Das stimmt schon. Ich hab keine Ahnung, was da in meinem Gehirn vor sich geht bei den Depressionen. Man Neurologe war nicht so wirklich einer der Besten würd ich sagen. Er diagnostizierte mir Depressionen, verschrieb mir Antidepressiva und das wars eigentlich. Es wurde mir auch mal gesagt es gäbe verschiedene Arten von Depressionen. Davon hat er nichts erwähnt.
Weiß nicht, ob das wirklich stimmt und wenn ja welche ich habe.
Also, ganz grob, gibt es zwei Arten von Depressionen. Die ersten hängen mit einer erblichen Veränderung an gewissen grundlegenden Gehirnsubstanzen zusammen, die zweiten sind psychologisch. Ich selber vermute mal, dass die erste Art total selten vorkommt, und das meiste psychologisch ist, aber die Neurologen und Psychiater werden das eher auf die andere Seite verschoben sehen. (Weiß nicht genau, wie es bei den Depressionen ist, bei der Schizophrenie meinen viele - unter anderem auch einer, der ist Psychiatrieprofessor an der Uni Wien, bei dem musste ich mal vorsprechen - dass das eine Erbkrankheit ist, obwohl es genausoviele Untersuchungen gibt, die das widerlegen als befürworten.)
(Und wenn ich mich selber so anschaue, ist da schon ein Zusammenhang mit vererbten Gehirnstrukturen, aber ich sehe das nicht als krankhaft, sondern eher als besser als bei den Normalen.) (Als verschieden halt, der Hauptunterschied ist die Sensibilität und die innere Dynamik, und je nachdem, in was für einer Umgebung man ist, kann das besser oder schlechter sein.) (Schlechter in der heutigen Gesellschaft, besser ist es in einer gesunden Gesellschaft, also meine ich, eigentlich ist es besser.)
Und zwar ist es so, dass es im Gehirn zwei Hauptebenen gibt, ganz oben, das ist der Neocortex, die Großhirnrinde, da ist dein Bewusstsein, und da werden alle Erfahrungen gespeichert, von dort steuerst du deinen Körper, dort ist Sprache und logisches Denken etc.
Und darunter, da ist die (mehr oder weniger) automatische Basis. (Die ist nicht so einheitlich, wie ich es jetzt darstelle, aber der Einfachheit halber.) Z. B. das Atemzentrum, das regelt die Atmung, und das Hunger- und das Durstzentrum, alles, was den Körper steuert (außer die willkürlichen Muskelbewegungen).
Und diese Basis, die steuert auch die grundlegenden Zustände der Großhirnrinde. Etwa gibt es da einen Nucleus (so heißen die Kerne, das sind kleine Nervenhaufen, die ihre Fortsätze über das ganze Großhirn ausstrecken), der regelt, ob du wach bist oder schläfst, indem er die Geschwindigkeit aller anderen Nervenzellen beeinflusst, und dieser Einfluss ist ganz schön stark, wenn du dir vorstellst, wie klein so ein Nucleus ist, und wie groß der Rest vom HIrn ist.
Und da gibt es auch welche, die steuern die Motivation, und manche steuern die Kombination der Vorgänge oben, und es gibt auch einen, der ist nur dazu da, um Angst zu erzeugen. Und der ist wieder total stark, wenn der Angst einschaltet, beeinflusst das das ganze Gehirn.
Na gut, es ist aber nicht so, dass die da unten die obere Ebene einfach nur steuern, sondern von oben kommt auch ein Feedback. Wenn du also unbedingt wach bleiben willst, weil irgendwas voll aufregend ist, dann wird an den Nucleus runtergegeben, er soll jetzt auf wach geschaltet bleiben, und erst später auf Schlaf umschalten.
Und bei der Angst, da kann man auch von oben entweder runterfunken, dass gar kein Grund da ist, und er die Angst abschalten soll, aber leider kann man auch das Gegenteil. Und bei der chronischen Angst sind in der Großhirnrinde ganz viele kleine Schaltungen ständig aktiv, die alle ein bisschen aufs Angstzentrum runterfunken, und das ist dann ständig übererregt. (Ein ganz klein wenig aktiv kann es immer wieder sein, ich hab gemerkt, dass es sogar beim Denken manchmal gut ist, wenn eine kleine Angst raufkommt, die so klein ist, dass man sie gar nicht als Angst bezeichnen würde, nämlich, wenn man einen falschen Gedanken hat.)
Aber zu viel Angst, das ist ungesund, deshalb musst du erst mal lernen, welche Schaltkreise das sind, die andauernd die Angst einschalten, und zweitens, wie man das Angstzentrum auch willentlich ausschaltet.
Okay, später mehr, es wäre natürlich gut, wenn du das alles schon wüsstest, weil das gehört eigentlich zur Grundbildung, nur leider wurde das alles erst in den letzten zehn bis zwanzig Jahren entdeckt, deswegen wissen die Leute noch nicht so viel darüber.
Vielleicht siehst du gerne Videos, das wäre am einfachsten, ein bisschen was übers Hirn zu lernen:
http://www.br-online.de/br-alpha/ge...d-spitzer-gehirnforschung-ID1213783033707.xml
Ja, und zu der ersten Art von Depression, da nimmt man halt an, diese Leute haben entweder zuwenig aktivierende Nerven in diesen Kernen, oder einen zu starken Angstkern. Da muss man aber dazusagen, dass das sowieso bei jedem Menschen anders ist, und dass man ja auch von oben, von der Großhirnrinde, darauf Einfluss nehmen kann, und das ist in jedem Fall besser als Medikamente. (Nur ganz selten hat jemand wirklich so eine schiefe Gehirnchemie-Veranlagung, dass es echt krankhaft ist, und die müssen dann halt wirklich ihr ganzes Leben was einnehmen.)