Nur Sklaven "arbeiten"
Die Arbeit
(Philosophischer Bericht einer virtuellen Reise in ein unbekanntes Land)
Na dann, komm mal mit. Du wirst mich in ein Land begleiten, dass es heute noch nicht gibt, jedenfalls nicht in den für uns erreichbaren Gefilden. Der Weg dorthin ist nicht in der Nähe, daher werden wir gemeinsam einige Zeit unterwegs sein. Und damit es nicht langweilig wird, werde ich dir einiges erzählen. Ich schätze, dass wir, bis wir angekommen sind, für ungefähr 2 Erörterungen Zeit haben. Beginnen möchte ich mit:
Wahrheit und Lüge
Die Wahrheit ist. Sie kann alleine existieren ohne irgendwen zu brauchen. Manche sagen, dass die Lüge das Gegenteil der Wahrheit sei, doch ich werde dir zeigen, dass die Wahrheit kein Gegenteil hat und die Lüge selbst nur eine Teilwahrheit ist, denn sie kann alleine nicht existieren, sie braucht die Wahrheit, um überhaupt existieren zu können, daher bin ich auch so gegen den Begriff Halbwahrheit, denn Halbwahrheit ist auch nur eine Teilwahrheit. Es variiert. Nichts ist klar stets zu 50% enthalten. Daher bin ich für Teilwahrheit, denn sie kann variieren, da muss nichts festgelegt werden. Immer, wenn es irgendwo eine Lüge gibt, ist die Wahrheit mit dabei. Ohne Wahrheit, keine Lüge.
Ich zeigs dir mal an einem kenntlichen Beispiel.
Das normale ist die Wahrheit und das kursive die Lüge - Wahrheit + Lüge
Beispiel:
Ich fühl mich heute so richtig wohl
Wenn ich diesen Satz jetzt erkenntliche, und zwar so, dass er Wahrheit + Lüge zeigt, dann schaut er so aus:
Ich fühl mich heute so richtig wohl
Obwohl ich "in diesem Satz" gelogen habe, zeigt sich nur ein Wort als Lüge. Der Rest ist nämlich Wahrheit:
Ich fühl mich heute so richtig mies
Hier zeigt der Satz die ganze Wahrheit. Ich habe nämlich Zahnfleischweh. Die einzige Chance, vollständig zu 100% zu lügen, ist nur dann möglich, wenn reagiert wird und zwar auf eine Frage. Aktion und selbstagierter Angriff ist für eine vollständige Lüge nicht möglich. Nur als Reaktion in Form einer Antwort "mit wenigen Worten", die: KEINEN GANZEN Satz bilden.
Jeder Lügner, der sich mit absichtlichem Bewusstsein vornimmt, 100% zu lügen, wird gnadenlos scheitern, da er beim Lügen ohne Wahrheit und ohne Wissen nicht auskommt, denn, wenn er das versucht, besteht im Ergebnis die Gefahr der Möglichkeit, dass er unbewusst und unwissend weniger log als er beabsichtigt hatte.
Die Absicht, vollständig zu 100% zu lügen, mag im Empfinden oder Gedanken des Lügners zwar vorhanden sein, doch im tatsächlichen Sein stellt sich dieses Vorhaben im Ergebnis als Teilwahrheit heraus. Und Hand aufs Herz: Wer im vollen Bewusstsein zu lügen beabsichtigt, der wartet doch nicht erst, bis er mal von irgendjemandem irgendwann, irgendwo "gefragt" wird.
In der Bibel steht so ein Satz: Sage Ja oder Nein, alles andere ist des Teufels. Oder vor Gericht pflegen die Anwälte ihre Befragten oft in die Defensive zu drängen mit der gleichen Weise: Antworten sie nur mit Ja oder Nein.
Wer sich darauf einlässt, ist sogar gezwungen, nicht die Wahrheit zu sagen, weil in solchen Fällen nur Lüge oder Teilwahrheit herauskommen wird. Und: Diese Typen, die wissen das ganz genau. Denn du kannst niemanden belasten, der die Wahrheit sagt. Doch wenn du jemanden dazu gebracht hast, notfalls gesetzlich, zu lügen, dann wird das Ergebnis gegen ihn selbst gewertet.
Natürlich kann beim Lügen oberflächlich nur auf das Motiv, die Absicht und die Konsequenz geblickt werden, doch das einseitige Hinschauen macht das ganze Unterfangen im Sein dennoch nicht zur vollständigen Lüge, so viel und so groß oder schwerwiegend das Gelogene auch sein mag.
Ich sehe gerade, dass wir fast da sind. Siehst du da hinten den Waldrand? Da müssen wir hin. Ein Weilchen wird es also noch dauern. Somit haben wir noch Zeit für:
Die Brüderlichkeit
Was macht den Begriff, schon im Ansatz ohne sich mit ihm zu beschäftigen, für die Menschen wertlos? Allein schon vom Hinschauen her. Brüder! Wo sind die Frauen, die Mädchen, die Mütter, kurz: Sämtliche Menschen des weiblichen Geschlechts werden bei diesem Begriff ausgeklammert, unabhängig davon, was dieser Begriff in seiner Tiefe und Motivation bedeuten mag.
