Immer Mutation.
Das sind immer chemische Wirkungen, auch bei rein pflanzlichen Präparaten. Damit ein Stoff auf einen anderen wirken kann muss es eine Kompatibilität geben. Ist der Schlüssel nicht mehr kompatibel zum Schloss, kann er es nicht mehr aufschließen. Bakterien können den Schließmechanismus ändern, und der Schlüssel passt nicht mehr und kann das Schloss somit nicht aufschließen.
Konkret: Ein gegebenes Antibiotikum dringt durch einen bestimmten Rezeptor in das Bakterium ein und zerstört dort sein Erbgut. Kommt es zu Mutation am Rezeptor kann das Antibiotikum unter Umständen nicht mehr Eindringen. Folge: Eine Resistenz.
Mutationen sind etwas Natürliches. Das bedeutet, dass auch Resistenzen prinzipiell natürlich sind. Wir beschleunigen lediglich das Auftreten, weil wir auf die "Evolution" der Bakterien genau dahin einwirken.
Verstehe...
Kann eine mögliche Antibiotika-Resistenz auch an die Kinder vererbt werden?
Dazu kann man pauschal nichts sagen, außer, dass das sicher vorkommt, müsste aber individuell von Fall zu Fall entschieden werden und ist selbst dann wohl eine Streitfrage. In der Praxis ist es schon so, dass, trotz Standards ein Spielraum besteht, der unterschiedliches Vorgehen ermöglicht und dadurch hinterher natürlich auch unterschiedliche Beurteilung einer bestimmten Therapie.
Sicher kommt das aber vor, wie es vorkommt, dass Autofahrer zu schnell fahren, auch sehr gute Köche mal etwas anbrennen lassen usw.
Naja, wenn ich das aus dem Bekanntenkreis so betrachte,
bekomme ich schon manchmal den Eindruck,
daß heutzutage sehr viel öfter Antibiotika verschrieben werden
als wäre es das Allheilmittel
Liegt vielleicht auch mit daran, daß es sich keiner mehr leisten kann,
eine Krankheit lange genug auszukurieren?
Wobei ich mit meiner Hausärztin glücklicherweise eine gefunden habe,
die erst mal lieber zu alternativen Sachen greift
die scheut sich auch nicht, bei einer beginnenden Bronchitis
dann erst mal ein teures Inhalationsgerät (Pari Boy mit Kochsalzlösung) zu verschreiben
Sind Antibiotika vielleicht auch billiger als sanftere Medikamente?
Da Ärzte ja nun auch auf ihr Verschreibungsbudget achten müssen,
(insbesondere Hausärzte sind da negativ betroffen)
könnte das evtl. auch eine Rolle spielen?
Das MRSA Problem ist medizinisch gelöst. In Deutschland fehlt die Bereitschaft konsequent zu sein, im Gegensatz zu den Niederlanden bspw..
Was macht die Niederlande denn konsequenter als wir hier?
Wie wurde das denn gelöst?
Ich habe mich diesbezüglich noch nie informiert...
worum es da eigentlich genau geht...
Es gibt keine einfache Lösung. Man wird Antibiotika immer mal wieder verändern müssen, für eine bestimmte Zeit nicht benutzen usw..
Ich glaube auch nicht, daß es eine einfache Lösung gibt,
da das Problem schon zu weit fortgeschritten ist?
Ich frage mich auch, wie viele unterschiedliche Antibiotika man wohl "erfinden" kann?
Das dürfte ja wohl auch nicht ganz so einfach sein...
Man könnte den Umgang verbessern und sich dadurch Luft verschaffen, in der Tierhaltung über gesetzliche Regelungen, die auch kontrolliert werden, kontinuierliche Forschung, Umsicht bei der Verordnung und Disziplin bei der Einnahme.
Zumindest das mit der Kontrolle in der Tierhaltung halte ich für schwer umsetzbar...
das muß sich kostentechnisch ja irgendwo dann niederschlagen?
Am meisten würde mich allerdings interessieren,
ob eine Resistenz gegen Antibiotika beim Menschen auf die nächste Generation vererbt wird...
Mein "Bauchgefühl" sagt, daß das sehr gut sein könnte?
Habe davon aber zu wenig Ahnung...
Weißt du da näheres bezüglich Vererbunglehre?
Gruß, Luckysun