Antibiotika-Resistenzen.

Joey

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Hallo,

damit wir im Thread "die Luegen der Esoterikindustrie" zum Thread-Topic zurueck kommen koennen, lager ich die Diskussion ueber AB-Rsistente Keime hierher aus.

Vor Steuern, alle anderen Kosten sind da bereits abgezogen.

https://www.thieme.de/viamedici/arz...e-infos-1570/a/was-verdienen-aerzte-18665.htm

Mit solchen Problemen muss sich Dr. Christian Weigelt * nicht mehr herumschlagen. Er hat den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. In München führt er eine allgemeinchirurgische Einzelpraxis. Der Chirurg verdient hauptsächlich an Eingriffen. Sobald er also operiert, verdient er Geld. Untersucht er einen Patienten nur gründlich und entscheidet sich gegen einen Eingriff, verdient er fast nichts daran. "Das verleitet viele Ärzte zu unnötigen Therapien", ist der Münchner überzeugt. In den letzten Jahren ist dem Chirurg zudem ein deutlicher Honorarverfall aufgefallen: "Früher habe ich mit 450 Patienten gleich viel verdient wie heute mit 700 Patienten." Dieser Trend zwinge Ärzte dazu, Masse statt Klasse zu bieten. Privatpatienten machen bei Dr. Weigelt 10% der Patienten aus. Verhältnismäßig gesehen verdient er an ihnen gut, in der Gesamtsumme aber wesentlich mehr durch Kassenpatienten. Seine Praxis macht jährlich einen Umsatz von 240.000€, von denen nach Abzügen der Materialkosten und Angestelltenlöhne noch etwa 130.000€ übrig bleiben. Davon bezahlt er die Steuern, die Altersvorsorge, die Krankenkasse und die Berufsunfähigkeits- und Haftpflichtversicherung. Netto beträgt sein Einkommen danach ca. 60.000€. Das ist im Vergleich zur Deutschen Durchschnittsfamilie schon viel, doch trägt ein Niedergelassener auch viele Risiken. So hat Dr. Weigelt für seine Praxis hohe "apparative" Kosten: Röntgengerät, Ultraschall, reiner und unreiner Operationssaal, Sterilisation - alles muss einmal in 10 Jahre ersetzt werden. Dafür sind hohe Investitionen nötig. "Eine normale chirurgische Praxis reinvestiert 50% bis 60% des Umsatzes", sagt Dr. Weigelt. "In einer radiologischen Praxis sind es sogar 80%."

Was wird denn bei Deinen Zahlen schon alles abgezogen? Und wie sieht es nach den Steuern aus?

Du, die Kaufhausesoterik wwird auch aus den eigenen Reihen stark kritisiert. Aufräumen muss da niemand außer der Gesetzgeber, da Esoterik ungleich Wissenschaft ist.

Wo ist denn die Kritik gegenueber der Kaufhausesoterik hier aus eigenen Reihen? Zeig mal.

Ich glaube, den bildest Du dir nur ein. :confused:

Wer wuerde hier AB Schritt fuer Schritt aus dem Verkehr ziehen "wo es geht", wenn er/sie koennte?

Dann zeige mir mal Studien, die deine Aussag hier belegen, dass eine Falscheinnahme der Grund sein soll... wenn Ärzte in 40-60% aller Fälle AB zu unrecht verschreiben. Das durch das Wort "mitunter" zu verharmlosen ist nicht ok.

Die Falscheinnahme ist ein wichtiger Grund dafuer, dass Resistenzen entstehen:

http://www.gesundheitsinformation.d...-und-resistenzen.2321.de.html?part=meddrei-ci

gesundheitsinformation schrieb:
Um während einer Antibiotika-Therapie Resistenzen und auch Nebenwirkungen vorzubeugen, ist vor allem wichtig zu wissen:

Antibiotika wirken nur gegen Bakterien. Bei häufigen Infektionen, etwa Atemwegserkrankungen wie Husten, Schnupfen, Bronchitis oder Grippe, die meist durch Viren ausgelöst werden, helfen sie nicht.
Wenn man Antibiotika anwendet, ist es wichtig, sie über den gesamten verordneten Zeitraum zu nehmen und keinesfalls damit aufzuhören, sobald es einem besser geht.
Der übermäßige, unsachgemäße Gebrauch von Antibiotika führt zu unerwünschten Wirkungen und längerfristig zu abnehmender Wirksamkeit der Mittel.
 
