Arbeit und Soziales im neuen System

Es ist ein gesamtgesellschaftliches Phänomen. Natürlich gibt es hier unterschiedliche Ausprängungen und nicht jeder Wohlhabende ist auch egoistisch.
Ich denke aber, dass das zumindest einer der Gründe ist, warum Veränderungen ausgebremst werden.

Wie viele sind denn "reich"? Wie wird denn Egoismus erzeugt? Wer oder was ist dafür verantwortlich, dass "Macht" erstrebt wird? Wer erstrebt Macht? Ein Anlass wird dies sicher sein, doch ist es tatsächlich auch eine Ursache für diese, ich sage mal "Krankheit"?
 
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Dann wäre es auch nötig zur Kenntnis zu nehmen das jeder nur nach SEINEN Fähigkeiten zum Gemeinwohl beitragen kann, einer mehr und einer weniger, dass dies aber nicht den Wert des jeweiligen Menschen ausmachen kann.

Der Mensch ist leider ein Egoist!
Dem modernen Menschen interessiert das Allgeinwohl nur zweitrangig,erstrangig interessiert ihn sein eigenes Wohl.Und da ist es egal ob dieser egoistische Mensch reich oder arm ist.
Solange dies der Fall ist,ist jedes Gerede um soziale Gerechtigkeit oder von einer gerechten sozialen Gesellschaft Makulatur,und auch was den wahren Wert eines Menschen ausmacht ist solange nur Makulatur und eine Pseudodebatte.
 
JacquesDeMolay schrieb:
Der Spruch "Auf der Tasche liegen" wird sehr oft benutzt, wenn es um die Fragen für Soziales geht, von jenen, auf die der Spruch "Auf dem Rücken stehen" sehr passend ist. Das Eine gibt es nur, weil es das Andere gibt. Dabei wäre es doch gut, wenn beides nicht mehr vorhanden wäre.
Du hast vollkommen Recht, aber das gab es in der Deutschen Demokratischen Republik doch bereits: Vollbeschäftigung, gute und kostenfreie Gesundheitsversorgung, keine großen Lohnunterschiede, Spottpreise für Nahrung, Mobilität, Kultur und so fort.

JacquesDeMolay schrieb:
Und dies ist möglich, wenn sich eine soziale Gesellschaft entwickelt. Die Kranken werden nicht mehr abgeschoben sondern kurieren ihre Gebrechen aus und sind nach der vollständigen Genesung wieder vollständig mit dabei.
In der Demokratischen Republik arbeiteten sogar Behinderte ganz normal, eben nach ihren Möglichkeiten. Für den Kapitalisten ist so etwas undenkbar, denn ein Behinderter leistet weniger, braucht aber genauso viel zum Leben wie ein gesunder Arbeiter. In einer Republik, wo der Profit nicht maßgeblich ist, ist das kein Problem, daher auch Kindergärten in jedem Dorf und so weiter. Ich kenne eine Geschichte, wo man sogar einen Alkoholiker, der eines Tages nicht mehr zur Arbeit kam, offiziell zu Hause abgeholt hat, um ihm zu helfen und wieder in die Arbeit/das öffentliche Leben zu integrieren, ohne ihn abzustrafen. Auch entlassene Strafgefangene hatten zum Zwecke der Resozialisierung vor allen anderen ein Anrecht auf z.B. eine Wohnung. Andere Produktionsverhältnisse - anderes Bewusstsein.

Soziale Gesellschaft kann nur Sozialismus bedeuten, d.h. die Abschaffung des Rechts auf Privateigentum an v.a. den zentralen Produktionsmitteln, d.h. gemeinschaftliche, planmäßige Produktion zur Bedürfnisbefriedigung des Volkes statt zur Profitmaximierung für die Privaten. IMHO! ;)
 
Hast du darauf eine definitiv wahre Antwort?

