Astrologisches für Beginner und Interessierte

2. Die Hubersche Flasche.





Man kann davon ausgehen, dass die drei geistigen Planeten Uranus, Neptun und Pluto eine Leitbildfunktion in sich tragen, welche Evolutionscharakter haben. Seit ihrer Entdeckung wirken sie verändernd und transformierend auf das menschliche Bewusstsein, kollektiv sowie persönlich. So gesehen, bilden sie die den Prozess der Evolution und halten diesen in Gang.



Uranus wurde am 13.3.1781 um 22 Uhr 30 durch Herschel in London entdeckt. Ein gewisser Galle aus Berlin entdeckte am 24.9.1846 gegen 0 Uhr den Planeten Neptun. Pluto wurde von Tombough am 18.2.1930 um 16 Uhr in Flagstaff entdeckt. Kurz nach der Entdeckung brach die französische Revolution aus, welche man als Auswirkung uranischer Energien erkennen kann.



Mit der Entdeckung Neptuns wurde in Europa die Psychologie wieder entdeckt, welche schon vor über 2500 Jahren von den Griechen angewandt wurde. Siegmund Freud wurde zu der Zeit geboren, als Neptun entdeckt wurde. Mit der Entdeckung Plutos wurden die kollektiven Kräfte in ihrer negativen Art aktiv, der Nationalsozialismus

ist ein Beispiel hierfür, wie Perfektionszwang und Machtgefühl Nationen in den Krieg stürzten. Pluto wanderte damals bei der Machtergreifung durch den Krebs, dem Zeichen, welches mitunter für Herkunft und Rasse steht. Millionen unschuldiger Menschen verloren in den KZs der Nazi unschuldig ihr Leben.



Letztlich ist dies als kollektives Menschenschicksal zu verstehen, Resultate aus vorangegangenen Handlungen, welche Ursachen für deren Bewältigung darstellen, und zwar in der Gegenwart, in welcher die Zukunft begründet liegt. Betrachtet man die kollektive Menschheit vom Standpunkt der Inkarnationslehre aus, so war man in der Kette von Ursache und Wirkung Täter und Opfer zugleich. Karma ist nur die logische Folgerung von Ursache und Wirkung, hat also nichts mit Gut oder Böse zu tun, sondern

entspricht einem natürlichen Gesetz der Evolution.



Der Himmel, also das unendliche Weltall machen es uns ja vor. Ein Urknall dort, ein schwarzes Loch da, alles in sich greifende Tatsachen und somit Gesetze des Stirb und Werde. Ganze Galaxien entstehen, dehnen sich aus und verschwinden wieder innerhalb unbeschreiblicher Zeitabschnitte. Ein kosmisches Spiel scheint am Werk zu sein, was die sichtbare Welt anbelangt, aber ebenso die Welt der Transzendenz, welcher man nur mit Innenschau und Meditation näher kommt….



Viele große Philosophen haben sich seit erdenklicher Zeit schon den Kopf über Sinn und Nichtsinn dieses Daseins zerbrochen. Ebenso viele haben eine Antwort gefunden, welche in ihren Grundaussagen sich verblüffend ähneln. Jung sprach hier von den Archetypen des kollektiven Unterbewusstseins. Er wies sie zeitlich unabhängig voneinander auf verschiedenen Kontinenten nach. Märchen und Symbole entstanden auf gleiche magische Art und Weise, gleichen sich in ihren Inhalten, obwohl Ozeane die Völker voneinander trennten.



So gleichen sich in ihren Grundstrukturen die Pyramiden von Ägypten mit denen aus

Südamerika und Asien, ohne dass es zu dieser Zeit zu Völkerwanderungen zur See gekommen ist. Jedenfalls gleichen sich auch die Strukturen in der Struktur des menschlichen Bewusstseins. Man kennt ja die Unterschiede zwischen Schlafen und Wachsein, oder Traum und Transzendenz.. Damit existieren verschiedene Bewusstseinsebenen in uns, welche einander bedingen und miteinander verbunden sind. Man kann diese Schichten menschlicher Wahrnehmung von vorne nach hinten aufrollen und umgekehrt, da die Dynamik innerhalb eines Kreislaufs geschieht, welcher auch in der Astrologie sichtbar wird!



Die Hubersche Flasche, besser als Amphora bezeichnet, zeigt ein Transformationsmodell für den Menschen auf, nicht mehr und nicht weniger. Aber die Amphora zeigt ein Bild, in welchem die entsprechenden Planeten astrologisch, psychologisch zugeordnet werden! Die Flasche lässt sich von oben nach unten, sowie von links nach rechts betrachten und bringt die entsprechenden Farben zur Unterscheidung ein. Dabei soll noch einmal erinnert werden, dass wegen der besseren Unterscheidung gelb im Horoskop grün eingezeichnet wird. Gelb ist die Farbe des Kontakts und der Bewusstheit…



Die Flasche wird durch Saturn als Körperlichkeit schlechthin dargestellt, Saturn ist wie ein Gefäß zum Aufspeichern geeignet, Saturn grenzt uns durch unsere Haut unseren Körper von der Umwelt ab. In Saturn ist auch unsere geistige Entwicklung aus der Vergangenheit bis zum Hier und Jetzt gespeichert, mit all unseren Erinnerungen. Er ist die Basis, der Boden der Flasche bis zur Öffnung oben. Im roten, kardinalen Bereich finden wir die lebenserhaltenden Funktionen des Unbewussten vor. Instinkthaftigkeit und reine Form von urzeitlicher lebensnotwendiger Aggression liegt hier verborgen, bis hin zur Strampelmotorik eines neugeborenen Kindes.



Der Mensch taucht sozusagen während seines Lebens aus der Tiefe der Amphora auf und reflektiert mit dem Mond die Prägungen und Eindrücke seiner noch so jungen wahrgenommenen Welt. Nach der roten, ins Orange übergehenden Zone kommen mit Jupiter und Merkur das Denken und die bewusste sinnliche Wahrnehmung hinzu. Man

kann sehen, dass die Flasche wie der astrologische Farbkreis verläuft, allerdings hier von unten nach oben. Zugleich sehen wir in der Mitte der Amphora einen senkrechten Faden, welcher mit den drei Ich – Planeten Mond, Sonne und Saturn verbunden sind. Am Ende des unteren Drittels der Amphora steht die Sonne als Symbol für die mentale Intelligenz des Menschen, seinen Geist.



Darüber befindet sich schon die Verengung der Amphora., Uranus steht hier für die geistigen Eingebungen, geniale Blitze, Synthese usw. Uranus wird auch der Planet der Erleuchtung oder der Befreiung genannt ( Siehe unter perinatale Bewusstseinsmatrizen nach Grof ). Nach der astrologischen Psychosynthese beginnt hier der Bereich des Höheren Selbst, oder auch der Bereich Gottes. Beide Begriffe meinen jedenfalls das Gleiche. An der Engstelle der Amphora steht Neptun, das erinnert mich daran, dass

das Tor zum Himmelreich sehr klein ist, man kann nichts aus dieser Welt mitnehmen, außer seine Seele und den Geist!



Jetzt geht die Farbe allmählich ins Blau über, Entspannung und Freiheit von der Materie, sich selbst sein, das ist hier angezeigt. Pluto thront am höchsten Punkt des Fadens. Somit sind die drei Hauptplaneten, sowie die drei Transformationsplaneten wie an einer Perlenschnur aufgereiht. Sie kann man sich auch durchaus in den Chakren gut vorstellen. Bruno Huber sagte einmal, dass er bei längeren Autofahrten sich immer dieser Perlenschnur entsinne. Dabei spürte er die erholsamen Energien, sein Körper richtete sich wieder auf und es funktionierte anscheinend bestens….