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Du verdrehst bzw. weichst aus. Dass AB auch zu Ende eingenommen werden sollen, ist hinlänglich bekannt. Das "je weniger desto besser" bezieht sich NICHT auf ein Absetzen des AB, sondern auf die Verordnung ansich. Onkel Doc kann's auch langsamer angehen, er muss nicht gleich mit Kanonen auf Spatzen schiessen. Was heisst, dass AB zu häufig und zu leichtfertig verordnet werden.

Dass AB aus welchen Gruenden auch immer auch bei Virus-Infektionen verschrieben werden - wo sie zumindest primaer sinnlos sind - ist klar, und wurde hier auch schon festgestellt.

Ebenso kam auch in einem Artikel von Any heraus, wie es zu den "sinnlosen Verschreiben" kommt. Die Aerzte haben da mitunter nicht nur schlechte Gruende, sondern Zeitmangel treibt sie dazu.

Was das "langsamer angehen" angeht: Wie lange soll ein Arzt denn warten, ehe er AB verschreibt? Was heisst "langsamer angehen"? Wenn ein Arzt bei einer bakteriellen Infektion ein AB verschreibt, so macht er es da mit gutem Grund. Natuerlich koennte er auch sagen: "Warten wir mal ab, wahrscheinlich wird es auc hso wieder besser." Und in den meisten Faellen wird der Arzt da auch Recht behalten. Es gibt dann aber auch Faelle, wo die Infektion dann dramatisch wird... dem gilt es vorzubeugen.

Darum die Frage: Was ist "zuviel" AB verschriben? Was ist "zu frueh" AB verschreiben?
 
Joey schrieb:
Dass AB aus welchen Gruenden auch immer auch bei Virus-Infektionen verschrieben werden - wo sie zumindest primaer sinnlos sind - ist klar, und wurde hier auch schon festgestellt.

Joey schrieb:
Was das "langsamer angehen" angeht: Wie lange soll ein Arzt denn warten, ehe er AB verschreibt? Was heisst "langsamer angehen"? Wenn ein Arzt bei einer bakteriellen Infektion ein AB verschreibt, so macht er es da mit gutem Grund. Natuerlich koennte er auch sagen: "Warten wir mal ab, wahrscheinlich wird es auc hso wieder besser." Und in den meisten Faellen wird der Arzt da auch Recht behalten. Es gibt dann aber auch Faelle, wo die Infektion dann dramatisch wird... dem gilt es vorzubeugen.

Darum die Frage: Was ist "zuviel" AB verschriben? Was ist "zu frueh" AB verschreiben?

Was ist denn für dich die Alternative zu AB? Abwarten und Nixtun? Oder gibts vielleicht auch noch die Möglichkeit, Medikamente mit ähnlicher, "sanfterer" Wirkungsweise zu verordnen?

"Aus Zeitgründen" AB verordnen, kommt bei mir eher unangenehm an. Immer schön nach dem Motto "ich hab keine Zeit für dich, also sei schnell wieder draussen aus der Sprechstunde", aber dann das grosse Geschrei, wenn die Leute nach Alternativen suchen, die nicht nur die Sache (Krankheit) bei ihnen sehen, sondern den Menschen.

gesundheitsinformation schrieb:
Der übermäßige, unsachgemäße Gebrauch von Antibiotika führt zu unerwünschten Wirkungen und längerfristig zu abnehmender Wirksamkeit der Mittel.

Übermäßiger Gebrauch von AB kann nur durch ein Zuviel an Verordnung geschehen. AB sind rezeptpflichtig. Und wenn die AB unsachgemäß (Abbruch der Einnahme) gebraucht werden, sehe ich zumindest Mitverantwortung durch den Arzt infolge mangelnder Information. Ich habe in den letzten Jahren durch Zahngeschichten auch mehrmals AB verschrieben bekommen, und mir wurde JEDESMAL eindringlich gesagt, die Packung zu Ende zu verbrauchen.
 
Zeitgründe kanna uch einfach bedeuteten, daß der Arzt bei bakteriellen Infekten so schnell wie möglich handeln muss;) Jetzt ist es eben so, das nicht das Bakterium an sich krank macht, sondern die Menge der Bakterien die im Körper vorhanden sind. Bis zu einem bestimmten Grad kommt der Körper locker gegen Bakterien an und tut das auch recht erfolgreich. Erst wenn durch eine Störung dieser Prozess empfindlich gestört wird und die Menge der Bakterien die Anzahl der Antilörper übersteigt kommt es zu einer merkbaren Erkrankung.

