Astrologie und psychologische Ausbildung

dass Astrologie nichts mit Moral, Bewertung und persönlicher Meinung zu tun hat
Das wär schon wieder ein eigenes, lohnendes Thema ... mir ist Deine Forderung klar, liebe Gabi; ich frag mich aber auch nach den Möglichkeiten der Umsetzung. Was ich immer wieder als hilfreich erlebe: Transparenz in der Kommunikation. Ich hab ja meine unwillkürlichen Reaktionen auf Menschen oder Sätze, die mir begegnen, ob mir das schmeckt oder nicht. Wenn ich das als meine Reaktion wahrnehme, als Wahrnehmung eines Reaktionsmusters und nicht irgendeiner scheinbar objektiven Wirklichkeit, dann hab ich das für mich schon einmal relativiert. Und dann kann ich ganz offen zu jemand sagen: "Schau mal, das hat bei mir jetzt so eine Reaktion ausgelöst ... interessant. Ist das bei dir auch so? Oder siehst du das anders? Und wie geht es dir damit, wenn andere das anders sehen?" So ungefähr ... ich denke, das kann vielleicht eher zu einer Klärung und Stärkung der jeweils eigenen Position beitragen als die Fiktion, ich könnte etwas frei von Bewertung und Meinung sagen, sozusagen Sprachrohr von etwas Objektivem werden. Freilich kann sich Astrologie auf die Objektivität astrologischer Daten zurückziehen ... "Schau mal, wie sich der Herrscher von 2 in die Dispositorenkette einfügt!" ... und was sagt mir das? Was hab ich von solcher Daten-Objektivität? Sobald ich in die Deutung komme, ist Schluss mit Objektivem ... behaupte ich mal.
Ein Astrologe ist kein Therapeut, er kann Probleme erkennen und vielleicht benennen aber nicht therapieren.
Aufgeklärte Therapeutinnen sagen, dass sie das auch nicht können, sondern dass dazu nur ein Klient selbst in der Lage ist ... dabei kann er begleitet und angeregt werden, von ihm als förderlich erkannte Schritte zu tun. Und auch dabei lässt sich wieder interessant weiterdenken: Gibt es Probleme an sich, oder entstehen die erst dadurch, dass Zusammenhänge als Problem beschrieben werden? Was geschieht da zum Beispiel im Gespräch des Astrologen mit dem Klienten?
Meistens gehts ja auch nicht um Probleme, die therapeutisch behandelt werden müssten, sondern um kleine Alltags-, Liebes- oder Jobschwierigkeiten, wo oft schon eine kleine unterstützende astrologische Sichterweiterung ausreicht.
Das ist schön formuliert, finde ich ... Sichterweiterung. Ermutigung käme auch noch dazu, meine ich (aber das wär fast schon wieder moralisierend ... ;-) ) Stimmt schon, für die allermeisten Anliegen genügt die Alltags-Empathie, so vorhanden.

Freu mich, dass Du Inspirierendes findest in dem, was ich so zusammenschreib ... hoffen wir und glauben wir, dass es so bleibt :)

Alles Liebe, jake
 
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Hallo Gabi und alle, :)

Ein Astrologe ist kein Therapeut, er kann Probleme erkennen und vielleicht benennen aber nicht therapieren.
Meistens gehts ja auch nicht um Probleme, die therapeutisch behandelt werden müssten, sondern um kleine Alltags-, Liebes- oder Jobschwierigkeiten, wo oft schon eine kleine unterstützende astrologische Sichterweiterung ausreicht.

wenn man mal versucht, genau hinzuschauen, dann fällt doch auf, dass Astrologie die Vorstufe zur oder der Ersatz für die psychologische Hilfe ist.

Manch einer kommt evtl. vordergründig mit Kinkerlitzchen wie "ich bin verliebt, hat das eine Zukunft" und beim weiteren Hinhören merkt man, dass derjenige evtl. ein viel tieferes und größeres Problem hat oder aber es ist tatsächlich ein junger Mensch, der mal gehört hat (man wird ja mittlerweile überall von dem Wort Astrologie verfolgt), dass einem die Astrologie beim Finden der großen Liebe helfen könnte.