Die Transformation des Menschen wird durch die entsprechenden Krisen herbeigeführt. Sie geschehen durch Neuorientierung, Wandlung und den Weg nach Innen. Dabei wird früher oder später der innere Willen erfahren, welcher über die entsprechenden Verbindungen der Planetentafel ersichtlich werden. Saturn und Uranus, Mond und Neptun, sowie Sonne und Pluto ergeben diese drei Paare, welche die dreifache Persönlichkeit des Menschen wandeln.



Im kardinalen Kreuz geschieht die Wandlung durch das „Waterloo“, die persönliche Niederlage und Zurückweisung. Im fixen Kreuz findet die Transformation durch Loslassen und Verlust statt. Im veränderlichen Kreuz sind es der Verlust der Freiheit, oder der Liebe und Partnerschaft. Die Wandlung geschieht immer an den Talpunkten der astrologischen Häuser – siehe Altersprogression der Lebensuhr im Horoskop.



Man kann im Horoskop nachsehen, welcher Ich-Planet von Saturn, Sonne und Mond die meisten Aspekte von Uranus, Neptun und Pluto erhält! Bei Aspekten zu Saturn von diesen drei äußersten Planeten ist also auf physischer Ebene die Wandlung zu erwarten. Dabei geht es lediglich darum, dass man in der Wandlung der Dinge eine gewisse Beständigkeit gewinnt. Damit erwächst ein tieferes Verständnis über das Diesseits und das Jenseits, entsprechend dem doppelten Januskopf, welcher bei den Römern als Hüter der Schwelle bekannt war.



Uranus symbolisiert die schöpferische Intelligenz, was ebenso ein Ringen ( Saturn und seine Ringe ) nach Wahrheit verlangt, nach Wissen und Erkenntnis. Aber die Sonne muss sich zunächst wie ein Prinz beugen, damit sie zum König gekrönt werden kann…

Auch die emotionale Ebene des Menschen, astrologisch der Mond, hat seine entsprechenden Niederlagen durch Liebesverluste durchzumachen. Immer ist es die Zurückweisung der Umwelt, welche einen Menschen nach Innen gehen lässt – da er von Außen keine Hilfe in dieser Zeit zu erwarten hat.



Sicher, viele Erfahrungen im Leben können auf diesen drei Ebenen sehr schmerzlich sein, oft spricht man vom Schicksal. Aber genau hier liegt der Punkt, die Seele schickt uns etwas, und zwar unser Karma. Im Anschluss mancher Erfahrungen erkennt man das dahinter steckende Ziel, den Sinn dieser Erfahrung. Uranus, Neptun und Pluto verlangen nach Vereinigung, der Mensch soll an der Seite Gottes sitzen, ihm ebenbürtig sein. Dies ist aber nur möglich, sobald man aus der Symbiose des Paradieses herausgeschleudert wird in die Polarität, in die Welt der Erscheinungen. Ohne diesen Pfad der Erkenntnis wäre der Mensch lediglich eine Marionette des höheren Selbst oder Gottes!



In Wirklichkeit gibt es kein Gut oder Böse, kein Oben oder Unten. Aber, wir befinden uns in der Welt der Erscheinungen, in der Flasche der Amphora….Aber, indem wir uns unsere Grenzen bewusst werden und diese annehmen, beginnen wir innerlich frei zu werden, bewegen uns über den Rand der Amphora hinaus und sehen……

Alles liebe!

Arnold
 

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vielen dank für deine tiefen einblicke, aber sie übersteigen mein fassungsvermögen, auch nach mehrmaligem lesen, das alles auch verbal/deuterisch umgesetzt zu verstehen - und schon gleich wieder das nächste kommt. die faszination wird allerdings größer und staune, wie viel aspekte in einem einzigen skope enthalten sein können. ich assoziiere fraktal: jeder mensch ist ein fraktal? ich habs mir mal wieder ausgedruckt und muss es unter dem firmament noch einmal lesen. danke dir, ein manifest – lgg

lieber arno, freiburg ist ok, waschecht, fast mittendrin. meine dezimalen (im standort) liefert google-maps mit rechtsklick (was ist hier / alte google-maps version), wenn man es genauer weiß (das geburtshaus kennt). gelernt habe ich gleichmal ein mir unbekanntes symbol für pluto, das ich noch nicht kannte. pluto ist ein ausreißer auf der ekliptik (derzeit viel nördlicher über der ekliptik) und erscheint im häuserskope deshalb (des seitlichen blicks auf die ekliptik wegen) nicht auf dem kardinalen punkt (0°hs4), sondern gute 8° in haus vier – falls das eine rolle spielen sollte, wie ich vermute: der ganz persönliche anspruch, durchdringungskraftvoll zu sein.

ps: in den perspektiven deiner skopes ist der unterschied nicht so groß, denn du blickst/transzendierst (in deinem geburtmoment) in den südpol der eklitptik mit einem kopfsenken von nur 26° nach unten und gerademal zehn grad nach westen, in fast dieselbe richtung. pluto springt hier von ca 1,5° auf 2° im elften haus, was deuterisch keine großen unterschiede ausmachen dürfte.
 
Hallo Gerald,

Erst einmal Danke für die Grafiken, welche du für mich reingestellt hast! Was ist das für ein Programm? Ich habe vor kurzem 7rays erhalten, ein Programm speziell für die sieben Strahlen. Damit kann man das Radix für Vulkan berechnen, hat tropischen Kreis und auch vom Galaktischen Zentrum. Die Strahlen sind hier besonders nach Alice Bailey aufgezeigt, da sie auch einige Asteroiden mit einbezogen hat. Forschen macht immer Sinn. Was mir an der Hubermethode gefällt sind die vier Bereiche eines jeden Hauses. So kann man sicher mehr herausarbeiten, als nur mit "Planet im Haus! Auch mit den drei Horoskopdarstellungen kann man viel sehen und bekommt tiefere Einblicke, als dies nur mit dem Radix der Fall ist. Die Huberschule ist schon eine Menge Holz! Aber darin steckt ein sehr guter roter Faden, so dass man sich damit vertraut machen kann.

Falls dir Fragen einfallen sollten, kein Problem!
 
moin, moin und danke arnold – ja, menge holz. versuch doch mal, diesen roten faden zu skizzieren, den du da siehst, in möglichst knappen worten. sonst erschlägst du mich (und andere?) mit deiner informationsflut. ich wäre nur zaungast in diesem thread, wenn er xyz-methode hieß. aber er wurde von dir für beginner und interessierte ausgewiesen, was mich anspricht – aber hier überfordert werde. wo sind diese einfachen strukturen, bevor man in die tiefe oder ins detail geht – oder soll ich einfach akzeptieren, dass nur das thema weggedriftet ist? dann werd ich wieder (nur staunender) zaungast. vielleicht noch diese idee dazu: ein paar handschriftliche skizzen einscannen (die idee kam mir als du diese fixe und veränderliche achse beschrieben hast und ich sie mir vorzustellen versuchte) und vielleicht einen eigenen blog (in deinem profil) beginnen – auf den du dich dann auch immer verlinken kannst (dann bleibt es auch besser erhalten als hier im forum). vielleicht kann ich dann etwas davon in meine skizzen implementieren. aber dafür verstehen muss, wie zb, ob die huber-methode wirklich meint, dass wir schon vor(!) dem eintritt in eine neue qualität (diese ansteigenden kurven zu den häuserspitzen) ein einschwingen darauf haben. dialektik wäre es nicht, denn ihrgemäß blüht das neue sprunghaft auf…