Natürlich nicht, drum hab ich ja gefragt. Habe allerdings meine wahre Meinung, wo ich nicht weiß, in wie weit die nun an die wahre Antwort ranreicht. Zumindest ist mir soweit klar, dass nicht jeder Mensch egoistisch ist oder egoistisch handelt, da mir selbst schon einige begegnet sind. Sie haben auch eine ganz andere Lebensführung oder Einstellung zum Leben. Wenn ich mir die Völker betrachte, was ich so von Dokumentationen mitbekomme, dann sind die jenigen so gut wie gar nicht egoistisch, die wir "zivilen" auf unterschiedliche Weisen bekämpfen. Zum Beispiel werden Menschen aus dem Volk der Awa, eines der indigenen Völker, bei Sichtung von zivilen Holzfällern getötet wie Tiere, die nicht Leben dürfen. Weil sie der Gier im Weg sind.

Soziale Gesellschaft kann nur Sozialismus bedeuten, d.h. die Abschaffung des Rechts auf Privateigentum an v.a. den zentralen Produktionsmitteln, d.h. gemeinschaftliche, planmäßige Produktion zur Bedürfnisbefriedigung des Volkes statt zur Profitmaximierung für die Privaten. IMHO! ;)

Sozialismus halte ich für das Gegenteil einer sozialen Gemeinschaft oder Gesellschaft, weil Sozialismus durch Diktatur befehligt wird. Und in der angesprochenen ehemaligen Demokratischen Republik gab es das gar nicht. Dort wurden die Bedürfnisse auf den kleinsten Nenner reduziert, es war scheinsozial. Niemand kümmerte sich in den LPGs darum, das Heu noch zeitig einzuholen, wenn es regnete, weil die Zeit um war und jeder nach Hause ging. Nein, das ist kein gutes Beispiel. Und wer bestimmt, was das Bedürfnis eines jeden Menschen ist? Selbst, wenn ich dich gut kennen würde, hätte ich nicht das Haupt, dir sagen zu dürfen, was dein Bedürfnis zu sein hat. Wenn etwas nicht gedurft wird, wie es in der deutschen demokratischen Republik der Fall war, und in unserm heutigen Deutschland immer stärker zum Ausdruck kommt, dann ist Bedürfnisbefriedigung nur ein Schein, mit dem gerne über andere argumentiert wird. Nee, all das hat für mich nichts mit sozialer Gesellschaft zu tun.

Was das Private und das Eigentum oder Besitztum betrifft, dem stimme ich ohne Frage zu. Wird ja gegenwärtig darüber verhandelt uns das Wasser abzustehlen, damit wir in nicht all zu weiter Zukunft uns um einen Schluck Wasser prügeln, wie die Penner um eine Flasche Bier. :)
 
Zumindest ist mir soweit klar, dass nicht jeder Mensch egoistisch ist oder egoistisch handelt, da mir selbst schon einige begegnet sind. Sie haben auch eine ganz andere Lebensführung oder Einstellung zum Leben.

Da gebe ich dir Recht,aber diese Menschen sind eindeutig eine Minderheit,auch durch ihre Einstellung und Lebensführung.
Wobei ich nicht davon ausgehe das es Menschen gibt die garkeinen Egoismus mehr haben,da sind die gewichtungen in den Menschen nur unterschiedlich.


Wenn ich mir die Völker betrachte, was ich so von Dokumentationen mitbekomme, dann sind die jenigen so gut wie gar nicht egoistisch, die wir "zivilen" auf unterschiedliche Weisen bekämpfen.

Die Naturvölker wissen das sie nur als Kollektiv überleben können.Wenn dieses Bewusstsein in den Menschen der Naturvölker vorhande ist wissen sie das Egoimus letztlich kontraproduktiv ist.
Und für ein zuwiderhandeln kannten Naturvölker grausame Sanktionen die zum Ausschluss aus dem Kollektiv führte,das heisst sie wurden der Wildnis überlassen in der sie bald starben ohne Schutz des Kollektivs.
Ein Naturvolk ist so klein das jeder den anderen kennt.

