Aroganz

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Hallo Maud,

wenn ich Dich recht verstanden habe, fragst Du Dich wie es möglich ist, sich Leben mit negativen Erfahrungen selber auszusuchen (wie Dein Beispiel mit dem Bettler)? Na ja, ein bisschen geb ich Arhoa schon recht, so richtig wird Dir diese Frage hier niemand beantworten können. Wer sich hunderprozentig an seine Zwischenleben erinnert, wird kaum in einem solchen Forum anzutreffen sein;-).

Ich erinnere mich teilweise an vergangene Leben (nicht an die Zwischenleben!) und darunter waren auch ganz schön heftig negative Erlebnisse. Einerseits war es für mich an Anfang sehr schwierig zu akzeptieren, dass ich mir dies alles selber ausgesucht haben soll, aber wenn man sich wirklich damit beschäftigt, muss man zu dem Schluss kommen, dass alle andere Erklärungsversuche einfach keinen Sinn ergeben. Warum, zum Kuckuck, dieses ganze Theater hier, all der Schmerz, das Leiden und Hungern, wenn es dabei nicht um die Erfahrung selber geht? Das hat nichts mit rosa Brille zu tun, alles andere ergibt einfach keinen Sinn.

Ich bin mir ziiiiiemlich sicher (auch wenn ich es natürlich nicht weiss;-), dass wenn wir sterben und "dort oben" (oder "unten"?*g*) unsere Leben noch mal rekapitulieren, dass wir dies dann alles mit ziemlich verschiedenen Augen ansehen werden. Und ich kann mir echt nicht vorstellen, dass es dann noch Schuldzuweisungen zwischen den Beteiligten geben soll, wenn es dabei um die Erfahrung geht.

Auch denke ich nicht, dass das so einfach erklärt werden kann, einmal arroganter König, im nächsten Leben armer Bettler, um seine Schuld abzusühnen. Man kann seine Arroganz-Lektion auch lernen, ohne am Hungertuch zu nagen. Diese ganze Reinkarnationskiste ist halt um einiges komplizierter, als dass wir "hier unten" dies alles begreifen könnten, da denken wir einfach viel zu begrenzt.

Liebe Grüsse,
Sharon
 
Nach Wikipedia hat Arroganz auch mit mangelnder Distanz des Überheblichen zu tun.
So kann etwa jemand etwas von sich schildern und dann drängt sich ein überheblicher Helfer (auch Arzt, Psychiater) auf um dem
anderen seine Überzeugungen aufzudrängen.

Ich selber wollte schon als kind lehrer werden, also anderen etwas von gehobener Position lehren, etwa meiner mutter.
Der "Lehrerstatus" dient hier´dazu mich selber nicht so ohnmächtig gegenüber der Mutter von der ich abhängig bin zu fühlen,
stellt also eine Aufwertung dar.

Daran kann man sehen wie es um viele Helfer bestellt ist. Heute fühle ich mich von meiner Freundin so abhängig wie früher von meiner Mutter und meine Freundin beklagt sich ständig, ich liese sie nicht in Ruhe, würde dauernd Streit mit ihr suchen und mich in ihr Leben einmischen wollen. Als 11 jähriger gründete ich einen Fußballverein und machte mich gleich zum Trainer, vor allem deshalb weil ich selber ein schlechter Spieler war.

So verallgemeinert kann man also die Arroganz der macht, der Politiker, der Ärzte, der Psychiater, der Lehrer usw. darin begründet sehen, daß man sich mächtig fühlen will, über den anderen erhaben, dem man seine Hilfe aufdrängt.

Die Psychiatrie etwa kann man tatsächlich als ein staatliches Terrorinstrumentarium gegen den unbotmäßigen (Persönlichkeitsstörung!) Menschen verstehen, wobei tatsächlich unheimliche Arroganz wirksam ist, wenn Psychiater etwa Krankheitsuneinsichtigkeit diagnostizieren bei jemandem der nur ein kritisches Verhältnis äußert, etwa zu Medikamentenwirkungen.

Meine eigene Arroganz beruht also auf meiner kindlichen Abhängigkeit, die auch sich etwas wert fühlen will und sich so zum Lehrer dessen aufspielen will wovon er abhängig ist. Für mich ist jetzt dieses Eindringen in das Erleben des Anderen ein wichtiges Moment um mich jemandem nahe zu fühlen, ein Partner fühlt sich hierurch aber leicht bedrängt und kontrolliert und kann wie meine Freundin denn auch leicht etwas paranoid reagieren, was dann leicht zu Krächen und Entgleisungen führen kann.

