ASKETISMUS und ENTHALTSAMKEIT

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Hallo fckw

Kannst Du mir sagen, warum Buddha enthaltsam lebte und es seinen Mönchen ebenfalls empfahl?

Alles Liebe. Gerrit
 
Weil "er" wusste von was "er" sprach, wobei du hingegen immer noch deine Vorstellung ueber das Wort Enthaltsamkeit ueber das Wissen des Buddhas stuelpst.

Manuela
 
Buddha lebte jahrelang in strenger Askese und Selbstkasteiung, erkannte jedoch, dass dies nicht der rechte erlösende Weg ist und beschritt daraufhin einen mittleren Weg... also ganz normal ohne Überfluss leben, ohne an Irgendetwas anzuhaften und natürlich die Meditation.

Soviel dazu, wie Buddha zur Askese stand :)
 
Lotusz schrieb:
Kannst Du mir sagen, warum Buddha enthaltsam lebte und es seinen Mönchen ebenfalls empfahl?
Siehst du, genau dies ist eben kein valides Argument. Buddha mag das wirklich gelehrt haben oder auch nicht (es mag ihn wirklich gegeben haben oder auch nicht).
Du müsstest jetzt aber schon aufzeigen können, dass das heute noch immer seine Gültigkeit hat, für die heutigen Menschen, in der heutigen Kultur (also auch und gerade bei uns im Westen), dass es nichts ist, was nur für eine kleine religiöse Elite Sinn macht (z.B. für Mönche und Nonnen), sondern für alle Menschen uneingeschränkt empfehlenswert ist. Und so weiter.
Der Hinweis auf die Enthaltsamkeit von jemand anderem ist lange kein "Beweis" für die Richtigkeit deiner Theorie. Ich könnte beispielsweise daraus auch schliessen, dass nur sexualfeindliche Menschen Erleuchtung erlangen können. Das würde damit übereinstimmen, dass alle deine Erleuchteten sich überwiegend für sexuelle Enthaltsamkeit ausgesprochen haben.
Kurz: Mir fehlt die "überzeugende Logik" hinter dem Argument.
 
ich hatte gestern eine art vision , die mich auf einige rückschlüsse brachte und das würde ich euch gerne mitteilen.

wenn wir auf die welt kommen sind wir triebgesteuert.
das werden wir auch bleiben (aufgrund der architektur unseres physischen körpers), aber mit den trieben kann trotzdem gearbeitet werden bis wir den "göttlichen trieben" (das bezeichne ich jetzt einfach mal so) folgen.

ich komme weg vom ich esse alles, weil ich hunger habe, gehe über zum ich esse, was mir schmeckt und lande schliesslich beim ich esse, was mir schmeckt, meinem körper und meinem geist guttut und kein leid verursacht, zum beispiel.

(das ist auch der grund, warum viele spirituelle menschen irgendwann veganer werden; diese thematik gehört aber in einen eigenen thread)

enthaltsamkeit ist ein mittel der selbstreinigung.
wir kommen durch enthaltsamkeit weg vom primitiven sexualtrieb und landen schliesslich durch arbeit am selbst und an der entwicklung des eigenen bewusstseins, ebenso der sensibilisierung der wahrnehmung bei einer anderen qualität des sexes.

zu viel essen schwächt den körper und den geist, zuwenig schwächt den körper und den geist (manchmal ist fasten aber eine gute sache). die qualität des essens ist wichtig, die art, wie man isst hat genauso viel einfluss auf das eigene wohlbefinden.

das ganze leben ist eine sucht.


ein letztes noch,
als mann sollten wir unseren samen nicht verschwenden, ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass mann nur ejakulieren sollte, wenn wirklich ein kind gezeugt wird.
 
Hallo fckw

Du braucht keinen Buddha, keinen Mönch oder keine Nonne zu befragen, sondern kannst selber enthaltsam leben. Dann findest Du die Antwort.

