Ja ich wieder mit meinen ganzen Psycho Anfällen =)
Ne, aber mir ist aufgefallen das ich die Dunkelheit irgendwie gar nicht ausstehen kann. Schlafe mit so viel Licht wie möglich wenn ich alleine bin (ein grund mehr das zu ändern, aber das ist ein anderes Problem^^)
Ich habe gehört Leute fürchten die Dunkelheit die in der Kindheit irgend ein Problem hatten, richtig?
Aber normal trifft dies ja nur bei Frauen zu und nicht Männern . . . zum glück bin ich hier Anonym, wäre ja peinlich mit diesen ganzen Memmen und Weichei Statements zu leben...
Im "echtem" Leben bin ich natürlich kein Weichei, und die Dunkelheit ist mir egal. Verliebt bin ich erst recht nicht. So sieht die Welt mich, ob es wahr ist? NEIN.
Hi Aristainc!
Es sind sicher nicht nur Frauen die dieses Problem haben. Ich kenne jemanden sehr gut, der als Jugendlicher und (wenn ich mich richtig erinnere) sehr lange auch noch als junger Mann, nur bei Licht schlief. Er hat es nie ausgemacht. Heute ist das bestimmt anders, soweit ich weiß geht es ihm sehr gut was gewisse Ängste angeht.
Du zeigst in Deinem Beitrag übrigens ein gewisses Prinzip, das zu jeder Angst gehört, nämlich Verurteilung bzw. (Selbst-) Abwertung.
An Deiner Stelle würde ich mich fragen, ob Deine Angst konkret ist oder eher nicht. Mit konkret meine ich, das Du Angst vor der Dunkelheit hast, weil Du sie als eine konkrete Ursache ansiehst, die Leid erzeugen kann. Beispiel: Ein Kind verbindet die Dunkelheit vielleicht mit Gespenstern, die bei Licht (seiner Überzeugung nach) nicht auftauchen. Daher ist die Dunkelheit eine konkrete Ursache. Wenn man dem Kind die Angst vor den Gespenstern nimmt, bzw. es sie irgendwann überwindet, ist auch die Angst vor der Dunkelheit weg. Was allerdings nicht bedeutet dass das Kind keine Angst mehr hat, da sich Ängste verlagern.
Wenn Du feststellst, das Deine Angst konkret ist, also Du etwas bestimmtes mit Dunkelheit verbindest das Du befürchtest, dann musst Du Dich erst damit beschäftigen. Wenn Du aber an dem Punkt bist, das Du eher fragst, warum Du überhaupt Angst vor der Dunkelheit hast und dafür keinen Grund finden kannst, ist die Dunkelheit gar nicht mehr das Problem. Dann hältst Du "nur" noch daran fest, weil Du das verurteilst. Das Wichtige bei Ängsten ist: Es wird so wahrgenommen das etwas Äußeres das Gefühl der Angst hervorruft. In Wirklichkeit gibt es aber eher ein Gefühl der Angst das man mit sich trägt, das sich Gründe sucht. Man nimmt dieses Gefühl wahr und der Verstand präsentiert einem automatisch einen oder mehrere Gründe dafür. Diese Gründe muss man sozusagen "übersehen", damit man an das Gefühl selbst kommt, das sich auf diese Art erhält. Das funktioniert in etwa so:
Wahrnehmung des Gefühls...
Wahrnehmung einer vermeintlichen Ursache....
Annahme, das Gefühl sei eine angemessene Reaktion.
Das ist also ein Kreislauf. Und in der Entwicklung der meisten Menschen geht es immer mehr auf das Gefühl zu. Damit meine ich, von vermeintlichen Ursachen weg, also von konkret, zu eher "diffus". Der Schritt von konkret (Dunkelheit... oder irgendeine äußere Ursache, kann auch eine Situation sein) zu "nicht-konkret" (wenn man nicht mehr versteht warum man davor Angst hat) ist sehr wichtig, weil man dann eigentlich nicht mehr wirklich Angst vor dem äußeren Grund hat. Das Gefühl bleibt bestehen, weil man sich ständig selbst verurteilt....
"Was stimmt mit mir nicht, das ich davor Angst habe? ....das ich das nicht in den Griff bekomme?".
Der Verstand zieht auch da wieder den Schluß: Mit mir stimmt etwas nicht... Also: Das Gefühl der Angst (bzw. des Leidens.... es ist dasselbe) ist angemessen/gerechtfertigt. Man macht also auch das eigene "Versagen" zu einem Objekt, das für den Verstand ein "guter Grund" ist Angst/Leiden aufrechtzuerhalten. Aber auch das vermeintliche Versagen, das man genau dadurch aufrechterhält, ist etwas das man als Wirkung erkennen kann, als unbedeutend. Bzw.: Man kann es dazu "machen" indem man es erkennt und sich eben nicht mehr dafür verurteilt zu "versagen" und auch nicht dafür zu verurteilen. Das erscheint vielleicht etwas unlogisch, ist es aber nicht. Es ist ein ständiger Wechsel von Wahrnehmung und der Reaktion darauf. Man nimmt dauernd vermeintliche Ursachen wahr, die das Gefühl scheinbar rechtfertigen. Solange das Gefühl da ist, sucht der Verstand nach Ursachen. Man kann ihn ruhig suchen lassen, aber man kann eben auch erkennen "Das ist es nicht" und der Verstand hört dann auf einem Ursachen zu präsentieren. Irgendwann steht man dann vor dem Gefühl und der Verstand nennt ES Ursache. Das ist dasselbe Spiel... Der Punkt ist: Es gibt nur eine Ursache für jede Wahrnehmung und man selbst ist diese Ursache. Und man selbst hat sozusagen "Deutungshoheit" und es geht im Kern darum, alles...wirklich ALLES zu Wirkungen zu erklären die nicht die Macht haben Leid auszulösen. Die Wahrnehmung, dass man das nicht so einfach kann, ist auch wieder dasselbe Spiel. Man hat es da wirklich mit einer Art inneren Manipulation zu tun, der man wiederstehen muss, sich nicht darin verwickeln darf. Das geht nur, wenn man sehr bewusst ist. Bewusst - Sein ist meiner Ansicht nach der einzige Schlüssel. Eigentlich simpel, aber es ist nicht so einfach den eigenen Überzeugungen wirklich zu wiederstehen und sich nicht reinziehen zu lassen, gerade wenn es damit losgeht das man sich selbst verurteilt weil man es nicht schafft. Das sind mit dem Problem der Zeit (wann endlich? warum immer noch nicht? wie lange soll das noch dauern? ) die letzten "Tricks".
Bin etwas abgeschweift
Noch kurz zu Deiner Angst vor Dunkelheit. Schau Dir an, ob Du Begründungen findest, die Dir sagen das die Angst vor Dunkelheit angemessen ist. Jede Begründung ist eine Überzeugung die Du Dir anschauen kannst. Das Festhalten an einem Angst-Obejekt (mit Objekt muss nicht ein physisches Objekt gemeint sein, sondern etwas das man nach außen verlagert) findet durch das "darüber-nachdenken" statt, das wiederum im Hintergrund abläuft. Deine Aufmerksamkeit liegt dann auf "Dunkelheit" während Du vielleicht gar nicht merkst wie Du das begründest. Und wenn Du die Gedanken "dahinter" kennst, erkennt der Verstand auch das die Angst unbegründet ist. Wenn es keine konkreten Gründe mehr gibt, dann schau Dir an, inwiefern Du Dich verurteilst und diese Frage zu einer Frage von Erfolg oder Versagen machst.
VG,
C.