Angst und Spiritualität

Liebe Alana!

Weisst Du, ich glaube, im Prinzip macht das jeder Mensch, wir könnten gar nicht anders - unsere "Wahr-Nehmung" ist etwas Subjektives, Selektives - unser persönlicher Filter ist wahrscheinlich immer vorgeschalten.

Meine eigene Wahrnehmung unterliegt Schwankungen, wenn ich z.B. in der Erinnerung krame, sehe ich ein und dieselbe Situation mal positiv, mal negativ, je nach nachdem, wo ich JETZT meinen Filter habe.

Aber ich glaube, es macht einen Riesenunterschied, ob unser Filter hauptsächlich aus Angst besteht oder nicht. Ein Kind, das keine Angst hat, kann neugierig und interessiert die Welt erforschen - hat es Angst, werden von vornherein viele Wahr-Nehmungen verhindert.

Und bei Glaubenssätzen, die mit Angst arbeiten, kann man meiner Meinung nach nicht mehr offen sein für die "Realität" (soferne eine objektive Realität überhaupt existiert *kopfkratzt*).

Liebe Grüße
Reinfriede

Ja , klar, liebe Reinfriede , da stimme ich dir zu. Das Wichtige ist eben, daß man das auch irgendwann mal realisiert, daß Angst ein schlechter Wegbegleiter ist (besonders, wenn man sich ihrer gar nicht bewußt ist).
Tja, die objektive Realität - wird wohl auch wieder für jeden verschieden sein (grübel, grübel, grübel)

Liebe Grüsse, Alana
 
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Also nachdem ich heute ein wenig gegrübelt habe, fiel mir ein:
Wie kann man die Angst, spirituell zu versagen, nehmen/auflösen. Wyrm hat weiter oben mal gesagt, alles ist perfekt, so wie es ist. Gut - das ist aber gar nicht so leicht, das so sehen zu können. Also wo muß man ansetzen, um aus dieser Endlosschleife herauszukommen?
 
Also nachdem ich heute ein wenig gegrübelt habe, fiel mir ein:
Wie kann man die Angst, spirituell zu versagen, nehmen/auflösen. Wyrm hat weiter oben mal gesagt, alles ist perfekt, so wie es ist. Gut - das ist aber gar nicht so leicht, das so sehen zu können. Also wo muß man ansetzen, um aus dieser Endlosschleife herauszukommen?

Liebe Alana!

Magst einmal ein kleines gedankliches Experiment machen?

Lehn Dich zurück, schließe Deine Augen, spür in Dich hinein, fühle, wie sehr Du in Wahrheit geliebt wirst, jede Sekunde Deines Lebens bist Du umhüllt von Liebe und Geborgenheit. Fühlt sich ein wenig an wie zwei warme, schützende Arme, wie ein weicher Mantel.

Lass Dich in dieses Gefühl fallen - und dann weißt Du, dass Du in Wahrheit nichts falsch machen kannst in diesem Leben....

War jetzt ein wenig theatralisch - aber das war das Gegenteil von Angst.

Liebe Grüße :liebe1:
Reinfriede
 
hi an alle,

für mich ist es das wort "hoffnung", das am meisten mit der angst in verbindung steht.
hoffnung, dass etwas besser wird, später - und von mir nicht zu kontrollieren. und da ist sie schon, die angst.

damit werfe ich - wie schon vorher mal erwähnt - alle meine gedanken und energie in eine nicht zu sehende und nicht zu beeinflussende zukunft --- und diese energie fehlt im wahrnehmen des jetzt.

statt zu-frieden zu sein mit dem augenblick, mich so gut wie möglich einzurichten, das heutige zu tun,
--- nörgle ich und fühl mich gleichzeitig hilflos. damit fängt dann der kuhhandel an: wie muss ich mich verhalten, denken, fühlen, sein, damit das in erfüllung gehen kann, was ich mir erhoffe. ich fange an, mich zu verbiegen, zu drehen, ...
wie schön, wenn mir jemand sagt, wie ich mich drehen soll...

das ist gift!

wenn ich anlauf nehme, trau ich mich die ganze dreiheit hier zu kritisieren: das glaube-hoffnung-liebe-paket.

mag lieber das vertrauen-wünschen(und loslassen)-lieben-paket.

und wenn sie mal da ist, die angst, in den arm nehmen, annehmen. das wirkt.
und ja- die liebe ist spürbar.

lg moni
 
Ja, ihr beiden, Reinfriede und Reinhard,

das Gefühl kenne ich - nur nicht dauerhaft. Ich falle da schon öfter mal raus und schimpfe dann mit mir selbst.

Hat mir sehr gefallen, was Ihr geschrieben habt!:liebe1:
 
Hallo Reinfriede,

ich hab mal wieder ein bisschen „hinterhergelesen“ und bin an deinem Beitrag von gestern hängengeblieben.

Durch die Angst potenziert sich die Überzeugung der "Anwärter" bis hin zu den bereits "Überzeugten". Ein System entsteht, das sich schließlich immer wieder selbst logisch bestätigt. Und was nicht "genau passt", wird uminterpretiert....

Irgendwie scheine ich nicht helle genug, aber ich verstehe überhaupt nicht, was du damit aussagen willst. Kannst dus mir bitte erklären?

Ich hab mal irgendwo gelesen Angst sei die Triebfeder für Veränderung, was sich für mich richtig anfühlt. Was mir Angst macht, das versuche ich zu verändern/verhindern/umgehen/was auch immer, um keine Angst mehr haben zu müssen.
Ich fand diese Formulierung toll und zutreffend.

Angst scheint mir für viele Bereiche unseres Lebens unverzichtbar und ich kann mir nicht vorstellen, dass es Menschen gibt, die nicht hin und wider dieses Gefühl haben.

Ich fand den Eröffnungsthread sehr gut, in dem u.a. stand:

:confused: Wenn man bedenkt, wieviele Leute JETZT um das Überleben oder mit ernsthaften Problemen zu kämpfen haben, wirkt das schon eigenartig, sich darum zu sorgen, ob man im nächsten Jahrzehnt "in die 5. Dimension aufsteigt".

Klar, aus der Sicht desjenigen, der die Befürchtung hat, dass er nicht mitkommt – in die 5. Dimension – ist das schon ein echtes Problem. Für jemanden, der am 10. des Monats nur noch Geld bis zum 15 hat, aber 4 hungrige Mäuler, ist das lediglich ein Pippifax von Spinnern.

Trotzdem denke ich nicht, dass man die Angst des Einzelnen bewerten kann. Wer will vorgeben, was Angst machen darf und was nicht. Es ist ein subjektives Gefühl. Was für den einen eine Kleinigkeit, ist für den anderen schon der halbe Weltuntergang. Maßgeblich ist doch, was der Vorfall/Gedanke/o.ä. bei einem Menschen auslöst und nicht welcher Vorfall/Gedanke/ö.ä. es ist.

LG
Ruhepol
 
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