Hallo zusammen
Der Thread heißt "Astrologie an sich" und genau da knüpfe ich gerne an, weil die Wahl eines Titels schon bedeutend ist - und schwupps, bin ich nun auch drinnen in diesem Thread.
Astrologie ist die Lehre von der Qualität der Zeit. Und da stecken wir in einem Problemfeld der Wissenschaft: die Messung der Qualität. Quantitäten sind meßbar, aber Qualität liegt im subjektiven (Wahrnehmungs)Bereich. Es ist also ganz natürlich, daß unter Qualität jeder etwas anderes versteht. Beim Schlagwort "Lebensqualität" werden vermutlich bei jedem Leser dieses Wortes ganz andere Vorstellungen geweckt. Das Stichwort "Qualität" wird wohl eher zu Jungfrau passen, "Quantität" zum Zwilling. Für beide ist Merkur zuständig, und er ist versucht, beides auf einen Nenner zu bekommen. Dennoch: Qualität ist objektiv nicht meßbar.
Daher ist es auch ein Unding, mit wissenschaftlichen Methoden die Qualität der Zeit zu untersuchen oder in Frage zu stellen. Subjektives ist nicht meßbar. Brutal gesagt, ist Wissenschaft der Glaube an das real Meßbare und damit die Negierung des Nichtmeßbaren - also haben Astrologie und Wissenschaft keinen gemeinsamen Nenner.
Es wäre gerade so, als ob wir ständig auf die Uhr sehen müßten, um zu wissen, daß die Zeit vergeht. Die Uhr zeigt die Zeit an, aber sie macht nicht die Zeit. Zeitabschnitte sind meßbar, das ist uns vertraut, mit der Logik des Zwillings. Dennoch haben wir in unserer digitalen Welt noch kein besseres System gefunden als die 12-Teilung (12 Doppelstunden, 12 Monate), orientieren uns auch im realen Zeitbegriff an Sonne (Jahr) und Mond (Monat). Die Zeit selbst als Gesamtheit kennen wir nicht, die Zeit ist ewig, sie ist "zeitlos". (Das würde gut zu Fische passen.)
Nun gilt es, zu verstehen, was "zur Zeit" ansteht, wofür die Zeit reif ist. Dieses Verständnis für höhere Zusammenhänge hat etwas Jupiterhaftes an sich, mit dem Schützezeichen können wir zur Einsicht gelangen. Dabei ist nicht gesagt, daß dies über astrologisches Verständnis geschehen muß, zuviele Menschen sind ohne Astrokenntnisse aufgrund von Erfahrungen zu Einsichten gelangt. Aber es ist mE durchaus legitim, über die Astrologie zu Einsichten zu kommen.
Ich gehe nun davon aus, daß jeder Mensch, der gelebt hat, jetzt lebt und künftig leben wird, nicht ohne Sinn auf dieser Erde verweilt, sondern eine Lebensaufgabe mitbringt und diese mit seinen ihm gegebenen Mitteln umsetzt und letztlich mit dieser Umsetzung eine Wirkung erzielt. Das macht jeden von uns unsterblich, denn die Wirkung geht über unser Lebensende hinaus.
Es liegt in unserer Hand, was wir erwirken und wie wir es tun, und es liegt auch in der Natur der Sache, die eigene Bestimmung zu hinterfragen. Indem wir das tun, hinterfragen wir auch gleichzeitig die Qualität unserer Zeit und damit die Astrologie. Das ist ganz im Sinne unserer Entwicklung - würden wir damit aufhören, negieren wir unser Erfahrungspotential und berauben uns der Einsicht in Zusammenhänge. Wir würden Jupiter fristlos entlassen.
Ergodessen geht es um das Bildhafte, das Symbolische, und weniger um Kausalzusammenhänge. Astrologie ist eine Bildsprache. Auch hier ist ein "Zwang zum Quantitativen" bemerkbar: immer mehr Bilder werden ins Leben gerufen, um "wissenschaftlich" zu wirken: Fixsterne, Transneptunier, arabische Punkte, Schnitt- und Brennpunkte von Umlaufbahnen und vieles mehr. Um ja nur alles erklären zu können, im Sinne des Zwillings.
Dabei geht es um das Verständnis im Sinne des Schützen. Manchmal können schon ziemlich konkrete Bilder mit sehr wenig astrologischen Symbolen entstehen,
wie man hier sieht. Es gibt keinen Beweis dafür, daß die Zeit x eine Qualität von y für das Ereignis z hat. Aber es gibt einen Zusammenhang für x, y und z, den gilt es, zu erkennen.
Alles Liebe
Gerry