Astrologie: zu wertvoll für deutschen Schulbetrieb
" Unsere Wissenschaft läßt sich ohne weiteres und ohne Rangminderung im astrologischen System unterbringen, nicht aber umgekehrt."
(Ernst Jünger)
Wer die Astrologie oder Mathesis als glaubwürdig ansieht, der sei verdammt.
(Konzil von Toledo. 400 n. Chr.)
Astrologie steht in Deutschland heute offiziell außerhalb des Schulbetriebs. Gottseidank.
In Deutschland wurde der letzte Lehrstuhl für Astrologie 1835 in Erlangen geschlossen.
Woher kommt das seit den 70-Jahren des vergangenen Jahrhunderts ständig steigende Interesse an sogenannter Esoterik?
Doch wohl daher, daß weder akademische Wissenschaften noch etablierte okkzidentale Religionen das Dürsten nach Geist, nach spiritus (lat.: spiritus = Geist.) zu stillen vermögen.
Damit beschäftigt sich Astrologie:
Zeitqualität. Kairos. Qualität. Metaphysik. Transzendenz.
In der Astrologie wird analog gedacht. Und genau dies ist dem etablierten Wissenschaftsbegriff wesensfremd.
Astrologie beschäftigt sich mit der Welt der Erscheinungen als Abspiegelung von Prinzipien.
In der Astrologie wird analog gedacht. In der sogenannten Wissenschaft der Neuzeit wird horizontal gedacht. Sehr klar hat dies Dethlefsen in seinem 1979 erschienenen Longseller Schicksal als Chance herausgearbeitet.
Irgendein Phänomen der Außenwelt wird als Konkretisierung von feinstofflichen und geistigen Prinzipien wahrgenommen.
Und genau die Existenz von hierarisch angesiedelten feinstofflichen und geistigen Wirkungen zu leugnen hat sich ja die sogenannte neuzeitliche Wissenschaft auf das Panier geschrieben.
Neuzeitliche Wissenschaft: Geistferne als Programm
Die neuzeitliche Wissenschaft hat sich gerade mit der simplen platten flachen Welt der Phänomene, der Erscheinungen, zufriedengegeben und diese institutionalisierte Verkrüppelung zum Programm erhoben.
Sie hat das, was schon Minderbegabte wahrzunehmen vermögen als Summe des Wißbaren ausgegeben.
Als ob ein Analphabet, der noch nicht einmal weiß, daß Lesen möglich ist, ein Buch nur als Brennmaterial benutzt und es anderen untersagen will darin mit Verständnis zu lesen.
Die neuzeitliche Wissenschaft trat mit dem extrem flachen Motto an: Messen was messbar ist und wiegen, was wiegbar ist.
Jeder gebildete alte Grieche hätte über dieses Programm gelacht und es als bestenfalls von Wert für Banausen bezeichnet.
Liebe Schüler wir wollen lesen lernen und beschäftigen uns heute mit den einzelnen Buchstaben. Spricht der Lehrer. Was würden wir von einem Lehrer halten, der über der Beschäftigung mit den einzelnen Buchstaben das Ziel, das Lesen, das Verstehen, vergißt?
Nicht nur, daß neuzeitliche Wissenschaft Geistiges nicht erforschte, nein, sie maßte sich an Geist als nicht existent zu postulieren.
Man kann auf verschiedene Weise an ein Buch herangehen. Üblicherweise sucht man es zu verstehen.
Neuzeitliche Wissenschaft wiegt ein Buch und beschreibt seine Breite und Höhe und Dicke und die molekulare Struktur des Einbandes und hat vom Inhalt nicht die geringste Ahnung. Und ist darauf sogar noch stolz. Tiefer kann man nicht mehr sinken.
Wer glaubt, daß die Seelen und die Körper von schicksalhaften Sternen abhängen, wie es die Heiden und Priszillianisten lehren, der sei verflucht.
(Konzil von Braga. 563 n. Chr.)
Die sogenannte Wissenschaft der Neuzeit unterschlug bis 1948 Sir Isaac Newtons genuines Interesse an Astrologie und Magie, seine diesbezüglichen Zitate sowie die Tatsache daß er seine Arbeitskraft zum überwältigen Teil diesen beiden letztgenannten widmete.
Man kann heute einen akademischen Titel in Geschichtswissenschaft haben ohne zu wissen wer Perikles ist schreibt Alexander Demandt: Kleine Weltgeschichte C. H. Beck, München 2003, Seite 8
ist in der Geschichtswissenschaft die Forderung nach Grundwissen aus den universitären Prüfungsanforderungen verschwunden. Sie sind der zugespitzten Forschungspraxis schon so weit angeglichen, daß ein Kandidat sein Examen mit Sehr gut ablegen kann, ohne den Namen Perikles, Kolumbus oder Mao Tse-Tung je gehört zu haben.
