Arbeit und Soziales im neuen System

L

Lincoln

Guest
Die Pflicht steht im Kontra zum Willen, wenn es um Arbeit und Soziales geht, wie es bisher im veralteten System der Fall ist. Was geschieht nicht alles? Burnout durch verpflichtende Arbeitskraft, Kündigungen durch verlängerte Krankheiten, Ersetzbarkeit wegen billigerem Personal, Plötzlicher Verlust der gewohnten Lebensumstände, und, und, und. Im Grunde geschieht dies alles, wegen der Hörigkeit zu diesem noch vorhandenen System in der Wirtschaftlichkeit die Spitze erklommen hat. Selbst Krankenhäuser werden nicht mehr zum Ziele der Heilungen und Gesundungen geführt sondern ebenfalls zur Erwirtschaftung von Geld. Und wie es im Kapitalverein so ist, das Soziale fällt unten durch, wird als minimale Almosen gehandelt, was lediglich eine verlängerte Sterbehilfe ist, aus der sich nicht wenige durch einen schnelleren Abgang befreien. Wer weiterhin für dieses System sich stark macht, liebt es wohl, sein Leben auf dem Rücken seiner Mitmenschen zu halten, denn noch sind sie ja da, um tragen zu können, weil sie ja durch jene neuen Fallenden ausgetauscht werden, wenn die bisherigen auf den Friedhof kommen. Der Spruch "Auf der Tasche liegen" wird sehr oft benutzt, wenn es um die Fragen für Soziales geht, von jenen, auf die der Spruch "Auf dem Rücken stehen" sehr passend ist. Das Eine gibt es nur, weil es das Andere gibt. Dabei wäre es doch gut, wenn beides nicht mehr vorhanden wäre.

Und dies ist möglich, wenn sich eine soziale Gesellschaft entwickelt. Die Kranken werden nicht mehr abgeschoben sondern kurieren ihre Gebrechen aus und sind nach der vollständigen Genesung wieder vollständig mit dabei. All die Regeln, Vorschriften und Pflichten machen das bisher unmöglich und das, obwohl es die Möglichkeit gibt, gemeinsam anders zu handeln und zu leben. Niemand ackert sich mehr zum Krüppel sondern nur so weit, wie er selbst weiß, dass er auch morgen noch voll dabei ist und Freude seine Arbeit vollbringt.
 
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Interessanter Gedanke, aber das Konzept und die konkreten Umsetzungspläne klingen ein bisschen ... unfertig.
 
Bisher ist es ja auch nur ein "Gedanke". Konzept und Umsätzungspläne können sinnvoll nur von Interessierten gemeinsam entworfen werden sonst landen wir wieder da, wo wir schon sind, wo einer entwirft und andere absegnen durch innere gemachte Kompromisse. Wer schon am Anfang ein Fertighaus haben möchte, lässt sich ja auch von Architekten vorschreiben, wie sein Haus sein soll. Sowas darf nicht sein, sonst sieht das Gebäude nur von außen interessant aus und innen ist was ganz anderes. @Hikari: Wie war das? Hattest du nicht irgendwelche konzepierten Vorschläge, die an einem Platz wie diesem Wohnung finden könnten?
 
Grundsätzlich finde ich die Überlegung gut, ich denke jedoch zuerst müssten wir uns darüber klar werden, was Geld wirklich ist, nämlich ein Tauschmittel zwischen Waren und Dienstleistungen. Genau diesen Platz müssten wir ihm auch zuweisen und aufhören, Geld um des Geldes willen zu verherrlichen.

Dann wäre es auch nötig zur Kenntnis zu nehmen das jeder nur nach SEINEN Fähigkeiten zum Gemeinwohl beitragen kann, einer mehr und einer weniger, dass dies aber nicht den Wert des jeweiligen Menschen ausmachen kann.

Wenn wir dann noch Grausamkeit und Gleichgültigkeit aus unserem Leben verbannen könnten wären wir einen großen Schritt weiter in Richtung friedlicher und sozialer Gesellschaft.

