Antidepressiva

Muckel schrieb:
So schnell werden Menschen abhängig gemacht von Antidepressiva. Und schnell ist es verschrieben. Die Pille als Lösung der Probleme? Nein danke, es geht auch anders! Klar sind starke Depressionen eine ernstzunehmende Krankheit. Aber nur mit Tabletten kommt man aus dem Loch niemals raus. Da müssen zusätzlich noch ganz andere Dinge passieren.
Das ist meine Meinung dazu.
Gruß Muckel

Hallo Muckel,

Du hast Recht, sicherlich werden zu oft Antidepressiva verschrieben, wo es nicht nötig ist (genau wie andere Medikamente auch). Dass zusätzlich noch andere Dinge passieren müssen - da stimme ich Dir zu 100 % zu. Man kann natürlich nicht einfach Pillen nehmen und gut is´!

Nein, zusätzlich sollte man z. B. eine Therapie machen (was ich auch tue). Letztlich muss es natürlich jeder selber wissen. Keinesfalls sollten Antidepressiva leichtfertig genommen werden, ganz klar!

Grüße
der Krümel
 
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Athena schrieb:
Ich denke, ich werde mich eher auf die Kombination gewisser Tees konzentrieren und der Rest ist dann Arbeit an sich selber.
Joga und Meditation bieten sich bestimmt auch an, aber dazu muß ich erstmal zur Ruhe kommen und das ist sehr schwer für mich.

Ich danke euch!!!

Athena

Du musst nicht zur Ruhe kommen, um mit Yoga oder Meditation zu beginnen, mache es einfach und fühle die Wirkung, der Rest ergibt sich von selbst :)
Ich habe mit Yoga begonnen, als ich ganz unten war/kraftlos, deprimiert, unruhig, unkonzentriert und das war genau der richtige Zeitpunkt dafür.
Bei Selbstzerstörung übrigens auch ideal, da du ein gute Körperwahrnehmung bekommst und dich lernst auf sehr positive Weise zu fühlen, das nimmt dir ziemlich bald die "Lust" an der Selbstbeschädigung :)
Alles Gute, du kannst mir gerne eine pm schreiben, wenn du mehr Informationen möchtest.
 
Krümelchen schrieb:
Hallo,

was hier z. T. über Depressionen gesagt wird, finde ich ein wenig lapidar. Hatte jemand von Euch schon mal richtig, ernsthafte Depressionen? Ich ja und da kommt man mit Johanniskraut auch nicht viel weiter, glaubt mir!:nono:

Ich bin auch absolut kein Freund von Antidepressiva, aber wenn es sein muss, muss es manchmal eben sein. Wenn man erstmal sooo verzweifelt ist, weil nichts anderes (mehr) hilft, nimmt man das Zeug, glaubt mir.

Klar, wenn es nur kleine vorübergehende depressive Verstimmungen sind, mögen Bachblüten und Johanniskraut sicher helfen, aber seid vorsichtig mit Allgemeinplätzen. Denn es kann, muss aber nicht helfen. Eine Depression ist eine ernstzunehmende und gefährliche Krankheit und der Depressive kann leicht noch depressiver werden, wenn diese Mittel einfach nicht helfen wollen (können).

Ich persönlich nehme Fluoxetin und abends Apponal. Zu Anfang hatte ich fiese Nebenwirkungen, wie ein extremes Ziehen in der Herzgegend. Sobald noch gefestigter bin, versuche ich die Tabletten wieder zu reduzieren, klar! Ich habe Depressionen, seit ich 10 bin. Glaubt mir, so ein bisschen kenn ich mich aus. Seine Meinung (Erfahrungen) darf natürlich jeder haben.

Bitte nicht leichtfertig Antidepressiva nehmen, aber bitte auch nicht leichtfertig sie nicht nehmen.

Viele Grüße
Krümel

Hallo Krümelchen,

ich kann dir nur vollkommen zustimmen!
Wer noch nie ernsthafte Depressionen hatte, kann dies gar nicht nachvollziehen und da hilft auch kein Sport und kein Johanniskraut!
Ich nehme jetzt auch Fluoxetin, aber erst seit 2 Wochen. Eine Wirkung konnte ich bisher leider noch nicht merken, aber dies ist ja normal am Anfang. Nebenwirkungen habe ich zum Glück keine.

