Astrologie und psychologische Ausbildung

Da ich viel mit Menschen zu tun habe, erlebe ich es halt oft, dass viele nicht bereit sind, aktiv daran mitzuarbeiten, ihren Problemen Herr zu werden. Lieber geht man zu einem Kuscheltherapeuten, welcher einem im eigenen Tun oder Nichtstun unterstützt.

Etwas überspitzt könnte man sagen, ein Klassiker wird dem Nativen die Wahrheit, die Wahrheit und nichts als die Wahrheit sagen, ein psychologischer Astrologe, eine psychologische Astrologin wird dem Kunden (dem Nativen) das sagen, was er hören möchte! :ironie: Damit er noch möglichst oft wiederkommt!
Hallo Pollux,

die Schwierigkeit, dass manche Klienten ihre Probleme auf den Therapeuten abwälzen, ist freilich oft genug zu beobachten. Eric Berne hat das als "stillschweigenden Patientenvertrag" skizziert: "Mach mit mir, was du willst. Lass es lange dauern, lass es schmerzen, lass es viel kosten, nur eines nicht: Verlange nicht, dass ich mich ändere!" Da entscheidet sich dann, wie's weitergeht. Ein zynischer Th. wird vielleicht wirklich die Situation ökonomisch ausbeuten. Ein Th. mit Helfersyndrom wird sich geschmeichelt fühlen und sich unentbehrlich machen. Ein Th. mit Blick für die Meta-Aspekte des Klientenanliegens wird das thematisieren und den Kl. ermutigen, Änderung – sprich: Lösungsschritte – zu riskieren.

Überhaupt ist ja das Berater-Klienten-Setting ein System, das einige Aufmerksamkeit verdient. Wer kommt zu wem, und warum? Und bei der Haltung gegenüber dem "Zufall", wie sie Astrologen in der Regel einnehmen, wäre das erst recht zu sehen: Warum kommt die gerade zu mir? Wie kommt die zu dem? Ich denke, da findet oft genug zusammen, was zueinander passt oder einander ergänzt. Peter Orban hat das einmal in einem - m.E. klugen - Aufsatz über seine psychotherapeutische Arbeit geschrieben ... auch er gesunde in der Arbeit mit seinen KlientInnen, weil er regelmäßig mit dem konfrontiert würde, was gerade auch bei ihm virulent wäre.

Liebe Grüße, Jake
 
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Ich habe für mich herausgefunden, dass ich mich dort unbewußt zu ändern geweigert habe, wo mich auch gar nicht ändern musste, sondern nur meine Einstellung zu mir selbst. Gut, meine Erfahrung mit Therapeuten ist sehr begrenzt, beim einzigen Mal fand mich der Therapeut schwierig und ich ihn doof, aber so bin ich auf die für mich richtige Spur gekommen. Probleme habe ich trotzdem noch ab und zu, aber es fehlt ihnen jetzt das Drama.
 
Grundsätzlich vereine ich Astrologie mit Menschenkunde, wobei Psychologie ein Teilaspekt dieser Menschenkunde (auch Philosophie, Theologie, Politik, Spiritualität, Eso, .....; Teilaspekte des Lebens und Menschsein) - wie ich dieses Sammelsorium bezeichne, ist.

Es erfreud mich den vielen Strömungen in der Astrologie, drum kann ich mit Aussagen wie: "Nur so", "nur die" ist die "wahre"/"richtige" Astrologie nichts anfangen.

D.
 