Die Schwierigkeit an der Sache ist erstens, dass es fast unmöglich ist aus dem derzeitigen System auszusteigen ohne Geld zu haben :-( und zweitens, dass derjenige, der anfängt zu sagen, ich trag Dir gern einen Teil Deiner Last weil Du es nicht kannst (können willst) meistens ausgenutzt wird...

LG Fen
 
Die Schwierigkeit an der Sache ist erstens, dass es fast unmöglich ist aus dem derzeitigen System auszusteigen ohne Geld zu haben :-( und zweitens, dass derjenige, der anfängt zu sagen, ich trag Dir gern einen Teil Deiner Last weil Du es nicht kannst (können willst) meistens ausgenutzt wird...

Ja, das bringt es so ziemlich auf den Punkt.

Ist Geld nur Geld? Oder ... ist es mehr? Oder vielleicht ... weniger? Nun, es ist nicht einfach, es ist aber auch nicht kompliziert.
Ändert sich deine Position, dann ändert sich auch deine Sichtweise. Was für eine seltsame Sache Geld doch ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

ja, Geld ist nur Geld....allerdings macht es natürlich einen Unterschied ob Du welches hast oder nicht, zumindest im derzeitigen System.

Solange wir glauben, dass es uns glücklich macht möglichst viele materielle Dinge zu besitzen sind die meisten nocht offen genug dafür, zu erkennen was wirklich glücklich macht...ich geb aber zu, mit voller Hose (sprich ohne materielle Sorgen) ist leicht stinken...

Ich meine, das auch unsere Gewohnheit sich in Ballungszentren zusammenzurotten (weil Jobs, Öffis, bessere Infrastruktur) einen gewissen Anteil an den derzeitgen Problemen hat. Als gebürtige Großstädterin (die jetzt am Land lebt) kenne ich natürlich die Vorteile des Stadtlebens, Menschengerechter leben kann man aber sicher eher im ländlichen Raum.

Ändern kann man aber nicht die Gesellschaft, sozusagen diktatorisch von oben, Änderungen kann man nur bei sich selbst, in der Familie und dem sozialen Umfeld Schritt für Schritt herbeiführen. Wenn der Wunsch nicht aus den Menschen selber kommt anders zu leben und ein neues Wertesystem zu entwickeln wird es vermutlich nicht funktionieren.

Man kann nur hoffen, das wir als Menschheit dafür noch genug Zeit haben.

LG Fen
 
Die Schwierigkeit an der Sache ist erstens, dass es fast unmöglich ist aus dem derzeitigen System auszusteigen ohne Geld zu haben :-( und zweitens, dass derjenige, der anfängt zu sagen, ich trag Dir gern einen Teil Deiner Last weil Du es nicht kannst (können willst) meistens ausgenutzt wird...

Stimmt Fenfire, ohne Geld sofort auszusteigen ist für Menschen, die nicht allein leben, nicht möglich, wenn sie nicht auseinander brechen oder alles verlieren wollen, was nicht Sinn macht für das neue soziale System. Wenn jedoch ein neues Bewusstsein zum Geld entstehen würde, dann wäre Geld im ersten Schritt nur noch das, was es zu Anfang auch mal war, ein allgemeines Tauschmittel. Doch Geld ist schon lange kein allgemeines Tauschmittel mehr, denn es muss ja dafür bezahlt werden, um Geld zu haben und es wird dafür bezahlt, weil Geld erhalten wird, weshalb viele "für Geld" arbeiten müssen, statt Geld im Tausch gegen eine Tätigkeit zu erhalten, wobei Geld eigentlich nur der Tauschwert von Waren war.

Das Wirgefühl um die Lasten zu tragen, die ein Einzelner nicht vermag, ist mir eher dahinführend als das Ichgefühl, weil beim Ichgefühl noch diese Trennung vorhanden ist. Und wenn wir sagen, wenn jemand etwas nicht "kann", dieses allgemein als "nicht können wollen" bezeichnen, dann werden wir auch ungerecht glauben, "der/die will ja nur nicht" und schon sind wir wieder bei den Vorurteilen angelangt, die im Grunde am Start zerstören, was aufgebaut werden möchte. Irgendwie liegt da noch eine verpflichtende Angelegenheit im Gedanken wie "Du hast zu wollen". :)


Ändert sich deine Position, dann ändert sich auch deine Sichtweise. Was für eine seltsame Sache Geld doch ist.