Nimmt man nun meine Angst vor dem Trieb dazu, die Angst vor Tieren, so weiche ich aus Angst vor dynamischer Sexualität in die kindliche Abhängigkeit zurück, weigere mich also ein Mann zu werden, (hystrionische Abwehr der vitalen Sexualregungen) und bleibe so ein träumendes Kind. In gewisser Weise vergällen mir solche Selbsteinsichten dann natürlich die Lust noch jemandem zu helfen.............................früher hatte ich mal ein ausgeprägtes Helfersyndrom..................ein Retter der Mütter sozusagen.
 
Nehmen wir mal an, man war in einem Leben eine hochgestellte Persönlichkeit, fixiert auf Macht und Wohlhaben. Ein König ist auch nur ein Mensch und anfällig für gewisse Dinge im Leben. Er hat aber auch Verantwortung für ein Volk. Mehr oder weniger lernt er das in dieser Funktion.
Dann stirbt er und seine Seele geht weiter. Im nächsten Leben wird er unter ärmlichen Verhältnissen geboren. Zunächst einmal hat er eine Weile Zeit sich auf die neue Situation einzustellen, denn er muß durch Kindheit und Jugendlichkeit durch. Nun lernt er womöglich in diesem Leben als Bettler, um Hilfe zu bitten und diese auch anzunehmen, womöglich auch Demut.

Ich denke (und das ist jetzt einfach meine Überzeugung), daß das inkarnieren beinahe so ist, wie eine Rolle als Schauspieler anzunehmen. Ein guter Schauspieler wird eins mit der Rolle, die er spielt und verinnerlicht den gespielten Charakter. Dadurch macht er auch gewisse Erfahrungen. Schauspieler gehen manchmal in die praktische Situation, um sich auf eine Rolle gut vorzubereiten. Auch die Rolle selbst bringt vielleicht Erkenntnisse über sich selbst.

Sicher sind diese Dinge nicht einfach zu akzeptieren. Besonders dann nicht, wenn einen das Leben gerade ordentlich heftig belehrt. Ich habe auch oft geflucht und gejammert und tu es immer noch und da helfen alle Weisheiten und Erkenntnisse nichts, wenn man sich gerade recht hart tut, durch heftige Zeiten zu kommen. Aber hinterher kann man es dann aus anderer Sicht betrachten und manchmal findet man sogar heraus, wieso das nun so war und was man daraus gelernt hat.

Es ist auch wichtig, daß wir nicht wirklich wissen, was kommt und was war. Oder würde jemand freiwillig ein schweres Schicksal auf sich nehmen? Wohl kaum. Aber wir haben schon sicherlich einige "aufregende" Laufbahnen hinter uns.

Alles Liebe
Moonrivercat
 
ich hab dazu nur einen beitrag:

1. läuft es anders und
2. als man denkt!

wer sagt dass alle leben hier so verlaufen wie man sie vorher plant.. selbst mit dem glauben an wiedergeburt kann im leben was schief gehen - zumindest wenn man an den freien willen des menschen glaubt! auch bei noch so edlen absichten für das leben kann einiges in die hose gehn!
 
Möglicherweise gibt es ja so etwas wie einen Lebensplan, den man vor Eintritt in eine Inkarnation mit Beratern zusammenstellt. Vielleicht das so etwas wie im Malbuch ein Bild, das man dann ausmalen kann. Welche Farben man aber dafür benutzt, liegt an einem selbst.

Also das sind alles nur Vermutungen. Wenn ich in mich reinhöre, gibt es da vieles, das Sinn macht. Aber vielleicht ist das nur wieder mein ureigenster Sinn und für jeden ist es anders. Ich kann es nicht wirkich sagen. Ich meine, es ist nichts, wo ich es wage, mich festzulegen.

Aber ich kann mir doch vorstellen, daß es so etwas wie einen Routenplan für das Leben gibt. Wie bei einer Reise, wenn man von Wien nach Hamburg will und eine Reiseroute festlegt. Zwischendurch kann man dann durchaus Abstecher und Umwege machen. Vielleicht nimmt man auch nicht immer die Autobahn, sondern genießt mal die eventuelle Ruhe und Gemütlichkeit der Landstraße. Irgendwann kommt man dann eben in Hamburg an.

