Psychologie klingt für mich oft als ein Versuch, gerade diese Einheit aufzuheben, .----
denn es kann diese nicht gefunden werden mit Rationalität.
Hallo Stefan!
Das klingt so, als sei es völlig unbestritten, dass es diese Einheit gäbe ... ist es das? Welt, Gott und Stefan wären dann also eine Einheit. Welt, Gott und Jake wären dann auch eine Einheit. Zwei Einheiten? Wo wir doch in diesem Punkt nicht einmal einer Meinung sind? Ich versteh's schlicht nicht. Ich versteh auch nicht, wieso sich Astrologie mit der Einheit von Welt, Gott und Person beschäftigt. Trifft das nicht allenfalls für eine ganz bestimmte Form zu, Astrologie zu denken und zu betreiben? Und trifft es nicht für eine auchnicht ganz geringe Zahl von astrologischen Denkrichtungen überhaupt nicht zu? Was hilft es, Aussagen über "die Astrologie" zu treffen, als gäbe es nur die eine?
Egal. Psychologie - auch wenn ich's mal ganz weit und allgemein und schlampig verwende, ohne näher zu definieren, welche Ausprägung von Psychologie - unternimmt definitiv nicht den Versuch, diese Einheit aufzuheben. Einfach deswegen nicht, weil Psychologie über diese Einheit keine Aussagen macht, weil es nicht Gegenstand der Psychologie ist.
Freilich können psychologische Theorien dazu führen, dass Glaubenssätze hinterfragt werden oder dass solchen Glaubenssätzen psychische Funktionen zugemessen werden. Da entstehen enfach unterschiedliche Erklärungsmodelle, die auch mal im Widerstreit stehen können - so wie zum Beispiel ja auch im Spannungsfeld von Medizin und Psychologie recht divergente Ansichten über Hintergründe von Krankheitsprozessen zu finden sind. Über Gott, die Welt und die Person treffen an sich eher die Theologen und die Philosophen ihre Aussagen, und auch die sehr unterschiedliche. Und auch da gibt es durchaus welche, die die postulierte "Einheit" in Frage stellen.
Etwas völlig anderes ist die individuelle Spiritualität - klar und einverstanden, dass das weit über Rationalität hinausreicht. Wie käme ich aber dazu, meine Spiritualität zu verallgemeinern und so zu tun, als könne jeder eigentlich nur zur gleichen Spiritualität finden? Ist eine, die von der Idee der Einheit getragen wird, höher oder tiefer oder wertvoller als eine, die vorschneller spiritueller Selbstgewissheit skeptisch gegenübersteht und akzeptiert, dass das, was weit über die Welt der Begriffe hinausreicht, auch nicht mit den Werkzeugen der Begriffe gedacht und gesagt werden muss!? Ich nenne das - für mich - namenloses Vertrauen in meinen Urgrund. Und erwarte von niemand, das auch so zu nennen oder zu sehen. Fisch halt... Karma...
Wenn ich in meiner individuellen Spiritualität geborgen bin und mich von ihr getragen weiß ... warum sollte ich dann Prozesse rationaler Natur - wie zum Beispiel die Psychologie - dazu in Konkurrenz sehen oder abwerten? Ich kann das nicht nachvollziehen. Ich sehe auch keinen Grund, die Astrologie, die ja auch "nur" ein Instrument zur rationalen Erkenntnis von Ordnungsstrukturen ist (meine allgemeine Sicht), da über andere Zugänge hinauszuheben. Was bringt das, außer dass es den Dialog ausbremst?
Alles Liebe,
Jake