Mir sind allerdings schon sehr viele untergekommen, die wirklich große und lange mit sich rumgetragene Probleme in sich verkapselt haben und den Gang zum Psychologen nicht gerne ins Auge fassen. Was für ein Segen, wenn man dann einen geschulten (psychologisch) und empathischen astrologie-bewanderten Menschen findet, der einem evtl. Hilfe zur Selbsthilfe geben kann und damit auch hilft, den Besuch beim Psychologen zu vermeiden..... ?

Die größte Gefahr ist die, dass ein fachlich noch so gut ausgebildeter Astrologe übersieht, was für einen Menschen er vor sich hat und was diesen Menschen wirklich umtreibt. Deshalb meine ich, dass eine psychologische Grundausbildung für jeden, der Menschen aktiv astrologisch berät, unbedingt erforderlich ist! Bei der Fülle an Depressionen und psychischen Problemen, die umherschwirren, kann es u.U. sogar gefährlich sein, nur mal eben so eine astrologische Prognose auf der Tatsache von Erlerntem abzuliefern. Wer psychologisch nicht geschult ist, kann ggf. nicht mal ahnen, was er anrichtet.

lg
 
Ein Astrologe, der für solche Wechselwirkungen blind ist, mag ein großer Seher im Horoskop sein, aber ein im Dunkeln Tappender, was Kommunikation anlangt. Sogar in Bezug auf die Kommunikation mit dem eigenen Spiegelbild.

Hallo Jake, :)

ich würde sogar so weit gehen, dass ich behaupte, dass die "Wahrheit" aufhört, Wahrheit zu sein, wenn sie vom falschen Menschen zur falschen Zeit oder am falschen Ort dem Falschen gesagt wird.

Will damit sagen, dass es sowieso keine feststehende, absolute Wahrheit gibt, denn jeder Mensch sieht vom Ganzen nur einen winzigen Ausschnitt, je nach seiner momentanen Perspektive und je nach seinem inneren Entwicklungsstand.

Und deshalb bin ich auch der Meinung, dass man zwar als Astrologe durchaus etwas psychologisches Verständnis und Feingefühl haben sollte, dass dies aber immer nur so weit dem Klienten nützlich sein kann, wie es der inneren Reife, Situation und Perspektive des Klienten entspricht.
Ich hatte mal eine Channel-Durchsage, die sinngemäß sagte, dass ein Berater dem Klienten nur nützlich sein kann, wenn der Klient nicht von der inneren Reife her auf einem höheren Level als der Berater schwingt.
Was es schwierig machen kann, den passenden Berater zu finden.
Manchmal hatte ich in meinem Leben schon den Eindruck, dass mir in der Not mehr geholfen war, wenn die Bäckerei-Verkäuferin meine Brötchen mit einem lieben Lächeln und/oder ermunterndem Spruch einpackte, als wenn ich bei einem Berater (wie Astrologe, Kartenleger, Psychologe) war.

Letztlich glaube ich, dass nur die Liebe heilt und hilft. Und die kann auch von einem gänzlich ungebildeten Menschen kommen.

LG - Chanda
 
Hallo in die Runde,

ich muß sagen , ich finde den Streit zwischen psychologisch oder klassisch eh Pseudo. Zumindest, solange es rein um die Techniken geht. Die sollte ich beherrschen, auch als psychologischer. Was mir an der Klassik dann allerdings doch bedenken bereitet, ist, wie Jake schon ansprach, ihre Sprache. Sprache kann eine Haltung ausdrücken. Von Herrschern, Übeltätern und Wohltätern und in Würden und im Fall ist da die Rede, vom Haus des Todes oder des Geldes...
Sorry, das ist einfach antiquirt und hat mit der heutigen Sicht der Dinge und der Wirklichkeit, die diese Sicht ermöglicht, nichts zu tun.