Haben wir je von einer "Schwesterlichkeit" gehört? Also ich nicht. Und Geschwisterlichkeit, nur selten, obwohl da mehr Schwestern enthalten wären, und von Brüdern keine Spur. Also: Es kann nicht angehen, dass Frauen sich "brüderlich" verhalten sollen, selbst wenn der Begriff etwas anderes aussagen soll als er offen zeigt. denn sie SIND keine Brüder sondern Mädchen, Frauen oder Menschen.
Menschlichkeit wäre hier der Begriff, den ich für Brüderlichkeit einsetzen wollen würde, denn Menschlichkeit beinhaltet alle Menschen und nicht nur eine geschlechtsorientierte Auswahl oder Anpassung.
Die Arbeit
(Philosophischer Bericht einer virtuellen Reise in ein unbekanntes Land)
Kapitel 2
Es gibt da noch so zwei ähnliche Sätze, der eine wird Johann Wolfgang von Goethe zugeschrieben und der zweite dem biblischen Jesus:
- Wer noch nie eine Frau zum Knaben gemacht......
- Wenn die Frau sich zum Manne macht......
Da klingt auch: "Wenn die Schwester sich zum Bruder macht" oder "Wenn die Schwester ein Bruder geworden" - mit drin. Und das kann es echt nicht sein, wenn es um hohe, ideelle Werte der Menschen geht und den Umgang miteinander.
Begriffe, die offenkundig etwas ganz anderes aussagen als sie möglicherweise gemeint sind, sind schädlich und nur für eine geringe Gruppe Auserwählter von wichtigem Sinn. Und nicht für Menschen. Denn welcher Mensch in der Alltagswelt ist schon mit der Befähigung besegnet, erst mal in die tiefen Labyrinthe zu kraxeln, um in völliger Erschöpfung vielleicht doch nicht den eigentlichen oder wahren Sinn zu entdecken, der da "HINTER" steckt?
Oh, wie ich sehe, sind wir da. Tja, jetzt können wir ja gleich den ersten befragen, der uns begegnet. Schau mal, der da, er ist uns doch ziemlich am nächsten. Ja, da vorne am Waldrand, der dabei ist, die schweren Baumstämme zu stapeln. Hören wir doch direkt mal, was er über
Arbeit
zu sagen hat. Ein bisschen wirkt er wie Arnold Schwarzenegger in jüngeren Jahren, wo mir der Film "Herkules in New York" einfällt. Seine Beine sind fast so kraftvoll gebaut wie die Stämme, die er schleppt und wälzt. Mächtig am Schwitzen, nur ein weißes Feinripp an wie Bruce Willis in "Stirb langsam" und seine Energie scheint trotzdem unermüdlich zu sein. Seine Hose ist wohl aus Kokosmatte gefertigt und jetzt hat er uns gesehen, stutzt und beendet seine Tätigkeit, kommt mit gemütlichen Schritten etwas auf uns zu:
Das Gespräch mit dem Fremden
- Hallo Fremder, ich begleite jemanden, der etwas von eurem Sein erfahren möchte. Es gibt Dinge, die ziemlich unklar im Verstehen bleiben, wenn du nicht hilfst, das Dunkel mit Licht zu füllen. Wäre es möglich, einiges von deiner Zeit zu bekommen?
- Hallo Unfreie, ihr seid entweder Interessierte, Botschafter, Überbringer oder Neugierige, sonst könntet ihr euch hier im Außenfeld nicht so frei bewegen. Worum geht es, welches Licht kann ich euch geben?
- Arbeit! Erkläre meinem Begleiter bitte das Wesen, die Bedeutung und den Begriff der "Arbeit". Er sagt nämlich "Arbeit sei immer Leistung, nur Leistung nicht immer Arbeit" und ist noch immer schwanger mit der Grundhaltung, dass sogar das, was wir dich gerade gesehen haben tun, Arbeit sei. Mit anderen Worten, er sah dich gerade arbeiten.
- Arbeit?! Ihr kommt wohl aus dem Sklavenreich. Nur Sklaven arbeiten. Oder was meint ihr, weshalb wir hier sind und in Freiheit leben? Wir leben hier, wir arbeiten nicht, keiner von uns. Und alles, was ihr uns tun seht, hat nichts mit Arbeit im Sinn. Wenn ich euch unser Land im Inneren zeige, wird euch vieles bekannt vor kommen, doch jede Tätigkeit, der ihr begegnet, ist keine Arbeit. Bei uns gibt es keine Sklaven und keine Herrscher und darum auch keine Arbeit. Arbeit ist die Leistung der Sklaven für die Herrscher. Deshalb sind wir damals gegangen und kehren nie mehr zurück und wir lassen in unser Land nur freie Menschen rein und keine Unfreien. Wer jedoch frei sein will, ist jederzeit willkommen, wenn er durchleuchtet wurde. Manipulöre müssen wieder gehen. Das ist unser einziges Gesetz, das nötig ist, damit wir hier stets in Freiheit leben können.