Es ist auch ein Gerücht, dass (moderne) Antidepressiva süchtig machen würden. Sie gleichen einfach den Serotonin Spiegel im Gehirn aus und wenn man das Medikament absetzt, bleibt dieser Stoff noch lang erhalten.
 
@Krümelchen und Sugar-Nightrose: man sollte nicht Leuten, die alternative Heilmethoden bevorzugen, versuchen zu erklären, daß sie vorher gar nicht ernsthaft erkrankt waren, so lange man sie nicht persönlich kennt. Ich habe auch nie Johanniskraut probiert und kann darüber nichts sagen, aber zu Yoga und Meditation sehr vieles: sie sind nicht mit Sport zu vergleichen, sondern wirken anders/tiefer und verändern die Gehirnchemie. Ich war vorher auch jahrelang manisch-depressiv und spreche somit aus persönlicher Erfahrung. Natürlich bleibt es letztlich jedem überlassen, was er für sich ausprobieren möchte, aber wenn nach Meinungen gefragt wird, dann bekommt man selbige zu lesen und in deren Natur liegt es nun mal unterschiedlich zu sein ;)
 
johanniskraut hilft erwiesenermassen bei leichten bis maximal mittleren depressionen, allerdings braucht man höhere dosen als in den meisten tabletten enthalten sind. es ist auch nicht nebenwirkungsfrei, kann wechselwirkungen mit anderen medikamenten haben, die wirkung der pille herabsetzen, zwischenblutungen verursachen und die lichtempfindlichkeit erhöhen. bei schweren depressionen nutzt es nix mehr (aber wer die hat, schafft es eher auch nicht mehr, im forum um hilfe zu bitten, denke ich), man darf es nicht bei schwangerschaften und in der stillzeit verwenden.

es gibt auch ätherische öle, die stimmungsaufhellend wirken, bei einigen ist diese wirkung bereits nachgewiesen (weiss aber nicht auswendig, bei welchen). probieren kannst du bergamotte, muskatellersalbei, melisse, lavendel, rose, aber achte darauf, dass es 100% ätherische öle sind. echtes rosenöl ist superteuer! auch mit ätherischen ölen muss man in der schwangerschaft aufpassen, außerdem etwaiige allergien bedenken.

viel licht (gerade bei der "winterdepression) und sport können auch helfen, aber nochmals: all diese möglichkeiten sind nur für depressive verstimmungen und leichte depressionen, ab einem gewissen schweregrad nutzt das nichts mehr. abklärung bei einem arzt wäre drigend anzuraten (wie gesagt, johanniskraut, lichttherapie und ätherische öle passen auch in ein rein wissenschaftliches weltbild, den arzt nach alternativen löchern), angst vorm süchtig-werden bei antidepressiva ist inzwischen unbegründet.
 
... mit antidepressiva:

zur akuten zeit meiner panikattacken nahm ich antidepressiva,
und zwar seroxat, und bei einem akuten panikanfall ein xanor.

ich sehe es auch so,
dass es krankheiten gibt, wo ein AD sehr wohl für einen zeitraum
gut ist,
ich hätte OHNE nicht die kraft gehabt,
nach einer geeigneten therapie zu suchen!

nebenwirkungen waren halt auch massiv, 12kg zugenommen,
fast zu sediert, darmprobleme (extreme verstopfung) .... etc.

johanniskraut hat mir gar nichts geholfen,
zudem sind auch da im google auf den ärzteseiten nebenwirkungen
zu lesen, die nicht ohne sind ...

als dauermedikament würde ich AD weder bei panikattacken
noch bei depressionen einsetzen,
aber als übergangslösung, einfach um einen weg aus dem loch
zu finden, sehr wohl!

in meinem buch, das eben fertig wurde,
erkläre ich das auch alles ganz genau,
sowohl seitens der mediziner, als auch der energetiker,
als auch der patienten ...

