Artikel: Zwei Professoren erhalten 129.000€ von der Pharmaindustrie

Intransparente Geldflüsse, womit ja auch allfällige Abhängigkeiten und Interessen verschleiert werden, sind ein Problem.

Trotz allem kommen wir aus meiner Sicht um gesetzliche Transparenz-Vorschriften mit harschen Konsequenzen bei Zuwiderhandeln nicht umhin. Gerade wenn sich wirtschaftliche und politische Interessen zu überlagern drohen!

Genau.
 
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Die Kosten einer Insolvenz trägt nur in Ausnahmefällen der Staat, im Regelfall wird das wie alles andere ganz normal aus der Insolvenzmasse bedient.
Und: klar bezahlt das auch "jemand". Aber dieser jemand wird normalerweise ein privater Risikokapitalfonds sein, und was interessiert es dich, oder mich, oder den Staat wenn so ein privater Fonds mal 20 Millionen oder was verliert?
Und ich sag mal so ... in so kleinen forschenden Unternehmen ist normalerweise hochqualifiziertes Personal am Start. Dass die nach der Insolvenz auf Hartz 4 vorm Fernseher versauern halte ich für, gelinde gesagt, etwas realitätsfremd.

Eine etwas naive Einstellung.

Bei einer Insolvenz sind die Quoten alleine schon wegen der Priorität der Finanz und Sozialiversicherung meistens nicht höher als 15-20%. D.h. Investoren verlieren Geld. Geld, das von den Investoren von den arbeitenden Menschen an anderer Stelle wieder eingefordert wird - durch Einsparungen oder Preiserhöhungen. Letztendlich zahlt jede Rechnung - direkt oder indirekt - immer der produktiv arbeitende Mensch.

Die "qualifizierten Forscher" sind Einzelpersonen. Die Majorität stellen aber Hilfspersonale wie Sekretariate, Laboranten etc. die austauschbar sind und sehr wohl auf dem Markt ein Problem haben, einen Job zu finden. In grösseren Fällen dann auch noch betroffenes Personal bei Zulieferern.
 
Für 2017 war der Etat für das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) etwa 17 Miliarden Euro. Glücklicherweise war es stetig ansteigend die letzten Jahre. Davon kann auch nicht alles für die medizinische Forschungs ausgegeben werden, sondern ein großer Anteil geht z.B. an Bildungseinrichtungen und die Forschung in anderen Fachbereichen.

Wieviel kostet die Entwicklung eines Medikaments? Damit meine ich nicht die Kosten einer Studie, sondern die gesamten Kosten aller notwendigen Studien - von den ersten in vitro Versuchen bis hin zur klinischen Studie der Phase III - und die dazu fallenden Kosten für all die Ideen und Ansätze, die in dem Forschungsprozess irgendwann durchfallen, bis dann doch mal EINE es schafft. Für die Entwicklung EINES Medikaments kommen wir dann so auch leicht auf Gesamtkosten in Miliardenhöhe.

Wieviele Medikamente könnten also alleine durch das BMBF finanziert entwickelt werden? Antwort: Nicht viele.

Du wrist jetzt wahrscheinlich einwenden, dass diese Kosten für ein neues Medikament auf mehr als ein Jahr verteilt sind. Das wird die Zahl der Entwicklungen, die gleichzeitig finanziert werden können, aber auch nicht stark erhöhen.

Fazit: Alleine staatlich finanziert ist Forschung in dem Umfang und Ausmaß, wie es heute stattfindet, nicht möglich - und erst recht nicht in dem Ausmaß, der wünschenswert wäre.



Da sagst Du es selbst: Die Pharmafirmen bezahlen die Forschung zu einem großen Anteil durch ihre Einnahmen. Einnahmen, die der Staat nicht hat. Darum können sich die Pharmafirmen die Forchung auch leisten, der Staat aber nicht in dem Ausmaß, welcher notwendig ist.

Oder stellst Du Dir vor, der Staat soll auch die Einnahmen durch die Medikamente erhalten. Aber, wie sollen dann die Pharmafirmen finanziert werden, die die Medikamente herstellen? Die müssen auch mindestens ein Nullsummenspiel erwirtschaften, um ihre Mitarbeiter zu bezahlen etc. Wenn die Forschung dann also auch mit Einnahmen aus dem Verkauf bezahlt werden soll, die dann der Staat in nötigem Ausmaß bekommt, sind die Medikamente letztendlich genauso teuer wie jetzt auch.



So what? Wenn Ärzte für Pharmafirmen Arbeiten erledigen, so ist es auch gut und richtig, dass sie dafür bezahlt werden. Dass dabei Transparenz wünschenswert bis notwendig ist, stellt niemand in Frage. Dass es passiert, ist aber durchaus ok und ethisch vertretbar.

Lässt lich mit einem Satz zusammenfassen: nichts verstanden. However, nicht Thema hier.
 
Lässt lich mit einem Satz zusammenfassen: nichts verstanden. However, nicht Thema hier.

Wieso hast Du es dann zum Thema gemacht als Du gefordert hast, Forschung solle staatlich kontrolliert und finanziert werden?

Und erklär dann mal konkret, wie das mit einem BMBF-Etat von 17 Milliarden Euro im Jahr klappen soll. Woher soll das nötige Geld kommen?
 
Und erklär dann mal konkret, wie das mit einem BMBF-Etat von 17 Milliarden Euro im Jahr klappen soll. Woher soll das nötige Geld kommen?

Gar nicht, weil die Finanzierung des Gesundheitssystems nicht Aufgabe des BMBF ist.

Die Gesamtausgaben für Medikamente betragen allene für Deutschland im Jahr (Statistik 2012) 27,71 Mrd€ bzw. 561€ pro Kopf. Kannst Du jetzt hauf den weilweiten Verbrauch hochrechnen, was hier an Forschungs- und Produktionskapital zur Verfügung steht.
 
