Anthroposophie

Also Anthroposophie wird zusammengesetzt aus Anthropos, das ist der Mensch, und aus sophie, das ist die Weisheit. Also geht es ja dabei um die Weisheit des Menschen. Ich glaube nicht, dass man dieses zeitlich begrenzen kann. Das ist universell und wirkt immer.
 
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Die Anthroposophie wurde um die Wende zum 19. Jahrhundert von Rudolf Steiner gegründet. Sie heißt übersetzt etwa „Weisheit vom Menschen“. Daneben wird in ihr auch oft die Theosophie erwähnt, die übersetzt etwa „Weisheit des Göttlichen“ heißt.
Rudolf Steiner meint dazu, wenn man sich in die menschliche Seele vertiefe, käme einem immer wieder der Ausspruch des weisen Heraklit in den Sinn:
Einer Seele Grenzen kannst du niemals finden, und wenn du auch alle Straßen abliefest; so umfassend ist der Seele Wesen.
vgl.: Rudolf Steiner, Metamorphosen des Seelenlebens, Die Mission des Zorns, S. 7
 
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Rudolf Steiner meint dazu, wenn man sich in die menschliche Seele vertiefe, käme einem immer wieder der Ausspruch des weisen Heraklit in den Sinn:
Einer Seele Grenzen kannst du niemals finden, und wenn du auch alle Straßen abliefest; so umfassend ist der Seele Wesen.
vgl.: Rudolf Steiner, Metamorphosen des Seelenlebens, Die Mission des Zorns, S. 7
Hallo Solis,
da du Dich anscheinend bei RS auskennst, kannst Du mir erklären, wie RS, der Materialist und Atheist war, sich zum Gegenteil verwandelt hat? Damaskuserlebnis, Opportunismus (Aufträge der Theosophischen Gesellschaft etc.) oder sonstiges? Ich persönlich schätze vieles in seinen Schriften, habe z.B. das Buch "Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?" gelesen, aber ich kann mir nicht erklären, wie diese plötzliche Wandlung möglich war.
 
Hallo Solis,
da du Dich anscheinend bei RS auskennst, kannst Du mir erklären, wie RS, der Materialist und Atheist war, sich zum Gegenteil verwandelt hat?
Wie kommst du darauf dass er Materialist und Atheist war?
Schon als Kind hatte er hellsichtige Erlebnisse und beschäftigte sich mit Fragen, die eher der Geistes- als der Naturwissenschaft galten. Mit 20 begann er die Erforschung der Naturbetrachtungen von Goethe, was völlig neu war, da Goethe bis dahin nur als Dichter gesehen wurde, aber Goethe war ein Mensch, der die Natur aus einer Perspektive betrachtete, die zur damaligen Zeit gerade am untergehen war. Als Jugendlicher las er die Philosophen u.a. Kant.
Zwischen 20 und 30 studierte er nicht nur Mathematik und Naturwissenschaft sondern vor allem dann Philosophie. Er befasste sich vor allem mit Erkenntnistheorie und schrieb "Wahrheit und Wissenschaft" was er dann zu dem Buch "Philosophie der Freiheit" ausarbeitete - ein sehr theoretisch-geistiges Produkt. Zwischen 20 und 30 Jahren lernte er die Theosophen kennen und wurde deutscher Sektionsleiter. Als dann die Theosophen Krishnamurti als neuen Messias und Weltretter aufbauen wollten, verließ er die Theosophen und gründete die Anthroposophen. Grundlage dieser sind sehr theoretische Konzepte, wie "Geheimwissenschaft im Umriss". Aber er beließ es nicht bei der Theorie sondern begründete in vielen Sparten von einem ganz anderen Denken getragene praktische Konzepte. So bewegte er viel in Pädagogik, Landwirtschft, Architektur, Heilwesen, sozialem Miteinander usw. Er begründete auch die Christengemeinschaft, die den christlichen Gedanken auf ganze neue Art interpretiert.

Ich sehe das als ganz klare Entwicklung, die von Anfang an getragen war von geistigem Sein, weit und breit kein materialistischer oder atheistischer Ansatz.