ja fragen hab ich, aber im moment sind alle verblasst. und versuch erstmal deine zu beantworten: das programm, mit dem ich derzeit rechne ist excel, leider. ich hatte meine astronavigation (auf meinem segler) davor auf einer cpm-maschine und davor auf atari und sinclair, die beliebig weit zurückrechnen konnten (erst in diesem jahrhundert habe ich einen ms-pc gekauft). das dumme excel kann es nicht (und ich wusste es vorher nicht, habs gar nicht für möglich gehalten). und zeit hatte ich noch keine gefunden, dies alles auf eine neu plattform zu konvertieren. im grunde wäre es einfach, mit dem open source von strellarium weiter zu machen, denn die astronomischen fakten sind da schon alle drin – man also nur noch den geniestreich unserer archaischen astrologen hinzufügen muss, diese großkreise als zudem historische koordinatensysteme zu benennen – und dann auch in der metaphorischen orientierung zu verwenden. es wäre sicher auch für astronomen intressant, ihre eigene geschichte zu verstehen (und für mathematiker erst, die ihre eigene geschichte des einheitskreises und polarkordinaten verstehen lernen) – und die genannten „fachgebiete“ wieder etwas näher zusammenrücken könnten. stell dir nur mal vor, man kann in stellarium mit einem click ein astro-scope generieren. das würde jeder verstehen – und die astrologie entsprechend würdigen lernen, als wegbereiter unserer ganzen wissenschaftsgeschichte. alle fachgebiete verdanken der astrologie viel, aber verleugnen es. im grunde müsste man hier spenden sammeln und die sache pushen. das ist und bleibt ein interessantes thema für alle. aber es muss „einsichtig“ rüberkommen.

kann ja sein, dass die astrologie weit über die astronomischen tatsachen hinausgeht, heute. damals, zu ihrer entstehung, sicher nicht. wir müssten uns, nein, ich müsste mich auf jenes reduzieren, das man auch astronomisch referenzieren kann. denn alles weitere eh nicht verstehe. ich habs ehrlich versucht, immer wieder. was keine ablehneung gegen huber sein soll. ich finde zum beispiel die idee faszinierend, ein skope in die auf- und absteigende mondbahn zu hälfteln (sie driften). in früheren skopes hatte ich selbst beide mondknoten drin, weil ich untersuchen wollte, welcher nun interessant sein soll. mond ist nicht nur mythologisch der gestalter. den und seine knoten könnte wir sicher implementieren.

asteroiden hab ich keine in meinen skopes. das sind alles „navigierbare“ sterne (die meisten unbenannt, wär ja noch verwirrender). zu vulkan zitiere ich einen satzt von wikipedia: „Als die Periheldrehung des Merkurs durch die allgemeine Relativitätstheorie erklärt werden konnte, verlor die Vulkan-Hypothese ihre Notwendigkeit und gleichzeitig ihre Bedeutung.“ wir haben diesen effekt auch in der erdbahn und verdanken dem das siderische wandern (in sonnennähe, derzeit am 4.jan, sind die relativistischen massen größer und die erde „beschleunigt überproportional“, wodurch sie in eine neue kepler-bahn mutiert). und zum galaktischen zentrum, der geburtstätte der sonne, dies: sie befindet sich auf dem großkreis der galaxie (definiert diesen sogar, relativ unserer sonne – so wie relativ unserer erde zur sonne der radius der ekliptik definiert wird). das galaktische skope, das ich dir hochgeladen habe, schaut (nicht auf gz, sondern) in den südpol dieses großkreises (sowie das ekliptikale in den südpol der ekliptik schaut / ich vermutete hier eine astrologische logik). entsprechend dieser logik schaut das häuserskope in den (topografisch tangentialen) südpol des meridianen systems (kompassgrade und elevation jeweils rechts unten in meinen skizzen). man kann auch sonne und mond auf großkreisen betrachten und in deren südpol schauen (so ist dein solares skope entstanden). all diese großkreise-perspektiven sind immer radix (wenn sie geburtsort und geburtszeit verwenden).

ich habe von niemanden einen auftrag, die astronomische referenz der astroskopes zu erforschen. ich erfreue hier nur meine eigene neugierde, die durchaus in die qualität der faszination „gesprungen“ ist. und deshalb möchte ich hier auch nicht maßregeln, was radix ist. ich bemängele auch nicht mehr, dass manche (astro-com-) skopes stundenwinkel auf der ekliptik verzeichnen, die astronomisch nur auf dem äquator gelten. auf dem tierkreis sind eindeutug grade überliefert (und eben diese geniale 12er teilung für halbe, drittel und viertel, die man auch in dekaden noch kleiner teilen kann und die noch heute geltenden 360° versteht – eine erstaunliche leistung des menschlichen verstandes). verwechslungen von grad und stundenwinkeln sind für einen einsteiger verwirrend (und haben auch mich total meschugge gemacht). am anfang wusste ich das alles nicht auseinander zu halten,… was astrologen ja auch gar nicht müssen, da sie diese referenz eh nicht suchen. oder?

meine software liefert ein planares abbild dessen, was man (abhängig der perspektive) mit blick in den raum „wahr“ sehen kann – und pikanterweise war diese grafische lösung (dessen, was man heute gnomonische projektion nennt und ich als astrognomonie witzelte) schon vor unserer zeitrechnung mit zirkel und stab möglich, also, ein historisches verfahren. wir haben hier eine tolle wissenschaftsgeschichte, deren überlieferung wir den astrologen verdanken. auch wenn kein wissenschaftler ihre metaphorische transformation nachvollziehen oder verstehen kann (wie mir in meinem fall scheint), so müssen sie sich auch in den geisteswissenschaften eingestehen, dass wenigstens ihre verbalen begriffe dieser geschichte entstammen. nein, illusion, sie haben im vorgriff auf unser sanguinisches zeitalter (aquarios) den menschen als mit einem falsch verstandenen cool normiert – und behandeln ihn als krank, wenn er sich melancholisch, phlegmatisch oder gar cholerisch zeigt. noch vor hundert jahren waren dies merkmale des charakters und keine krankheiten. so betrachtet könnten sie auch weiter auseinanderdriften und sich nie mehr auf ein gemeinsames erbe besinnen, wollen.
 
Hallo Gerald,

Dieser rote Faden ergibt sich aus den drei astrologischen Motivationen von Kardinal, Fix und Veränderlich. Kardinal hat mit Energieumsatz zu tun, Fix mit Festigung und Verändlerlich mit Hinterfragung. Kardinal sind die Hauptachsen mit AC, IC, DC und MC. In der astrologischen Psychologie werden die Sonne, der Mars und Pluto diesem Prinzip zugeordnet, zudem alle roten Aspekte mit 90 und 180 Grad.

Dem fixen Prinzip werden die Venus, Saturn und Uranus zugeordnet, ebenso die blauen Aspekte mit 60 und 120 Grad.

Dem veränderlichen Prinzip werden die Kontaktplanenten Mond, Merkur, Jupiter und Neptun zugeordnet, sowie die grünen Aspekte mit 30 und 150 Grad.

JEDES Haus beginnt an der Spitze mit dem kardinalen Bereich. Dann kommt der fixe und dahinter der veränderliche Bereich.

Klar, die Abfolge im Tierkreis ergibt viermal die Reihenfolge mit diesen drei Prinzipien, also Widder, Stier, Zwillinge, dann Krebs, Löwe und Jungfrau usw.