Falls Du dich noch erinnerst ... es war eine Antwort auf eine deiner Fragen.

Ja, es war eine Antwort auf die Frage, was Deiner Ansicht nach anders laufen sollte. Dass Du die Frage so fern des Thread-Topics beantwortest, ist nicht mir anzulasten.

Wie sollte es denn bzgl. des Thread-Topics Deiner Ansicht nach idealerweise laufen?

Gar nicht, weil die Finanzierung des Gesundheitssystems nicht Aufgabe des BMBF ist.

Aber Forschungsfinanzierung ist deren Aufgabe.

Die Gesamtausgaben für Medikamente betragen allene für Deutschland im Jahr (Statistik 2012) 27,71 Mrd€ bzw. 561€ pro Kopf. Kannst Du jetzt hauf den weilweiten Verbrauch hochrechnen, was hier an Forschungs- und Produktionskapital zur Verfügung steht.

Ja, und weil Pharmafirmen damit diese Summe erwirtschaften, können diese auch die entsprechende Forschung finanzieren. Jetzt schauen wir aber mal, wie es aussähe, wenn der Staat die medizinische Forschung vollständig finanzieren würde.

Natürlich könnte man von den Medikamenten-Einnahmen der Pharmafirmen Etat für den Staat abzwacken. Dann wären die Medikamente aber genau so teuer, wie sie heutzutage sind.

Oder die Medikamente sind günstiger, weil die Pharmafirmen reine Produktionsfirmen sind und keine Forschung finanzieren müssen... dann gibt es auch nichts für den Staat, was dieser wieder in Forschung stecken könnte. Im übrigen wären in diesem Modell die Einnahmen durch Medikamente auch geringer, so dass evtl. nicht mehr so viel in Forschung gestckt werden kann.

Woher soll der Staat also das Geld nehmen? Wer würde in Deinem Wunschmodell wie (für den Staat) ausreichend Geld aufbringen, um die nötige Forschung zu finanzieren?
 
Eine etwas naive Einstellung.

Bei einer Insolvenz sind die Quoten alleine schon wegen der Priorität der Finanz und Sozialiversicherung meistens nicht höher als 15-20%. D.h. Investoren verlieren Geld. Geld, das von den Investoren von den arbeitenden Menschen an anderer Stelle wieder eingefordert wird - durch Einsparungen oder Preiserhöhungen. Letztendlich zahlt jede Rechnung - direkt oder indirekt - immer der produktiv arbeitende Mensch.

Die "qualifizierten Forscher" sind Einzelpersonen. Die Majorität stellen aber Hilfspersonale wie Sekretariate, Laboranten etc. die austauschbar sind und sehr wohl auf dem Markt ein Problem haben, einen Job zu finden. In grösseren Fällen dann auch noch betroffenes Personal bei Zulieferern.
Das ist falsch - beides.
Erstens: wenn du ein "normal arbeitender Mensch" bist, betrifft es dich nicht, wenn ein privater Investmentfonds 20 Millionen verdient - außer du hast in diesen Fonds investiert, dann bist du aber auch selbst schuld. Wie genau stellst du es dir vor, dass so ein privater Geldgeber Geld von irgendwem "zurückverlangt"? Er kann weder einsparen noch Preise erhöhen. Solche Unternehmen sind Geldgeber, keine Produzenten.

Zweitens: kleine forschende Biotech-Unternehmen haben zumeist nur ganz wenige Angestellte. Solche Unternehmen haben zumeist kein Sekretariat (wofür denn bitte?) und fertig ausgebildete Chemielaboranten (die zumeist auch nicht oder nur in kleiner Zahl in solchen Unternehmen arbeiten) haben auf dem freien Markt momenten genausowenig ein Problem, einen neuen Job zu finden wie gut ausgebildete Forscher.
 
Das ist falsch - beides.
Erstens: wenn du ein "normal arbeitender Mensch" bist, betrifft es dich nicht, wenn ein privater Investmentfonds 20 Millionen verdient - außer du hast in diesen Fonds investiert, dann bist du aber auch selbst schuld. Wie genau stellst du es dir vor, dass so ein privater Geldgeber Geld von irgendwem "zurückverlangt"? Er kann weder einsparen noch Preise erhöhen. Solche Unternehmen sind Geldgeber, keine Produzenten.

Na wo denkst Du, nimmt ein nicht aktiv arbeitender Investmentfonds sein Geld her?

Wie er sich das Geld zurückholt? Ganz einfach ... indem er andere Produkte in seinem Portfolio verteuert. P&Gspielt diese Orgel z.B. sehr gut.

Zweitens: kleine forschende Biotech-Unternehmen haben zumeist nur ganz wenige Angestellte. Solche Unternehmen haben zumeist kein Sekretariat (wofür denn bitte?) und fertig ausgebildete Chemielaboranten (die zumeist auch nicht oder nur in kleiner Zahl in solchen Unternehmen arbeiten) haben auf dem freien Markt momenten genausowenig ein Problem, einen neuen Job zu finden wie gut ausgebildete Forscher.

Ok, das sind aber auch Peanuts in der Relatzion der sonstigen Kosten für den Steuerzahler.
 
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Wie sollte es denn bzgl. des Thread-Topics Deiner Ansicht nach idealerweise laufen?

Ganz einfach - deshalb war der Artikel auch unter "Gesellschaft" und nicht "Gesundheit" ... mir geht es (mal zur Abwechslung, um nicht immer das Gleiche durchzukauen) um die langfristigen gesellschaftlichen Folgen dieser Dominanz der Pharmaindustrie.
 
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