Salopp? Was meinst du, Martina? "Stimmung"?Weißt Du Simi
in diesem speziellen Fall geht mir Dein saloppes Gequarke ganz gehörig auf den Zeiger.
Die schwere (seelische) Erkrankung, die mit dem 8. Haus einhergehen kann, ist die Depression. Es gibt verschiedenen Arten von Depression, aber die, die hier gemeint ist, ist eben die, die mit dem Selbstmord oder zumindest mit Gedanken an Selbstmord verbunden ist. Der Betreffende befindet sich in einer Situation, in der sich das zeitliche Erleben für ihn subjektiv zieht wie Kaugummi. Und nix passiert, was Änderung verspricht.Kayamea schrieb:Suizdalität ist ein Symptom, dem u.U. eine schwere (seelische) Erkrankung zugrunde liegt.
Im 8. Haus malt sich der Betreffende dann seine mögliche Zukunft aus- in allen Variaten- und zwar in den schwärzesten Farben, die er sich vorstellen kann.
Na gut- "Stimmung" ist dir zu salopp, ich kann auch anders, Martina. Meine Situation als Jugendliche (mit den 2 Transiten durch's 8. Haus) war die: ich habe alle Schuld an meiner Depression meiner Mutter gegeben. In meinen Augen war sie es, die mir alles verboten hat. Kein Ausgang (in Wirklichkeit mein auf sie projizierter Saturn in 12), ihre Putzorgien von wegen "räum' dein Zimmer auf, sonst schütte ich dir mal wieder alle Schubladeninhalte auf einen Haufen" (in Wirklichkeit mein auf sie projizierter Mars in 6).Kayamea schrieb:Für meinen Geschmack nehmen sich viel zu viele insbesondere Jugendliche das Leben und da juckt es nicht, ob eine Simi mal eine "Stimmung" verspürte, sich umzubringen, weil irgendwas durch's 8. Haus lief.
Die Frau (ihre Fische-Sonne in exaktem Quadrat zu meiner Sonne) war nur am Träumen- und ich hab' ihren für mich völlig unlogischen Erziehungstil abgekriegt. Ich werde mich umbringen- dann wird sie schon sehen, was sie mir angetan hat. Ich hab' mir das richtig im Detail ausgemalt: ich werde mir einen Kanister Bezin besorgen und mich mit dem Zeug übergiessen. Und dann- natürlich vor ihren Augen- werde ich mich anzünden. Und dieses innere Szenario bin ich jahrelang gefahren- jeden Tag.
Rache- das beliebteste Selbstmordmotiv. Der Betreffende erwartet Zuwendung und Verständnis- von den Eltern, dem Partner, dem Chef, den Kollegen, der Gesellschaft- je nach Hausbesetzung der Radix. Der Selbstmord soll den anderen ein lebenslanges Schuldgefühl bescheren- die sollen leiden, so wie man selber unter ihnen gelitten hat. Das ist der Triumph des Selbstmörders.
Natürlich gibt es auch Gründe für Selbstmord aus anderen Häusern heraus, zB die schmerzhafte, unheilbare Krankheit. Die ist aber nicht von Depression begleitet. Umgekehrt gibt es auch Depressionen, die nicht aus dem 8. Haus kommen, zB die Kindbettdepression, die kommt aus dem 5. Haus- hat aber nix mit Selbstmord zu tun.
Transite durch's 8. Haus, sag' ich nur. Check die mal. Oder die zur Hausspitze.Kayamea schrieb:Ich hatte als Jugendliche auch solche Gedanken und ich habe nix im 8. Haus stehen.
Von wem? Von einem Aussenstehenden? Oder von einem selbst, wenn man solche Gedanken hat?Kayamea schrieb:Dennoch ist selbst das ernst zu nehmen.
Nein. Wer Angstplaneten im 8. Haus hat, denkt an Selbstmord. Ich kenne zumindest niemanden, der diese Konstellationen hat und nicht dran denkt. Und wenn er denkt: nie würde ich sowas tun- so hat er doch dran gedacht, ans Thema. Tatsächlich sind die meisten Leuten mit diesen Konstellationen den ganzen Tag über damit beschäftigt, Gründe zu finden, die sie davon abhalten, es zu tun. Besonders, wenn's Planeten in Wasserzeichen sind.Kayamea schrieb:Es wird viel zu viel übersehen, der Mensch wird übersehen, viele könnten vom Selbstmord abgehalten werden.
Besonders schlimm wird's natürlich, wenn zusätzlich auch noch Transite durch's 8. Haus laufen. Ein Ex-Partner von mir hat sich umgebracht (Mars in 8 und Mars Transit durch 8), ein Bekannter hat sich zu Zeiten eines zusätzlichen Transits immer selbst eingewiesen in die Geschlossene (Uranus in 8).
Ich kann Selbstmord nachvollziehen- aber wir wollen doch nicht vergessen, dass es sich auch hierbei um einen unbewussten Menschen handelt. Das ist einer, der glaubt, der Tod beende sein Leid. Kein Denken mehr, kein Fühlen mehr, kein Sein mehr. Sich auflösen, nicht mehr da sein. Denkste, kann ich da nur sagen. Der wird ne Überraschung erleben, wenn er tot ist.Kayamea schrieb:Und auch wenn wir hier nur über Astrologie reden, halte "ich" es für angemessen, da etwas respektvoller ran zugehen.
Es gibt keinen Tod. Es gibt den Tod des Körpers, natürlich- aber es gibt nicht dem Tod des Seins. Das Sein ist ewig. Und wenn am Sein noch das Ich dran hängt, mit seinen Gedanken, Emotionen und Begehrlichkeiten- dann bleiben auch die erhalten.
Respekt, Martina, hab' ich vor Gott. Aber nicht vor irgendeinem Thema.
idS