Für 2017 war der Etat für das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) etwa 17 Miliarden Euro. Glücklicherweise war es stetig ansteigend die letzten Jahre. Davon kann auch nicht alles für die medizinische Forschungs ausgegeben werden, sondern ein großer Anteil geht z.B. an Bildungseinrichtungen und die Forschung in anderen Fachbereichen.
Wieviel kostet die Entwicklung eines Medikaments? Damit meine ich nicht die Kosten einer Studie, sondern die gesamten Kosten aller notwendigen Studien - von den ersten in vitro Versuchen bis hin zur klinischen Studie der Phase III - und die dazu fallenden Kosten für all die Ideen und Ansätze, die in dem Forschungsprozess irgendwann durchfallen, bis dann doch mal EINE es schafft. Für die Entwicklung EINES Medikaments kommen wir dann so auch leicht auf Gesamtkosten in Miliardenhöhe.
Wieviele Medikamente könnten also alleine durch das BMBF finanziert entwickelt werden? Antwort: Nicht viele.
Du wrist jetzt wahrscheinlich einwenden, dass diese Kosten für ein neues Medikament auf mehr als ein Jahr verteilt sind. Das wird die Zahl der Entwicklungen, die gleichzeitig finanziert werden können, aber auch nicht stark erhöhen.
Fazit: Alleine staatlich finanziert ist Forschung in dem Umfang und Ausmaß, wie es heute stattfindet, nicht möglich - und erst recht nicht in dem Ausmaß, der wünschenswert wäre.
Da sagst Du es selbst: Die Pharmafirmen bezahlen die Forschung zu einem großen Anteil durch ihre Einnahmen. Einnahmen, die der Staat nicht hat. Darum können sich die Pharmafirmen die Forchung auch leisten, der Staat aber nicht in dem Ausmaß, welcher notwendig ist.
Oder stellst Du Dir vor, der Staat soll auch die Einnahmen durch die Medikamente erhalten. Aber, wie sollen dann die Pharmafirmen finanziert werden, die die Medikamente herstellen? Die müssen auch mindestens ein Nullsummenspiel erwirtschaften, um ihre Mitarbeiter zu bezahlen etc. Wenn die Forschung dann also auch mit Einnahmen aus dem Verkauf bezahlt werden soll, die dann der Staat in nötigem Ausmaß bekommt, sind die Medikamente letztendlich genauso teuer wie jetzt auch.
So what? Wenn Ärzte für Pharmafirmen Arbeiten erledigen, so ist es auch gut und richtig, dass sie dafür bezahlt werden. Dass dabei Transparenz wünschenswert bis notwendig ist, stellt niemand in Frage. Dass es passiert, ist aber durchaus ok und ethisch vertretbar.