hi simi,
ich habe eine frage,was sagst du einem menschen der dich fragt woher denn diese angst kommt wenn du sagst sie fühlen sich schuldig und der mensch fragt dich ,warum erklären sie mir das genauer,was sagst du dann zu diesem menschen?
Die Angst ist angeboren, Mnemosyne. Oder besser gesagt: sie entsteht zusammen mit dem Ich. Ein Neugeborenes hat weder Ich noch Angst- beides entwickelt sich zusammen. Darum heißt es: "Werdet wie die Kinder und ihr werdet das Himmelreich sehen."
In Wirklichkeit gibt es keine Schuld, keiner kann etwas dafür, dass er geboren wird und ein Ich entwickelt. Ein Ich, das in einem Körper steckt, sich von anderen Ich's getrennt fühlt und deshalb Angst hat. Aus der Angst heraus entsteht der Wunsch nach Schutz und Selbstbehauptung, beides richtet sich automatisch
gegen andere Ich's- und schon geht der Tanz los. Und mit ihm die Schuldgefühle.
Dabei wollen doch alle nur einig sein mit anderen, eins, verschmelzen. Der Witz ist: alle Lebewesen sind bereits eins- sie sind Gott. Sie sind nicht die Person, das einzelne Wesen mit einem Körper, für das sie sich halten- ihr Selbstbild ist falsch.
Mnemosyne schrieb:
denn ich denke jemanden zu sagen leben sie im hier und jetzt und reden sie wie ihnen der schnabel gewachsen ist dann werden sie frei und fühlen sich nicht mehr schuldig und sind losgelöst von der angst, ist für jemanden mit ungewöhnlichen geistesgaben konzentration und gedankentiefe denn auch das entspricht saturn in 3 eine ungenügende antwort!
Im Hier und Jetzt lebt derjenige, der seine Ängste bereits aufgelöst hat, Mnemosyne. Jemandem zu sagen, er solle das einfach tun, ist Blödsinn- das kann er nicht.
Der spirituelle Weg beginnt mit einer Sicht, einem kurzen Augenblick von 2-3 Sekunden vollkommener Gegenwart.
Im Grunde stellst du die Frage: "Wie geht das, ehrlich zu sich selbst zu sein?"
Wie soll ich das jemals beantworten? *lol
Es ist in Wirklichkeit ganz einfach, darum ist es so schwer zu erklären. *g
Es geschieht in einem Augenblick der inneren Stille, wenn der Verstand schweigt. Normalerweise ist er damit beschäftigt, Lösungen zu ersinnen, für Probleme, die er selbst erschaffen hat. Letzteres weiß er allerdings nicht. Wird er still, endet die Problemerschaffung- das ist der Witz!
Still wird der Verstand, wenn er kapituliert, dh wenn er einsieht, dass es keine Lösung gibt. Das ist der magische Augenblick! Der Verstand schweigt, er sucht nicht länger nach einer Lösung für die Zukunft- er wird gegenwärtig. In diesem Augenblick erkennt er, dass seine Probleme selbst erschaffen sind- in Wirklichkeit würden sie ohne seine Denkweise gar nicht existieren.
Eine Sekunde nach dieser Sicht rattert der Verstand wieder los und freut sich nen Ast ab. Denn das konkrete Problem, vor dem er zuvor kapituliert hatte, ist nun gelöst- es war nur aus einer Angst heraus entstanden. Alle sogenanten "Problemlösungen", die der Verstand zuvor erdacht und die der Mensch ausprobiert hatte, waren zum Scheitern verurteilt- nach dieser Sicht ist das klar zu erkennen.
Nach meiner ersten Sicht stand für mich sofort die Frage im Raum: ist das in Wirklichkeit immer so? Bei allen Problemen, die ich habe? Sind sie alle hausgemacht, von mir selbst erschaffen? Aus Angst? Also habe ich angefangen, die Sache genauer zu untersuchen- so führte eins zum anderen.
Ungewöhnliche Geistesgaben, Konzentration und Gedankentiefe hat ein Mensch mit Saturn in 3 nicht. Er mag ein solches Selbstbild von sich haben- der Wahrheit entspricht es nicht. Ja, er konzentriert sich- auf das, was er gleich (und schon ist er in Gedanken in der Zukunft!) sagen will, er übt das Gespräch im Kopf, bevor er die Worte auf die Zunge legt. Dass das Gespräch längst weitergegangen ist, davon hat er weder was gehört noch aufgenommen, er ist ja konzentriert: auf sich und seine Angst. Wenn er dann endlich soweit ist und spricht, ist das Thema längst vorbei.
Diese Art der Konzentration ist aber keine Gabe oder Stärke- sie ist ein Zwang und eine Last. Er muss sich konzentrieren, um überhaupt ein Wort sprechen zu können. Dass er dabei eine gewisse Tiefe erreicht, ist nicht verwunderlich- diese Tiefe bezieht sich aber nur auf ein ganz bestimmtes Thema- seins. Und genau damit erschafft er sein zweites Problem mit Saturn in 3: es gibt nur wenige Leute, die sich für sein einziges Thema interessieren- er findet keine Gleichgesinnten. Zum 3. Haus gehören die Geschwister- und alle Menschen, die einem ähnlich sind wie Geschwister- die Wahlgeschwister. Im deutschen Sprachgebrauch gibt es kein Wort für diese Art der Beziehung, da fällt alles unter "Freunde"- die gehören aber ins 11. Haus. Im 3. Haus ist es der Bruder- im Englischen ist es korrekt ausgedrückt, da heißt es:"He's my brother."
Wer Saturn in 3 hat, hat Angst, von anderen abgelehnt zu werden, weil er ihnen nicht ähnlich ist wie ein Bruder. Was er nicht bemerkt ist, dass er selbst es ist, der sich mit seiner Themenbeschränkung fast allen Menschen unähnlich macht. Man kann mit ihm nicht reden, weil er nicht zuhört- er ist ja konzentriert dabei, sich im Kopf zurechtzulegen, was er sagen will, wenn er denn endlich mal zu Wort kommt. Und dann geht es nur um sein eines Thema. Das ist kein tiefgründiges Denken, Mnemosyne- das ist beschränktes Denken.