Nur,das lässt sich heute und auf die modernen Gesellschaften nicht mehr übertragen,vor allem auf Gesellschaften und Staaten mit milionen von Menschenn weil nicht jeder jeden kennen kann.
Der Versuch war der Sozialismus der scheiterte und scheitern musste weil es ein Versuch war die soziale Kollektivität von Naturvölkern auf Nationen mit millionen von Menschen zu übertragen in Form von geplanter Wirtschaft.
Die anonymität in einer Gesellschaft verleitet zu Egoismus,weil man nicht weiss und auch nicht direkt sehen kann wen man mit seinem Egoismus schadet.
 
JacquesDeMolay schrieb:
Sozialismus halte ich für das Gegenteil einer sozialen Gemeinschaft oder Gesellschaft, weil Sozialismus durch Diktatur befehligt wird.
Natürlich, bloß ist jede menschliche Gesellschaft die Diktatur einer Klasse: Diktatur der Sklavenhalter, der Feudalherren und nun eben der Kapitalisten. Was denkst du denn, warum es so krasse Armut gibt, obwohl wir das reichste Land Europas sind? Warum Millionen hungern, obwohl alle ernährt werden können? Und so weiter. Das Kapital diktiert und was der Arbeiter an Reichtum produziert, nimmt ihm der Kapitalist, weil ihm eben die Produktionsmittel, Banken usw. gehören.

Erich Mühsam schrieb: "Vom Klassenstaat reden, heißt von hölzernem Holz reden." Der Staat ist immer Ausdruck der Herrschaft einer Klasse. Und für mich stellt sich nur die Frage, welche Klasse im Staat herrscht: die Kapitalistenklasse oder unsere. Wer meint, dass die Demokratie zum Wohle aller ist und so fort, macht sich Illusionen. Daher brauchen wir die Diktatur der Arbeiter, indem wir das Privateigentum vergesellschaften. Der produzierte Reichtum muss allen gehören und nicht nur den Privaten und das geht nur, indem die Produktion auch in unseren Händen liegt.

JacquesDeMolay schrieb:
Und in der angesprochenen ehemaligen Demokratischen Republik gab es das gar nicht. Dort wurden die Bedürfnisse auf den kleinsten Nenner reduziert, es war scheinsozial. Niemand kümmerte sich in den LPGs darum, das Heu noch zeitig einzuholen, wenn es regnete, weil die Zeit um war und jeder nach Hause ging.
Ich will dich keineswegs angreifen, aber deine Argumentation muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen: Die DDR ist abzulehnen, weil in den LPG das Heu nicht abgeholt wurde. Wenn ich aber nun sage, dass in der BRD tausende Kinder hungern, die Rentner von der Rente nicht leben können, Hunderttausende keine Obdach haben, jedes Jahr neue Korruptionsfälle bekannt werden, die Löhne richtig scheiße sind und immer beschissener werden (Leiharbeit, Niedriglohn usw.), das Bildungswesen verkommt und und und, Missstände gibt es hier ja wie Sand am Meer - dann spricht all das aber nicht gegen den BRD-Staat oder wie? Entschuldige, aber ich finde deine Argumentation scheinheilig.

JacquesDeMolay schrieb:
Und wer bestimmt, was das Bedürfnis eines jeden Menschen ist?
Grundsätzlich soll im Sozialismus alles angeboten werden, was der Mensch braucht und besonders wichtig sind eben die Güter des täglichen Bedarfs, also Wohnungsraum, Nahrungsmittel, Kleidung, Hygiene, Mobilität, Kultur etc. Produziert wird, was die Produktion eben ermöglicht, je mehr Länder sozialistisch sind, desto einfacher gestaltet sich die Produktion, desto weniger ist man auf den Handel mit kap. Nationen angewiesen. Was, wie, wo, wann produziert wird, bestimmen verschiedene Institutionen, z.B. eine Planungsbehörde (habe die korrekte Bezeichnung vergessen). Also darin sehe ich nun kein Problem. Wenn wir regieren, bestimmen auch wir, was produziert wird.