Ich denke, die Astrologie hat sich immer verändert und erweitert, und sie ist stark, wenn sie neues aus anderen Wissensbereichen aufnimmt, in ihr System übersetzt. Das ist ja ihre Stärke, überall Entsprechungen zu finden. Wenn ich mittlerweile davon ausgehen kann, dass sich ein menschliches Gehirn ein Leben lang verändern kann, entwicklungspsychologisch immer mehr umreissen kann, was ein Mensch braucht, um sein Potenzial zu entwickeln, und dann gleichzeitig von "Übeltätern" spreche, dann ist das, zumindest sprachlich, einfach ignorant. Ich persönlich finde das schade, weil ich die Astrologie immer mehr als eine Metasprache begreife, die den Wissenschaften als Bindeglied dienen könnte. Das kann sie nicht, solange sie im Mittelalter stecken bleibt.
Sorry!

Besten Gruß,
Baubeau
 
Hallo chanda, :)

ich würde sogar so weit gehen, dass ich behaupte, dass die "Wahrheit" aufhört, Wahrheit zu sein, wenn sie vom falschen Menschen zur falschen Zeit oder am falschen Ort dem Falschen gesagt wird.

mit dieser Aussage verlassen wir dann das, worum es hier im Thread ja ursprünglich geht: dass man mit Wissensansammlung (hier astrologisches Wissen) Dinge im eigenen Leben und im Leben anderer verändern, beeinflussen etc.. kann - man nur das richtig Werkzeug erlernt haben muss etc.... um Schlüssel wieder zu finden und zu "wissen", dass jemand vor Jahren mal einen Unfall hatte...

Nicht immer hilft einem das, was man gelernt hat, selbst dann nicht, wenn das Wissen richtig angewandt wird. Es kommen Intuition, gesunder Menschenverstand, Liebe und Ahnungen etc... dazu.

Ich hatte mal eine Channel-Durchsage, die sinngemäß sagte, dass ein Berater dem Klienten nur nützlich sein kann, wenn der Klient nicht von der inneren Reife her auf einem höheren Level als der Berater schwingt.

Hier wäre zu klären, ob die Level in Wissen oder bewussten Bewusstseinszustand eingeteilt werden? Es gibt Menschen, die machen sich keine Gedanken über Psychologie/Astrologie, du triffst sie, sie sagen nicht viel oder lächeln nur (wie in deinem Bäckerbeispiel) und man hat das Gefühl, dieser eine Moment im Leben hat mir noch gefehlt, um klar zu sehen. Danke Gott, dass Du mir diesen Moment beschert hast - diesen Menschen geschickt hast. "Kerze-anzünd-und-glücklich-lächel*

Da schwingt man sich einen Elch und dann kommt da einer daher und ist einfach nur Mensch der lacht, lebt, liebt.... :) (um mal wieder Herbert Grönemeyer zu bemühen) .... von daher sehe ich die Aussage mit den Leveln sehr kritisch.

Letztlich glaube ich, dass nur die Liebe heilt und hilft. Und die kann auch von einem gänzlich ungebildeten Menschen kommen.

"Ungebildet" ist ja auch wieder so eine Sache. Lebenserfahrung ist oft die größere Bildung als Wissensanhäufung.

lg
 
Peter Orban hat mal irgendwo geschrieben, dass ein Astrologe, der nicht therapieren kann, einem Schwimmlehrer gleicht, der nicht schwimmen kann.
Und ich finde, da ist schon was dran. Ich sollte also schon mal im Wasser gewesen sein, bevor ich mich aufmache, anderen etwas zu erzählen.
Eine psychologische Ausbildung an sich (welche hättens denn gerne?) macht aber noch keinen Therapeuten.

In einer Fortbildung waren studierte Psychologen, deren Aufgabe es war, in einer psychiatrischen Klinik diagnostische Tests durchzuführen. Das waren Menschen, die kannten das Wasser nicht, aber die schrien danach (weshalb sie ja auch die brauchten, die längst untergegangen waren und daran keinen Mangel kannten). In der Selbsterfahrung, also im Wasser, war es Ihnen so unerträglich, dass sie den Kurs schmissen. Soviel zum Thema Ausbildung und was man daraus machen kann. Aber das gibt es ja überall.

