Das Thema ufert aus!
Wir haben eine ganze Menge Begriffe hier, welche unklar definiert sind und sowohl in der Sprache des Alltags als auch im Denken der Menschen selbst verschiedene Funktionen erfüllen bzw. Bedeutungen haben.
Wie verwendet man denn schon nur "Traum" ?
Der/die/das Traum.... ist der/die/das .... von dem ich immer geträumt habe (Wunschtraum) und gewöhnlich wird positiv bei Traum vorausgesetzt, denn vom Alptraumhaus das nach langem Suchen gefunden wird hört man höchst selten. Auch der Horrortraumpartner dürfte kaum als Kompliment gebraucht werden und mein Rechtschreibeprogramm unterstreicht dieses Konstrukt brav rot.
Archetypische Symbole spielen in allen Bewusstseinsebenen eine Rolle, was beispielsweise die Werbung gut ausnutzt, auch mit scheinbar zusammenhangslosen Hintergründen auf dem Bild oder hinter dem angebotenen Produkt.
Achtung, nachfolgende Betrachtungen sind weder wissenschaftlich belegbar noch aus wissenschaftlichen Arbeiten zitiert, es sind meine fantastischen Vorstellungen davon, wie Bewusstsein funktionieren könnte.
Das Bewusstsein hat eine riesige Bibliothek von Zusammenhängen, welche unter verschiedenen Umständen verschieden gemacht werden und ist damit ein Archiv mit unterschiedlichen Zugangsmethoden.
Ein Beispiel:
Fragen wir heute: "Nenne alles was fliegt"
bekommen wir vielleicht erst das Flugzeug, dann Vögel, dann Wolken, Satelliten, Raketen, Pfeile, Gedanken, Fliegen, fliegende Fische, Frisbeeteller und Federbälle, Bälle aller Art, Funksignale....
vieles physikalisch falsch, denn Funk fliegt so wenig wie Gedanken....
Nun was will ich damit sagen:
Wir kennen diverse Zuordnungssysteme und das Zuordnungssystem ist bestimmend dafür, welche Gegenstände eine Gruppe bilden.
Keiner würde Gedanken zu den Flugzeugen ordnen und kaum einer den Funk zusammen mit fliegenden Fischen nennen.
Nervenzellen müssen so lange sie leben immer was tun, sonst gehen sie vermutlich ein, oder haben eine Panik davor.
Das kann man gut sehen, wenn das Gehör schlechter wird, dann senden die Sinneszellen, welche sonst von den Zellen in der Schnecke ihre Inputs bekommen nicht einfach Stille, sondern sie fangen selbsttätig an zu senden und der Effekt ist ein
Tinnitus keine Krankheit sondern ein Symptom.
Nun, was hat das mit Träumen und mit Archetypen zu tun?
Träume sind sozusagen die Freizeitbeschäftigung des Hirns. Wie ein Computer, wenn der User sich zum Kaffee begibt, nach einiger Zeit mit dem Aufräumen anfängt, macht das das Hirn wohl auch.
So könnte man Träume als eine Art Tinnitus des schlafenden Bewusstseins sehen.
Aber das schlafende Bewusstsein ist nicht ohne Inputs, sonst könnte man gar nicht mehr erwachen, nein, das hat eigene Wecksysteme und zusätzlich auch Alarmgrenzen.
Wenn jemand im Tiefschlaf liegt, kann man ihm per Lautsprecher einen Jet starten lassen und der reagirt kaum. Vielleicht weil er "weiß", dass das ein Test ist und sich nicht lohnt dafür aufzuwachen, oder weil seine Wahrnehmung abgeschalten ist.
Dennoch haben Menschen, welche direkt aus dem Tiefschlaf geweckt wurden, oft Erinnerungen an Träume kurz davor. Am EEG kann man aber feststellen, dass zwischen Tiefschlaf und Wachzustand nicht genug Zeit war, für das erzählte Erlebnis.
Möglichkeit:
Die Traumregie zückt beim Aufwachen ein Buch aus der Bibliothek und sagt der Erinnerung: Hier lies das mal.
Genial: Die Zeit zu träumen wird eingespart, indem die Erinnerung den Zugang zu bestimmten Inhalten bekommt.
Das Tagesbewusstsein kann dann einfach lesen gehen und manchmal meint das Tagesbewusstsein: Da fehlt ein Teil, oder diese Szene ist zu viel, als dass ich das erzählen könnte.
Das bedeutet, manche Träume könnten gar nie geträumt worden sein, sondern entstehen im Moment des Erinnerns, weil die Regie genau gesagt hat, welche Inhalte vielleicht in genau oder ungefährer Reihenfolge unsere heutige Beschäftigung darstellen sollen, sofern wir nicht mit Arbeiten oder anderen Dingen befasst sind, welche unser Bewusstsein ganz in Anspruch nehmen.
Am besten wissen wir natürlich was wir lesen sollen, gleich nachdem wir den Auftrag bekommen haben, und sonst?
Kommts eben ein andermal.