...
um mal aus dem nähkasten zu plaudern, bei mir ergab sich folgende situation:
jemand bat mich um hilfe, weil der sohn plötzlich sein medizinstudium abgebrochen hat, obwohl arzt sein wunschberuf sei. dieser sohn hat seit kurzem kontakt zu einer kirche, die eventuell auch eine sekte sein könnte. seit diesem kontakt will dieser sohn sein leben nur gott widmen und alles andere sausen lassen. der sohn würde mich niemals um hilfe bitten. wenn er in den fängen einer sekte ist, lässt man das zu? lässt man als mutter zu, dass die seele des kindes verwirrt wird? ich habe mich in dieser angelegenheit ohne zustimmung des sohnes informiert, für mich eine ausnahmesituation und ein fragwürdiges unternehmen. manchmal ist die grenze sehr schmal, da fällt mir nur das gewissen als maßstab ein.
Ich denke, dass sich für einen
initiierten Schamanen, oder für Menschen, die sich entschlossen, aufgrund ihrer Talente(?) ehrlich und aufrichtig und vor allem verantwortungsvoll(!)
schamanistisch tätig zu sein, diese Frage der "ethischen Arbeitsmoral" nicht stellt. Schon aus dem einfachen Grund, weil "Schamane sein" bedeutet, im Dienst der Gemeinschaft und zu dessen Wohl "tätig" zu sein. Ein anderer Ansatz als dieser, würde unweigerlich zum Scheitern auf der Reise zum Schamanen bedeuten. Ein wahrer Schamane würde seine Energien niemals nie nicht einsetzen, um unaufrichtige Ziele zu verfolgen - die unausweichliche Konsequenz daraus wäre, dass sich die "Energien der Anderswelt" augenblicklich für ihn nicht mehr erschließen ließen ...
Alle Spekulation über unehrenhafte Absichten bzw. der Absicht von mittelbarer Manipulation an nicht konkret am Geschehen Beteiligten, impliziert für meinen persönlichen Geschmack Zauberei - konkret in Schwarze Magie. Gleichzeitig macht sich für mich jeder Schamane lächerlich, der Zauber oder manipulative Fähigkeiten für sich in Anspruch nimmt. Ein Schamane "ordnet Energien", sucht Defizite und Dissonanzen, macht gegebenfalls Rückführungen - darauf reduziert sich im Wesentlichen sein Wirken.
Wenn ein/e SchamanIn daher Fähigkeiten für Zauber(!) oder Manipulationen auf persönlicher Ebene direkt oder indirekt für sich in Anspruch nimmt, dann sollte er/sie sich meiner Meinung nach eine andere Beruf(ung)sbezeichnung wählen ... Ein Schamane wird IMMER AUSDRÜCKLICH an die Eigeninitiative des "Klienten" appellieren! Er kann maximal
tendenzielle Hilfestellung in Form von Fragen geben (niemals Analysen!), die der Betreffende vor sich selbst zu beantworten hat ... Eine Ausnahme bildet hier die Fähigkeit der Heilung von körperlichen Gebrechen, wobei auch diese als Dissonanzen festgestellt werden - er kann nur als Naturheilkundiger und "Energieordner" mit(!) dem Patienten heilen.
Ich finde persönlich daher den praktischen ideellen Zugang zu diesem Thema von
Sitanka ausgesprochen authentisch, während ich den von
Lucia irgendwie als sehr befremdend empfinde ... Vielleicht ist es aber Lucias Intention, aufgrund ihrer urbanen Umwelt, ein zusätzliches Mysterium in ihr Selbstverständnis (und ihre Reflexion nach aussen) zu bringen ... (Was mir andere Postings auch gefühlsmäßig vermitteln...)
Ich lehne es daher ab, ein zusätzliches Mysterium in schamanistische Tätigkeiten bringen zu wollen, um Menschen zu verunsichern! Es erinnert für meinen Geschmack irgendwie an Diffamierung!
Scharlatane hab ich in meinem Posting jetzt nicht berücksichtigt, aber die gibts ja überall ...