Angstfreiheit = Sinnfindung ?

Grüß dich Azurkind

Alleinsein kann man üben. Man geht ganz ruhig da rein - und weitet es langsam aus. Bis man die Zuversicht bekommt, dass man gern mit sich ist, und immer interessante Dinge findet die man (besonders gut) alleine tun kann. Lesen, Malen, Kochen, Musik hören, Rappen, Gitarre spielen, Eichhörnchen beobachten, am See sitzen und Nachdenken, im Abendsonnenlicht innere Filme basteln, . . . an Wünschen und deren Verwirklichung herumbasteln, was Verrücktes ausprobieren, eine Nachbarskatze suchen und die abschmusen, Eicheln von den Bäumen schütteln, sich ganz still wohin setzen und die Menschen genau beobachten (Paare mit Kinderwagen, oder man sucht sich heut Pensionisten ab 60 aus), Meditieren muss nicht sein ist aber auch eine Möglichkeit, ich persönlich schaue mir gerne Kirchen von innen an - das Flair ist äußerst interessant in so einem Bau und es ist still (wenn der Pfarrer spricht kann man ja wieder gehen :), mit einem Bus an die Stadtgrenze und ein bisschen in den Wald rein - ein kleines Feuer entfachen (gut wieder austreten!), auch pinkeln im Wald macht mehr Spaß als im gefliesten viereckigen Raum (vor allem über Null Grad Celsius), shoppen ist dagegen ziemlich langweilig, irgendwo rauf oder drüberklettern ist witziger (Maschendrahtzäune brauchen eine ganz andere Technik als Lattenzäune).
So lernt man das Alleinsein ziemlich schätzen - und diese von der Gesellschaft angepriesene Panik bezüglich Einsamkeit flaut ab.

Außerdem find ich's immens wichtig, mich nicht von anderen abhängig machen zu müssen. Das bewehrt sich nämlich nicht.
AllEin
nervt
kein Schwein

Schon klar. Ich denke aber dass die Angst völlig berechtigt ist, damit meine ich dass sie vollkommen logisch ist. Denn solange ich die unheilige Verhaltensweise der Selbstisolation an den Tag lege, ist die Angst zu vereinsamen LOGISCHERWEISE mein ständiger Begleiter. Right?
Aber ich denke auch dass die Isolation mir irgendwas bringen soll, irgendeinen Vorteil bringen soll. Sonst würde ich es nicht tun. Ja genau. Aber was ist dieser Vorteil? :confused: (ich glaub ich mach mal nen neuen thread darüber auf..)
 
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Schon klar. Ich denke aber dass die Angst völlig berechtigt ist, damit meine ich dass sie vollkommen logisch ist.
Ich finde sie weniger logisch als anerzogen. (hineinprogrammiert, von verwirrten und groben Erwachsenen)
Es mag selten vorkommen, aber wenn ein kleines Lebewesen in einem geschützten Umfeld aufwacht und auch wieder einschläft, aufwacht und einschläft, aufwacht und einschläft... da ist eine Mutter, die geistig anwesend ist, und auf die Bedürfnisse des Kindes reagiert (sie ist weder überfordert, noch desorientiert, desinteressiert, unter Drogen, aggressiv, passiv, mit sich selbst und/oder dem Partner nicht im Reinen) = die Eltern haben keine emotionalen Ansprüche an das Kind, sondern umgekehrt, die Eltern und die Umgebung sind für das Kind da, wenn es braucht. Wo siehst du hier Angst im Entstehen, Azurkind?

Ausnahmesituationen gibt es natürlich immer, das Leben ist so - aber die werden nicht liegen gelassen bis Eigendynamik durch Verknüpfungen entsteht, sondern im Anschluss aufgearbeitet (im Gefühl wiederholt, bis die emotionale Dynamik daraus entweicht).

Wenn Ängstlichkeiten im Kind da sind, ist das ein Hinweis, dass keine verfügbare kompetente Bezugsperson da war (und ist), oder die Nachbearbeitung versäumt wurde (und wird).
Schuld - im Sinne von verantwortlich - sind in jedem Fall und ausschließlich die Erwachsenen.

''die ''unheilige Verhaltensweise'' der Selbstisolation''
Wo hast denn das aufgeschnappt? :)) sicher bei einem emotional unreifen und bedürftigen 'Erwachsenen'. Du musst sowas nicht schlucken, Azurkind. Wenn ich von einem stinkenden Thunfisch-Brötchen abbeiße >Spucke ich es wieder aus.

die Angst zu vereinsamen LOGISCHERWEISE mein ständiger Begleiter. Right?
Naja, dass da die Gefahr wäre, zu vereinsamen - das muss dir erstmal wer gesagt haben. Selbst wärst du jetzt nicht drauf gekommen. Mal hat man das Bedürfnis in die überfüllte Wirtshausstube rein zu gehen, und dann wieder nicht. Right?
Und grad in einer unangenehmen Umgebung ist es doch mehr als verständlich, dass man Zwischenraum zwischen sich und die anderen bringen will. Man muss sich ja mal erholen.