LGInti
 
Mit 20 begann er die Erforschung der Naturbetrachtungen von Goethe, was völlig neu war, da Goethe bis dahin nur als Dichter gesehen wurde, aber Goethe war ein Mensch, der die Natur aus einer Perspektive betrachtete, die zur damaligen Zeit gerade am untergehen war.

Hallo Inti :) ,

der erste, der sich gründlich mit Naturbetrachtungen von Goethe beschäftigt hat, war Arthur Schopenhauer, in Ueber das Sehn und die Farben. 1816
 
Hallo Solis,
da du Dich anscheinend bei RS auskennst, kannst Du mir erklären, wie RS, der Materialist und Atheist war, sich zum Gegenteil verwandelt hat? Damaskuserlebnis, Opportunismus (Aufträge der Theosophischen Gesellschaft etc.) oder sonstiges? Ich persönlich schätze vieles in seinen Schriften, habe z.B. das Buch "Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?" gelesen, aber ich kann mir nicht erklären, wie diese plötzliche Wandlung möglich war.
Diese Fehlurteile wurden nach dem Austritts Steiners aus der TG seitens Besant in Umlauf gebracht, die auf dessen unerwartet großen Erfolge hin sehr eifersüchtig wurde. Mit dem Prädikat des Materialismus wollte sie Steiners durchaus bodenständiges und weltoffenes Verhältnis zu den Dingen des Alltags verunglimpfen und den öffentlichen Eindruck suggerieren, Steiners "Geisterkenntnisse" seien allein auf die - wenn auch übersinnliche - Beschäftigung mit der Materie zurückzuführen - und mithin ohne authentisch spirituellem Wert wären. Und "Atheist" sei er, weil er nahezu vollständig dem Christentum, wie es die RKK(!) lehrte, widersprach - womit sie freilich der feindlichen Propaganda des Vatikans gegen die Anthroposophie mächtig in die Hände gespielt hatte...
 
Hallo Solis,
da du Dich anscheinend bei RS auskennst, kannst Du mir erklären, wie RS, der Materialist und Atheist war, sich zum Gegenteil verwandelt hat? Damaskuserlebnis, Opportunismus (Aufträge der Theosophischen Gesellschaft etc.) oder sonstiges? Ich persönlich schätze vieles in seinen Schriften, habe z.B. das Buch "Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?" gelesen, aber ich kann mir nicht erklären, wie diese plötzliche Wandlung möglich war.
Der Übergang in eine neue Lebensphase ist oft mit einem kritischen Blick auf das Geschaffene, die Zukunft, aber im Besonderen auf sich selbst verbunden. Zur Zeit des Wandels steuerte Steiner auf die 40 zu, also auf einen solche Zäsur im Leben, in der man noch etwas Zeit hat, das Leben neu zu ordnen.

Er hatte zwar in seinen Sturm- und Drangzeiten mit seinen kontroversen Vorstellungen seine Erfolge erfahren, aber sich auf der anderen Seite damit auch selbst an den Rand der Gesellschaft manövriert. Er lebte zu diesem Zeitpunkt in sehr ärmlichen Verhältnissen, trank viel und kam oft erst am frühen Nachmittag von einer durchzechten Nacht zurück. Diese Verhältnisse zwangen ihn dann auch neben seiner sonstigen Haltung, zu einem Untertauchen und des Nachdenkens über sich und seine Verhältnisse.

Steiner hatte sich dann in diesem Prozess auch intensiv mit dem Christentum beschäftigt und kam zu der Erkenntnis:
Zitat Steiner: „Ich fand das Christentum, das ich suchen musste, nirgends in den Bekenntnissen vorhanden. Ich musste mich, nachdem die Prüfungszeit mich harten Seelenkämpfen ausgesetzt hatte, selber in das Christentum versenken, und zwar in der Welt, in der das Geistige darüber spricht.“


Merlin
 
Hallo Solis,
da du Dich anscheinend bei RS auskennst, kannst Du mir erklären, wie RS, der Materialist und Atheist war, sich zum Gegenteil verwandelt hat? Damaskuserlebnis, Opportunismus (Aufträge der Theosophischen Gesellschaft etc.) oder sonstiges? Ich persönlich schätze vieles in seinen Schriften, habe z.B. das Buch "Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?" gelesen, aber ich kann mir nicht erklären, wie diese plötzliche Wandlung möglich war.