Alles Liebe. Gerrit
 
Lotusz schrieb:
Du braucht keinen Buddha, keinen Mönch oder keine Nonne zu befragen, sondern kannst selber enthaltsam leben. Dann findest Du die Antwort.
Damit stiehlst du dich aus der Verantwortung, dass deine Argumente nicht valide und nicht folgerichtig sind. Sie bleiben es nämlich auch dann noch, wenn ich den Versuch selbst unternehme. Und sogar wenn ich durch einen Selbstversuch auf das gleiche Resultat komme wie du, ist damit nicht geklärt, dass das uneingeschränkt für alle Menschen empfehlenswert sei.

Was ich dir im Grunde vorwerfe ist folgende Verwechslung, die du in meinen Augen begehst: Diejenige zwischen Verzicht und freiwilligem Aufhören. Das erste ist nicht frei, das zweite schon. In diesem Sinne erfordert sexuelle Enthaltsamkeit nach Erleuchtung durchaus keinen Akt der Willensanstrengung, sondern er fällt ziemlich leicht, weil man eingesehen hat, dass man das jetzt einfach nicht länger auf dieselbe Weise braucht. Du erhebst daraus aber eine Art moralischen Imperativ, stellst es als unumgängliche Voraussetzung dar, und das halte ich für falsch, wie praktisch alle moralischen Imperative.
Aber eben: Das ist reine Glaubenssache. Ich habe keinen einzigen Beleg dafür.

@Wyrm:
Was du schilderst ist nichts anderes als die langsame Entidentifizierung und psychologische Entwicklung, die eigentlich jeder Mensch im Verlaufe seines Lebens durchmacht. Das wurde von vielen Forschern ziemlich detailliert untersucht, man sehe sich beispielsweise die Entwicklungspsychologie an oder die transpersonale Psychologie (inkl. "Spiral Dynamics").
 
yeah und im rahmen dieser entwicklung halte ich enthaltsamkeit für sehr hilfreich.

m.E. muss die zeit der enthaltsamkeit mit selbstreinigung einher gehen, ansonsten ist das ganze für die katz.

erst nach dieser entwicklung kann man sex auf einer höheren ebene erfahren und das letzte ist erstrebenswert.

stinknormale transzendenz.

ob man nur durch enthaltsamkeit an erleuchtung gelangen kann ist mir ein bisschen zu pathologisch im moment; einfach weil das bei mir kein gefühl des wahrhaftigen auslöst.

man muss auch das alter des menschen in betracht ziehen, mit 80 kann man sehr weise ausschauen und hat wahrscheinlich keinen sex mehr und vielleicht wurden davon manche menschen in die irre geführt und haben falsche rückschlüsse gezogen.



edit:

die Entwicklungspsychologie und die transpersonale Psychologie, damit habe ich mich noch nicht wirklich auseinandergesetzt, vielleicht kannst du mir ja was empfehlen?

(bisschen ken wilber ist eigentlich alles, was ich gelesen habe hehe)
 
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Hallo fckw

Ich habe das Gefühl, ich könnte argumentieren, wie ich wollte, Du würdest es wahrscheinlich nicht akzeptieren. Darum übergebe ich dir gerne selber die Verantwortung. So kannst Du selber überprüfen, ob meine Aussagen, bzw. die von Buddha richtig ist.

Es gibt übrigens tausende von Yogis, die genau diesen Weg beschritten haben und genau zu dem gleichen Resultat gekommen sind. Warum forscht Du nicht mal in diese Richtung?

Ob ich freiwillig verzichte oder mich einem Gelübte unterwerfe, ist im Endeffekt egal. Beide Wege führen zum Ziel, wenn ich sie konsequent beschreite. Man kann allerdings darüber streiten ob beide Wege gleich sinnvoll sind.

So wie Du dir aber wahrscheinlich den klösterlichen Weg vorstellst, ist es in der Realität nicht. Die Mönche leben bevor sie sich zur Enthaltsamkeit entschliessen in einer etwa zweijährigen Probezeit als Novize, in der sie sich sehr sorgfältig darüber Gedanken machen können, ob sie enthaltsam leben möchten. Niemand wird zur Enthaltsamkeit gezwungen.

Und egal, wie man zu der Überzeugung gelangt ist, enthaltsam zu leben, einfach ist es in keinem Fall.

Alles Liebe. Gerrit
 
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