Aber ich denke auch dass die Isolation mir irgendwas bringen soll, irgendeinen Vorteil bringen soll. Sonst würde ich es nicht tun. Ja genau.
Siehste. :) Stinkende Thunfischbrötchen ausspucken, und sich selbst im guten Licht sehen. Wer solls denn machen wenn nicht du selbst. Da dein Umfeld nicht ideal ist.

Aber was ist dieser Vorteil?
Ja sag.
Ich bin sicher, da kommst du auch drauf.

(ich glaub ich mach mal nen neuen thread darüber auf..)
super
 
Ich hab jedesmal Angst, wenn mein Kind oder der Bärenkönig im Auto sitzen ...

Wenn ich dabei bin nicht, aber sobald ich weiss, die sind auf der Straße unterwegs mach ich mir Sorgen.


:mad:
Frl.Zizipe

wenn menschen so eng zusammen sind
dann wird über die angst
die beziehung weiterverfolgt auch wenn sie nicht da sind...
schicke ihnen licht und wisse es geschieht nur das was auch geschehen soll..
das mag kein trost sein
aber das brauch ich auch nicht #ist ja nichts passiert...
sobald du mit dir alleine bist weitet sich dein wesen ...das ist neu ...und kann angst machen ...doch imgrunde ist es reine liebe...
also liebe dich dafür ,dass du so bist wie du bist...in dem moment und überhaupt...
dann wird sich die angst lösen und auflösen...
und wenn du das nicht kannst
dann liebe dich dafür ,dass du es nicht kannst...
daraus wird frieden sich resultieren ...:)
 
Schon klar. Ich denke aber dass die Angst völlig berechtigt ist, damit meine ich dass sie vollkommen logisch ist. Denn solange ich die unheilige Verhaltensweise der Selbstisolation an den Tag lege, ist die Angst zu vereinsamen LOGISCHERWEISE mein ständiger Begleiter. Right?
Aber ich denke auch dass die Isolation mir irgendwas bringen soll, irgendeinen Vorteil bringen soll. Sonst würde ich es nicht tun. Ja genau. Aber was ist dieser Vorteil? :confused: (ich glaub ich mach mal nen neuen thread darüber auf..)

der vorteil ist
mal sich ganz und innig selber zu spüren
wenn du diese einsamkeit in liebe annehmen kannst
dann wird sie sich auch in liebe mit der zeit verwandeln...:)
 
Nun, ich denke Liebe ist nicht einfach da. Man muss etwas tun, also lieben, damit Liebe da ist.
Umgekehrt - es wird keine Liebe geben, wenn niemand liebt.

Grundangst? - also vorsichtshalber haben wir einmal Angst? Könnt ja sein, dass irgendwas ist - wir wissen zwar nicht was, aber besser man ist vorsichtig und hat mal Angst ... :D

Warum fällt mir dazu erstmal "Grundreiniger" dazu ein?

:rolleyes:
Frl.Zizipe
Ich seh's so: man muß die Liebe in sich hineingefüllt bekommen durch die Umgebung. Als Kind von den Eltern. Und später von anderen Gruppen, den Mitschülern, Vereinsmitgliedern und so weiter. Man nennt das Urvertrauen - entsteht in den ersten Lebensmonaten oder nicht, je nachdem wie die Eltern mit einem umgehen können.

Hat man dieses Urvertrauen nicht, hat man im Gegenteil ein Urmißtrauen. Und das macht eine Urangst und eine Ursorge - die tatsächlich ohne Anlass sind. Die sind einfach nur so als Gefühl vorhanden. Hab ich auch - mal stärker, mal schwächer. Ich hab ja auch Liebe in mir ohne Anlaß - also auch Angst. Ich nehme es als natürlich für mich hin, daß es so ist. Es sind letztlich nur Gefühle.

lg
 
Trixi Maus schrieb:
Es sind letztlich nur Gefühle.
Nur Gefühle, aber sie veranlassen uns zu reagieren. Unsere Reaktion löst dann wieder Reaktionen in unserem Umfeld aus, die wir eigentlich nicht wollen, nicht so gemeint hatten. Sie dienen als Ventil um den Überdruck abzulassen.