Aber, und das ist extrem wichtig: Man kann statisch diese Anordnung sehen und ebenso dynamisch! Dynamisch bedeutet, dass bereits ab dem Talpunkt des zwölften Hauses das erste beginnt. Und hier ergibt sich wiederum diese Dreiheit von Veränderlich, Kardinal, Fix! Also Gedanke und Impuls, Umsetzung und Schaffensprozess und zuletzt geniesend und bewahrend.

Gedanke - Energie - Form, eine Reihenfolge oder Abfolge, so wie man es in sich selbst ebenso angeht. Ich habe einen Gedanken oder eine Idee, was dem veränderlichen Prinzip entspricht. Dann kommt die kardinale Energie zum Schaffensprozess und zuletzt die fixe mit der Bewahrung und Stabilisierung.

Wir haben die drei Hauptplaneten mit der Sonne als mentales Ich, den Mond als Gefühlsich und den Saturn als körperliches Ich. Auch die Altersprogression ergibt mit dreimal 24 Jahren einen Zyklus. Der Mond steht für die Kindheit und das Kind schlechthin, was den ersten 24. Lebensjahren entspricht. Die Sonne steht für das 24.-48. und Saturn für das 48. - 72. Lebensjahr.

Auch im Aspektbild finden wir drei Farben und dadurch entstehen beinahe 50 Aspektfiguren, welche alle ihre Stimmigkeit in sich tragen. Ebenso arbeitet man obligatorisch mit den drei Horoskopen, dem Radix, dem Mondknoten- und dem Häuserhoroskop. Damit meine ich diesen roten Faden, mit dieser Dreiheit auf beschriebenen Ebenen!

Klar, das ist eine Menge Holz, wobei ich auf dieser Seite noch viele andere Beiträge einbringen möchte. Aber ein Studium der Astrologie erfordert Zeit. Aber ich möchte mein bescheidenes Wissen hier gerne gratis zur Verfügung stellen, weil sich mancher heutzutage eine Ausbildung nicht mehr so leicht leisten kann, als dies noch vor 30 oder 20 Jahren der Fall war.

Zugleich respektiere und achte ich alle anderen astrologischen Methoden, weil sie auch ihre Ordnung und Stimmigkeit haben mag. Fakt ist, dass schon in Messopotamien Astronomie und Astrologie eine große Wissenschaft ergaben. Und ein Astrologe sollte wenigstens ein wenig über unser Sonnensystem Bescheid wissen, über Umlaufzeiten und Abstände, oder was eine AE bedeutet! Vulkan - der ist nur in der Hinsicht auf die sieben Strahlen und als esoterischer Herrscher interessant! Klar, früher konnte man nicht hinter die Sonne schauen. Vulkan dürfte eher im Äther zu finden sein. Aber die Huberschule arbeitet zuletzt nur mit den Planeten von Sonne bis Pluto, nicht mit Chiron, Pholus, Nessus oder einer Lilith. Wobei ich mich früher öfters regelrecht mit Bruno Huber fetzte, im Sinne gesunder Diskussionen.

Im psychologischen Sinne werden die Planeten mit der Zeit zu eigenen Funktionsorganen, so dass da nichts von Außen daherkommt, vielmehr man selbst die Dinge angehen lernt. Klar, ein Uranus, Neptun und Pluto lassen sich nicht so leicht integrieren. Aber genau deswegen ist man auf dieser Welt, und geht man von der Reinakarnation aus, so hat man Zeit ohne Ende!
 
... dass schon in Messopotamien Astronomie und Astrologie eine große Wissenschaft ergaben.

ich habe mal gehört, dass es noch vor hundert jahren auch an unseren unis fakultäten für astrologie gab. heute ist das nur noch an privaten schulen möglich (und jede lehren kann, was ihr beliebt). erste privatisierung könnte man heute sagen, und auch schon elitär. nicht gut für einen allgemeinrechtlichen zugang zu wissen.
 
Leider ja! Das hat sicher viel mit dem Fortschritt der Astronomie zu tun. Es geht primär darum, dass sich die Erde um die Sonne dreht! Aber ebenso ist es so, dass man auf der Erde die Sonne von links aufsteigen und rechts untergehen sieht. Das ist eine subjektive Wahrnehmung, aber sie suggeriert auch den scheinbaren Lauf der Sonne durch die zwölf Abschnitte. Diese sind dem Sternkreis entnommen, aber sie wurden auf Abschnitte von 30 Grad dem Kreis mit 360 Grad angepasst. Der Tierkreis beschreibt den Lauf der Sonne innerhalb eines astrologischen Jahres. Aber diese subjektive Wahrnehmung bringt auch die 12 Häuser mit sich. Oder: von der Erde aus reist der Mond innerhalb eines Jahres durch 13 Zeichen, vom All aus gesehen nur durch 12, wie die Erde. Der Mond reist mit, während er selber die Erde umkreist.

Beides mag richtig sein, aber Astrologie lässt sich nicht nur durch rationelles Denken beschreiben. Vielmehr wurzelt sie auf uralte Archetypen, Geschichten, die unsere Ahnen in den Himmel schrieben! Schaut man auf die uralten Gottheiten von Uruk und Babylon, Ägypten, der Griechen und Römer, so finden wir unterschiedliche Namen vor, aber im Urgrund entstehen solche Muster immer wieder, die sich auf vielen Kontinenten übereinstimmend präsentieren können! Aber alle weisen sie auf zuletzt einen existierende Göttlichkeit hin. Assagioli nannte es "das höhere Selbst" - Aurobindo das "Supra-Ich" und zuletzt die vielen Religionen, die Allah, Gott, Krishna, Buddha oder Jesus als Begriff sehen. Dabei ist es wie mit dem Elefanten und seinen vielen Körperzonen. Der eine packt den Schwanz, der andere den Rüssel, und jeder denkt die einzige Wahrheit erkannt zu haben...

Astrologie ist ein Selbsterfahrungsprozess, basierend auf den hermetischen Gesetzen, und sie kann das Bewusstsein ungemein erweitern, sowie frei von allen Determinanten machen!
 
Saturn – Kronos von Fritz Gehre, aus der Zeitschrift „Astrolog“ Nr.1 vom 20.4.1981





Den mythologischen Raum, die Urbilder, in uns bewusst zu machen, das möchte ich über Saturn, den griechischen Gott Kronos, versuchen. Wahrheiten, geschaute, tönen durch, zeigen uns, wo die Wurzeln der Astrologie liegen, zeigen uns gleichzeitig, dass sie sich rational nicht beweisen lässt, dass sie aus dem Bild kommt. Drei Bereiche werde ich herausnehmen, die sich auf Saturn beziehen:



Die Zeit im Ablauf, das Sammelnde in seinem, Saturns Schutz und die Reife als wirkliche Umsetzung.



Die Zeit



Saturn läuft langsam, am langsamsten von allen sichtbaren Planeten, da er der am weitesten entfernte unter den „klassischen Sieben“ ist; er braucht 29,5 Jahre bis er einmal den Tierkreis umkreist hat, eine Generation. Der Mond durcheilt auf die Sonne bezogen, also synodisch, in ebenso vielen Tagen den Zodiak, sodass mit 12.2° siderisch ein Mondtag einem Saturnjahr entspricht. Wie wir im Symbol des Saturn sehen, trägt er gleichsam den Mond in zu- und abnehmender Form mit und fixiert oder realisiert ihn mit dem darüberliegenden Kreuz. Das „ungesteuerte Totenschiff“, das noch außerhalb jeder Wirklichkeit für alles offen ist, wird durch die reale, die körperliche Endlichkeit bewusst gemacht. Griechisch ist Kronos die Zeit, die messbar in der Chronik der alten Kulturen unserer Vergangenheit ist. Dem Saturn wie auch dem Symbol des Eremiten wird das Alter zugesprochen, das Wissen um die Endlichkeit, schon da er das Ende alles planetarisch Sichtbaren ist und dieses begrenzt. Alt, schwer und wirklich sind Steine – saturnisch sind daher die Steinkulturen, wie wir an den Pyramiden oder den Mauern der Inkas sehen.