Mmmmh, bist du wirklich der Meinung, Hikari, dass grundsätzlich jeder seine Sichtweise ändert, sobald sich seine Position ändert? Falls ja, dann brauchen wir uns gar keine weiteren Gedanken zu machen, denn wenn Positionen wichtiger sind in jedem Menschen, dann wird es nie eine sozialere Gesellschaft geben.

Ändern kann man aber nicht die Gesellschaft, sozusagen diktatorisch von oben, Änderungen kann man nur bei sich selbst, in der Familie und dem sozialen Umfeld Schritt für Schritt herbeiführen. Wenn der Wunsch nicht aus den Menschen selber kommt anders zu leben und ein neues Wertesystem zu entwickeln wird es vermutlich nicht funktionieren.

Teilweise stimme ich dir zu, Fenfire, diktatorisch kann eine Gesellschaft nicht geändert werden, doch auch das, was schon immer versucht wird, bringt keine sozialen Änderungen, höchstens einige Tropfen auf dem heißen Stein, die verpuffen. Denn Änderungen bei sich selbst, in der Familie und im Umfeld können doch nur dann eintreten, wenn es bereits soziale Gedanken gibt, die ausbaufähig sind. Wer nichts von allem weiß, weil das gegenwärtige System keine Zeit erübrigt, sich darüber intensive Gedanken zu machen, zusätzlich mit Desinformationen zugeschüttet wird, ist wohl schwer empfänglich für diese doch neuartigen Gedanken, wenn sie auch schon uralt in den hintersten Träumen schlummern. Daher schrieb ich ja in der Eröffnung, dass nur "Interessierte" gemeinsam etwas bewegen könnten, weil ich der Meinung bin, dass gerade eine Gesellschaft durch gemeinsame Gedanken, die sich nicht auf Desinformationen stützen, innerhalb der Gesellschaft etwas ändern können. Wenn wir nur im eigenen Umfeld was säen wollen, dann wird es eben wegen den vielen Klauseln des jetzigen Systems nicht greifen. Es geht ja nicht darum, jemandem etwas aufzutrichtern, das tun die Politiker schon seit eh und jeh und es ändert sich nichts, höchstens wird eine Jacke durch eine andere ausgetauscht. Es gibt den Glauben, dass jeder zur Gesellschaft dazu gehört und solange dieser Glaube besteht und nicht unterschieden wird, zwischen Passiv und Aktiv, wird eine Gesellschaft auch stets aus allen Menschen bestehen. Die Passiven, die nicht aktiv zur Gesellschaft gehören, haben eher eine Chance, gesellschaftlich was zu bewegen als wenn sie selbst glauben, Teil der Gesellschaft zu sein, denn wer zerstört freiwillig, was er bereits hat? Etwas resignierend aufgeben ist ja doch etwas anderes als etwas bewusst zu zerstören.
 
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Mmmmh, bist du wirklich der Meinung, Hikari, dass grundsätzlich jeder seine Sichtweise ändert, sobald sich seine Position ändert? Falls ja, dann brauchen wir uns gar keine weiteren Gedanken zu machen, denn wenn Positionen wichtiger sind in jedem Menschen, dann wird es nie eine sozialere Gesellschaft geben.

Es ist nicht meine Aussage, aber ich denke an ihr könnte was dran sein.
Menschen sind nun mal keine göttlichen Wesen. Okay, das stimmt vielleicht auch nicht so ganz.

Besser wäre: Menschen sind keine Wesen der reinen Vernunft und auch keine reinen, spirituellen Wesen.
Unser Weltbild und unsere Ansichten sind nur die Summe der eigenen Gedanken, die wiederrum das Resultat unserer Veranlagung und unserer Erfahrungen sind.

Hier eine passende Studie:
Je reicher, desto selbstsüchtiger

Es ist ein gesamtgesellschaftliches Phänomen. Natürlich gibt es hier unterschiedliche Ausprängungen und nicht jeder Wohlhabende ist auch egoistisch.
Ich denke aber, dass das zumindest einer der Gründe ist, warum Veränderungen ausgebremst werden.
 
