Anthroposophie

Ich erinnere mich also weniger an die Inhalte, dafür umso mehr an die Ausdrucksweise. Sie zeigte eine Präzision an, die nicht zwanghaft erschien und die auf keinen Fantasten hinwies, sondern vielmehr einen Respekt gegenüber dem Leser anzeigte. - Dies weckte mein Interesse.
Ich begann, Literatur des Verfassers zu lesen und habe dabei dreierlei bemerkt: Die präzise und respektvolle Ausdrucksweise zum unbekannten Leser blieb durchgängig; die Inhalte bedürfen wegen der alten, nicht immer verständlichen Ausdrucksweise, eine gewisse Übersetzungsarbeit und sie benötigen nicht nur ihre Zeit, um bloß intellektuell verstanden werden zu können, sondern noch sehr viel mehr Zeit, ja geduldige und angestrengte Reifezeit, um die geistigen Inhalte in den Besitz des eigenen Geistes wandeln zu können. – Auch das ist etwas, das Arbeit an sich selbst, an seinen eigenen Geist bedeutet.
 
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Ich begann, Literatur des Verfassers zu lesen und habe dabei dreierlei bemerkt: Die präzise und respektvolle Ausdrucksweise zum unbekannten Leser blieb durchgängig; die Inhalte bedürfen wegen der alten, nicht immer verständlichen Ausdrucksweise, eine gewisse Übersetzungsarbeit und sie benötigen nicht nur ihre Zeit, um bloß intellektuell verstanden werden zu können, sondern noch sehr viel mehr Zeit, ja geduldige und angestrengte Reifezeit, um die geistigen Inhalte in den Besitz des eigenen Geistes wandeln zu können. – Auch das ist etwas, das Arbeit an sich selbst, an seinen eigenen Geist bedeutet.

Objektivität
Zur überall vorfindenden Präzision in Rudolf Steiners Ausdrucksweise gehört bei ihm untrennbar die Objektivität dazu, wobei er eine Einzelheit gleichsam in den notwendigen Zusammenhang stellt. Diese Verbindung zwischen Einzelheit und Zusammenhang wird dem Leser für sein eigenes Denken zu einer steten herausfordernden Übung, welche ihm mehr und mehr ermöglicht, das Gelesene nicht bloß glaubend zu übernehmen, sondern es notwendig nachzudenken, worauf Rudolf Steiner immer wieder hinweist.
 
Objektivität
Zur überall vorfindenden Präzision in Rudolf Steiners Ausdrucksweise gehört bei ihm untrennbar die Objektivität dazu, wobei er eine Einzelheit gleichsam in den notwendigen Zusammenhang stellt. Diese Verbindung zwischen Einzelheit und Zusammenhang wird dem Leser für sein eigenes Denken zu einer steten herausfordernden Übung, welche ihm mehr und mehr ermöglicht, das Gelesene nicht bloß glaubend zu übernehmen, sondern es notwendig nachzudenken, worauf Rudolf Steiner immer wieder hinweist.

Umgang mit Büchern und eigenen Fragen
Rudolf Steiner hat sehr viele stenographierte Vorträge gehalten, die bis heute als Bücher herausgegeben werden; aber er hat auch Bücher geschrieben, die noch mehr als die Vorträge, hoch konzentrierten Inhalts sind. Dennoch treten bei mir als Leser verschiedene Fragen auf, die aus den erklärten Zusammenhängen nicht beantwortet werden können, denn sie entsprechen nicht meinen eher streunenden Gedanken, weshalb es von mir zu viel verlangt wäre, dass sie dort beantwortet hätten werden müssen.
Diese stelle ich dann zurück, behalte sie im Gedächtnis oder notiere sie in einem Archiv, zu denen sich mir im Verlauf des Studium seiner Werke immer wieder Teilantworten ergeben, die ich zu den Fragen notiere, bis allmählich ein abgerundetes Gesamtbild entsteht.
Liest man eine Einzelaussage, ohne die Bereitschaft, sich den notwendigen Zusammenhang erschließen zu wollen und nimmt man sie so, wie sie geäußert wird, kann das nur ein Unverständnis erzeugen, wenn z. B. oberflächlich gelesen wird, dass des Menschen Haupt auf der Sonne zum Mittelpunkt gerichtet gewesen wäre.
Vor allem als junger Mensch hat man die Neigung, Einzelaussagen nicht nachzuprüfen und sie unreflektiert glaubend zu übernehmen. Man will lieber diesen bequemen Weg gehen, statt die ihnen zugehörigen Zusammenhänge mit Fleiß aufzusuchen. Doch damit wird man der Angelegenheit nicht gerecht und man wird durch verschiedene Gegenreaktionen immer wieder angestoßen, die in einem selbst liegen können oder an anderen Personen, bis eine Wandlung geschieht, die veranlasst, seine Neigung überprüfen zu sollen.
 
