lazpel schrieb:
Wenn ein Stern in einem Zeichen steht, inwiefern kann man davon ableiten wollen, daß eine große Menge an Menschen grob das gleiche Schicksal erleiden? Es geht bei dieser Frage nicht nur um die viel zu groben Tierkreiszeichen, es reicht auch, den gleichen Ort und das gleiche Datum der Geburt heranzuziehen, siehe Beispiel Krankenhaus. 4 Kinder werden gleichzeitig geboren. Wie groß ist nur die Wahrscheinlichkeit, daß sich alle 4 pauschal über einen Kamm scheren lassen?
Wie sehr hast du dich jemals mit Astrologie beschäftigt, Lazpel?
Ich hab's fast gar nicht. So weit ich sehen kann, betreibt kein seriöser Astrologe "Zukunftsvoraussage", wie du das hier darstellst.
Man meint, mit dem Auftreten eines oder zweier vollkommen inkausaler Phänomene weitere Phänomene "berechnen" zu können, ohne überhaupt die ursächlichen Vorkommnisse der weiteren Phänomene zuordnen zu können.
Lieber Lazpel, jetzt muss ich DICH fragen: Sind die Phänomene denn nun inkausal (Was heisst das Wort übrigens? Akausal als Begriff ist mir bekannt, aber inkausal nicht.) oder sind sie ursächlich zusammenhängend?
Die typische Sichtweise, der ich selbst auch zig Jahre anhängte (wie ich erst im Nachhinein feststellte): Wenn zwei Phänomene gleichzeitig auftreten, dann muss es ja entweder so sein, dass das eine Phänomen das andere kausal bedingt, oder beide haben eine gemeinsame, klar herauskristallisierbare kausale Ursache.
Diese Sichtweise geht von einer linearen, mono-kausalistischen Weltsicht aus. Im Grunde genommen nichts anderes, als ein geistiger Machtanspruch des Menschen über die Welt: Er beherrscht sie, indem er sie in Begriffe seines Denkens zwingt. So weit ich sehen kann, betonen ganz viele Astrologen immer wieder: Wir wissen nicht, wie der Zusammenhang im Detail aussieht, aber wir glauben, dass es einen Zusammenhang gibt. Die Kritiker kommen und behaupten, weil sie selbst keine Ursache erkennen könnten, so gäbe es auch keinen Zusammenhang.
Und natürlich glauben die Kritiker auch, wenn sie nur die Ursache
kennen würden, könnten sie gleich auch den Zusammenhang erklären. Es ist ein hypothetisches Konstrukt, da niemals sämtliche Ursachen bekannt sind, darum ist es auch völlig überflüssig, darauf zu spekulieren, was wäre wenn und wie.
Eine Kritik an den Astrologen aber sei angebracht: Wenn sie wirklich empirisch vorgehen und Synchronizität messen, so müssten sie in der Lage sein, eine statistisch korrelanten Zusammenhang zu beispielsweise psychologischen Persönlichkeitstests herzustellen. Ob das schon mal getan wurde, weiss ich nicht.