Ich denke auch, daß es im Grunde gar nicht um Schuld und Sühne geht, sondern um Erfahrungen. Habe ich mich in einem Leben biestig verhalten, weil ich nicht nachvollziehen kann, wie sich die fühlen, die ich schlecht behandelte, such ich mir vielleicht im nächsten Leben dann aus, selbst so ein schlecht behandelter zu sein, um verstehen zu lernen. Ich glaube, es geht einfach um Erfahrungen.
Ein Baby lernt viele Dinge. Atmen, trinken, essen, sich hinsetzen, aufstehen, laufen, schmecken, fühlen, riechen etc. Wer ein Baby mal intensiv beobachtet hat, wird merken, wie stark sie bei der Sache sind. Besonders die Erfahrungen, wie sich verschiedene Dinge anfühlen. Das Gras, der Sand, das Wasser, die Formen des Spielzeugs, und das alles. Es macht Erfahrungen. Manchmal tut es sich dabei weh. Aber das passierte nicht, weil es böse war, sondern unerfahren. Jede Lebensphase eines Kindes bis hin zum Erwachsen werden kann man da als Beispiel nehmen. Kinder sind nicht böse, sie lernen nur. Deswegen trau ich mich zu sagen: Seelen sind nicht böse, sie lernen nur.
Aber möglicherweise nehmen manche Seelen einen extrem "bösen" Weg, damit andere die Erfahrungen machen können.

Das sind alles nur Überlegungen, aber ich sage nochmal: Auch ich weiß es nicht und kann nur vermuten. Deswegen bin ich nicht abgeklärt und ich rege mich über Untaten genauso auf, wie andere, die nichts mit Spiritualität am Hut haben.

Alles Liebe
Moonrivercat
 
Moonrivercat schrieb:
Ein Baby lernt viele Dinge....Es macht Erfahrungen. Manchmal tut es sich dabei weh. Aber das passierte nicht, weil es böse war, sondern unerfahren. Kinder sind nicht böse, sie lernen nur. Deswegen trau ich mich zu sagen: Seelen sind nicht böse, sie lernen nur.

Genau, das ist wirklich ein super Beispiel... bei der ganzen Reikinkarnationskiste geht es nur um die Erfahrung selber.

Ich denke auch, dass wir uns vor der Inkarnation eine Art Lebensplan entwerfen, welcher aber nicht statisch sein muss. Vielleicht nehmen wir uns die Hauptthemen vor, die wichtigsten Dinge, die wir in diesem Leben lernen wollen. Wie wir aber dorthin gelangen, bleibt uns selber überlassen. Deshalb beisst sich die Reinkarnation auch nicht mit dem freien Willen des Menschen. Jemand nimmt sich vielleicht vor, mehr über die Arroganz zu lernen und inkarniert als König. Er hat dann immer noch die Wahl, seine Lektion, die er sich selber aufgegeben hat, gleich zu lernen, zum Beispiel wenn er zum ersten Mal sieht, wie sein Volk hungert (oder was auch immer). Oder aber er entscheidet sich dafür, Freude an seiner Macht zu bekommen und kümmert sich einen Sch...dreck um sein Volk. Dann stirbt er vielleicht einsam und verbittert und lernt seine Lektion erst auf dem Sterbebett (oder erst im nächsten Leben als Bettler...). Dass wir in jedem Fall die Willensfreiheit behalten, daran glaube ich auch.
 
..hm...dass wir lektionen lernen sollen denke ich auch,
ich stelle mir vor, dass wir nicht wirklich die wahl haben, wir haben nur die wahl das leben so zu gestalten wie wir wollen (oder auch nicht :rolleyes: ) doch, ich denke die wahl haben wir, wissen sie jedoch nicht immer zu nutzen. ich denke nicht, dass wir uns aussuchen können - auf keine art - als was oder wer wir auf die welt kommen. wir haben sachen, die wir lernen sollen, also werden wir immer in bestimmte situationen gebracht, bis wir die dinge verstehen und akzeptieren. ich glaube nicht, das das "wie" uns selber überlassen bleibt - wir werden immer wieder in die dinge "hineingeschubst".
und was wir in diesem leben nicht gelernt haben oder lernen wollten, müssen wir halt im nächsten leben erledigen...
tarot
 
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Tarot schrieb:
doch, ich denke die wahl haben wir, wissen sie jedoch nicht immer zu nutzen. ich denke nicht, dass wir uns aussuchen können - auf keine art - als was oder wer wir auf die welt kommen. ...ich glaube nicht, das das "wie" uns selber überlassen bleibt - wir werden immer wieder in die dinge "hineingeschubst".
Hallo Tarot,
wenn wir doch die Wahl haben (auch wenn wir sie nicht immer zu nutzen wissen), warum werden wir dann in die Dinge "hineingeschubst"? Und von wem?;) Und wer entscheidet denn Deiner Meinung, als was wir auf die Welt kommen, wenn nicht wir?

Liebe Grüsse,
Sharon
 
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