Hi, Jake!
Du könntest Dich auch bei Juristen schlau machen und über die Unterschiede zwischen Urheber- und Nutzungsrechten aufklären lassen. Ich habe nirgendwo eine Einschränkung von Nutzungsrechten getroffen, was die FP betrifft, und ich vermute auch, dass das nicht möglich wäre.
Danke für den Tipp mit den Juristen -- kenn' ich schon, habe gerade das Immaterialgüterrecht, und darunter das UrhG, mit Abschluß studiert und habe laufend mit entsprechenden Problemstellungen zu schaffen. Bin also ziemlich sattelfest...
Natürlich hast die Nutzung eingeschränkt: Auf der zitierten Seite 20 heißt es:
"Jede Wiedergabe und/oder Vervielfältigung des vorstehenden Textes, egal auf welchem Wege, im Ganzen oder auch zitierend, ist an die Genehmigung des Autors gebunden. Zuwiderhandlungen werden nach dem Urheberrecht behandelt" (Anm: also straf- und zivilrechtlich verfolgt).
So lange diese Klausel in dem Text steht, kann ein Zitat eines beliebigen Teils (also auch der Formel) daraus sofort abgemahnt werden. Und da Abmahnungen nicht wirklich bekämpft werden können, kann man (siehe Herr Gravenreuth) damit recht gut verdienen. Dazu muss ich noch nichtmal dir Böses unterstellen -- das Recht, abzumahnen, ist nicht ausschließlich dem Urheber vorbehalten. Es kann also unter gewissen Umständen deine Klausel von Dritten genutzt werden, und das habe ich mir erlaubt, aufzuzeigen.
Wenn du willst, kannst du gern einen Anwalt fragen, der sich auf Immaterialgüterrecht, bzw. das UrhG, spezialisiert hat.
Die Verwendung der Formel ist in Europa frei, da hier Algorithmen (noch) nicht geschützt werden können ("Software-Patente"), in den USA wäre das aber heute schon durchsetzbar. Würde also ein US Software-Hersteller deine Formel verwenden, könnte er sich bereits heute deine Klage einhandeln..,
Ansonsten kann ich nur vermuten: Wie der Schelm denkt, so isser... ich hab mit Abzocke, Abmahnungen etc. nichts am Hut, wär mir viel zu mühsam. Ich schlag vor, Du entschuldigst Dich für Deine mir ehrabschneidend erscheinenden Unterstellungen, und wir sagen, es war nix... andernfalls hinterlässt Du hier wohl einen etwas eigenartigen Eindruck.
Was du vermutest, beabsichtigst, oder eben nicht beabsichtigst, ist niemals Teil eines Rechtsgeschäfts, wenn am Papier ganz klar der Nutzungsausschluss ohne (beweisbarer) Einwilligung des Autors vorliegt. Wenn du meine Anmerkung als ehrabschneidend betrachtest, musst du damit leben. Wenn du dir die Anmerkung ersparen willst, brauchst du nur den fraglichen Absatz ändern -- welches Nutzungsmodell du verwenden willst, kannst du bei der GNU Foundation nachlesen, da will ich dich nicht präjudizieren.
Außerdem erlaube ich mir darauf aufmerksam zu machen, dass das Papier mit November
2007 datiert ist...
Und damit sich's auszahlt: Ich finde deine Progressions-Idee sehr interessant und wertvoll, allerdings sehe ich den Namen "Fraktale Progression" nicht unbedingt gerechtfertigt. Ich habe mich 1985/86 sehr intensiv mit Fraktalen beschäftigt, weiß also genug vom Verfahren, dass ich nichts davon in einer linearen Formel, wie du sie anbietest, wiederfinde. Fraktale sind dadurch gekennzeichnet, dass es sich um irreale Zahlen handelt. Irreale Zahlen sind z.B. die Quadratwurzel aus -1. Das kann im Raum der reelen Zahlen nicht gelöst werden. Der "Raum", in dem Fraktale Zahlen auftreten, ist nur in der "Tiefe" selbstähnlich, sprich, die Anzahl der "Nachkommastellen" ist für die Selbstähnlichkeit zuständig -- was aber bei einem Horoskop eher sinnlos ist, denn da ist keine "tiefere Tiefe" als eine gewisse Sternzeit, von mir aus auf die Tausendstel-Sekunde genau, denkbar. Weil Fraktale im irrealen Zahlenraum vorkommen, und Zahlen nur irreal werden, wenn eine "unlösbare" Division (wie eben die Wurzel aus -1 -- welche Zahl kann man mit sich selbst multiplizieren, damit das Ergebnis -1 ist? Nur eine irreale, jede andere Zahl gibt jedenfalls ein positives (!) Ergebnis) involviert ist, wird aus deiner Formel niemals eine irreale Zahl als Ergebnis resultieren. Die in einem Horoskop enthaltenen Zahlen sind niemals irreal, sondern im Gegenteil äußerst reel.
