Hallo Ayukas!
Ich bin ja selber ein begeisterter Experimentierer und finde es gut, wenn die Astrologie durch neue Akzente und Entdeckungen bereichert wird. Wobei ich immer dann aufmerke, wenn versucht wird, eines durch ein anderes zu ersetzen. Arnold hat das sehr schön dargestellt - das System der Häuserherrscher war zunächst sehr schön und durchgängig auf die Doppelbesetzungen aller Planeten ausgelegt, und das macht mich für mich durchaus Sinn, wenn ich zum Beispiel an die Polarität denke, die die Realität unserer irdischen Existenz ist (und wir haben es mit einer irdischen Astrologie zu tun) - jeder Planet hat sein Yin und sein Yang, und keineswegs ist das eine "nur" der Schatten des anderen. Selbst Sonne und Mond sehe ich da viel weniger als Ausnahme, als man auf den ersten Blick vermuten könnte ... wenn ich die beiden als Einheit betrachte, als Licht und Reflektor des Lichts etwa, so entspricht auch das durchaus der Doppelrolle einer Einheit, wie sie auch bei den anderen Doppelrollen gegeben sind.
Damit kommen durch Uranus, Neptun und Pluto und ihre Zuweisungen als "neue" Häuserherrscher ergänzende, verfeinernde Sichtweisen ins Bild, aber es wird nichts über den Haufen geworfen, was sich bewährt hat und da war, also keine Revolution.
So kann ich auch gut Jan Martins Ansatz nachvollziehen, Lilith als Hv7 anzunehmen ... wenn ich das als Ergänzung der klassischen Venus als mundaner Herrscher von 7 betrachte. Wenn Lilith - wie ich es gern sehe - der Signifikator der systemischen Einbettung eines Menschen in sein Familiensystem bzw. eines Ereignisses in sein umgebendes holarchisches System betrachte, dann ist es nur naheliegend, dass diese Einbettungen/Prägungen ganz entscheidend das Begegnungs- und Beziehungsverhalten mitbestimmen und folglich an die kardinale Spitze des dritten Quadranten passen. Das bringt mir ergänzende Betrachtungsmöglichkeiten, stößt aber keinesfalls die Venus von der Bettkante in 7. Wobei ich noch die zusätzlichen, eher konzeptiv-ästhetischen Bedenken hätte, einen immateriellen Himmelsort, wie es Lilith ja ist, ins Herrschersystem einzubeziehen, wo bislang ja nur "reale" Planeten in Beziehung getreten sind. Und ich gehe davon aus, dass Jan Martin sich auf Lilith als Apogäum der Mondbahn und nicht auf den Asteroiden oder den kosmischen Nebel bezieht. Da könnte ich mir eher noch vorstellen, zB Fixsterne als zusätzliche Häuserherrscher ins Spiel zu nehmen ... kenne mich aber viel zu wenig mit Fixsternen aus.
Das "alte" Herrschersystem respektierte Saturn als "Hüter der Schwelle" - mit dem Nebeneffekt, dass in den heute gängigen Häuserbedeutungen noch vieles enthalten ist, was sich auf die "alten" Häuserherrscher bezieht und oft unbedacht auf die "neuen" Häuserherrscher übertragen wird. Etwa das eher marsische sexuell Triebhafte des achten Hauses, das mit der unbewussten, machtvollen Leitbildstruktur von Pluto nicht so recht zusammenwill, die wiederum eine wertvolle Ergänzung der 8er-Themen bringt. Oder die Isolationsgeschichten des 12. Hauses, die mir eher auf einen defizitär gelebten Jupiter hinweisen als auf Neptun, der seinerseits wiederum die Themen der zur Sucht pervertierten Suche nach dem All-Einen eingebracht hat, beispielsweise. Und vieles mehr, das sind ja alles nur herausgepickte Beispiele.
Alles Liebe,
Jake
Ich bin ja selber ein begeisterter Experimentierer und finde es gut, wenn die Astrologie durch neue Akzente und Entdeckungen bereichert wird. Wobei ich immer dann aufmerke, wenn versucht wird, eines durch ein anderes zu ersetzen. Arnold hat das sehr schön dargestellt - das System der Häuserherrscher war zunächst sehr schön und durchgängig auf die Doppelbesetzungen aller Planeten ausgelegt, und das macht mich für mich durchaus Sinn, wenn ich zum Beispiel an die Polarität denke, die die Realität unserer irdischen Existenz ist (und wir haben es mit einer irdischen Astrologie zu tun) - jeder Planet hat sein Yin und sein Yang, und keineswegs ist das eine "nur" der Schatten des anderen. Selbst Sonne und Mond sehe ich da viel weniger als Ausnahme, als man auf den ersten Blick vermuten könnte ... wenn ich die beiden als Einheit betrachte, als Licht und Reflektor des Lichts etwa, so entspricht auch das durchaus der Doppelrolle einer Einheit, wie sie auch bei den anderen Doppelrollen gegeben sind.
Damit kommen durch Uranus, Neptun und Pluto und ihre Zuweisungen als "neue" Häuserherrscher ergänzende, verfeinernde Sichtweisen ins Bild, aber es wird nichts über den Haufen geworfen, was sich bewährt hat und da war, also keine Revolution.