Umgang mit Büchern und eigenen Fragen
Rudolf Steiner hat sehr viele stenographierte Vorträge gehalten, die bis heute als Bücher herausgegeben werden; aber er hat auch Bücher geschrieben, die noch mehr als die Vorträge, hoch konzentrierten Inhalts sind. Dennoch treten bei mir als Leser verschiedene Fragen auf, die aus den erklärten Zusammenhängen nicht beantwortet werden können, denn sie entsprechen nicht meinen eher streunenden Gedanken, weshalb es von mir zu viel verlangt wäre, dass sie dort beantwortet hätten werden müssen.
Diese stelle ich dann zurück, behalte sie im Gedächtnis oder notiere sie in einem Archiv, zu denen sich mir im Verlauf des Studium seiner Werke immer wieder Teilantworten ergeben, die ich zu den Fragen notiere, bis allmählich ein abgerundetes Gesamtbild entsteht.
Liest man eine Einzelaussage, ohne die Bereitschaft, sich den notwendigen Zusammenhang erschließen zu wollen und nimmt man sie so, wie sie geäußert wird, kann das nur ein Unverständnis erzeugen, wenn z. B. oberflächlich gelesen wird, dass des Menschen Haupt auf der Sonne zum Mittelpunkt gerichtet gewesen wäre.
Vor allem als junger Mensch hat man die Neigung, Einzelaussagen nicht nachzuprüfen und sie unreflektiert glaubend zu übernehmen. Man will lieber diesen bequemen Weg gehen, statt die ihnen zugehörigen Zusammenhänge mit Fleiß aufzusuchen. Doch damit wird man der Angelegenheit nicht gerecht und man wird durch verschiedene Gegenreaktionen immer wieder angestoßen, die in einem selbst liegen können oder an anderen Personen, bis eine Wandlung geschieht, die veranlasst, seine Neigung überprüfen zu sollen.


Von der Lehrerschaft und der "Theosophie"

Ich sehe Rudolf Steiner als einen Lehrer an, und ich darf sagen, als einen großen Lehrer, denn zu dem bereits Angeführten fügt sich zur fachlichen Kompetenz noch hinzu, was einen guten von einem schlechten unterscheidet. Der gute Lehrer baut für seine Schüler Brücken zum selbständigen und nachvollziehbaren Verstehen, das ihn innerlich aufbaut, während der schlechte Gehorsam verlangt, polarisiert und eitel darauf bedacht ist, den schönen Schein zu bewahren.

Man gewöhnt sich leicht an die schlechten Lehrer; ja, man ist sie so sehr gewohnt, nach ihnen regelrecht zu verlangen. Und sie bieten dem Verlangenden in verschiedener Verkleidung den schönen Schein.

Mir aber ist von ihnen übel geworden und speie sie aus mir heraus. Ich ging den Gründen für meine Übelkeit nach und stieß auf die oben genannten, nur angedeuteten Methoden. Allerdings meine ich mit dem Ausspeien nicht die Person der schlechten Lehrer, sondern nur das von ihnen kommende Schlechte in mir, soweit ich es erkennen kann.

Ich möchte nun beginnen, das Grundlagenwerk Rudolf Steiners, die „Theosophie“, inhaltlich vorstellen und daran zeigen, wie er (stets) Brücken baut. Er beginnt mit dem dreigegliederten Wesen des Menschen:

1) Die leibliche Wesenheit

2) Die seelische Wesenheit

3) Die geistige Wesenheit

Zu dieser Dreiheit muss es einen nachvollziehbaren Grund geben, den er mit Beobachtungen und Folgerungen Goethes belegt und sie weiter ausführt. Schließlich parallelisiert er diese menschliche Dreiheit mit (den) drei Welten - die physische, die seelische und die geistige (in der geistigen findet sich übrigens das schon angesprochene „Geisterland“) - und setzt sie einander in Beziehung. - Dieses Parallelisieren und In-Beziehung-Setzen ist ein wichtiges didaktisches Mittel eines guten, hier eines geheimwissenschaftlichen Lehrers, durch das der Leser einen verstehenden Einblick in das Verhältnis zwischen Physis und Geist, Mensch und Welt gewinnen kann.
 