Woher nimmst du, dass RS (ursprünglich?) Atheist war? (Ich frage nur aus Neugierde...und beschäftige mich kaum mit der Anthroposophei..)

Shimon
 
da du Dich anscheinend bei RS auskennst
Naja, jedenfalls bin ich darin bestrebt.

kannst Du mir erklären, wie RS, der Materialist und Atheist war, sich zum Gegenteil verwandelt hat?
Vielen Dank deiner Nachfrage, aber @Inti und @Werdender haben dazu ja schon einiges gesagt.

aber ich kann mir nicht erklären, wie diese plötzliche Wandlung möglich war.
Ich glaube eher, dass dir eine Verwechslung untergekommen ist. Das Damaskus-Erlebnis und die Verwandlung ist die, bzw. das des Paulus, worauf Rudolf Steiner in "Das Johannes-Evangelium im Verhältnis zu den drei anderen Evangelien, besonders zu dem Lukas-Evangelium" näher eingehe, wie es hier "anthrowiki.at/GA_112" gesagt wird.

Ich zitiere aus der Webseite "anthrowiki.at/Damaskuserlebnis":
"Das Damaskuserlebnis führte Paulus von Tarsus auf dem Weg nach Damaskus zur Begegnung mit dem auferstandenen Christus. Das überzeugte ihn, dass in Jesus von Nazareth tatsächlich der in der jüdischen Tradition erwartete Messias ... bereits auf Erden erschienen war. Paulus, der bis dahin aus 'Eifer für das Gesetz' die Anhänger des Christus unerbittlich verfolgt hatte, wurde daraufhin zum Apostel Jesu Christi."

Ich persönlich schätze vieles in seinen Schriften, habe z.B. das Buch "Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?" gelesen,
Was hat dich dazu geführt, dies Buch und andere Schriften von ihm zu schätzen und zu lesen?
 
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Der Übergang in eine neue Lebensphase ist oft mit einem kritischen Blick auf das Geschaffene, die Zukunft, aber im Besonderen auf sich selbst verbunden. Zur Zeit des Wandels steuerte Steiner auf die 40 zu, also auf einen solche Zäsur im Leben, in der man noch etwas Zeit hat, das Leben neu zu ordnen.

Er hatte zwar in seinen Sturm- und Drangzeiten mit seinen kontroversen Vorstellungen seine Erfolge erfahren, aber sich auf der anderen Seite damit auch selbst an den Rand der Gesellschaft manövriert. Er lebte zu diesem Zeitpunkt in sehr ärmlichen Verhältnissen, trank viel und kam oft erst am frühen Nachmittag von einer durchzechten Nacht zurück. Diese Verhältnisse zwangen ihn dann auch neben seiner sonstigen Haltung, zu einem Untertauchen und des Nachdenkens über sich und seine Verhältnisse.

Steiner hatte sich dann in diesem Prozess auch intensiv mit dem Christentum beschäftigt und kam zu der Erkenntnis:
Zitat Steiner: „Ich fand das Christentum, das ich suchen musste, nirgends in den Bekenntnissen vorhanden. Ich musste mich, nachdem die Prüfungszeit mich harten Seelenkämpfen ausgesetzt hatte, selber in das Christentum versenken, und zwar in der Welt, in der das Geistige darüber spricht.“
Wieder einmal deine üblichen Fantasiegeschichten, die herabsetzen wollen, und denen der Nachweis fehlt. Die Krönung davon ist die wörtliche Zitierung - natürlich ohne Quellenangabe:
Zitat Steiner: „Ich fand das Christentum, das ich suchen musste, nirgends in den Bekenntnissen vorhanden. Ich musste mich, nachdem die Prüfungszeit mich harten Seelenkämpfen ausgesetzt hatte, selber in das Christentum versenken, und zwar in der Welt, in der das Geistige darüber spricht.“
 
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