Aber auch unsere Stadtmauern oder die Kirchen und Burgen sind in einem langsamen saturnischen Zeitablauf gebaut worden und setzen Grenzen gegenüber dem Zeitlosen. Was aus den Kulturen überliefert wird, ist unser Erbe, sind unsere alten religiösen Traditionen, in künstlerischer wie auch politischer Überlieferung. Dabei bedeutet Saturn das immer Da – Seiende, wie ein Märchen ohne Ende, das aus der Zeit kommt und in die Zeit geht und weiterschreitend die Weisheit mit sich trägt. Die saturnischen Bauten der Inka entsprechen den saturnisch hohen Bergen, den Anden, und wir finden dort schmallippige, klobige Köpfe, die mit angelegten Armen ernst und starr – einfach saturnisch – wirken. Der Totenkult und die Mumien in der steinigen Wüste, sie sind der Zeitablauf von Saturn. Darstellungen von Lahmen, Einäugigen oder Krüppeln, was sind sie anderes als saturnische Grenze? Und schließlich sind dauernd gebrauchte Haushaltsgegenstände eine reale Fixierung der Zeit. Genauso muss die chinesische Kultur als ein geduldiges, ununterbrochenes Lernen und Weitergeben verstanden werden.



Jeder von uns, wir alle, sind hineingesetzt worden in die Zeit und jeder kann mit seinem Saturn seine eigene Zeit in sich entdecken, kann sie erfahren. Der doppelgesichtige Januskopf sieht, sowohl rückwärts wie vorwärts, und rückwärts bleibt er abhängig von der Vergangenheit, an die er kausal sich bindet, aus der er andere beherrscht; vorwärts schauend stellt er sich um und macht sich frei für die Wiedergeburt. Sinnlos wäre es, in einer zurückhaltenden Abwehr zu bleiben, um dann – aus Gewohnheit wie das „ius-talionis“ – Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Sinnvoll ist es, seine inneren Werte anzunehmen, sie zu verwirklichen, um bewusst aus seiner Ganzheit zu schöpfen. Das was wir mit Schicksal bezeichnen, kann das unpersönliche Nichts des Buddhisten sein, oder die Null der Inder, kann Demut bedeuten. Schicksal kann sich aber auch in einem persönlichen Lernen erfahren, um aus dem Stürzen und Fallen immer freier zu werden.



Das Sammelnde



Kronos verschlang seine Kinder, aber er hat sie nicht getötet, er bewahrte sie nur auf aus Angst, sie könnten ihm etwas antun. Und Zeus schnitt ihm den Bauch auf und hat sie alle befreit. In diesem Bewahren erkennen wir ein Wissen um die Endlichkeit, spüren wir die schützende Geste: - Kronos sammelt die Kinder, er zog sie in sich zusammen. Physisch werden wir Menschen durch unsere Knochen und die Haut geschützt, bei den Tieren ist es die Umschalung oder der Pelz. Anders gesehen bewahren wir unsere schöpferischen Werte und beherrschen uns, um jedes seelische Überfluten im Zaum zu halten – wir gehen nach innen. Das Rittertum schützt sich nach außen, ist stolz, ist beherrscht und dabei gehorsam; der Aspekt konzentriert sich, er kontempliert und meditiert. Schützen und nach innen gehen ist ein mütterlicher Aspekt der Vertiefung, wozu die Inder „Samyama“ sagen: eine ausgedehnte Konzentration, durch die eine intuitive Kenntnis vom kosmischen Raum erlangt wird. Saturn ist nicht naiv, er ist reif, denn aus ihm entstehen Erfahrungen und sie sollen sich verwirklichen – auch jene der Einsamkeit; wer lachen kann aus dieser selbsterfahrenen Einsamkeit, dem gibt Saturn seinen Humor.



Ein sich beobachtender Mensch, der in seinem Körperbewusstsein nur sich selbst sieht, zieht sich zusammen und wird mit der Zeit chronisch krank. Kollektiv nistet sich die Erbschuld ein, die aus der Vergangenheit übernommen wird, was nichts anderes ist, als eine Angst, sich selbst anzunehmen, auf sich selbst zu vertrauen. Die starre Haltung wird jenem bekannten depressiven oder Minderwertigkeitsgefühl und damit zu einer saturnischen Dauererscheinung. Ein immer dichter werdender Stein lässt andere menschliche Schicksale nicht mehr herein, riegelt ab, macht intolerant, grausam oder autoritär. Was ist die Ursache, woher kommen diese, wie es scheint, sich selbst bestrafenden Hemmungen? Ich sehe in diesem Vorgang ein stets sich selbst verneinendes Gewissen, ohne Vertrauen, das in seiner Unselbstständigkeit sich nach den allgemeinen, vorgeformten Sitten und Verboten richtet. Ich kann darin den unbeweglichen, den starren Gegengott Luzifer erkennen, der sich an Formen bindet, die leblos geworden sind.



Das Sammelnde ist Sammlung und bezieht sich auf lebendige Äußerung, wie sie in Plastiken oder in der Architektur, beispielsweise als eine konzentrierte Kraft sich darstellen kann. Dazu ist Einsamkeit notwendig, um sich selbst zu entdecken, um in der Stille jene Zeit zu empfangen, die zur eigenen wird. Saturn ist bewusst, ist der bewussteste Planet von allen und dabei ganz wirklich, - das einzige Symbol, das oben mit dem Kreuz, eben mit der Wirklichkeit beginnt! Ein Mensch, der diese, seine bewusste Wirklichkeit fürchtet, flieht in den Raum, irgendwohin, da er Angst hat, seine eigene Zeit dem kollektiven Schicksal entgegenzustellen. Die andere Flucht ist die Krankheit; chronisch geworden gehört sie dem Menschen ganz, und diese Krankheit braucht er, damit andere sehen, wie hilfsbedürftig er ist. Kann ich mich abtrennen von dem, was ich geduldig gesammelt habe, dann kann ich geben und werde frei, denn es ist Raum da für Neues!



Die Reife



„Saturnalien“ und „Hüter der Schwelle“, Worte oft schon gebraucht, bedeuten das, was Saturn uns aufgibt. Prüfungen gab es in jeder Kultur – die Reifeprüfung, ob ich Mensch bin und mich von mir aus allein entscheide! Stellen wir den Lebensbaum ins Horoskop, dann sind oben die Früchte des Saturn in Steinbock und Wassermann weit weg von der Kontaktachse Aszendent – Deszendent. Es sind die eigenen Früchte! Wenn die Schlange verführt, sieht sie nach unten ins Kollektiv, wenn sie den Kopf nach oben wendet, gibt sie Erkenntnis. „Hüter der Schwelle“ bedeutet, dass ich bewusst zurückgehen kann, um aus „Amor Fati“, aus meiner Eigenvollendung mein Schicksal zu lieben, es anzunehmen. Dies bedeutet, dass ich erkenne, wo ich meine eigene Zeit habe, die nur mir ganz persönlich gehört. Zurückgehen heißt, die Erfahrung umsetzen, sie verwirklichen, um es anders zu machen wie bisher. Denn: alles wiederholt sich ununterbrochen, solange, bis ich ganz deutlich spüre, dass mein Weg der falsche war. Krankheiten, Unfälle, Liebesleid, ja überhaupt „Pech“ ist kein Zufall, alles ist von einem höheren Logos nur Anstoß, eben um dadurch reifer zu werden.