Ich hatte einmal einen äußerst intelligenten Dozenten erlebt, der jedoch nicht in der Lage war den Zuhörern sein Wissen auch zu vermitteln. Ein guter Lehrer zeichnet sich also weniger durch sein Wissen aus, sondern seiner Fähigkeit komplexe Zusammenhänge einfach erklären zu können. Zudem werden häufig die emphatischen Fähigkeiten eines Lehrer unterschätzt, mit denen er die Zuhörer in seinen Bann ziehen kann.

Merlin
 
1) Die leibliche Wesenheit

2) Die seelische Wesenheit

3) Die geistige Wesenheit
Was ich hierbei wichtig finde ist, dass diese dreigliederung nicht einfach ein Konzept ist, das man als Vorstellung gespeichert hat, sondern eine erlebbare Realität ist.

Ich bin als Mensch in diesen drei Zustandsformen vorhanden. Oft findet man die Vorstellung, dass es eine physische und eine geistige Welt gibt. Zum einen der Körper in seiner Umgebung mit allen Aktionen und Reaktionen und das Geistige, das ganz oft als abgehoben und transzendent vorgestellt wird. Ganz oft ist diese geistige Welt keine erlebte, sondern eine vorgestellte, also eine als geistiges Konstrukt gedachte Welt, die aber jenseits, also getrennt von der physischen existiert. Naturwissenschaftler sind da noch etwas mehr eingeschränkt, da sie alles was am Menschen Seele oder Geist ist, als von der Physis erschaffen dargestellt wird und somit nur eine Funktion des physischen Leibs (nämlich die Psyche) sei.
Naturwissenschaftler gehen von ihren 5 Sinnen aus, alles was mit diesen 5 Sinnen plus Verstand erkannt werden kann ist Grundlage allen Seins. Geisteswissenschaftler gehen von einer genau andersherum aufgebauten Welt aus, wo ein geistiges Sein Ausgangspunkt allen Lebens ist.

Ich denke diese Grundaxiome der unterschiedlichen Weltbilder sollten im Hinterkopf sein, wenn wir uns unterhalten über den Unterschied von physischen zu seelischen oder geistigen Inhalten.

Dann noch etwas zur Seele, die oft synonym zum geistigen Sein des Menschen dargestellt wird. Die Seele ist ja das, was vom Menschen übrigbleibt, wenn der Körper seinen "Geist aufgibt". Aber wenn wir uns die Funktion einer Seele anschauen während der Inkarnation, dann können wir das Gefühlsmässige von dem rein geistigen durch direkte Anschauung unterscheiden. Das was nicht Physis ist, ist also nicht einfach Seele, sondern noch mal in erlebbare unterschiedliche Bereiche aufgeteilt. Die Dreigliederung ist also direkt erlebbar im physischen Sein, im gefühlsmässigen Sein und im geistigen Sein. Wobei es in allen drei Bereichen noch mal Unterteilungen geben kann. So ist der Physische Körper aufgebaut aus Molekülen aller möglichen Art, dies ist die reine Physis, dazu kommt dann die Funktion der einzelnen Organe. Diese Funktion nennt man in der Medizin Physiologie und bei R.Steiner ist das der Ätherkörper, der noch weiter unterteilt werden kann. Genauso kann auch der Seelen- oder auch Gefühlskörper unterteilt werden, manche Esoteriker versuchen das darzustellen durch die Unterscheidung von Emotion und Gefühl, beides gehört aber nach okkulten Lehren zum astralen Bereich, dem Gefühlskörper. Dieser Gefühlsbereich hat eine Zwischenstellung zwischen Körper und Geist. Zum einen können sich Gefühle im Körper ausdrücken, andererseits können sie auch Marker im geistigen Bereich festlegen. Auch im geistigen Bereich sehen wir Unterschiede, wenn wir das reine Denken betrachten im Gegensatz zum künstlerischen Bereich, in dem Inspiration sich mit Gefühlsaspekten verbinden kann. Oder auch die Intuition, die eine ganz andere geistige "Färbung" hat.

Das mal als ein paar Gedanken zur Dreigliederung

LGInti
 
Was ich hierbei wichtig finde ist, dass diese dreigliederung nicht einfach ein Konzept ist, das man als Vorstellung gespeichert hat, sondern eine erlebbare Realität ist.
Ja, eine "erlebbare Realität" ist ein sehr guter Ausdruck. Die Dreiteilung ist nicht bloß ein Konzept oder eine Theorie, sondern real erlebbar. Vielen Dank, dass du uns darauf noch einmal hinweist, so dass auch ich dies besser einarbeiten kann.

