Angst vor Veränderungen

Hallo Ihr lieben Mitblockierten!

...Du sprichst von WIR ich denke nicht daß es ALLE betrifft.

Als erstes möchte ich sagen, das ich auch in der "wir-Form" schreibe, weil ich bestimmt nicht alle Menschen damit ansprechen möchte, doch mir bewusst ist, das auch ich mit diesem Phänomen zu tun habe. Ich benutze bewusst nicht die verallgemeinernde Form "man" --- da ich mir selbst auch bewusst bin, das ich bei diesem Thema auch von mir selbst spreche.

...Und bei mir ist dann kurioserweise das Gefühl da: OH je, wenn das tatsächlich klappt, und du auf einmal Erfolg damit hast, dann kommt da eine Lawine auf dich (also mich) zu, die kann ich nicht mehr aufhalten, und dann.....mach ich lieber nichts...

Hallo Santafee, Du machst hier auf einen Automatismus aufmerksam, der mir bis vor kurzem auch nicht bewusst war.
Wir sind der Meinung, das bestimmte Veränderungen bestimmte Gefühle in uns hervorbringen --- doch tatsächlich produzieren wir Gefühle und verbinden diese mit bestimmten Veränderungen!

Das ist mir vor einiger Zeit bewusst geworden, weil...

...wenn so ein Mann dann auf einmal seine Arbeit verliert z.B., dann bricht eine Welt zusammen. Dann traut er sich nicht mehr nach Hause, weil "die Nachbarn reden", er versagt hat aus seiner Sicht. Könnte sein daß die Ehefrau am motzen ist, weil sie den Lebensstandard nicht mehr halten können. Aus dem finanzierten Haus rausmüssen, der superriesengroße flachbildtv- fernsehr muß weg, das Reitpony der Tochter und und und, das geleaste Auto wird abgeholt. Finanzierenen ohne Ende und auf einmal buff, alles weg...

(Und hier möchte ich Puenktchen hinzu zitieren) ...weil wir mit bestimmten Veränderungen bestimmte Folgen verbinden!!!

Ich nehme das Beispiel "Verlust des Arbeitsplatz" um den Automatismus aufzuzeigen.

Das Ereignis "Verlust des Arbeitsplatz" bedeutet für die meisten Menschen auch gleich finanzielle Einbußen. Der bisherige Lebensstandard kann nicht mehr gehalten werden, Freunde und Nachbarn reden negativ und der Alkoholismus droht...

...aus diesem Szenario produzieren wir das Gefühl "Angst vor Verlust" --- damit blockieren wir uns für alle anderen Möglichkeiten, denn...

...was hat sich letztendlich ereignet? Die Fakten sind doch lediglich, ich bin gekündigt worden!!!

Die Kündigung, der Verlust dieses Arbeitsplatzes bedeutet doch nicht gleich Verlust meines gesamten bisherigen Lebens --- ich werde dadurch doch nicht verletzt oder ähnliches. Doch wir erschaffen uns eine verzerrte Realität und ersetzen die reale Realität mit der von uns erschafften verzerrten Realität. Aus der Sicht der verzerrten Realität können wir nicht mehr analytisch die Informationen der realen Realität auswerten.

Ich bin gekündigt worden, bedeutet doch auch, ich habe die Chance eine neue Arbeitsstelle zu finden, die mir mehr Spaß macht, die näher an meinem Wohnort ist, in der ich mehr Geld verdienen kann, eine gesicherte Position bekommen kann.

Also, warum sehen wir in dem "Verlust" nicht eine Chance? Veränderung muss doch nicht zwangsläufig mit Verschlechterung gleich gesetzt werden --- und doch läuft unser Automatismus dahin - genau auf diesen Punkt zu!

Das Resultat ist --- unsere dadurch "produzierte Angst" blockiert uns die Chance wahr zu nehmen, wir sind paralysiert und geben uns dem unvermeidlichen Schicksal hin.

Erkennt Ihr Euch in diesem Automatismus wieder? Kennt Ihr solche Situationen und wie habt Ihr sie durchlebt? Warum verfallen wir immer wieder in diesen Automatismus?