Stimmt, Trixi, das eigentliche Urvertrauen entstammt unserer Kindheit. Je nachdem wie wir aufgewachsen sind, wie mit uns umgegangen ist.
Als Kind hat man nicht viele Möglichkeiten sich zu wehren oder für sein Recht zu kämpfen. Unser Überleben hängt oft von der Mutter ab, das sie uns liebt und gut versorg. Und um das sicher zu stellen glauben wir, es ihr immer recht machen zu müssen. Wir lernen zu manipulieren.
Je nachdem, ob es nun funktioniert oder nicht entstehen dann daraus die verschiedenen gelebten Eigenschaften oder auch Mankos, die wir ein Leben lang mit uns herumtragen.
 
Azurkind schrieb:
Aber ich denke auch dass die Isolation mir irgendwas bringen soll, irgendeinen Vorteil bringen soll. Sonst würde ich es nicht tun. Ja genau. Aber was ist dieser Vorteil?
Du willst Dich schützen, vor Verletzungen. Keiner soll Dir zu nahe kommen, Dein inneres entdecken, zumindest nicht in der realen Welt.
Hier am Computer kannst Du jederzeit ausschalten, Dich abmelden, dem anderen nicht in die Augen sehen, real jemanden gegenüber sitzen ist dann etwas anderes.
Schwächen zeigen Lücken im Schutzpanzer.
Du bist sehr gefangen in Deinem Panzer und lässt Dir kaum die Luft zum Atmen
 
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Nur Gefühle, aber sie veranlassen uns zu reagieren. Unsere Reaktion löst dann wieder Reaktionen in unserem Umfeld aus, die wir eigentlich nicht wollen, nicht so gemeint hatten. Sie dienen als Ventil um den Überdruck abzulassen.

Stimmt, Trixi, das eigentliche Urvertrauen entstammt unserer Kindheit. Je nachdem wie wir aufgewachsen sind, wie mit uns umgegangen ist.
Als Kind hat man nicht viele Möglichkeiten sich zu wehren oder für sein Recht zu kämpfen. Unser Überleben hängt oft von der Mutter ab, das sie uns liebt und gut versorg. Und um das sicher zu stellen glauben wir, es ihr immer recht machen zu müssen. Wir lernen zu manipulieren.
Je nachdem, ob es nun funktioniert oder nicht entstehen dann daraus die verschiedenen gelebten Eigenschaften oder auch Mankos, die wir ein Leben lang mit uns herumtragen.
Manipulieren müssen wir aber nur, wenn die Mutter uns Liebe nur als Belohnung gibt oder unachtsam ist. Ist das Urvertrauen intakt, muß man nicht manipulieren. Man lernt es dann auch nicht. Es ist also fraglich, ob es in unserer manipulativen Welt überhaupt förderlich ist, eine allzu gute Mutter zu haben.

;)

Ich denke nicht, daß Gefühle als Ventile dienen. Das Ventil für unsere Gefühle ist unser Verhalten. Stehen die Ventile auf, dann kommt das Gefühl mit dem Wort heraus und mit Mimik und Gestik und Körpersprache - der Mensch ist authentisch. Er spricht sein Gefühl aus und beherrscht es daher. Er muß es nicht kontrollieren.

Ich sehe Gefühle eher als Anzeichen. In mir. Als etwas, das schon vor der Wahrnehmung ist, als etwas, das die Wahrnehmung erst herstellt und gestaltet. Es ist, finde ich, allein die Frage, wie aufmerksam man für das eigene Gefühl ist, ob man es frühzeitig bemerkt, oder ob man es erst bemerkt, wenn es sich herauskristallisiert hat zu einem Komplex, der dann in eigentlich "unmündiges" Verhalten führt. Also in ein kindliches Gefühlsverhalten.

... ich denke ganz entscheidend ist dabei das Vermögen, Sprache zu steuern. Wenn ich in meinen Gedanken bereits die mir bekannte Auswirkung von mir bereits namentlich bekannten Gefühlen bemerke, dann halte ich im Denken meist etwas inne und denke: "Stop. Wie heißt das Gefühl, daß Du denkst?" Ich spreche dann den Denker in mir so an. Ich überlege dann, wie das Gefühl heißt und ob es Sinn macht, dieses Gefühl in meine Handlungen einfliessen zu lassen. Erscheint mir dies nicht so, lege ich das Gefühl in meiner Erinnerung ab und nehme mir vor, später darüber zurück zu kehren und zu erfahren, warum ich in dieser Situation so gefühlt habe.


Es ist eine Frage der Angstfreiheit, so zu verfahren. Man muß die Zeiten etwas verschieben können, oder besser: man muß sie managen lernen. Es gibt Gefühlszeit und Handlungszeit im Leben. Alles zu vermengen klappt meist nicht, wenngleich es natürlich auch diese, ganz besonderen Situationen gibt.

lg
 
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