Antigone stellte bei Sophokles ihr persönliches Schicksal dem Allgemeinschicksal der Götter gegenüber und wählte den Freitod – ebenso hat sich Sokrates entschieden, Christus durchlitt sein Schicksal körperlich, er trug sein Kreuz, seine Zeit mit dem eigenen Körper. Damit will ich sagen, dass wir die angeborenen Anlagen überwinden sollen, um unser persönliches Schicksal zu wählen und es zu leben. Überwinden heißt weitermachen und anders machen zugleich, sich verantworten können für das, was durch das Abtrennen vom Kollektiven geschieht. Hölderlin sagte in „Hyperion“: „Des Herzens Woge schäumte nicht so schön empor und würde Geist, wenn nicht der alte stumme Fels, das Schicksal ihr entgegenstände“. Schicksal von außen, die Zeit in die wir hineingeboren wurden, ist die Bewährung, die Forderung, damit der Geist gleichsam Material hat, um zeitlos und damit ewig zu werden.



Ist der Mond das offene, in die unbekannte Zukunft fahrende Totenschiff ohne Bewusstsein, voller Wünsche und Bilder wie sie ein Kind hat, dann weiß Saturn genau wo die Grenzen gesetzt sind; er kann bewusst vollenden, was der Realität bisher träumend gegenüberstand. Jeden Gedanken zu Ende zu denken und versuchen diesen umzusetzen, es nicht wegzuschieben von sich oder einzusperren: Dies erst lässt die Früchte reifen. Dann habe ich eine andere Zeit, nämlich die eigene! Erst von dort aus, von der saturnischen Reife, kann der richtige Zugang gefunden werden zu dem, was in den neuen geistigen Planeten drin ist. Das Imaginative in diesen Planeten wird zum schöpferischen und damit bejahenden, wird zu weiterführenden eigenen Bildern. Uranus, Neptun und Pluto verlangen zuerst verwirklichte Umsetzung, die ständig versucht, auf eigene Weise zu tun!
 
Tierkreiszeichen und ihre Polarität.

Allzu oft wird leider sehr schnell über die Tierkreiszeichen hinweggegangen, dabei lohnt es sich besonders sie in ihrer Polarität anzusehen, was sechs Achsen ergibt, ebenso wie im Häusersystem. Auch werden die esoterischen Herrscher meist nicht berücksichtigt, wo sie immer Aufschluss und mehr Einsicht in das Horoskop bringen.

Der Widder ist kardinal feurig, wird exoterisch von dem Planeten Mars beherrscht, sowie esoterisch von Merkur. Ein Widder ist sehr dynamisch und aktiv. Er neigt dazu zu handeln und erst hinterher darüber nachzudenken. Mit seiner Energie und Impulsivität kann er wie ein Elefant im bekannten Porzellanladen sein, Teller und Gläser zerschlagen. Der Widder ist ein Pionier, oft ist er mutig und der erste, sobald es Neuland zu betreten gilt. In der Polarität steht er dem kardinal – luftigen Zeichen der Waage gegenüber, schaut sozusagen vom Ich – Punkt aus auf das Du „da drüben“. Er muss also immer das Echo berücksichtigen, welches vom Du als Reaktion seiner Handlungen folgt. In ihm wohnt der Impuls der Selbstbehauptung, aber er muss erkennen, dass seine Mitmenschen ebenso solche Rechte haben. Er muss in die Mitte kommen, seine Impulse dann abgeben, sobald sie vom Du erwartet oder gebraucht werden. Sein Feuer kann begeistern, aber ebenso zerstören, da diese kardinale Energie gemäß dem Kreuz sehr stark ist. Ein fortgeschrittener Widder kann ein Forscher sein, auch in geistigen Dingen, sobald er den esoterischen Herrscher Merkur bewusst integriert hat. Erst denken und dann handeln, so kann beim Widder gar nichts mehr schief gehen. Aber wer kennt als Inhaber dieses Zeichens nicht das „mit dem Kopf durch die Wand“? Alles soll sofort geschehen, ganz gemäß dem exoterischen Herrscher Mars. Das gegenüberliegende Zeichen wird durch die Venus beherrscht, welche umworben sein will – sie ziert sich wie eine Grazie und will mit Ästhetik und Liebe, sowie Kunst umschmeichelt sein.

Die Waage als kardinales Luftzeichen wird esoterisch von Uranus beherrscht, hier ebenso die Venus. Luft hat immer mit Denken und Kontakt zu tun, bei der Waage sind diese sehr persönlich, also Du – bezogen. Aber sie ist ein kardinales Zeichen und kann geschickt und diplomatisch vorgehen, indem sie alles sehr harmonisch vorträgt. Sie will im Grunde genommen mit niemanden in Konflikt geraten und zieht sich meistens zurück, sobald dunkle Wolken am Horizont auftauchen. Nun muss sie den Widder ansehen, etwas von seiner Dynamik erkennen und verinnerlichen. Streit und Aggression hat immer mit Durchsetzung aus vielerlei Gründen zu tun. Aber es ist ein Unterschied, ob man angreift, oder angreifen muss, weil man angegriffen worden ist. Der Waage wird deswegen oft Konfliktscheu vorgehalten. Oft wird sie in die Enge getrieben, muss sich entscheiden, ihre Balance finden, sobald sie aus dem Gleichgewicht gekommen ist. Daher lernt sie im Laufe der Zeit das Feuer des Widders zu entfachen, oder seiner Intuition zu folgen. Bei der Waage kommt die Intuition durch das Denken, beim Widder kommt das Denken von seiner Intuition, ein kleiner aber feiner Unterschied. Die Waage ist das einzige Tierkreiszeichen, welches ohne Menschen- oder Tiersymbol auskommt. Sie wurde von den Babyloniern als zwölftes Zeichen eingesetzt, indem man dem Skorpion seine Scheren abschnitt. Das war schon lange vor den Griechen um 2350 vor Chr. der Fall! Ein altes Sprichwort sagt: „Ich kann dir sagen was zum Misserfolg führt, der Versuch es allen Recht zu machen“. Die Waage steht ebenso für das Recht, für Gerechtigkeit und Ausgleich.

Beide Zeichen, Widder und Waage stehen auf der horizontalen Linie der Begegnungsachse. Dadurch kommt es immer zu einem Energieaustausch auf dieser Achse von Ich und Du. Macht man sich beide Prinzipien bewusst, so kommt man immer öfter in die eigene Mitte dieser Achse. Auch die beiden Planeten Mars und Venus herrschen über diese Achse, somit kommen Antrieb und Bedürfnisse ausgleichend in die Mitte. Uranus als esoterischer Herrscher der Waage ist sicher imstande, die Projektionen von Ich und Du zu durchschauen. Aber er sorgt auch dafür, dass man immer wieder durch gegenseitigen, persönlichen Austausch voneinander lernt. Jemand sagt einen Satz und plötzlich geht ein Licht auf. Aus den Spermien von Uranus entstieg dem Mythos nach die Aphrodite, die „Schaumgeborene“. Die Venus wird „das kleine Glück“ genannt. Sie ist ein Funken von dem strahlend göttlichen Blitz des Uranus. Man sieht rasch auf dieser Achse, wie sehr sich die Menschen unterscheiden, wie sie gemäß ihrer Lebensmotivation, ihrer sozialen Herkunft agieren. Man braucht sich nur eine Landschaft vor Sonnenuntergang ansehen, also sobald die Sonne das siebte Haus durchwandert. Alle möglichen Lichtspiele sind zu sehen, Farben von unvergleichlicher Intensität, mal leuchtend, oder im Schatten der heranrückenden Dämmerung. Und genau so unterschiedlich sind die Menschen, wie ein Regenbogen. Nirgendwo lernt ein Mensch mehr wie in der Partnerschaft und in der persönlichen Begegnung mit dem Du. Man lernt voneinander auf dieser Achse. Die Natur macht es uns vor, blickt man auf die Elemente/Temperamente von Feuer und Luft. Die Dosis muss stimmen, der Ausgleich stattfinden, dann erblüht ein Mensch ebenso wie die Natur.