Einen unblockiert fragenden Gruß vom Lifthrasir
 
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Hallo Marty

hallo lifthrasir,

verlieren kann man nur etwas was man besessen hat.. setzt besitz voraus...

die verlustangst entsteht meiner meinung nach aus dem gefühl heraus etwas gewohntes verändern zu *müssen*, eventuell seine eigenen prinzipien und vorstellungen neu zu überdenken

was bringt das neue?
meist hat man unbegründete angst vor dem unbekannten...
da uns ja das gewohnte sicherheit gibt

veränderungen passieren immer...
augen und verstand öffnen um das beste für sich daraus machen
:)

Ich gebe Dir Recht! Verlust kann ich nur erfahren, wenn ich etwas besitze. Ich denke, das ist ein zweiter Weg sich seiner Angst vor Veränderungen bewusst zu werden --- das Bewusstsein, das ich zum Beispiel einen Partner nicht besitzen kann, denn somit kann ich meinen Partner auch nicht verlieren.

Doch wenn ich als Beispiel die Veränderung "Verlust des Partners" mir mal genau betrachte, hilft mir das Bewusstsein, das ich meinen Partner nicht besitzen kann, nicht wirklich über eine Trennung hinweg!
--- Ich spreche dabei aus einer Erfahrung, die mich sehr traurig gemacht hat. Und genau diese Erfahrung hat mich erst auf den Automatismus aufmerksam werden lassen.

Der erste Schritt zur Heilung ist das Erkennen oder Akzeptieren einer Krankheit, oder wie im Fall der Angst vor Verlust, die Erkenntnis über den Automatismus. Nur wenn ich erkenne, kann ich nach Lösungen suchen aus solch einem Automatismus auszubrechen.

Bei meiner Erfahrung "Verlust des Partners" war mir schon bewusst, das ich meinen Partner nicht besitzen konnte, daher war die Erfahrung auch "Trennung von einem geliebten Menschen" und damit einhergehend, der Verlust einer super schönen Zeit.
Oder anders gesagt, der Verlust, diese bisher erfahrene schöne Zeit nicht mehr weiter genießen zu können. Nie wieder einen so lieben Partner an meiner Seite zu haben und alleine durchs Leben gehen zu müssen --- das war mein Automatismus, das war meine von mir erschaffene verzerrte Realität.

Aus dieser verzerrten Realität habe ich das Gefühl der Angst vor dem Alleinsein produziert und habe mich damit für alles andere blockiert. Erst mit der bewussten Auseinandersetzung und dem Verstehen des Automatismus ist es mir gelungen diese Blockade zu lösen.

Aber ich stimme Dir zu, das der Schritt, das ich mir bewusst bin, das ich einen Partner eben nicht besitzen kann, mir geholfen hat auch den Rest der verzerrten Realität besser zu erkennen, denn mit dem ersten Bewusst-Werden beginne ich meine von mir erschaffene Realität aus anderen Blickwinkeln zu beleuchten und kann so leichter erkennen, das diese Realität von gewissen Vorurteilen oder Vorbewertungen verzerrt wird!

Einen unverzerrten geradlinigen Gruß von Zhongshan nach Wien vom Lifthrasir
 
Hallo Lifthrasir

Ein interessantes Thema das du aufgegrifffen hast.Ich kenne dies Alleswas du beschrieben hast diese Ängste etwas zu verlieren.
Ich habe allles verloren ,habe aber jetzt mich Selbst mehr Vertrauen
mehr Freiheit,mehr Lebensqualität.
Und das Einzigeaus meiner Sicht ,meiner Erfahrung was ich als schlimm empfinde ist wenn man sich selbst verliert.

Namaste Kosima
 
@@@Namaste Kosima

Danke für Dein Posting.

Ich versuche jetzt die Liebe zu erforschen. Ich habe erkannt das ich

Ich hatte ja noch nie in meinem Leben eine Freundin und bin sehr sehnsüchtig darauf.

Vielleicht lerne ich so ja zu lieben und kann den heiligen Vater und alle menschen auf der Welt so lieben lernen.

