Liebste Siriuskind, ich wage Widerspruch. Die Merheit der Deutschen ist sicherlich nicht fremdenfeindlich; es ist eher eine Minderheit, die aber gehörig auffällt.
Wirkliche Fremdenfeindlichkeit unterscheidet sich gehörig von dem, was ich mal als "Frustwiderstand" bezeichnen würde. Eben weil Menschen aus anderen Ländern häufig einfach ein Platz, aber keine neue Heimat geboten wird, keine Integration und Identifikation mit dem neuen Zuhause stattfindet, es Parallelgesellschaften gibt, klafft die Schere sehr weit auseinander.
Mit Integration meine ich nicht die Aufgabe der kulturellen Identität zugunsten einer neuen Mentalität; ich meine viel mehr, dass Sprachbarrieren abgebaut werden sollten, eine Identifikation mit den Gesetzen stattfinden sollte ect., um so eine gemeinsame Basis zu schaffen. Dies ist aber (seien wir mal ehrlich) häufig nicht der Fall. Und nein, es scheitert nicht nur an "den Deutschen" sondern oftmals auch an der Bereitschaft der neuen Mitbürger....und da wächst für mich dann ein Frust heran, der sich auf Stammtischniveau gerne mal Luft macht.
Das mag nicht schön sein - aber die Hysterie, die manche an den Tag legen (damit meine ich nicht dich
), scheint mir übertrieben. Jeder Satz, aus dem nicht hervorgeht, dass jeder Mensch anderer Nationalität grundsätzlich wertvoller ist als ein deutscher, wird vielmals als rassistisch deklariert. Und da fängt das Dillema an: permanentes deckeln statt wirklich mal die Probleme, die de facto mit manchen Migranten bestehen, anzugehen, führt irgendwann zur Eskalation. Und da beginnt das alte Spiel dann wieder - welches man krampfhaft versucht hat, zu vermeiden und es damit heraufbeschwor. Denn dann trifft es auch die, die keinem was wollen.
Versteh mich nicht falsch - ich geb nen feuchten Dreck auf eine ethnische Herkunft, jeder, der lieb und nett ist und nur sein Leben leben will, ist bei mir mit offensten Armen willkommen. Und ich denke, dass es bei den meisten so ist. Solange aber diese Barrieren bestehen, solange auch Mißbrauch von Hilfestellung nicht vermieden wird (dassselbe in Grün bei Hartz4 - die bösen Hartzer), wird Frust ein Nährboden für Ablehnung bleiben. Um diesen auszutrocknen - da sind ALLE Seiten gefordert.
Diese ganze Thematik ist furchtbar verkrampft - sachliche Auseinandersetzung ist sowohl mit "linker" wie "rechter" Seite kaum möglich.
Zum Schluß möchte ich sagen, die Energie folgt immer der Aufmerksamkeit und somit ist der Fokus beschränkt; egal in welche Richtung. Es stünde einigen Leutchen (nicht du persönlich) mal gut zu Gesicht, die Scheuklappan abzulegen und mal das große Ganze zu betrachten. Egal welch politischer Gesinnung man sein mag.