Aber ein Radix ist ja immer eine Gesamtheit. Und eine Einzelheit (zB ein Quadrat zwischen Mond und Merkur) kann gar nicht genügend in den Büchern eingegrenzt werden, die möglichen Entsprechungen müssen daher in den Büchern eine gewisse Spannbreite aufweisen.
Das ist ein grundlegender Irrtum, Stefan. Du kennst eben Oskar Adler nicht. Um bei deinem Beispiel zu bleiben: erst wird der Mond ausführlich in seiner Funktion beschrieben und der Unterschied zur Sonne erklärt. Dann wird er gedeutet in jedem Zeichen. Dasselbe gilt für Merkur: erst wird seine Funktion als solche erklärt, dann kommt die Deutung in allen 12 Zeichen. Wenn das abgeschlossen ist, gibt Adler die erste ganz allgemeine Deutung der Aspekte zwischen Merkur und Mond. Und später dann, in einem weiteren Band, gibt er eine exakte Deutung von Merkur/Mond Aspekten in jedem Zeichen. Da bleibt kein Auge trocken, das sag' ich dir. Wem da beim Lesen nicht sofort 2-3 Beispiele aus dem persönlichen Leben einfallen, dem ist eh nicht mehr zu helfen. Also laber nicht.
Iakchus schrieb:
Dann liest man sehr viele Möglichkeiten, aber entdeckt nur einige davon als stimmig. Und weiterhin können natürlich andere Konstellationen die Wirkung dieses einen Aspektes sehr verändern, so dass die aufgezeigten Möglichkeiten , die als "typische" beschrieben werden, kaum noch Geltung haben.
Auch das ist Quatsch. Nein, stimmt so nicht- es ist leider die traurige Wahrheit, dass in den meisten Büchern ein solcher Mist steht- du hast Recht. In Wirklichkeit verändert sich ein Aspekt nicht durch einen anderen.
Ausserdem kann man sich erst ein Bild machen, wenn man den roten Faden oder einen Schwerpunkt im Horoskop erkennt, also das kann ein Zusammenhang zwischen Saturn in 12, Saturn-Opposition-Sonne, Jupiter in 7, Sonne-Halbquadrat-Jupiter sein. Und ein Deutungsbuch behandelt das alles ja nur separat.
Ein Deutungsbuch MUSS und SOLL alle Konstellationen separat abhandeln. Man fängt natürlich bei Sonne und Mond im Zeichen an, wo sonst? Hat man das intus, aber wirklich und nicht nur so an der Oberfläche gekratzt, dann ist es egal und man kann querbeet vorgehen. Hier ein Planet im Haus, da ein anderer im Zeichen, dort ein Aspekt- was einen eben gerade so interessiert. Wesentlich ist, dass man dabei in die Tiefe geht und konkrete Beispiel im eigenen Leben findet. Und im Leben anderer, zum Vergleich. Die vielbeschworene Gesamtschau ist die Gotterkenntnis, Stefan. Der Mensch ist Gott, das siehste nämlich, wenn du alles zusammen nimmst.
Iakchus schrieb:
Dennoch helfen Deutungstexte, weil man schliesslich auch über das Detail zum Ganzen kommt. Aber um zum Ganzen zu kommen, muss man etwas anderes tun: sehen (lernen). Manche sagen oft, man bräuchte nur einige Regeln oder Methoden, aber das ist nicht meine Meinung. Man muss sich in der Anschauung dieser ganzen Zusammenhänge üben, jedes Radix ist wieder anders. Und so ist Astrologie nicht so leicht zu lernen, wie man andere Dinge allein mit Ausdauer und Konzentration lernt. Man kommt zu einer gewissen Schwelle, aber darüber hinaus kann nur die eigene Anstrengung führen, nämlich besagte Zusammenhänge der Psychologie im Ganzen des Radix wiederzufinden.
Blödsinn! Wer nur bei der eigenen Sonne in die Tiefe geht, gelangt schon zur Gesamtschau, also zur Gotterkenntnis. Und weisste was? Ich sehe in jedem Horoskop Gott- das ist nämlich der Zusammenhang, was soll ich da gross suchen, lernen und üben? Regeln und Methoden- so ein Unsinn. Tiefe, Stefan! Tief in sich hineinschauen bei jeder einzelnen Konstellation- da findest du alles! In dir!
Iakchus schrieb:
Die besten Deutungstexte finde ich bei Frank Felber. Da sind die möglichen Entsprechungen recht umfassend und polar gelistet (also erfolgreiche Bemühungen im Umgang mit dem Planeten versus der sogenannten negativen Variante). Er unterscheidet im Aspektebuch auch drei Ebenen, wie die Planeten in der Psychologie wirken (Astral, mental, physisch).
Es gibt auch noch andere gute Texte, aber insgesamt ist es schon so, dass sie mir nur sporadisch geholfen haben. Man muss selbst sehen/deuten lernen bzw. das Leben im Radix wiederfinden (was in der gesamten Konstellation aller Faktoren und ihrem Zusammenhang begründet ist).
Ja- das Leben im Radix wiederfinden, das ist gut. Bücher von Felber kenne ich nicht, aber er hat ja hier mal was geschrieben, zumindest Gott hat er erkannt- dann können die Bücher so schlecht nicht sein.