Das Voynich-Manuskript (benannt nach Wilfrid Michael Voynich, der das Manuskript 1912 erwarb) ist ein Schriftstück, das sich einmal im Besitz des Kaisers Rudolf II. des Heiligen Römischen Reichs befand. Es ist in einer bislang nicht identifizierten Schrift und Sprache geschrieben. Sein Inhalt konnte bis heute nicht entschlüsselt werden. Im Manuskript vorhandene Abbildungen erinnern an botanische, anatomische und astronomische Zusammenhänge und wurden mit Sorgfalt[1][2] gezeichnet. Das Manuskript befindet sich seit 1969 unter Katalognummer MS 408 im Bestand der Beinecke Rare Book and Manuscript Library der Yale University.
Nach Ansicht zweier amerikanischer Botaniker, Arthur O. Tucker und Rexford H. Talbert, zeigt das Voynich-Manuskript Pflanzen mittelamerikanischer Herkunft.[3][4] Außerdem ergab eine 2009 durchgeführte chemische Analyse der Farbpigmente von Alfred Vendl nur natürlich vorkommende Farbpigmente, die sich deutlich von den in europäischen Manuskripten verwendeten Farbpigmenten unterscheiden. So wurde unter anderem das mineralische Farbpigment Atacamit gefunden, das vor allem in Amerika vorkommt. Der Name dieses Minerals verweist auf die Atacamawüste.[4]
Dies könnte darauf hindeuten, dass das Voynich-Manuskript in Mittelamerika gezeichnet und in einer mittelamerikanischen Sprache geschrieben wurde. Möglicherweise in einer Sprache, die heute nicht mehr gesprochen wird.[4] Andere aktuelle Forschungen durch Professor Stephen Bax von der Universität Bedfordshire deuten nun aber auf eine semitische Sprache als Schlüssel für den Text hin.[5]TE]