Die Anzahl der Bakterien die nötig sind um die kritische Masse zu übersteigen ist unvorhersehbar und faktisch nicht messbar, dazu kommt, daß der Patient ja nicht vorbeugend regelmäßig zum Arzt geht um den Bakterienspiegel aller vorhandenden Bakterien zu messen um eine Art Risikobewertung zu machen. Er geht erst dann zum Arzt wenn es Immunologisch zu spät ist. Bei einigen Krankheiten die lebenswichtige Organe betrifft gibt es einen unbestimmbaren Zeitraum zwischen "nervig" und "letal". Was schlicht an der expotentialen Vermehrungskurve der vorhandene Bakterien liegt. Je mehr Bakterien, desto schneller die Vermehrung.
E.-coli-growth.gif


Quelle:Wiki

Ähnlich wie der Legende um das Schachbrett und den Reiskörnern.



Das heisst man kann man zwar erfahrungsgemäß gut abschätzen wie lange es von Kratzen im Hals bis zur Mandelentzündung dauert..jeder für sich;)

Aber nicht wie lange es von einer relativ harmlosen Mandelentzündung bis zu Atemnot oder einer Herzinsuffizienz braucht, weil es einfach einen Unterschied macht ob in einem bestimmten Zeitraum aus 1 Bakterium 2 werden oder im gleichen Zeitraum aus 1 Milliarde 2 und dann 4,8,16 usw....

Deswegen werden Hausärzte wohl weiterhin als Schnelllösung den Organismus breitbandig mit Antikörper überschwemmen.

Du kannst dem aber aus dem Weg gehen, wenn Du für jede Erkrankung in ein Krankenhaus gehst und das komplette Diagnosespektrum, einschließlich CRT,MRT,EKG,EEG,Röntgen,Ultraschall........ einforderst. Und falls du bei einigen speziellen Erkrankungen noch lebst, wird der Arzt dir wahrscheinlich ein Antibiotika geben, das nur gegen 1 Bakterienstamm wirkt und nicht gegen 3.

Es sei denn, Dein Immunsystem ist mittlerweile so geschwächt, das alle anderen Bakterien in Deinem Körper nicht mehr bekämpft werden konnten, sich fleissig vermehrt haben und du auf ein Antibiotika angewiesen bist, das jetzt gegen 5 Stämme wirkt anstelle gegen 3.
 
Dass AB aus welchen Gruenden auch immer auch bei Virus-Infektionen verschrieben werden - wo sie zumindest primaer sinnlos sind - ist klar, und wurde hier auch schon festgestellt.

Die Antibiotika-Resistenz bakterieller Mikroorganismen ist ein grandioses Beispiel für selektionspositive Mutationen und Mikroevolutuion innerhalb der genetischen Variabilität eines Bakterienstammes.
 
SYS41592 schrieb:
Zeitgründe kanna uch einfach bedeuteten, daß der Arzt bei bakteriellen Infekten so schnell wie möglich handeln muss

Sicher. Aber du kannst mir nicht erzählen, dass das generell und ausschließlich so ist.
 
Focus hat heute einen grossen Artikel veröffentlicht.

Focus schrieb:
mmer wieder verordnen Ärzte unnötig ein Antibiotikum, mitunter ist es aber auch der Patient, der bei Husten, Schnupfen und Heiserkeit gleich ein solches Präparat fordert. Untersuchungen zeigen, dass dies bei 90 Prozent der Atemwegsinfektionen weder sinnvoll noch nötig ist. Etwa 38 Millionen Antibiotikaverordnungen gibt es in Deutschland allein im ambulanten Bereich jährlich. 500 bis 600 Tonnen Antibiotika werden dabei in der ambulanten Humanmedizin eingesetzt - 85 bis 90 Prozent des Gesamtbedarfs. Im europäischen Vergleich liege Deutschland damit im unteren Mittelfeld, sagt Kresken. In Griechenland, Frankreich, Italien und Belgien würden teils mehr als doppelt so viele Antibiotika verschrieben.

http://www.focus.de/gesundheit/ratg...-eine-wunderwaffe-wird-stumpf_id_3932668.html
 
und dazu kommt noch das antib. das den tieren verabreicht wird und im grundwasser wiederzufinden ist.
 
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Sicher. Aber du kannst mir nicht erzählen, dass das generell und ausschließlich so ist.

Ich sehe das Problem bei diesem Thema nicht. Ja, die Entdeckung der diversen Antibiotika hat sich in der Tat als Segen erwiesen. Andererseits bin ich auch der Meinung, dass Antibiotika zuweilen zu schnell verschrieben werden. Der häufige Einsatz von Antibiotika im Kollektiv könnte unter Umständen bakterielle Resistenzen fördern.
 
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