Arme Kinder...

RitaMaria

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Am Rhein
Gestern bin ich zufällig in einen Bericht aus China geraten... ich empfand es als furchtbar.

Dreijährige im Kindergarten: Unterricht. NUR Unterricht!!

Englisch als erste Fremdsprache, Schreiben, Lesen, Mathematik.

Ein Professor: Mit Spielen wird nur wertvolle Lernzeit verschwendet.

Beim Mittagessen blechernde Berieselung mit weiteren Lerninhalten, schweigende Kinder.

Eher unwillig wird danach eine zweistündige Schlafenspause zugestanden, danach geht es weiter mit dem Lernprogramm.

Wer den Kindergarten nicht "schafft", wird am Wochenende in teure Privatlerninstitute gebracht - und wir reden hier wohlgemerkt immer noch von DREIJÄHRIGEN!!! -, die die Lerninhalte von mal vermitteln.

Freizeit zu Hause: Hausaufgaben. Lachende Eltern, konzentrierte Kinder, die ich dabei eigentlich nie lachen sah:escape:

Philosophie des Ganzen: Nur der mit dem besten Uniabschluss hat eine reelle Berufschance. Dafür darf keine Sekunde "verschwendet" werden!

Mich schauderts..

Gruß von Rita
 
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RitaMaria schrieb:
Wer den Kindergarten nicht "schafft", wird am Wochenende in teure Privatlerninstitute gebracht - und wir reden hier wohlgemerkt immer noch von DREIJÄHRIGEN!!! -, die die Lerninhalte von mal vermitteln.

Hallo Rita Maria,

ja, das ist hart. In China werden die Menschen ja ohnehin schon vom Staat zu "Maschinen" herangezogen. Aber daß sie jetzt schon mit Dreijährigen anfangen ... Naja, aber die Kinder, die dort geboren werden, wissen (als Seele) was auf sie zukommt und es wird schon einen höheren Sinn haben das Ganze. Und wenn es "nur" dafür ist, daß China irgendwann auf der Strecke bleibt (denn mit NUR Schulwissen werden sie auf Dauer nicht weit kommen). Muß dazu sagen, das Land ist mir persönlich ohnehin nicht sehr "symphatisch", das beeinflußt mich natürlich schon auch ...

Liebe Grüße
Gabi
 
Also ich habe den Bericht auch gesehen, sicher ist das für uns hart, aber ich denke, für die Kinder nicht. Sie wirkten sehr glücklich und ausgeglichen. Und gespielt wurde da schon, und auch lernen sie spielerisch, kindgerecht. Ich denke, man kann seinem Kind beibringen, früh auf den Topf zu gehen, Danke zu sagen oder Schuhe zu zubinden usw., aber ebenso kann man ihm beibringen zu buchstabieren, zu lesen und so weiter. Ob die Kinder nun ein Lied singen, wie bei uns im Kindergarten oder Buchstaben auswendig aufsagen ist für mich kein Unterschied. Und da befaßt sich jeden Tag jemand mit dem Kind, was bei uns oft nicht der Fall ist. Wie gesagt, ich werte das nicht, nichts ist schlechter oder besser, es passt schon.
 
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Da kann ich Martina Weigt nur zustimmen. Kinder fordern Grenzen. Wir sehen, was hier in Deutschland passiert, wenn Kinder "grenzenfrei" aufwachsen. Chaos pur. Mein Sohn lernt nach einer japanischen Lernmethode, die KUMON heißt. Was bedeutet, dass er täglich, 365 Tage im Jahr, einen Aufgabensatz Mathe erledigen muß, eigenständig. Diese Aufgaben werden bewertet. Seit er täglich lernt, gehts im Fach Mathematik und auch in den anderen Fächern, bergauf. Dieses Lernprogramm ist absolut strukturiert und damit kann er was anfangen. Die chaotischen Lernmuster, die in der Schule angewandt werden, haben in komplett durcheinander gebracht. Übrigens lernt er sehr gerne nach dieser japanischen Methode und ich brauche ihn nicht aufzufordern, seine Aufgaben zu machen. Er geht 2 x in der Woche in ein Lerncenter, wo er vom Instructor seine neuen Aufgaben bekommt und auch Aufgaben fertigstellen muß - auf Zeit! Wie schrecklich denken jetzt viele. Dass ist aber DENKSPORT - in allen anderen Wettkämpfen wird auch Zeit genommen.

Ich denke auch, wie Martina, es macht mehr Sinn, die Kinder im Vorschulalter zu fördern und zu fordern, als dann später in die Schule zu entlassen, die einen Berg an Anforderungen stellt, denen manche Kinder nicht gewachsen sind. Diese Kinder fallen dann durchs Raster und werden auf Sonderschulen abegschoben - Sonderschulen gibt es nur in Deutschland, gebe ich zu bedenken.

Mag sein, dass die Chinesen es übertreiben, abe der Grundgedanke ist ein guter Gedanke denn Disziplin ist inzwischen ein weitverbreitetes Fremdwort.

July
 
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