Du behauptest auf Seite 8, dass Fraktale "wie oben, so unten" abbilden würden -- was so aber nicht stimmt. Der Zahlenraum, in dem Fraktale wertmäßig auftreten, ist sehr speziell. Die "Unendlichkeit" dieses Raumes ist nur dadurch gegeben, dass es eine unendliche Anzahl von Nachkommastellen gibt. Das stört die Betrachtung und den Nutzen wenig, aber die Fraktale werden dem "wie oben, so unten" schon nicht mehr gerecht, wenn man nur 1 addiert... Eben weil dieser Werteraum so speziell ist, dauerte seine Entdeckung bis ins Computer-Zeitalter. Den genauen Raum, in dem die Mandelbrot Menge (aus der das Apfelmännchen stammt) auftritt, habe ich schon vergessen -- ich habe 1985/86 fraktale Programme geschrieben, aber er ist irgendwo in der Nähe des Ursprungs im karthesischen Koordinatensystem im dritten Quadranten, entsprechend dem 12. Feld im Horoskop -- so gesehen eine schöne Analogie auch hier.
Meine persönliche (aber mangels Daten nicht untersuchte) Anmerkung zu deine Aussage auf Seite 10, dass man bei Einzelschicksalen, die in einem Gesamtereignis involviert waren, nicht notwendigerweise vom Einzelhoroskop auf den Ausgang des Ereignisses schließen könnte:
Wenn die Astrologie beim Individuum aussetzt, nur weil 100 zur selben Zeit vom selben Ereignis betroffen waren, dann war irgendein Parameter falsch, oder das System hat irgendwo Lücken, die gefunden werden sollten. Da kann ich mich mit einer "Holon-Ideologie" nicht abfinden, denn das wäre der Persilschein für jede Interpretation...
Daran ändert auch der nächste Absatz nichts, der mir Scheuklappen ansagt, wenn ich die erste Aussage nicht akzeptieren will -- obwohl ich zugebe, dasss das eine geschickte Rhetorik ist, die schon bei "des Kaisers neue Kleider" von H.C. Andersson mit einigem Erfolg benutzt wurde
Also beharre ich auf meiner Meinung, dass sich in jedem Horoskop jedes (auch Massen-) Ereignis, das eine gewisse Signifikanz für das Leben des Eigners aufweist, auffindbar sein muss. Das mag eine Unschärfe in deinem Text sein, aber auch die gehört behoben... Sonst kommt noch jemand daher und sagt, auf Grund deines Papiers ist es nicht notwendig, bei allen Insassen eines abgestürtzten Flugzeugs entsprechende Konstellationen zu finden...
Davon mal abgesehen, finde ich die Ehrhardt-Progression (oder die "steirische Progression", wie "steirische Eiche"?) interessant und auf den ersten Blick auch recht organisch formuliert. Wenn du nun auch noch das Nutzungsrecht entsprechend abfasst, würde ich das Verfahren nicht nur verwenden, sondern dessen Verwendung sogar in der Öffentlichkeit bekunden
Also: nichts für ungut, ich schätze deine Arbeit sehr und bin gespannt, ob sich diese Progression für mich in der Praxis bewähren wird. Herzlichen Dank dafür in jedem Fall.
Ah, da war noch was: dass das gerade im "zündel"-Thread stattfindet, war Absicht - Mars in III, da darf ich das