Der Stier ist das erste fixe – erdige Zeichen im Radix, steht dem Skorpion gegenüber, auf der bereits bekannten Besitzachse. Widder und Waage tragen die kardinale Motivation in sich, welche Selbstbestätigung und auch Führerqualitäten in sich trägt. Das fixe Prinzip dagegen stabilisiert und verwertet, ist ökonomisch und nutzbringend ausgerichtet. Das fixe Kreuz ist regelrecht eingebettet, kein Zeichen hat Berührung mit den kardinalen Achsen. Man lebt in Nachbarschaft zu den beiden anderen Prinzipien, filtert davon alles brauchbare aus. Ein Stier ist gemächlich und beharrlich, langsam aber sicher baut er seinen Besitz auf, kann dazu Energien aufbringen, wie Atlas mit dem Globus auf den Schultern. Gründlichkeit zeichnet ihn aus, aber ebenso Beschaulichkeit. Schließlich wird der Stier exoterisch von der Venus beherrscht und esoterisch von Vulkan – einen esoterischen Planeten. Dies ist auch eng mit Hephaistos aus der Mythologie verknüpft, dem Gold- und Waffenschmied. Er steht esoterisch für Vulkan und es geht darum die wirklichen Werte in sich selbst zu entdecken, sie zu schmieden und zu pflegen, bevor man sie einzusetzen lernt.


Ein Stier hat den Archetypus einer blühenden Landschaft intus, wer kennt nicht das Bild von Jofra, in welchen die Venus den Mars an ihren Schoß schlafen lässt und dieser „entwaffnet“ ganz friedlich ruht. Verweilen, sich selbst sein, auf seine eigenen Werte bauen und sie behüten, das trägt ein Stier in sich. Stiere neigen zur Bequemlichkeit und manchmal auch zur Sturheit. Unverdrossen verfolgen sie ihre Ziele, manchmal aus einer tiefen Verlustangst heraus, welche im gegenüberliegenden Zeichen, dem Skorpion zu finden ist. Polarität hat viel mit Realität zu tun. Auf dieser Horoskopachse finden wir auch die Erbschaftsgeschichten, das „Mein und Dein“ schlechthin. Der Stier blickt hinüber zum Skorpion und muss erkennen, dass alles im steten Wandel steht, nichts von Dauer ist. Er wird aufgefordert in die Tiefe seines Bewusstseins vorzudringen, nach dem tieferen Sinn des Daseins zu suchen, „faustisch“ danach zu ringen. Ein Stier filtert gemäß der Venus als Herrscher wie ein Schwamm, wie ein Filter und holt sich alles für ihn nützliche, hält es gemäß dem fixen Prinzip fest. Auf dieser Achse stehen sich die Venus und der Mars wie auf der Widder – Waage Achse gegenüber. Hier herrscht der Mars im Skorpion esoterisch und exoterisch! Das ist ganz wichtig diese Logik zu erkennen, Mars herrscht also auch esoterisch über den hier exoterisch herrschenden Pluto! Mars wurde bei den Römern als der „schöpferische und zerstörerische Aries“ benannt. Im Widder treibt er die Keime aus, welche in den Fischen entstanden sind und im Skorpion sorgt er als „Väterchen Frost“ für den Tod. Ein Tod, welcher niemals endgültig ist, die Natur macht es uns jedes Jahr auf das neue vor.

Mars herrscht auch deswegen esoterisch über den Skorpion, da er durch die Sexualität den Tod mit dem Leben verbindet. Pluto wird hier in der exoterischen Form sichtbar, er steht für das „Stirb und Werde“ im Skorpion, für die Transformation und Wandlung. Ein Skorpion verliert seine tiefgründigen Ängste dadurch, indem er den Stier gegenüber anschaut und sich bewusst wird, dass immer wieder die Sonne scheinen wird, neue Blüten entstehen, nachdem die alten abgeworfen wurden. Beim Stier und dem Skorpion geht es nicht ganz so persönlich zu wie bei Widder und Waage. Hier muss sich der persönliche Besitz mit den Rechten und Ansprüchen der Öffentlichkeit anpassen, ganz gemäß dem achten Haus. Als Skorpion mag man sich zunächst als winziges Teil der Gesellschaft vorkommen, man steht zudem im Gegensatz zum Stier auf der bewussten Du – Seite. Hinzu kommt, dass kein Zeichen so abgrundtief geht wie der Skorpion und das achte Haus. Auch im Tierkreis als Ganzes gesehen liegt der Talpunkt in diesem Zeichen und Haus, also vom ganzen Horoskop her gesehen! Doch lohnt es sich immer in die Tiefe dieses Zeichens vorzudringen, da fixe wässrige Qualität vorherrscht und somit die Gefühle eine wesentliche Rolle spielen. Ein Stier ist pragmatisch, ein Skorpion eher empfindsam, empathisch. Durch den exoterischen Herrscher Pluto wird man ohnehin aufgefordert sich nicht mit Oberflächlichkeiten zufrieden zu geben. Vielmehr soll man in die eigenen Tiefen des Bewusstseins vordringen, sich in der Polarität erkennen, Glauben entwickeln und echte Wahrheit suchen.

Man beginnt solche Dinge loszulassen, welche bisher wichtig waren, bekommt dafür ein „neues Gewand“, welches die Polarität erkennt, aber ebenso die Unvergänglichkeit der „Quelle“, dem ungeformten Geist, welcher der Ursprung allen Lebens im Weltraum ist.

Ein Stier mag rationell handeln, ein Skorpion aus der Empfindung, aus seinen Gefühlen heraus. Er muss innerlich „erglühen“, genau so wie Antares als rotes Auge dieses Zeichens am Nachthimmel zu sehen ist ( Besonders in südlicheren Gefilden ), dann entfacht der Skorpion sein Feuer, gemäß dem Licht, welches immer aus der Dunkelheit kommt.
 
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Die Zwillinge sind veränderlich – luftig, exoterisch von Merkur und esoterisch von der Venus beherrscht. „Dabei sein ist alles“, Kontakt, Austausch, Beweglichkeit und Neugierde zeichnen dieses Tierkreiszeichen aus. Man jongliert mit den Dingen, bewältigt zugleich vieles und hat nicht selten eine sehr hohe Telefonrechnung. Für eine Antwort tun sich meistens zwei weitere Fragen auf. Dieses Zeichen ist lerneifrig, gehört es doch dem kollektiven Raum im dritten Haus an. Die verbale Meinung wechselt oft so rasch wie der Wind. Nicht „ich sage“, sondern „man sagt“ zählt, man fühlt sich als Teil der Gemeinschaft. Pünktlichkeit ist für dieses Zeichen nicht leicht, meistens bleibt man irgendwo hängen, da es immer viel zu erledigen gibt. Merkur als exoterischer Herrscher sorgt hier für das Denken und die Fähigkeit zur Analyse. Damit es nicht in reines „schwarz – weiß Denken“ ausartet, steht die Venus mit ihrer Ästhetik bereit, bringt Wärme und Leben, sowie auch Geschmack in dieses Luftzeichen. Wer kennt nicht die „zwei Seelen in einer Brust“, welche die Zwillinge in sich tragen. Zunächst reihen die Zwillinge ihr erworbenes Wissen aneinander, die Gefahr der Verzettelung besteht, da jede Lösung neue Probleme aufwirft.