hätte ich früher mit dem einnehmen des AD begonnen,
hätte ich mir mehr als ein jahr leiden erspart !!!!

sehe das aber so viel viele hier:
"einfach so" ein AD einwerfen, ist quatsch,
wenn es einem aber der arzt/ neurologe rät,
über einen gewissen zeitraum JA !!

und dann langsam ausschleichen lassen!

gruß in die runde
die lilaengel :engel:
 
Ich kann der Meinung, dass Sport bei Depressionen hilft nur beistimmen. Es ist erwiesen, dass Bewegung, besonders an der frischen Luft ein wunderbares, natürliches Glücksgefühl in uns hervorruft.
Bewegung, richtige, gesunde Ernährung und unterstützend naturheilkundliche Verfahren, bringen sehr gute Erfolge mit sich.

Doch noch zu etwas anderem: Klaus Dörner schrieb 2002 in ein deutsches Ärzteblatt: Er warnte vor der Pathologisierung normaler Körper- und Gefühlszustände. Er meint, je mehr man für seine Gesundheit tut, desto weniger gesund fühlt man sich. Gesundheit kann zerstört werden, wenn sie immer wieder hinterfragt und angezweifelt wird..

Kann das auch auf Depressive zutreffen? Häufig werden normale Trauerreaktionen, wie z. B. nach dem Verlust eines geliebten Menschen als krankhaft bewertet. Ist dies der Grund, warum zwischen 1987 und 1997 die Zahl der, wegen Depressionen behandelten um das Vierfache, nämlich von 1,7 auf 6,3 Millionen anstieg?
Ist ein altes Leiden plötzlich wiederentdeckt worden und zu neuem Ansehen gekommen, oder hat die Zahl der Schwermütigen tatsächlich epidemische Ausmaße angenommen?
Die Medizin entwickelt scheinbar Modelle und Erklärungen, die von Patienten "erlernt" werden und die sich, wegen ihrer Plausibilität rasch verbreiten.
Wie man über eine Krankheit, oder gewisse (Gefühls)zustände denkt, beeinflusst auch den Körper und die Krankheit selbst.

Als Beispiel die Multiple Persönlichkeit.
In den 70er Jahren gab es nicht mehr als ein Duzent Fälle weltweit, anfang der 90er Jahre gab es mehrere 100 "multiple" in jeder größeren Stadt in den USA. Gab es plötzlich eine neue Form des Wahnsinns?
Als Zweifel an den Diagnosekriterien aufkamen, nahmen die Fälle, von "multiplen Persönlichkeiten" urplötzlich wieder ab.

Die Wahrnehmung von Krankheiten verläuft ohne Zweifel nach Konjunkturen
.
Aggressive Aufklärungskampagnen von Ärzten und Phamakonzernen sowie aufdringliche Werbung für Psychopillen aller Art tun das Ihrige zu der Situation.

Viele Menschen, so Klaus Dörner, sind durch die Ettikettierung als psychisch Kranke in ihrer Vitalität zu Schaden gekommen.

Eine weitere Modekrankheit, auf Kosten gesunder Kinder, ist AD(H)S. Die Verordnung von Ritalin und Medikinet ist in den USA, zwischen 1990 bis 1995 von 3 Tonnen auf 8,5 Tonnen gestiegen!
In den meisten Fällen folgen sogenannte "Experten" Richtlinien wie: "beachtet häufig Enzelheiten nicht", "kann häufig nicht zuhören", oder "ist leicht durch äußere Reize ablenkbar"(...).
Wissenschaftler warnen bereits davor, dass Ritalin als Langzeitfolge die Parkinsonkrankheit aulösen kann, da es die Struktur des Gehirn nachhaltig verändern kann. (Doch dies wollen genervte Eltern, und Lehrer, sowie profitgeile Psychiater nicht wahr haben. Sie verschreiben weiterhin Tonnen dieses Gifts an gesunde, aber krank erklärte Kinder. Und diese fragt kaum einmal einer. Sie müssen schlucken, was die ärztegläubigen Eltern ihnen verabreichen).
Nur wenige Mediziner trauen sich eine andere Meinung zu äußern und auch dahinter zu stehen.
Die Medizin muss die Bedürfnisse der Menschen befriedigen, und das tut sie auch in vielen Fällen. Nicht nur AD(H)S ist zu einer Modediagnose mit epidemischen Ausmaßen geworden, auch andere Abweichungen kindlicher Entwicklung, wie "Einschlaf- und Durchschlafstörungen", "Schreibabys" oder "Bettnässer" (die, anstatt mit Liebe, mit Tabletten "therapiert" werden).