Vielleicht klingt es noch zu sehr nach Theorie, wenn ich meine:
Zu dieser Dreiheit muss es einen nachvollziehbaren Grund geben, den er mit Beobachtungen und Folgerungen Goethes belegt und sie weiter ausführt.

Auch wirkt es schablonenhaft-abstrakt, wenn ich die Dreigliederung so schematisch aufzeige:
1) Die leibliche Wesenheit

2) Die seelische Wesenheit

3) Die geistige Wesenheit
Aber für einen ersten Überblick scheint mir das geeignet zu sein, wenn die Erlebbarkeit aber im Vordergrund bleibt.

Aus dem von Rudolf Steiner einleitend verwendeten Aufsatz Goethes geht die erlebbare Realität der Dreigliederung hervor, was ich noch auszuarbeiten plane.
Ein sehr wichtiges Unterscheidungsmerkmal der Anthroposophie ist die Erlebbarkeit statt Abstraktion.
 
Das mal als ein paar Gedanken zur Dreigliederung
Aber was meinst du, wie denn das schon angesprochene Geisterland eigentlich erlebbar sein kann? Wenn in der Theosophie gelesen wird, es gebe dort sogar verschiedene Regionen, es gebe dort lebendige Keimpunkte, und Gedankenbilder seien nur ein Abglanz ... Da könnte man meinen, Rudolf Steiner fantasiere.
 
Aber was meinst du, wie denn das schon angesprochene Geisterland eigentlich erlebbar sein kann?[/Wenn in der Theosophie gelesen wird, es gebe dort sogar verschiedene Regionen, es gebe dort lebendige Keimpunkte, und Gedankenbilder seien nur ein Abglanz ... Da könnte man meinen, Rudolf Steiner fantasiere.
Es geht meine ich auf jeden Fall darum, bei dem geistigen Sein, dass man selber bewusst leben kann, anzufangen. Und das ist nun mal das denken. Auch wenn die Gedankenbilder nur ein "Abglanz" sind. Und dabei betrachte ich einmal wie die Gedanken entstehen, was diese Gedanken ausmacht. Welche Gedankenbilder ich erschaffen kann, also sind es eher bildhafte, emotionale, rationale, logische Gedankenbilder, die ich erschaffe und andererseits auch zu betrachten in welchem geistigen Umfeld bei mir und bei anderen Menschen diese Gedankenbilder entstehen.
Ich will man ein paar user ansprechen, die ich hier mitunter lese. Da ist @Schnepe, deren Gedankenbilder ich erlebe, wie aus einem starken emotionalen Umfeld entsprungen. Dann die Gedanken von @Joey, der aus einem sehr logischen und rationalen Umfeld seine Gedanken entwickelt. Dann andere, die ebenfalls ein sehr emotionales Umfeld haben, aber anders als Schnepe, mehr träumerisch unterwegs sind. Sowie andere, die aus einem Wunschbild heraus ihre Welt erschaffen.

Und ein ganz anderer Einstieg in eine geistige Welt ist die Beschäftigung mit der Intuition, der Inspiration und der Imagination, die den geistigen Bereich aus bestimmten Perspektiven heraus nutzt. Und vor allem halte ich dabei für wichtig, wie ich diese Bereiche/Ebenen betrachte/nutze und nicht welche Inhalte ich damit bewege.

Und dann gehört ein Erlebnis noch dazu, das ich mal in einer träumerischen Vision hatte, wo ich mich in einem mehrdimensionalen Raum befand und die verschiedensten Ebenen erlebte, ohne sie mit meinem irdischen Verstand verstehen zu können. Ich erinner nur ein räumliche Struktur, so wie Atommodelle, wo es kein oben oder unten gab und wo innerhalb der Struktur noch verschiedene Ebenen existierten. Es ist eher ein Gefühl was ich dazu habe, als dass ich es beschreiben könnte.

LGInti
 
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Danke @Inti,

dass du das so siehst. (y)

Viel Körperkraft und Sportliches mit Gerüchten versehen, bringt bisschen zu viel nicht sichtbaren Druck in Bewegung für manche. Andersrum konnte aber nur so was hochkommen wieder, wenn es innen was gibt, was abfallen und runterfallen kann und so nichts mehr belebt, dass man deutliche Unterschiede auf Fotos sehen kann (könnte). Vielleicht auch so vorher an den Augen, die schon merkwürdig werden können irgendwann.
 
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