Psychologische Astrologie ist nach meiner Auffassung eine Methode, die durchaus die vielen an- und nicht anerkannten psychologischen Methoden unterstützen kann, könnte, müßte, sollte. Sie ist zumindest eine der, wenn überhaupt nicht die umfassendste Methode, um einen Menschen und seine Problembereiche in kürzester Zeit aufzuzeigen. Detailarbeit in Folge natürlich notwendig, ermöglicht aber auf jeden Fall eine effizientere und signifikantere Vorgangsweise, als jede andere Methode, die jeweils nur Ausschnitte, dazu oft noch grob konturierte, zum Vorschein bringt, abhängig vom Denkgleis. Astrologie kann da auch mithalten, allein hier im Forum haben wir die ganze Spannbreite, von Simi über Gabi, Arnold, Dilbert, Kayamea,.............. bis Jake.
Ihre Aussagen widersprechen selten einander, ich meine, sie ergänzen sich meist, sowohl in Einzelheiten als auch in der Sicht auf das Wesentliche, und ermöglichen einen vielfältigen Zugang, Austausch.
 
Die Begriffswelt hat auch so ihre Vielfalt. Wenn ich mir die anerkannte Psychologie (besonders in D) so anschaue, hat sie ein sehr materialistisches Weldbild, wo Psyche eher den Gefühlen und Emotionen nahe kommt. Bei der Forschung über die Begriffe Seele und Geist, findet man mitunter, daß beide als Synonyme verwendet werden. Interessant finde ich da das Weldbild der Rosenkreuzer, wo materiell(m) und spirituell(s) unterschieden wird: Psyche(m) zu Seele(s) und Denken(m) zu Geist(s). Dies ist eine hermetische Sicht. Astrologie wurde für mich erst so richtig spannend, als ich bemerkte, daß sie angewandte Hermetik ist und damit umfangreicher, was ich sonst so kannte (meine spezielle Sicht - grins).

Astrologie und Psychologie unterscheiden sich wesentlich in ihrem Aufbau und ihrer Sprachwelt. Drum bin ich sehr vorsichtig, pschologische Begriff 1 zu 1 in die Astrologie zu übernehmen. Dies ist normal bei Sprachübersetzungen.

D.
 
Hallo,

Da existiert die Psychologische Astrologie und die Astrologische Psychologie! Ersterer Begriff tauchte in Deutschland mit dem Astrologen Hermann Meyer auf, der zweite stammt von meiner Schule. Damals wurde bei den Weltkongressen besonders auf diese Defination Wert gelegt, weil sich auch hier die Methoden unterscheiden.

Mir gefällt hier von Dilbert die Erwähnung von den hermetischen Gesetzen, da auch Roberto Assagioli von der Wirkung derer absolut überzeugt war! Zudem war er Schüler bei der Arkanschule, welche Alice Bailey gegründet hatte. Aus diesem Gut ist sozusagen die humanitäre Psychosynthese hervorgegangen. Auch die Astrologische Psychologie der Huberschule ist voll und ganz auf die Psychosynthese fixiert!

Ich kenne aus meiner Schule einige, die auch anerkannte Psychologen sind. Die Astrologie kann auch in der Gesprächsanalyse viel einfacher Zeitpunkte aufspüren, die für den Klienten relevant sind. In der Praxis macht sich das durch eine viel kürzere und effektivere Gesprächstherapie bemerkbar. Über die bekannten Methoden der Altersprogression, der langsamen Transite usw. kann man gegebenenfalls traumatische Ereignisse zeitlich erkennen. Man findet das besagte Nadelöhr leichter.

Wobei ein Astrologe keinen Psychologen ersetzen kann, hat er nicht selbst die Zulassung bekommen. In den 90iger Jahren gab es in der Schweiz auch einige Astrologen und Heiler, welche mit den örtlichen Kassen abrechnen konnten, was in Deutschland undenkbar wäre.

Ob Astrologie oder Psychologie, Fakt ist, dass der Mensch als solches im Mittelpunkt steht. Und über die menschliche Natur und die hermetischen Gesetze sollte man sich schon vertraut machen, bevor man sich auf die Menschheit loslässt!

Alles liebe!