So kann ich auch gut Jan Martins Ansatz nachvollziehen, Lilith als Hv7 anzunehmen ... wenn ich das als Ergänzung der klassischen Venus als mundaner Herrscher von 7 betrachte. Wenn Lilith - wie ich es gern sehe - der Signifikator der systemischen Einbettung eines Menschen in sein Familiensystem bzw. eines Ereignisses in sein umgebendes holarchisches System betrachte, dann ist es nur naheliegend, dass diese Einbettungen/Prägungen ganz entscheidend das Begegnungs- und Beziehungsverhalten mitbestimmen und folglich an die kardinale Spitze des dritten Quadranten passen. Das bringt mir ergänzende Betrachtungsmöglichkeiten, stößt aber keinesfalls die Venus von der Bettkante in 7. Wobei ich noch die zusätzlichen, eher konzeptiv-ästhetischen Bedenken hätte, einen immateriellen Himmelsort, wie es Lilith ja ist, ins Herrschersystem einzubeziehen, wo bislang ja nur "reale" Planeten in Beziehung getreten sind. Und ich gehe davon aus, dass Jan Martin sich auf Lilith als Apogäum der Mondbahn und nicht auf den Asteroiden oder den kosmischen Nebel bezieht. Da könnte ich mir eher noch vorstellen, zB Fixsterne als zusätzliche Häuserherrscher ins Spiel zu nehmen ... kenne mich aber viel zu wenig mit Fixsternen aus.
Was ist "die Energie" eines Zeichens, eines Planeten? Wo ist die jemals eindeutig? Wenn Jupiter "religiös" ist, dann ist er es im Sinne einer verfassten, weltlichen Religion des dritten Quadranten, und Neptun ist transzendent spirituell, auf das Numinose hindeutend und überleitend. Wo Jupiter global ist (und das erlebten wir mit Pluto im Schützen mit allen Exzessen der Globalisierung), wo er großzügig ist, kann er ebenso auch maßlos expansiv und übergriffig sein, nicht nur erleuchtend (wobei Jupiter eher den Verstand und das Herz erleuchtet, während Neptun die Seele erleuchtet), sondern auch verblendend und indoktrinierend. Wo Jupiter das Weite sucht, Grenzen überwindet (aber schon auch mal fremde Grenzen negiert), ist Neptun das Dimensionslose jenseits von Raum und Zeit. Wo Jupiter die Liebe in der Beziehungspflege ist, ist Neptun die allumfassende Liebe. Und so weiter. Siehst Du die Verwandtschaften, und siehst Du die Unterschiede?Um auf den Punkt zu kommen,will ich einfach nur sagen,dass ich,aus meiner Sicht, finde,dass jedes Zeichen seinen Hauptplanet haben sollte und der sollte der Energie des Zeichens sehr ähneln.
Somit finde ich es schon sehr wichtig,dass Neptun jetzt hauptsächlich zu den Fischen gehört und nicht mehr Jupiter,weil seine Energie einfach zu anders ist.
Jupiter ist global,großzügig,religiös usw. Ich sehe in ihm alles,was zum Schützen gehört.
Doch von den Fischen kann ich in ihm zwar auch Ähnlichkeiten entdecken,aber nicht viele.
Das "alte" Herrschersystem respektierte Saturn als "Hüter der Schwelle" - mit dem Nebeneffekt, dass in den heute gängigen Häuserbedeutungen noch vieles enthalten ist, was sich auf die "alten" Häuserherrscher bezieht und oft unbedacht auf die "neuen" Häuserherrscher übertragen wird. Etwa das eher marsische sexuell Triebhafte des achten Hauses, das mit der unbewussten, machtvollen Leitbildstruktur von Pluto nicht so recht zusammenwill, die wiederum eine wertvolle Ergänzung der 8er-Themen bringt. Oder die Isolationsgeschichten des 12. Hauses, die mir eher auf einen defizitär gelebten Jupiter hinweisen als auf Neptun, der seinerseits wiederum die Themen der zur Sucht pervertierten Suche nach dem All-Einen eingebracht hat, beispielsweise. Und vieles mehr, das sind ja alles nur herausgepickte Beispiele.
Wirklich? Das ist eine Seite von Venus - und ich würde sogar meinen, ein Teil einer Seite von Venus. Deutest Du denn Venus, wenn sie irgendwo in einem Zeichen und in einem Haus steht, ausschließlich als diese Stier-Venus? Freilich, wenn Du ihre zweite Seite, die luftige, über Bord kippst, kann sie nur noch auf einem Bein stehen. Damit hätte ich einigermaßen gravierende Probleme, eine stimmige Horoskopdeutung zu erstellen.Die Venus ist kein geistiges Prinzip,das kühl und nüchtern abwägt,sondern viel mehr ein körperliches Prinzip,das seinen Genüssen folgt,sehr sinnlich ist und friedliche Zufriedenheit lebt,wie der Stier eben.
Wie gesagt, Yin und Yang. Wie ja auch jeder Mensch in sich Animus und Anima als Archetypen vorfindet, "maskuline" und "feminine" Anteile hat. Ich finde es eher naheliegend, dass auch die grundlegenden Prinzipien der Astrologie diese beiden Facetten aufweisen.Es ist ein aktives,maskulines Zeichen und passt daher auch nicht richtig zur Venus,da sie feminin und passiv ist.
Die ist schon drin. Die ist der Mittelpunkt des Kreises.Ich bin mir ziemlich sicher,das die Erde in den Tierkreis einbezogen werden sollte,aber das ist nicht wirklich möglich.
Warum muss es "besser" sein? Ich denke auch, dass es weitere Orte im Horoskop und am Himmel, weitere Konzepte und weitere Himmelkörper gibt, die ergänzende, verfeinerte Betrachtungen erlauben. Ein Entweder-Oder würde ich hingegen eher als Verarmung der Astrologie betrachten.Daher denke ich,dass es noch einen anderen Planet oder so geben müsste,der besser zur Waage passt.
Alles Liebe,
Jake