Ich bin hier nun etwas mutiger und habe nicht so viel angst mehr. Der Weg zur Liebe ist für mich ein großer Schritt des Herzens. Den will ich gehen, aber man kan ihn vermutlich nur fühlen. Keine Ahnung, ich weis eigentlich nix über die Liebe und das finde ich traurig.
 
Hallo Kosima!

meiner Erfahrung was ich als schlimm empfinde ist wenn man sich selbst verliert...

Dieser Satz interessiert mich!

Was ist der Hintergrund? Wie hast Du diese Erfahrung erfahren? Wie hast Du das "Sich-Selbst-Verlieren" erlebt, erkannt und bewertet?

Ich frage, weil ich denke das es schwer ist sich wirklich selbst zu verlieren. Auch ich habe in der Vergangenheit "Verluste" erfahren, teilweise extreme Erfahrungen in dieser Richtung gemacht --- doch ich denke, dass ich mich nie dabei selbst verloren habe, denn dann würde ich hier nicht mehr schreiben.

Ich denke ein Mensch, der sich selbst verliert wird den Weg des Suizid wählen?!?

Solche Gedanke hatte ich in ferner Vergangenheit auch, doch letztendlich habe ich mich nicht selbst verloren. Ich bin der Ansicht von mir selbst sagen zu können, das ich nicht labil bin, sondern eher in schlimmen Zeiten eine gewisse Stärke entwickle. Diese Erfahrungen haben mich gelehrt einmal mir selbst zu vertrauen, meinem Weg zu vertrauen und auch dem "Sein" als solches --- und somit Gott zu vertrauen!
Nicht jeder wird meinen Glauben und das Vertrauen zu Gott teilen --- es ist eben nur meine Wahrheit, die auf meinen Erfahrungen basiert.

Namaste, Kosima!
 
...
Ich hatte ja noch nie in meinem Leben eine Freundin und bin sehr sehnsüchtig darauf.

Vielleicht lerne ich so ja zu lieben und kann den heiligen Vater und alle menschen auf der Welt so lieben lernen.

Ich bin hier nun etwas mutiger und habe nicht so viel angst mehr. Der Weg zur Liebe ist für mich ein großer Schritt des Herzens. Den will ich gehen, aber man kan ihn vermutlich nur fühlen. Keine Ahnung, ich weis eigentlich nix über die Liebe und das finde ich traurig.

Hallo Sentinel,

Uhhh --- Deinen Beiträgen zu folgen ist für mich schwer und verwirrend. Du scheinst schon viele "negative" Erfahrungen gemacht zu haben?

Nach meinen Erfahrungen kann ich Dir über die Liebe folgendes sagen --- liebe Dich selbst, habe keine Angst vor Dir --- erst dann kannst Du andere Mensch in Liebe und ohne Angst treffen!

Angst ist ein schlechter Ratgeber, Angst blockiert uns! In der Steinzeit mag Angst oft ein guter Ratgeber gewesen sein, denn die Vorsicht bei der Jagd konnte das Überleben sichern --- auch wenn der Jagende hungrig blieb...

...heute ist unsere allgemeine Lebenssituation jedoch stark verändert, so dass wir diese kollektive Angst, die aus unserer Evolution hervorgeht, durchaus in den meisten Fällen ablegen könnten.
Deswegen auch mein Thema, meine Fragen nach der Angst vor Veränderungen.

Einen hier unverändert in die virtuelle Welt eingebrannten Gruß vom Lifthrasir
 
Zitat Kosima
meiner Erfahrung was ich als schlimm empfinde ist wenn man sich selbst verliert...

Versuch es mal in Kürze auf den Punkt zu bringen.Ich war immer auf der Suche
hatte Haus ectr, dann erfüllte ich mir meinen Lebenstraum beruflich arbeite hart darauf hin mit der Illusion .:Dann bin ich zufrieden.So wars dann aber nicht dann kam die Leere und alles brach zusammen .Und ich wusste gar nicht was die Leere bedeutet bis ich es gespürt hatte.Denn ich war ja immer sehr beschäftigt und abgelenkt mit so vielen Dingen und auch sehr engagiert.
Ja dann war alles ziemlich heftig ,denn ich stand vor dem Nichts.Und dann in ganz kleinen Schritten ging es dann wieder aufwärts.
Ja und heute weiss ich dass Niemand und ich meine Niemand mir den Halt gibt den ich gesucht hatte.Weder ein Mann noch Haus ,noch Beruf ,oder Geld.
Das sind vielleicht Hilfen wenn überhaupt doch das was tief im Innersten ist das nimmt mir keiner und darauf verlasse ich mich.
Ich habe eine kleine Wohnung ,Freunde und wirkliche Freude am Leben.