JacquesDeMolay schrieb:
Wenn etwas nicht gedurft wird, wie es in der deutschen demokratischen Republik der Fall war, und in unserm heutigen Deutschland immer stärker zum Ausdruck kommt, dann ist Bedürfnisbefriedigung nur ein Schein
Wenn etwas nicht gedurft wurde, was genau meinst du damit? In jedem Staat sind gewisse Dinge verboten, was hat das mit den Bedürfnissen zu tun?

JacquesDeMolay schrieb:
Was das Private und das Eigentum oder Besitztum betrifft, dem stimme ich ohne Frage zu.
Das glaube ich nicht, denn du bist ja sozusagen nur gegen die vollständige Privatisierung. Der Punkt ist aber: Solang es grundsätzlich das Recht auf Privateigentum (an Produktionsmitteln, nicht an unseren Zahnbürsten...) gibt, solang wird es auch die Probleme unserer Gesellschaft geben: Armut, Hunger, Kriminalität, schlechte Produkte, Patente, scheiß Gesundheitssystem und so weiter. Die Privatisierung des Wassers ist nur eine logische Konsequenz aus der Tatsache, dass Menschen das Recht haben Privateigentum besitzen zu dürfen. Es wird auch nicht besser werden und du kannst auch wählen, was du willst, ändern wird sich nichts. Wer Milliarden Euro oder Dollar besitzt, lässt sich doch vom Pöbel nichts diktieren.

SchattenElf schrieb:
Der Versuch war der Sozialismus der scheiterte und scheitern musste weil es ein Versuch war die soziale Kollektivität von Naturvölkern auf Nationen mit millionen von Menschen zu übertragen in Form von geplanter Wirtschaft.
Dem stimme ich nicht zu. Dass sich überhaupt die Arbeiterbewegung entwickelt hat, von der Sozialdemokratie bis zum Marxismus, ist eine notwendige und logische Folge der kapitalistischen Ausbeutungsverhältnisse. Solang wir ausgebeutet werden, wird es auch eine Arbeiterbewegung geben, die dagegen angeht. Der Sozialismus ist gescheitert wegen der Konterrevolution des Imperialismus, man kann sagen, dass es mit Chruschtschow und der "Entstalinisierung" eingeleitet wurde. Aus den Fehlern der Sowjetunion können wir nur für die Zukunft lernen. Konterrevolutionen sind in unserer Geschichte nichts ungewöhnliches. Man schaue sich bspw. die national-demokratische Revolution an, die nach ihrem Sieg für eine gewisse Zeit vom Adel zerschlagen wurde (sog. Restauration). Siegreich musste sie dennoch sein, denn die bürgerlichen Produktionsverhältnisse waren "stärker" als die feudalen, so wie heute die sozialistischen "stärker" sind als die bürgerlichen. Der Sozialismus wird kommen oder die Zivilisation wird untergehen.
 
Ojeh. Wenn vom Alten in Gedanken etwas mit ins Neue genommen wird, dann ist völlig klar, dass es zu solchen Schlüssen kommt. Doch im gedachten neuen System hat Altes nichts verloren. Wenn wir vom Vorhandenen weiter denkend ausgehen, kommen wir im Kreis denkend wieder dort an, wo wir denkend begonnen haben. So wird nur Ersatz geschaffen und es wird weiterhin Menschen geben, die sich über dieses und jenes ärgern, aufregen und gegen jenes und welches protestieren. Wir tragen alle Spiritualität in uns, nur ist es so, dass nicht jeder auf dem gleichen Stand ist wie der Nächste. Der eine weiß davon, der zweite ahnt es, der dritte glaubt es, der vierte glaubt es nicht, der fünfte weiß sie anzuwenden, der sechste missbraucht sie, der siebte kann sie anderen Erklären, die bereits eine Ahnung haben, der achte kennt den Zugang, der neunte wehrt sich dagegen, der zehnte behauptet, es gäbe sie nicht und so weiter. Wie es mit allen Stufen des Lebens ist. Genauso gut kann ein Lehrling talentierter sein als sein Meister. Das Phänomen, welches am stärksten vorhanden ist in diesem Bezug, ist die Tatsache, dass fast nie jemand es jenen erklären kann, die nicht dran glauben oder gar Beweise fordern. Dieses Phänomen werden wir wohl auch ebenso nie ändern können, es sei denn, jemand wird vorher durch anderes überzeugt, so dass sich gefühltes Interesse einstellt. Wer ohne dieses Interesse gegen etwas protestiert, wird auf seinem vorhandenen Stand verharren.

