Hallo, ich habe meinen liebsten verloren, ganz plötzlich, unvorbereitet, einfach so!! ich schaffs nicht damit klar zu kommen, es hat mir den boden unter den füßen weggezogen, mein arzt hat mich zum psychiater geschickt und der hat mir antidepresiva verschrieben, ich weiß aber nicht ob das so gut ist, ich kann jetzt zwar wieder arbeiten gehen aber ich habe angst das die realität irgendwann doppel und dreifach zurück kommt, ich bin wie betäubt, kann aber auch weinen, was ich auch täglich mache? hat jemand von euch erfahrung??
vielen dank und liebe grüße
Antidepressiva können im Trauerfalle sehr hilfreich sein...ich habe es selbst am eigenen Leibe erleben müssen.
Laß Dich also nicht verunsichern, niemand kann für Dich und Deine Gefühle sprechen, weil nur Du sie selbst erlebst.
Es redet sich ja so einfach, wenn man nicht selbst in der Situation ist. Das Leben muß eben weiter funktionieren...es verdient einem ja niemand anderer das Geld zum Leben.
Moderne Antidepressiva machen NICHT süchtig, sie helfen einem nur, die traumatische Situation irgendwie zu überstehen. Ich habe sie als Segen empfunden und mir haben sie gut geholfen.
Im Laufe der Zeit kannst Du sie ja etwas reduzieren und dann auch ausschleifen lassen. Trauern kann man trotzdem und auch weinen, aber man verzweifelt eben nicht so total am Leben, dass man sich am liebsten täglich vom Kirchturm stürzen möchte.
Laß Dich also nicht verunsichern und hab keine Angst vor der Zukunft. Du bist eine optimistische Seele und Du wirst nach der akuten Trauerphase auch wieder Freude am Leben haben, aber jetzt darfst Du auch mal schwach sein und Hilfe annehmen.
Ich weiß, wovon ich rede und mir kommt vieles, was Du schreibst, sehr bekannt vor.
Ich habe viele liebe Menschen (u.a. meinen Mann und meinen Sohn) begraben müssen und bin dennoch heute wieder ein fröhlicher und optimistischer Mensch.
Und ich habe mich nicht gescheut, auf meinen Arzt zu hören und medikamentöse Unterstützung in Anspruch zu nehmen.
Alles Liebe Dir,
Sunny