Objektiv geht kaum, aber was geht, ist möglichst nah dran. Und das geht nur, wenn ich die eigenen Geschichten, die der Andere in mir auslöst, stets im Blick hab, und sie auch, wie Jake es schrieb, offenlegen kann. Wenn das gelingt, dann ist ein menschlichen Maß an Objektivität erreicht.

In "psychologischen Ausbildungen" kann man so etwas manchmal üben...

Baubeau
 
Peter Orban hat mal irgendwo geschrieben, dass ein Astrologe, der nicht therapieren kann, einem Schwimmlehrer gleicht, der nicht schwimmen kann.
Hi baubeau,

ich denke, das ist dann von Belang, wenn die Situation das Schwimmen oder das Schwimmenlernen erfordert. Wobei ich vom Orban viel Gescheites über Psychotherapie gelesen habe ... ansonsten wär's für mich so ähnlich wie bei der Verpflichtung der Sozial- und LebensberaterInnen (in Österreich), bei einem Verdacht auf Störungen mit Krankheitswert die Klienten an adäquate Mediziner oder Psychotherapeuten weiterzuempfehlen. Freilich sollte ein Astrologe in der Lage sein, das zu erkennen (eine blauäugige Hoffnung, gebe ich zu, wenn Temperament, Selbstüberschätzung und Rettersyndrom eine unheilige Allianz eingehen) ... für mich wäre da neben der Ausbildung zumindest auch eine halbwegs regelmäßige Supervision angesagt, wie in jedem Beratungsberuf. Das verwechseln viele mit Kontrolle ... schade.

Beispiel, nicht wirklich unbekannt: A kommt und will wissen, ob B der passende Partner ist. Kann ich mir freilich "rein astrologisch" anschauen und einen streng auf die astrologischen Daten zurückgeführten Befund auf genau diese Frage liefern. Und ich halte das für legitim ... was spricht dagegen, einen Klienten als mündigen Erwachsenen zu betrachten, der in der Lage ist, eine Frage zu formulieren und sich denjenigen Berater auszusuchen, dem er eine Antwort zutraut?

Die Frage kann freilich auch ganz anders bei mir ankommen (und erst in mir entscheidet sich, was - für mich - die Frage ist): Da ist jemand, der in seiner Partnerwahl so verunsichert ist, dass er einen Wildfremden um Rat fragen muss. Was macht ihn so unsicher? Was erwartet er sich von Partnerschaft? Ist es nicht eher die Frage von A: "Will ICH mit diesem Partner?" Und dann kann ich, ebenfalls unterstützt von den Horoskopdaten, ein ganz anderes Gespräch mit diesem Klienten führen, und auch damit gehe ich mit ihm als mündigem Erwachsenen um, der ja auch abwehren kann, wenn er auf dieser Ebene nicht reden möchte. Und ich brauche auch dafür kaum eine Ausbildung in Gesprächsführung, sofern ich mit wacher, liebevoller Achtsamkeit (um mal das Modewort Empathie zu vermieden) und Gespür für die jeweiligen Grenzen agiere. Und wenn ich dann im besten Fall auch noch eingebettet bin in ein Netzwerk von BeraterInnen aus verschiedenen Disziplinen, kann ich vielleicht auch etwas weiterempfehlen, was zur Klärung des Anliegens beitragen kann. Sofern der Wunsch danach auftaucht.

Oder ich erkenne, dass A wirklich ein schwieriger Fall ist ... vielleicht oft in destruktiven Beziehungen landet, durch Himmel und Hölle geht dabei, potenziell sich selbst und andere gefährdet. Da wird der Hinweis auf eine "schwierige" Konstellation im Radix nicht genügen. Da ist dann sehr solide Kompetenz gefragt ... der Schwimmlehrer.

Schwer genug, das im Einzelfall zu unterscheiden, und zugleich das "tägliche Brot" für BeraterInnen, solche Unterscheidungen zu treffen. Erfahrung hilft. Das Anerkennen der eigenen Grenzen hilft (übel wird's erst dann, wenn ich mich für den Patentlöser für alles halte, dann bin ich auch für alle verantwortlich). Und wie Chanda sagte: Liebe hilft. Unterm Strich meine ich auch, spirituell formuliert, dass es genügen würde, Menschen dabei zu unterstützen, verlegte Zugänge freizuräumen, damit die Liebe wieder fließen kann. Es wär so leicht und scheint oft so schwer ...