Daher muss dieses Zeichen die Polarität zum Schützen mit einbeziehen, wo Jupiter Sinngebung und Gesamtzusammenhänge lehrt. Ebenso kommt es auf dieser Achse zur Aussortierung von Meinungen, erlernten Wissen. Stehen die Zwillinge für Analyse, so ist der Schütze mit der Synthese gleichzusetzen. Feuerzeichen haben immer mit Ich – Betonung zu tun und der Schütze ist feurig – veränderlich. Der esoterische Herrscher vom Schützen ist die Erde. Hier wird die Verbindung von den Göttern zu den Menschen ersichtlich. Menschen und Götter bedingen aneinander, wie eine Bühne ihre Schauspieler und Kulissen! Die Zwillinge bekommen vom Schützen mehr Tiefgang und lernen so das „Teleskop“ richtig zwischen Merkur und Jupiter einzustellen ( Saturn wäre die Linse ). So lernt man das Mikroskop mit Merkur einzusetzen, das Teleskop mit Jupiter, wie ein Zoom einer guten Kamera. Den Zwillingen ist manchmal ein wenig die „Windfahne“ eigen, da sie permanent neue Informationen erhalten, hin und he gerissen sind und sich nicht für das eine oder andere entscheiden können.

Der Schütze ist grundsätzlich immer optimistisch gestimmt, verfolgt seine Visionen und Eingebungen, ist davon überzeugt. Selbst wenn er einen Pfeil verschießt, hebt er ihn auf und wartet auf die nächste gute Gelegenheit für einen Treffer. Dieses Zeichen ist sehr von sich eingenommen, oft glaubt er alles besser zu wissen. Dabei verpasst er nicht selten gute Gelegenheiten, indem er auf die Meinung der anderen zu wenig gibt. Auch sind seine Ideen nicht selten ausgereift, es mangelt an den Details. Diese findet er natürlich auf der gegenüberliegenden Seite bei den Zwillingen. Man sieht es auch hier: Beide Zeichen bedingen sich einander, bilden letztlich eine Einheit. Hierin liegt schon einmal ein echter und wichtiger Deutungsschlüssel, da dies bei allen sechs Tierkreispaaren der Fall ist!

Die veränderlichen Zeichen sind vom Denken und von der Sinnfindung geprägt, ebenso von dem Bedürfnis nach Liebe, Freiheit und Austausch. Auf dieser Achse begegnen sich immer wieder die eigene Meinung und Lebensphilosophie mit dem Schützen, sowie der Meinung und den Zeitströmungen des Kollektivs. In den Zwillingen findet man auch die Post, die Schulen und öffentlichen Anstalten, Verkehr, Presse, Radio und Medien in ihrer ganzen Vielfalt. Den Zusammenhang zwischen den esoterischen und exoterischen Planetenherrschern habe ich in einen anderen Thread bereits beschrieben.

Jetzt geht es weiter mit den zwei nächsten kardinalen Zeichen, dem wässrigen Krebs und dem erdigen Steinbock. Geht der Widder direkt auf sein Ziel zu, so geht ein Krebs seitwärts. Dieses Zeichen wird exoterisch vom Mond und esoterisch von Neptun beherrscht. Der Krebs fühlt, und dies motiviert ihn zum Handeln. Er ist verletzbar, kann sich aber in seine „Schalen“ gut zurückziehen. Er hat ein großes Bedürfnis nach Zärtlichkeit und Zuwendung, nach Heim und Familie, nach der Geborgenheit des „Nestes“. Weist man ein Krebs – Kind zurück, so fängt es zum heulen an…..und kommt nach einiger Zeit zurück, als wenn nichts gewesen wäre. Oft wird eine Erkenntnis unter den Tränen geboren, wie bei einer Muschel, welche die Fremdkörper mit Perlmut umhüllt, die zwischen den Filterkämmen sich durchschlängelten und in das innere gelangten. Wasser ist reinigend, passt sich jeder Form an und kann uns als H2o ebenso als Dampf oder Eis vorkommen. Im Nest bekommt man mit der Zeit den Zug zur Individuation, wie flügge Vögel ihr Nest verlassen, eigenes Futter suchen und später ebenso Jungtiere großziehen. Da steht man nun ganz unten im kollektiven Raum, der ebenso für das Unbewusste steht – zusammen mit dem dritten Haus, also die tiefste Stelle.

Tradition und Familien, Rasse und Herkunft, dies alles steckt in diesem kardinalen Wasserzeichen. Der Mond als Herrscher steht ebenso für das „Traumhafte“ im Menschen, er ist auch mit einen „silbernen Faden“ immer mit seiner Seele verbunden. Auch das Zeichen der Fische, in welchem der esoterische Herrscher Neptun regiert, zeigt in seinem Symbol die zwei Bande, welche Seele und Mensch unzertrennlich miteinander verbinden. Der tiefste Raum steht somit dem höchsten Raum im Horoskop gegenüber, dem Steinbock. Hier hat in diesen Höhen die Sonne täglich ihren Zenit erreicht, man schaut sozusagen runter auf die kollektive Welt. Doch die Luft im Gebirge wird mit zunehmender Höhe immer dünner, es braucht Erfahrung um dort bestehen zu können. Beharrung, Disziplin und Erfahrung ist notwendig, alles Beigaben des Herrschers Saturn, welcher auch noch esoterisch und exoterisch das sagen hat. Bei den Römern galt Saturn als der Januskopf, der Zweikopf, welcher mit einer Seite die irdische Realität erblickt, mit der anderen Seite der Transzendenz zugewandt ist. Daher kommt auch der Name „Hüter der Schwelle“. Saturn ist nicht streng, er ist nur eine Lupe, sucht immer unsere schwächste Stelle auf, damit diese lernt sich in Stärke umzuwandeln. Hat man seine Hausaufgaben gemacht, indem man sich freiwillig seine Grenzen gesetzt hat, so öffnet Saturn diese Grenzen, gibt das Geheimnis um Raum und Zeit preis, indem sich der Vorhang zu entsprechenden Erkenntnissen öffnet.

Ein Steinbock trägt dieses Wissen um Saturn irgendwie intus in sich. Daher ist er meist sehr beharrlich, verlässlich, pflichtbewusst, will seinen Beitrag am großen Ganzen zusteuern. Oft ist er Wortkarg, manchmal zu erdgebunden und realistisch. Daher muss sich der Steinbock ebenso auf den Krebs besinnen, seine Gefühle neu entdecken, diese ebenso zum Zuge kommen lassen. Ansonsten besteht die Gefahr der Versteinerung und Verkrustung, da die Liebe es ist, was letztlich allen Dingen das Leben einhaucht. Sonst wird er ein Sonderling, misstrauisch, was so weit gehen kann, dass man sich nicht helfen lässt. Alles möchte man alleine machen und wenn es dazu mehrere Anläufe braucht.

Ein reifer Steinbock hat die Anbindung zum Krebs und somit zum kollektiven Raum im vierten Haus. Er glänzt nicht selten mit sozialer Verantwortung, ist für andere da sobald es gilt, die „kleinen Kinder“ an der Hand zu nehmen und sie auf ihren Weg zum Gipfel zu begleiten.


Arnold
 
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