Arnold
 
Guten Abend zusammen

Heute las ich in einer Schweizer Zeitschrift den folgenden Ausspruch einer Schweizer Astrologin B. M.: "Ohne eine psychologische Ausbildung funktioniert die Astrologie nicht." :confused:

LG

Pollux

So eine nette Vemutung!
Ich bin glatt versucht mich noch psychologisch ausbilden zu lassen. :zauberer1

Liebe Grüsse
Fluegelchen
 
Liebes Flügelchen

Du willst also, dass ich dich übers Knie lege? Du weisst doch, die klassischen Astrologen sind die harten Jungs, die psychologischen die Softies. Oder wenn man einen Vergleich zum Sport zieht: Die Klassiker stemmen schwere Gewichte, springen mit dem Seil und trainieren am Sandsack, die psychologischen Astrologen/innen sind langsam und gemütlich mit ihren Walkingstöcken unterwegs. ;)

Wenn du mehr über dich und dein Wesen wissen möchtest, so ist die Klassik für dich erste Wahl, wenn du es lieber behaglich, kuschelig und ein wenig diffus haben möchtest, so bist du bei der psychologischen Astrologie bestens aufgehoben. Meine frühere Lehrerin in indischer (vedischer) Astrologie beschäftigte sich zuerst (wie ich) mit der psychologischen Astrologie. Nach einigen Jahren Umgang mit psychologischer Astrologie war sie so frustriert, dass sie sich mit indischer Astrologie beschäftigte, wo man klare Aussagen macht und auch Prognosen stellt.

lieber Arnold

Ich pflichte dir bei, der Mensch sollte im Zentrum stehen. Ausserdem gefällt es mir sehr, wie du für dich und deine Sache kämpfst. Wir Eidgenossen müssen zusammen halten, ansonsten werden wir zu Leidensgenossen. In unseren Adern fliesst "cholerisches" Blut! Du weisst ja, ich meine es nicht böse! :trost: Es ist doch schön, gibt es für alle Temperamente (Choleriker, Sanguiniker, Melancholiker und Phlegmatiker) die passende Astrologie.

Klassische Astrologie ist eher merkur-saturnischer Natur, psychologische Astrologie hingegen stark uranisch-neptunischer Art.

Mit herzlichen Grüssen

Pollux :)
 
Lieber Pollux,

das mit dem übers Knie legen lassen wir lieber.
Nicht das du dich .....
Ich persönlich stehe auf dem Standpunkt, das eine fundierte astrologische Ausbildung mit der Klassik beginnen sollte
und erst später die psychologische Richtung als Ergänzung dazu kommen sollte.
Mit dieser Einstellung stehe ich aber höchstwahrscheinlich so ziemlich alleine da.

Liebe Grüsse
Fluegelchen
 
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Liebe Flügelchen,

das hast du nun davon, dass du so einen niedlichen Nick-Namen hast.
Nun denkt der "wilde" Pollux, dass er dich übers Knie legen könnte. :D

Also, ich wäre ganz deiner Meinung, mit der klassischen Astrologie anzufangen. Die meisten haben aber mit der psychologischen Astrologie angefangen und tun es wohl noch immer, einfach weil dafür so unendlich viele Bücher existieren. Mir ging das vor über 30 Jahren so. Ich ging in München in den großen Hugendubel und in die esoterische Buchhandlung in Schwabing. Das sind sehr große Buchhandlungen. Aber sie hatten nur ein paar Bücher für moderne/psychologische Astrologie. Ich denke mal, dass es vermutlich heute immer noch so ist, dass man haufenweise Bücher kriegt, aber die für die klass. Astrologie muss man evtl. erst bestellen oder im Internet kaufen. In amazon gibt es einiges. Auch wenn man schön billig gebrauchte Bücher kaufen will, dann hat man meistens automatisch die modernen Sachen. Weil nämlich die klassischen Astrologen mit ihrer Technik so zufrieden sind, dass sie ihre Bücher eher nicht gebraucht weitergeben.

Liebe Grüße ~ Chanda
 
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