(Alexander Demandt)
Und solche von der Universität amtlicherseits mit Sehr Gut examinierten Banausen werden auf unsere Kinder losgelassen. Kein Wunder daß Deutschland immer weiter abrutscht.
Glaubt irgendwer, dieser Beweis der intellektuellen Armseligkeit sei an deutschen Universitäten beschränkt auf die Geschichtswissenschaft? Dabei kommt der Name Universität eigentlich von Gesamtheit des Wißbaren.
Witzigerweise sind gerade die besten Naturwissenschaftler mit dem herrschenden rein materialistischen = neuzeitlichen Naturbegriff nicht zufrieden.
Pars pro toto: Sir John Eccles, der postulierte:
Das Ich bedient sich des Gehirns wie ein Pianist des Klaviers.
Es muß in akademischen Kreisen die Hackordnung streng beachtet werden. Wie auf dem Hühnerhof.
Der Doktorand muß seinem Doktorvater na Sie wissen schon wohin kriechen.
Äußert ein Nobelpreisträger abweichende Meinungen, so heißt es:Naja, er ist alt geworden. Wagt ein normaler Professor wider den Stachel zu löcken so heißt es: Ja wer ist das denn schon. Hat er überhaupt den Nobelpreis?
Joseph Needham war es, der 1948 in einer Rede vor Akademikern das Tabu brach, das die Orthodoxie der neuzeitlichen Wissenschaft über das Interesse Newtons an Magie und Astrologie gelegt hatte. Er verkündete vor versammelter Mannschaft, daß Newton seine meiste Zeit mit Astrologie und Magie verbracht hatte. Joseph Needham nannte es auch eine Sauerei, daß Newtons okkulte Bibliothek in den 1930-er Jahren antiquarisch verramscht worden war. Er bat die Herrschaften nachdenken zu wollen über den überlieferten Ausspruch Newtons: Ich stand auf den Schultern von Riesen.
Astrologie ist ein geistesgeschichtliches Phänomen von allerhöchstem Rang.
Anders formuliert: die Faktizität der historischen Wirkmächtigkeit des astrologischen Denkens kann nicht bestritten werden, sie kann nicht hoch genug eingeschätzt werden.
Daß der enorme Einfluß der Astrologie auf die Geistesgeschichte also auf das, was die Menschen im Kopf hatten und wovon sie sich leiten ließen, ihre beliefs, Grundannahmen ängstlich beschwiegen wird, totzuschweigen versucht wurde steht auf einem anderem Blatt. Jedenfalls ist dieser jahrhundertealte Versuch gescheitert.
Frucht der Aufklärung ist der Glaubenssatz, daß Astrologie Unsinn sei.
Selbst wenn Astrologie Unsinn wäre, so hat sie dennoch in der real existierenden Ideen- Geistes-Kulturgeschichte einen gigantischen Einfluß.
Der Einfluß ist da, völlig egal was man inhaltlich von der Astrologie denkt.
Seit Jahrtausenden hat Astrologie große und kleine Geister beeinflußt.
Caeser konnte sich selber Horoskope stellen und tat es, Augustus war Anhänger der Astrologie, Newton war auch Astrologe wird gern verschwiegen von der sogenannten Wissenschaft, weil es nicht in ihr Schema paßt er erwiderte einem Kritiker der Astrologie:Sir, I have studied it. You not.
Der Einfluß des astrologischen Denkens auf die Geistesgeschichte, auf Politik, Kriege, Kunst, Malerei, Architektur, Literatur um nur diese zu nennen, ist kolossal.
Damit Astrologie inhaltlich an deutschen Schulen oder Unis gelehrt wird, müßten diese sich erweitern.
Sie müssten die durch die Aufklärung, das sogenannte enlightment, verursachte Hirnverkleisterung erstens erkennen und zweitens aufgeben.
Dafür sehe ich schwarz.
Also:
Astrologie ist zu wertvoll um inhaltlich an den gegenwärtigen geistfernen deutschen Schulen oder Unis gelehrt zu werden: Kann man den Ozean in ein Pissoir füllen?
Auf jeden Fall bilden sich private Studienkreise. Autonom. Frei. Unbürokratisch. Sie würden im ausgehenden Kali-Yuga, in dessen schwärzester Zeit wir sind, analoge Funktionen übernehmen wie die Vorsokratiker, und wie die platonischen Akademiker in Griechenland.
Merke: Der Geist weht wo er will.