Parmaunternehmen, Ärzte (speziell Psychiater), haben ein unglaubliches Interesse daran, aus einer Befindlichkeitsstörung eine Krankheit zu machen. So werden dauernd neue Gebrechen erfunden, um aus gesunden, kranke Menschen zu machen. Eine skrupellose, reine Geschäftemacherei, die nicht einmal vor (Klein) -Kindern Halt macht.

Bei Interesse, ist, das meiste nachzulesen in: Werner Bartens: Die Krankmacher. Wie Ärzte und Patienten immer neue Krankheiten erfinden. München, 2003, Knaur.-Verlag.

MfG
matrix
 
Athena,

Athena schrieb:
Hallo,
habt ihr Erfahrungen mit Antidepressiva?
nur insofern, als sie keine Wirkung haben, wenn man gar keine
Depressionen hat. :lachen: Mein naiver Versuch, im Urlaub Prozac als
Partypille zu missbrauchen, weil es frei verkäuflich war, scheiterte
kläglich.

Athena schrieb:
Oder auch mit Alternativen, Tees etc.?
Ausdauersport wie Laufen und Fahrradfahren. Die ausgeschütteten körpereigenen
Endorphine sind perfekte Antidepressiva.

Gruss Le Baron
 
dörner ist psychiater. ich möchte ihn gewiss nicht niedermachen, er schreibt sehr viele kluge, bedenkenswerte sachen. ich gehe nicht mit allem konform (seine paternalistischen ansprüche sind nicht so meines, aber er deklariert sich klar), aber mit vielem. dass ein gelingendes leben der last bedarf ist einfach richtig.
matrix, dir ist doch klar, dass dörner ein psychiatrielehrbuch ("irren ist menschlich") geschrieben hat und sehr wohl die gabe von antidepressiva in gewissen fällen befürwortet? einen schwer depressiven kann man genauso wenig zum sport schicken wie jemand mit einem liegegips. bei anderen depressionsformen hingegen bringt sport eindeutig besserung.
natürlich haben antidepressiva bei gesunden keine wirkung, aber deswegen muss man sie noch lange nicht nehmen!
 
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Mondkriegerin schrieb:
matrix, dir ist doch klar, dass dörner ein psychiatrielehrbuch ("irren ist menschlich") geschrieben hat und sehr wohl die gabe von antidepressiva in gewissen fällen befürwortet? einen schwer depressiven kann man genauso wenig zum sport schicken wie jemand mit einem liegegips. bei anderen depressionsformen hingegen bringt sport eindeutig besserung.
natürlich haben antidepressiva bei gesunden keine wirkung, aber deswegen muss man sie noch lange nicht nehmen!

Ja, ich kenne das Buch von Dörner und ich weiß, dass er Psychiater ist (...). Aber eben einer, nicht ganz von der übelsten Sorte. Ich habe in meinem ersten Beitrag in diesem Thread auch geschrieben, dass ich, die Verschreibung von Antidepressiva in ganz schlimmen Fällen als angemessen sehe. Nämlich dann, wenn die Erkrankung schon so weit fortgeschritten ist, dass der Betroffene zu nichts mehr fähig ist, keine Kraft mehr hat irgendetwas zu tun. Dann muss noch überprüft werden, ob der Zustand tatsächlich real ist, oder ob sich der Patient nur extrem fallen lässt.
Ich bin absolut kein Freund der Psychiatrie und Psychiater und ich würde auch keinem raten, sich in die Hände eines solchen Artztes zu begeben. Wenn eine sehr starke Depression vorliegt, kann einem auch ein nicht-psychiatrischer Arzt weiterhelfen.

lg, matrix
 
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