Und bisher übersehen: Es gibt ja auch noch die Mundanastrologie als Spielfeld, wenn jemand von der PsychologInnenphobie geplagt wird ...
 
Guten Morgen Jake

Ich bin nicht von der Psychologie-Phobie geplagt. Ausserdem habe ich zwei Ausbildungen in psychologischer Astrologie hinter mir.

Was mich vor allem stört, dass es psychologische Astrologen und Astrologinnen gibt, welche davon ausgehen, es gäbe im Leben keine Probleme und alles sei nur eitel Sonnenschein.

Sie vergessen dabei auch, dass es Übeltäter und Wohltäter gibt (Planeten) und das jeder Planet in einem Radix die Rolle eines Übeltäters übernehmen kann. In der vedischen Astrologie gelten Saturn, Mars, Rahu und Ketu als Übeltäter, zum Teil auch die Sonne.

Leute haben Krebs, verlieren ihren Job, leiden unter chronischen Krankheiten, unter Armut und unter psychischen Problemen etc. Das sind nun mal leider Tatsachen und man sollte sie nicht schönreden! Viele Horoskopdeutungen psychologischer Astrologen/innen kommen daher wie eine Hypnoseeinleitung von Milton Erikson. Ja keinen Widerstand und Widerspruch beim Nativen erzeugen!

Wenn John Frawley sagt: "Die Häuser sechs, acht und zwölf sind nicht nett und damit Schluss!" dann ich kann dem nur beipflichten! Das Leben ist kein Zuckerschlecken, dies vergessen leider viele psychologische Astrologen/innen. Ich verdamme ja nicht die psychologische Astrologie an sich! Nur ist es manchmal gut, wenn man den Klienten die Wahrheit sagt und sie nicht mit zu viel Psychogerede einnebelt!

In der Tat ist die Mundanastrologie ein sehr spannendes Gebiet!

Herzliche Grüsse

Pollux
 
Hallo Pollux,

Ich habe Psychosynthese über das API mir so weit sehr gut verinnerlichen können! Es geht primär darum, sich die Polariäten auf allen möglichen Ebenen als kosmisches Grundgesetz zu verbildlichen! Also Tag und Nacht, Freud und Leid usw. Sobald man dieses "sowie als auch" integriert hat, kommt man einen großen Schritt weiter, indem man diese Polaritäten als etwas ganzes erkennt. Genau so ist es mit allen Planeten, Aspekten, Zeichen und Häusern. Auch diese haben ihre hellen und dunklen Seiten. Das würde ich nicht alleine auf die Häuser sechs, acht und zwölf beziehen.

Man kann eine menschliche Entwicklung nicht wertend sehen, aber es ist wichtig diese Abschnitte zu kennen. Der Weg ist immer der gleiche in Hinsicht auf eine Weiterentwicklung. Zunächst hat man den Konflikt. Dann versucht man das Problem anzugehen. Mit der Zeit wächst man an seinen eigenen Problemen und macht so gesehen einen wichtigen Schritt nach vorne. Ähnlich wie ein Fakir, der aus Gewohnheit sein Nadelkissen nicht mehr spürt. Es geht hier immer um die innere Haltung. Und sobald diese selbstkritisch und hinterfragend ist, wäre schon ein wichtiges Stück des Weges beschritten.

Der Weg führt zuletzt immer über das eigene Innere. Die Äußerlichkeiten sind Projektionsflächen, aber auch Spiegelbilder, die bei aufmerksamer Hinschau weiterbringen. Die Huberschule nennt diese Schritte "Dreidimensionale Entwicklung." Psychologisch gesehen sind es die Prägungstufe, die Konfliktstufe und die autonome Stufe. Die vierte Dimension zielt voll auf die feinstoffliche, transzendente Ebene hin, zur eigenen Seele, welche göttlichen Ursprungs ist und somit unzertrennbrar mit dem göttlichen Prinzip verbunden ist.