@ Jaques

ja, diese "Du hast zu wollen" - Geschichte zu lösen ist schwierig.
Einerseits wollen wir natürlich nicht, das wer muss, andererseits ärgern wir uns, wenn wir selbst Verantwortung oder Aufgaben übernehmen natürlich schon wenn andere dass nicht tun...also so ein wenig "Gruppendruck" das jeder etwas beitragen sollte (gern im unterschiedlichen Ausmass, wir haben ja auch nicht alle die gleichen Fähigkeiten) ist für mich schon noch ok.

Ich stimme Dir auch zu, dass es durchaus nötig und legitim ist "Werbung" für eine solidarische und sozialere und auch spritueller Gesellschaft zu machen, allerdings befürchte ich, dass, wenn es in eine Bewegung - egal ob Partei oder sogenannte Bürgerbewegungungen - ausartet genau das passiert, ewas in solchen Vereinigungen immer passiert. Ein paar wenige teilen sich die Macht, ein paar mehr sind gefütterte Mitläufer und noch ein paar mehr glauben da grad die Heilsbringer gefunden zu haben.

In meinem - relativ grossen - sozialen Umfeld sind viele Menschen die sich zu diesen Themenbereichen Gedanken machen, sie haben unterschiedliche Schwerpunkte (Menschen- oder Tierrechte, Umwelt, ect.) aber grundsätzlich gehe ich davon aus, dass schon ein großer Teil der Menschen in den Ländern mit einer gewissen sozialen Sicherheit bereit dafür sind, über den Tellerrand des Gewohnten hinauszublicken und daran zu arbeiten, das Leben auf unserem Planeten besser zu gestalten. In der Ländern mit Kriegen, Hungersnöten, Naturkatastrophen und ähnlichen Problemen steht für den Großteil natürlich erst Mal das eigene, bzw. das Überleben der Familie im Vordergrund.

Um das Wir - Gefühl über das Ich-Gefühl zu stellen sind wir (und ich schliesse mich da gar nicht aus) vermutlich noch einige Zeit nicht reif genug - arbeiten können wir aber daran :)

Ich glaube nicht, dass es die Passiven sind, die etwas ändern können, sonst wären sie ja nicht "passiv" sondern die Aktiven, die davon überzeugt sind, dass sie, wenn sie aufgeben was sie bereits haben was besseres dafür bekommen können.

LG Fen
 
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Ich glaube nicht, dass es die Passiven sind, die etwas ändern können, sonst wären sie ja nicht "passiv" sondern die Aktiven, die davon überzeugt sind, dass sie, wenn sie aufgeben was sie bereits haben was besseres dafür bekommen können.

LG Fen

Hier hast du meine Kernmeinung nicht verstanden. Es geht um die gegenwärtige jetzige Gesellschaft. Und die "Aktiven Dieser" Gesellschaft, so wie sie ist, wollen diese in ihrer Form auch so behalten. Und es sind ebenfalls jene, die "ausbremsen", wie Hikari in anderem Aspekt erwähnt hat. Denn das Ausbremsen geschieht nicht nur in den oberen Rängen. "Passiv" heißt hier: Nicht zur gegenwärtigen Jetztgesellschaft, so wie sie ist, dazugehörig. Jeder, der etwas ändern will oder auf irgendeine Weise dazu beiträgt, gehört zur "Passiven Gesellschaft".

Der erwähnte Gruppendruck ist grundsätzlich verkehrt, bremst ebenso aus wie das Gegenteil, denn wer entscheidet hier, wieviel Druck bei wem angebracht ist und wo wieviel nicht? Da ist immer noch Herrschen im Spiel, was be- und verhindert. Da scheint wohl noch mehr Herzarbeit nötig, um den Hochverstand zu senken. Klar ist jedenfalls, dass ohne Spiritualität nichts läuft, denn ohne diese hat der Mensch keinen Zugang zu sich selbst. Eine Politbewegung darf nicht entstehen, weil eine solche nur den Mantel austauscht. Das Denken, das bewusste Denken und Fühlen an und in solche Gedanken und Gefühle verhindert schon am Start eine mögliche Änderung, da sie somit an Altem haften bleibt.

Jacques
 
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