Privateigentum ist Faustrecht. Wie in oder sogar vor der Steinzeit wird das Besitzende gegen Eindringlinge verteidigt oder das Besitzende von Eindringlingen erobert. Da hat sich nichts geändert. Im Gegenteil. Dieser Austausch fand in der gesamten Vergangenheit auf ähnliche Weise statt, wie in der Politik CDU und SPD sich ablösen. Staatlich und Privat.

Wenn jedoch Allen alles zugänglich ist und jeder sich nehmen kann/darf und tun kann/darf, was er möchte und dafür seine Tätigkeit, die er kann und tut so wie er sie kann, dann haben wir Menschen den Beginn eines neuen Systems ohne Ismen am Start. Kein Staat, der dem Volk verbietet. Kein Privateigentum, dass dem Volk sich verweigert. Und niemand wird in dieser Weise, auf den egoistischen Gedanken kommen, moralisch böse Taten zu begehen. Das tun nur Minderheiten, die Macht wollen und über andere Menschen herrschen. Und dass diese bei den Naturvölkern sanktioniert werden, ist doch völlig einleuchtend. Was wollen wir denn? Minderheiten, die uns befehlen, wie wir zu leben haben oder den Spieß umdrehen, und diese Macht-Minderheiten in Schach zu halten? Ohne diese Macht-Minderheiten gibt es kein Erwachen von Egoismus im Volk. "Macht" schürt und entfacht Egoismus.
 
@ Mels

du scheinst überzeugter Kommunist zu sein.

Der Sozialismus wird kommen oder die Zivilisation wird untergehen.

Die Zivilisation ist viel älter als der Sozialismus und ist bis heute nicht untergegangen.

Dass sich überhaupt die Arbeiterbewegung entwickelt hat, von der Sozialdemokratie bis zum Marxismus, ist eine notwendige und logische Folge der kapitalistischen Ausbeutungsverhältnisse.

Die Arbeiterbewegung hat sich erst nach der Industriellen Revolution entwickelt,man könnte sagen sie ist eine Konterrevolution der Industriellen Revolution,was aber nicht bedeutet dass diese Konterrevolution nicht berechtigt war.Zu der Zeit im 19.Jahrhundert herrschte ein Manchasterkapitalismus mit Kinderarbeit,Arbeitszeiten von 16 Stunden am Tag und ohne Sozialversicherungen.War jemand krank bekam er nicht nur keine Lohnfortzahlung sondern sein Arbeitsplatz wurde durch einen anderen Arbeiter sofort ersetzt.In dieser Zeit hatte der Begriff "Kapitalismus" auch seine Berechtigung.Nur kann man diesen Kapitalismus des 19.Jahrhunderts nicht mehr mit dem Kapitalismus von heute vergleichen,aber als Kampfbegriff wird er auch heute noch gerne benutzt.
Ausgebeutet wird und wurde immer nur der Grad der Ausbeutung war in der Zeit verschieden.

Der Sozialismus ist gescheitert wegen der Konterrevolution des Imperialismus,

Der Sozialismus ist an sich selber gescheitert und auch weil es immer eine Alternative gab.
Auch der Begriff Imperialismus ist ein Kampfbegriff und wird einseitig pauschal benutzt wie der Begriff Kapitalismus.
Rom war ein Imperium und imperialistisch,das osmanische Reich ebenso wie Grossbritanien und heute die USA.
Imperialismus hat nicht zwingend etwas mit einer Wirtschaftsordnung zu tun,denn auch das streben nach einem Weltsozialismus ist letztlich "imperialistisch".