Namaste Kosima
 
Zitat:Angst ist ein schlechter Ratgeber, Angst blockiert uns! In der Steinzeit mag Angst oft ein guter Ratgeber gewesen sein, denn die Vorsicht bei der Jagd konnte das Überleben sichern --- auch wenn der Jagende hungrig blieb...



Ich denke, dass die Steinzeitmenschen in den meisten Situationen mutiger waren als wir heute. Jedoch denke ich, dass große Veränderungen dem Steinzeitjäger große Angst gemacht haben. Die Steinzeitwelt veränderte sich kaum im Leben eines Steinzeitmenschen. Es gab innerhalb einer Lebenszeit keine Innovationen. Er lebte möglicherweise ausschließlich in einer bestimmten Region, die Welt um ihn veränderte sich kaum. Was dem Steinzeitmann aber Angst gemacht haben muss, und zwar zurecht ist eine Veränderung. Wenn irgendwelche Fremde auftauchen, war die Gefahr groß, dass es zum Konflikt um Beute und Stammesgebiet kommt. Zudem dürfte es sehr gefährlich gewesen sein, wenn er selbst in einem Terrritorium unterwegs war, dass er nicht kennt, wie kann er flüchten, welche Leute leben da, wo sind die Verstecke der wilden Tiere usw. Etwas neues war also ziemlich sicher eine potentielle Gefahr.Die meisten Tiere, die in Revieren leben kennen dieses sehr genau, und verlasen es nur ungern, und wenn sie es tun, erhöht sich die Gefahr für sie sehr. Dieses damals vorteilhafte Verhalten hat sich sicher auch in den Genen des Menschen niedergeschlagen. Heute findet man es in Form von Fremdenangst/Xenophobie, Ablehnung von Fortschritt, emotionale Abhängigkeiten von einem bestimmten persönlichen Umfeld, oft direkt dem Partner (auch wenn der sch... ist). Klar ist, dass dieses Verhalten heute meist eher negativ für den einzelnen ist (nicht unbedingt immer).

LG PsiSnake
 
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Hallo Kosima!

...Ich war immer auf der Suche
hatte Haus ectr, dann erfüllte ich mir meinen Lebenstraum beruflich arbeite hart darauf hin mit der Illusion .Dann bin ich zufrieden.So wars dann aber nicht dann kam die Leere und alles brach zusammen .Und ich wusste gar nicht was die Leere bedeutet bis ich es gespürt hatte...

Deine Erfahrungen sind bestimmt übel gewesen und diese Leere zum verzweifeln --- doch bin ich der Meinung das Du nicht Dich selbst verloren hast, sondern den Sinn verloren hast.
Ich möchte damit sagen, das alles was für Dich bis zum Zeitpunkt des Zusammenbruchs den Sinn des Lebens ausgemacht hatte, sich plötzlich als Illusion heraus stellte. Eine zuerst fatale Erkenntnis --- doch am Ende befreiend.

Der Verlust von sich selbst beinhaltet nach meine Ansichten, nicht nur den Verlust des Sinnes, sondern auch des Vertrauens, der Liebe zu sich selbst und letztendlich sogar jeder Hoffnung --- denn aus welchem Grund sollte sonst ein Mensch sein Leben selbst beenden wollen? Und wie meine Frage schon besagte, denke ich, das "Sich-Selbst-Verlieren" die Gefahr des Suizid nach sich zieht.

...heute weiss ich dass Niemand und ich meine Niemand mir den Halt gibt den ich gesucht hatte...

Dem kann ich mich uneingeschränkt anschließen --- nur ich selbst erhalte mich selbst --- nur mir selbst kann ich wirklich 100% vertrauen!

Namaste, Kosima!
 
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