigenes Inneres, die Du-Seite mit der Aufgabe der Du-Zuwendung und soziale Integration, der bewusste Ich-Raum der Häuser zehn bis 12, der unbewusste Ich-Raum der Häuser eins bis drei usw. Das hermetische Gesetzt spiegelt sich überall und auch im Menschen und daher ist die Astrologie nicht nur die Mutter aller Wissenschaften, sondern auch die Mutter der Philosophie! Und zuletzt sind die Planeten im Horoskop die eigenen, organischen Funktionsorgane, und vor allem der eigene freie Wille und die eigene Anstrengung machen es möglich den Lebensprozess zu integrieren und sich Gott oder dem höheren Selbst zuwenden zu können.
Noch was zur typisch klassischen Astrologie:
Da wurden und werden noch immer die Polaritäten zwischen Gut und Schlecht dargelegt, indem ein Sextil und ein Trigon harmonisch wären, ein Quadrat oder eine Oppositon disharmonisch. Klar, sobald ich der Natur in ihren Prozessen folge, sehe ich rasch, wieso ein Quadrat als schlecht gewertet wurde. Auf der Herrschertafel des Ptolemäus sieht man, wie eingängig und perfekt die Anordnungen von den zwei Lichtern Sonne und Mond und die anderen Planeten jeweils zwei Zeichen zugeordnet wurden. Aber hier macht die Abfolge einen Sinn. Sonne und Mond treffen sich an der Zeichengrenze Krebs und Löwe, so dass dies die Konjunktion, der Ausgangspunkt ist. Jetzt bezieht man die Aspektfolge auf die Jahreszeit und fängt bei der Konjunktion von null Grad Widder an. Frühlingsanfang, meist herbes und wechselhaftes Wetter. Und aus diesem Keim entsteht nun nach einiger Zeit etwas Wachsendes. Ein Blatt ragt aus dem Boden und streckt die Fühler aus, wie es den da draußen so sei. Auf das informative Halbsextil folgt das blaue Sextil, der Blüte im Frühling entsprechend. Angenehm, sobald das braun verschwindet, alles grünt, und so etwas macht Freude! Die Pflanze blüht, aber nun kommt das Quadrat. Sie muss sich anstrengen, weil sie nun zugleich eine Frucht heranbilden muss. Also wird und wurde es als unangenehm empfunden, weil alles mögliche auch dem Menschen Anstrengung kostet und Mühen. Alleine daher wurde das Quadrat als Übel gesehen, wobei es ein Energieaspekt ist. Das bedeutet, dass ein jedes Quadrat auch die Energie leistet und möglich macht Hindernisse wie ein Stabhochspringer zu überwinden. Und das Quadrat bringt auch zuletzt im Trigon nach einer Zeit die Früchte hervor. Alles freut sich wegen der guten Ernte, aber diese Zeit geht vorbei und das darauffollgende Quincunx als langer Denkschritt mahnt zur Einteilung und Vorsorge. Zuletzt steht die Opposition an und da geht es darum, alle zwei Prinzipien als gegeben zu erkennen, was aus der Polarität herausführt. Dieses Gut und Böse, Licht und Schatten ergeben zuletzt doch ein großes Ganzes. Der Ptolemäus kannte damals das Halbsextil und das Quincunx, aber er konnte sie nicht einordnen: "Sie sehen sich an, aber sie sagen sich nichts" - war seine Erkenntnis vor bald 2000 Jahren. Aber die grünen Aspekte sind die Sinnesucher, movitiert auf Fragen und ebenso auf Kontakt.
Jetzt kann man hergehen und die Planeten entsprechend ihrer Funktionen einordnen:
Sonne, Mars und Pluto schätzen rote Aspekte, weil sie ihrer Natur entsprechen, also aus Sicht der Psychosynthese kardinale Motivation mit "Ich-Behauptung und -Durchsetzung."
Saturn, Venus und Uranus schätzen blaue Aspekte, da sie für Stabilität und Substanz, sowie Verwertung ausgelegt sind - fixe Motivation mit "Beharrung, Stabilität. Sicherung."
Mond, Merkur, Jupiter und Neptun bevorzugen grüne Aspekte, da ihre Motivation veränderlich ist, Liebe und Freiheit, Kontakt, Gefühl und Denken in sich tragen.
Ein Mond hat sicher mit roten Aspekten zu kämpfen, wobei ein Saturn stöhnt, aber damit gut fertig werden kann. Alle Apekte sind für Jupiter kein Problem, er wird mit allem fertig. Aber man muss zuletzt auch die Stufen der Aspekte beachten, zum Beispiel kann ein Trigon eine gewisse Starre bedeuten und hat die Neigung zur Wiederholung von Fehlern, was bei einem Quadrat nicht der Fall ist. Da hat man etwas verkehrt gemacht und unter dem Quadrat ist der Lerneffekt der schnellste bei allen Aspekten. Wir haben hier ebenso die Kehrseiten der Münzen, wobei die eigene Entwicklungsdynamik und entsprechendes Alter lernen und reifen lassen!
Alles liebe!
Arnold