Grundsätzlich soll im Sozialismus alles angeboten werden, was der Mensch braucht und besonders wichtig sind eben die Güter des täglichen Bedarfs, also Wohnungsraum, Nahrungsmittel, Kleidung, Hygiene, Mobilität, Kultur etc. Produziert wird, was die Produktion eben ermöglicht,

Die nötigen Gebrauchsgüter des Grundbedarfs für das Volk können nur deshalb günstig angeboten werden weil Güter die über den Grundbedarf hinausgehen so teuer sind um die Güter des Grundbedarfs zu subvensionieren.
Das heisst mit jedem Trabbi der in der DDR gekauft wurde wurden die Grundbedarfsgüter subvensioniert.Mit einem Fernseher war das genauso.
Das ist aber letztlich ein Bestrafungssystem.Im Sozialismus wird man bestraft wenn man etwas haben möchte was über den Grundbedarf hinausgeht.
So kann und wird eine Gesellschaft niemals dauerhaft funktionieren wenn ein Individuum sich zwar jeden Tag 10 Brotlaibe leisten kann,aber höchstens ein halbes Brot am Tag essen kann,oder der ÖPNV so günstig ist das man 30mal am Tag mit Bus und Bahn fahren kann,dies aber garnicht möchte.
So hatten die Bürger der DDR alle viel Geld,aber es gab nicht alles was sie sich dafür kaufen konnten.Und wenn,dann mussten sie lange darauf warten oder begünstigt sein wenn sie Systemkonform waren.;)
Deshalb wird der Sozialismus auch immer scheitern weil der Mensch in der Mehrheit danach strebt mehr zu haben als nur seine Grundbedürfnisse.Das ist das fatale am Sozialismus,der Mensch kann noch soviel arbeiten und leisten,aber er kann sich im Sozialismus nicht das für seine Arbeit und erbrachte Leistung kaufen was er möchte.
Auch das ist Ausbeutung.
 
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SchattenElf schrieb:
Die Zivilisation ist viel älter als der Sozialismus und ist bis heute nicht untergegangen.
Richtig, aber früher gab es auch keine Massenvernichtungswaffen in den Händen von Privateigentümern, die alles dafür getan haben und tun werden, um ihre Profite zu sichern. Der Imperialismus hat bereits zwei Weltkriege angezettelt und er ist aufgrund innerimperialistischer Widersprüche (USA/BRD - Russland - China) u.U. kurz davor den dritten Weltkrieg zu entfachen (Stichwort Syrien/Iran).

SchattenElf schrieb:
In dieser Zeit hatte der Begriff "Kapitalismus" auch seine Berechtigung.Nur kann man diesen Kapitalismus des 19.Jahrhunderts nicht mehr mit dem Kapitalismus von heute vergleichen,aber als Kampfbegriff wird er auch heute noch gerne benutzt.
Ausgebeutet wird und wurde immer nur der Grad der Ausbeutung war in der Zeit verschieden.
Wenn du einerseits sagst, dass der frühere Kapitalismus mit dem heutigen nicht vergleichbar ist, andererseits aber sagst, dass immer ausgebeutet wird (nur gradueller Unterschied), dann ist das eine paradoxe Aussage. Der Kapitalismus von damals ist mit dem heutigen eben deshalb vergleichbar, weil sein Wesen nach wie vor dasselbe ist: Ausbeutung der unterdrückten Klasse durch die herrschende Klasse. Ein gradueller Unterschied ist eben kein prinzipieller Unterschied.