Der Weg gleicht einer Rückwärtsrolle, wobei man ständig nach vorne geht. Die Psychosynthese geht von der Reinkarnation aus, also vom Kreislauf von Tod und Wiedergeburt. Im tibetischen Totenbuch wird die Geburt und damit der Weg zum Tod als "Zwischenzustand" beschrieben. Wir befinden und auf dieser Welt, astrologisch gesehen im Kreuz der fixen Materie, welches Saturn regiert. Saturn ist nichts anderes als auskristallisierter Geist, der sich in der Materie verdichtet hat. Ob Tier oder Mensch, Stein, Sonne oder Galaxie, alles stellt eine Form in der Welt der Erscheinungen dar!

Klingt zwar philosphisch, ist aber ein Fakt! Wenn man Astrologie betreibt, dann soll sie auch alle Antworten auf alle möglichen Mythen in sich tragen, was auch der Fall ist. Klar, das Leben in seiner Vielschichtigkeit bietet alle nur mögliche Erfahrungen. Aber zuletzt dienen sie immer der eigenen Weiterentwicklung, bewusst oder unbewusst. Die Natur des Menschen ist so ausgerichtet, dass man Zufriedenheit sucht, dass man so etwas wie Liebe in sich spüren kann. In einer Beziehung projeziere ich meine Erwartungen auf meinen Partner und möchte eine erfüllende Beziehung. Das ist von der Natur so eingerichtet. Mann und Frau, und trotzdem ist ein jeder eine eigene Insel für sich. Der Partner kann gehen oder sterben, mich verlassen, und dann wäre ich wieder alleine.

Aber alle haben die drei äußeren Planeten im Horoskop, sozusagen überpersönliche Instanzen. Das wäre dann die vierte Dimension, wo so etwas wie die Symbiose mit dem göttlichen stattfinden kann. Klar, wer von uns ist schon Buddha oder Jesus? Vom Standpunkt der Evolution aus gesehen kommt ein jedes Wesen irgendwann an diesen befreienden Punkt. Dafür hat man ja sehr viele, unzählige Inkarnationen zur Verfügung.

Roberto Assagioli hat einen sehr wichtigen Satz gesagt: "Ein guter Arzt ist in dem Maße fähig die Heilkraft der Seele seines Patienten zu aktivieren, so wie er die eigene Seele kennt!

Jedenfalls wäre es wünschenswert, wenn jeder Astrologe da ein wenig ansetzt, bevor er sich mit seinen Weisheiten auf die Menschheit loslässt! Und da kann aus manch psychologischer Lehre viel nützliches hinzukommen!

Alles liebe!

Arnold
 
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Leute haben Krebs, verlieren ihren Job, leiden unter chronischen Krankheiten, unter Armut und unter psychischen Problemen etc. ...
Wenn John Frawley sagt: "Die Häuser sechs, acht und zwölf sind nicht nett und damit Schluss!" dann ich kann dem nur beipflichten!

Hallo Pollux,

dem pflichte ich bei. Ich weiß gar nicht, wie viele "harmlose" Astro-Sessions ich früher mal hatte von psychologischen Astrologen, die "Schön-Wetter-Astrologie" betrieben haben. Mir ist kein Wort von diesen Sitzungen mehr in Erinnerung, weil alles belanglos und nett war.

Allerdings erinnere ich mich sehr gut an eine Kartenlegerin, die nebenbei auch eine erfahrene moderne Astrologin ist. Sie hat mir vor bald 30 Jahren mehrfach sowohl per Karten als auch per Astrologie erklärt, dass meine Körperschwäche (die ich damals schon hatte) und meine Bauchschmerzen vollständig "nur" psychisch seien. 15 Jahre später bekam ich dann physische Diagnosen, die meine Beschwerden erklärten.
Dies nur als Erklärung, dass psychologische Astrologen nicht immer nur harmlos sind. Auch hatte mir vor über 30 Jahre eine moderne Astrologin erklärt, ich solle keine Kinder bekommen, die könnten behindert sein. :rolleyes:
Ich habe jetzt drei erwachsene Kinder, die nicht behindert sind.

LG, Chanda
 
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