Hinzu kommt, dass es nicht "den" Kapitalismus gibt. Der Kapitalismus der entwickelten Industrienationen bspw. ist ein anderer als der afrikanische oder süd-amerikanische Kapitalismus. In Teilen der Welt verfährt das Kapital genauso wie im 19. Jahrhundert, weil es auf die Extraprofite angewiesen ist. Dass z.B. das deutsche Großkapital uns einen gewissen Lebensstandard bietet und einige Schichten der Arbeiterklasse sogar gut bezahlt, hat verschiedene Gründe: Die Arbeiter haben in der Geschichte z.B. verschiedene Rechte erkämpft, d.h. der Klassenkampf (Gewerkschaft etc.) beeinflusst die Lebenssituation der Arbeiter. Für die gute Bezahlung bestimmter Arbeiterschichten gibt es im Marxismus auch einen Fachbegriff: Arbeiteraristokratie. Mit der Entwicklung der Produktivkräfte wurde z.B. eine höhere Qualifikation der Arbeiter notwendig, d.h. das Kapital brauchte gebildete Fachkräfte, was eine Erhöhung des Lebensstandards notwendig machte (breiter Zugang zu Bildung etc.). Auch ein Grund für gute Bezahlung ist das Ziel diese Arbeiterschichten (Vorgesetzte, Akademiker usw.) zu korrumpieren, getreu dem Credo: Wer vom System profitiert, entwickelt auch kein Interesse gegen das System.

Was ich hier in aller Kürze ausführe, sind nur einige Aspekte für die Unterschiede der kapitalistischen Gesellschaften. Das konkrete Stadium des Kapitalismus ist zusammengefasst durch spezifische ökonomische, soziale und politische Kriterien bestimmt. Das allgemeine Wesen das Kapitalismus dagegen ist sozusagen durch die generelle Funktionsweise kapitalistischer Wirtschaft (z.B. Mehrwertausbeutung) bestimmt - daher sind z.B. der Manchester-Kapitalismus (von damals) und der BRD-Kapitalismus dasselbe, obgleich sich ihre konkrete Ausprägung unterscheidet.

SchattenElf schrieb:
Ausgebeutet wird und wurde immer nur der Grad der Ausbeutung war in der Zeit verschieden.
Entscheidend ist nicht die konkrete Ausprägung, sondern die Tatsache, dass die Mehrheit der Menschen den Reichtum für wenige Private produziert, weil diese die Produktionsmittel besitzen (der Lohn, egal wie hoch er ist, ist immer nur ein geringer Bruchteil des Wertes, den der Arbeiter tatsächlich produziert - 1€ für dich, 999€ für den Unternehmer; der graduelle Unterschied besteht darin, dass der Arbeiter vor 100 Jahren 5 Cent bekam oder dass dein Vorgesetzter 5€ bekommt statt 1€). Deswegen kämpft die ungeheure Masse der Lohnarbeiter auf der Welt täglich um Lohn und Brot und deswegen schwimmen die Privateigentümer in Geld. Der Widerspruch zwischen der gesellschaftlich geleisteten Arbeit und der privaten Aneignung des Arbeitsprodukts ist zentrale Ursache gesellschaftlicher Konflikte und Missstände.

SchattenElf schrieb:
Der Sozialismus ist an sich selber gescheitert und auch weil es immer eine Alternative gab.
Im Grunde genommen sage ich gar nichts anderes. Der Sozialismus ist vorübergehend gescheitert, weil er erstens Fehler begangen hat und weil er zweitens die Auseinandersetzung mit dem Imperialismus verloren hat (Konterrevolution). Die Erklärung ist natürlich multikausal und auch äußerst kompliziert.

SchattenElf schrieb:
Auch der Begriff Imperialismus ist ein Kampfbegriff und wird einseitig pauschal benutzt wie der Begriff Kapitalismus.
Nein, der Imperialismus-Begriff ist jedenfalls im Marxismus sehr eindeutig definiert und kein Kampfbegriff. Seine Grundzüge sind (vgl. bei Interesse Lenin: Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus)

1. Konzentration der Produktion und des Kapitals, die eine so hohe Entwicklungsstufe erreicht hat, dass sie Monopole schafft, welche im Wirtschaftsleben die entscheidende Rolle spielen
2. Verschmelzung des Bankkapitals mit dem Industriekapital und Entstehung einer Finanzoligarchie auf der Basis des Finanzkapitals
3. der Bedeutungszuwachs des Kapitalexports im Verhältnis zum Warenexport
4. die Ausbildung internationaler monopolistischer Kapitalistenverbände, die den Weltmarkt unter sich aufteilen
5. die vollständige territoriale Aufteilung der Erde unter die kapitalistische Großmächte

Ebenso ist der Kapitalismus-Begriff im Marxismus sehr eindeutig definiert. Aber ich werde nicht wie ein Kasperl alles hoch und runter beten, bloß weil du diesbezüglich nicht differenzieren kannst/willst.

SchattenElf schrieb:
Imperialismus hat nicht zwingend etwas mit einer Wirtschaftsordnung zu tun
Ja, richtig. Wenn ich Imperialismus als auslaufende Gemüsessuppe definiere, hat er nicht zwingend etwas mit der Wirtschaftsordnung zu tun. Und?

SchattenElf schrieb:
denn auch das streben nach einem Weltsozialismus ist letztlich "imperialistisch".
Wenn ich "imperialistisch" mit etwa "Ausdehnung" oder "Erweiterung" gleichsetze, dann ist Sozialismus auch imperialistisch. Natürlich, aber was soll das denn nun aussagen? Du selbst gibst gar nicht an, was du darunter genau verstehst, dann ist es aber auch keine Kunst alles und nichts als imperialistisch zu titulieren. Das ist - ohne es böse zu meinen - wieder typisch: Man streitet um Begriffe und um die Inhalte geht es überhaupt nicht mehr.

SchattenElf schrieb:
Die nötigen Gebrauchsgüter des Grundbedarfs für das Volk können nur deshalb günstig angeboten werden weil Güter die über den Grundbedarf hinausgehen so teuer sind um die Güter des Grundbedarfs zu subvensionieren.
Du machst jetzt den Fehler, dass du sozusagen Sozialismus mit der DDR gleichsetzt. Grundsätzlich ist die Produktionsleistung (also was kann z.B. für welchen Preis angeboten werden) von den konkreten Bedingungen des jeweiligen Staates abhängig. Ein extremes Beispiel ist Kuba als Inselstaat: Kuba hat zurzeit keine andere Möglichkeit als gewisse Produkte aus dem Ausland zu importieren, weil allein das Land selbst (Größe, Beschaffenheit usw.) diesen und jenen Produktionszweig gar nicht zulässt. Daraus ist aber eben nicht zu schlussfolgern, dass ein sozialistischer Staat Zucker exportieren muss, um Nahrungsmittel importieren zu können und so fort. Ebenso wenig ist aus der konkreten Situation der DDR zu schlussfolgern, dass ein sozialistischer Staat alltägliche Gebrauchsgüter nur deshalb billig anbieten kann, weil er mittels anderer Produkte diese Gebrauchsgüter subventionieren muss. Das ist eine unzulässige Verallgemeinerung, die sozusagen von den konkreten, historischen Bedingungen abstrahiert.

Ganz davon abgesehen, dass deine Behauptung unbegründet ist bzw. du weder einen ökonomischen noch einen empirischen Beleg dafür hast.

Anderes Beispiel: Das Gegenteil von Kuba wäre weltweiter Sozialismus. Die Produktionskapazität der Industrie reicht doppelt und dreifach, um alle Menschen satt zu machen, auch um alle mit "Luxusgütern" (kein Segelboot, aber sowas wie PC, Spülmaschine usw.) zu versorgen. Denn die Billionen, die zurzeit auf den Konten der Ackermänner liegen, stünden dann allen zur Verfügung. Auch die Arbeitszeit würde sich bei Vollbeschäftigung dramatisch reduzieren. Wie also im Sozialismus konkret produziert werden kann, hängt logischerweise von den Möglichkeiten/Bedingungen ab. Und ob es dir nun gefällt, dass du im Kalten Krieg 1967 10 Jahre auf ein Auto warten musstest, ist Geschmackssache. Die 250.000 obdachlosen Berliner warten 2013 sicher gerne auch 20 Jahre auf ein Auto und verzichten vielleicht sogar auf Bananen, wenn sie dafür täglich was zu fressen bekämen und sich wieder wie Menschen fühlen könnten.
...:rolleyes:
 
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